Auge geschwollen und dunkler Kamm

[Chicken_Mom]

Hallo allerseits ,
Ich wurde nach meinem letzten Todesfall durch Krankheit leider nicht sonderlich lange verschont… nur ein paar Monate später stirbt meine liebe Hybriden Henne an einer Kropfverstopfung, meine geliebte Zwerg Wyandotte verschwindet am Tag plötzlich und wird in der Nacht dann von einem Raubtier erlegt und jetzt hat es meinen Bartzwerg erwischt. Sie mausert sich im Moment, hat deshalb einen blassen Kamm, ist aber noch erstaunlich fit. Sie hatte vor einem Monat ungefähr eine Erkältung, die mit 2 Tagen regelmäßigem Inhalieren und Kamillentee allerdings wieder wegging. Nun ist mir heute aufgefallen, dass ihr Augenlider seltsam dick sind. Sie stechen nur ein wenig heraus, gerade so, dass es mir aufgefallen ist. Dazu ist ihr Kamm vorne bläulich verfärbt, der Rest aber immer noch Blass, vermutlich durch die Mauser. Ich habe im Forum schon gelesen, dass es sich um eine Erkältung handeln könnte, aber da wäre der Kamm schließlich nicht blau, zum mindest war er das nicht bei ihrer Erkältung. Hattet ihr mal sowas ähnliches? Was kann ich tun? Danke schonmal für alle Tipps

[Blindenhuhn]

Normalerweise ist ein blauer Kamm ein Zeichen für Herz-/Kreislaufschwäche. Da könntest du gut mit Crataegus (Weißdorn) unterstützen.
Wie ist es denn, frisst sie gut? Kannst du mal ein Bild einstellen (am besten mit picr.de)?

[Chicken_Mom]

Ja, frisst ganz normal. Auch bei Mehlwürmern ist sie immer ganz vorne dabei. Ein Bild kann ich gleich hochladen, muss erst mal nach Hause kommen.

[Chicken_Mom]

So sieht das Auge aus. Ich weiß nicht, ob das auf den Bildern so gut zu erkennen ist, aber der Kamm ist ganz vorne ein bisschen dunkler.

[zfranky]

Die Verfärbung des Kammes hält sich in Grenzen. Da ist kein Problem mit Kreislauf oder Sauerstoffversorgung. Die Augenlider der Henne sind aber deutlich geschwollen. Das kann gut von Chlamydien oder Mykoplasmen kommen. Eine normale Erkältung halte ich für eher unwahrscheinlich.
Jetzt gibt es mehrere Optionen.
Als allererstes alles tun, was das Immunsystem stärkt. Also Vitamine ins Trinkwasser, hochwertiges Futter und ätherische Öle wie z.B. Mentofin geben.
Ideal wäre ein Abstrich zur Erregerbestimmung. Aber das kostet natürlich und dauert.
Wenn ein Tierarzt mitspielt, wäre eine Antibiotikatherapie mit Doxycyclin oder Enrofloxacin sinnvoll. Entweder systematisch über Trinkwasser oder über Augensalbe.

[Schwanzfeder]

Hätte anhand der Bilder auch auf Mykoplasmen getippt, durch die Mauser und vorherige Erkältung ist sie geschwächt, sonst wäre das wahrscheinlich nicht aufgetreten. Mit Chlamydien kenne ich mich leider gar nicht aus. Gut, dass zfranky antwortet, da kann mir vielleicht mit einer Frage mal wieder geholfen werden: Kann man denn die Mykos auch sicher nachweisen, wenn kein Tier Symptome zeigt; und dann wie (Rachenabstrich, Blut)? AB am Auge geht auch ins Blut (mit enrsprechenden Wartezeiten für die Eier)?

[zfranky]

Der Nachweis ist nicht so ganz einfach. Man kann im Blut Antikörper bestimmen, die zeigen dann, dass das Tier schon einmal Mykos gesehen hat.. ob die Infektion sich festsetzen konnte, kann man damit aber nicht sicher zeigen. Ansonsten empfiehlt sich bei Verdacht ein Abstrich vom Auge, die meisten Labore verlangen dafür 2 Tupfer, einen mit Medium und einen trockenen. Am sichersten geht es bei der Sektion (was man ja aber immer vermeiden will), da kann man von kritischen Geweben gut Proben nehmen.

[Schwanzfeder]

Welches sind denn die kritischen Gewebe? Könnte ich zB auch, wenn ich einen (augenscheinlich gesunden) Junghahn zum Essen schlachte, solche Gewebeteile einsenden?

[zfranky]

z.B. Schleimhaut der Luftröhre.. in der Sektion testet man vor allem verändertes Gewebe.
Wobei je nach Labor da auch Unterschiede in der Vorgehensweise sind..
Es würde mehr Sinn machen, Blut einzusenden. Ist das negativ, hast du kleine Mykos im Bestand.
Findet du in einer Organprobe keine, kann es einfach die falsche Probe gewesen sein.

[Schwanzfeder]

Aber im Blut, schreibst du, sind nur die Antikörper ...?