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Thema: Thinking chickens, Lori Marino

  1. #1
    Avatar von Relaxo
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    Thinking chickens, Lori Marino

    In den Artikel verbeisse ich mich später, habe ihn jetzt erst einmal überflogen. Interessantes Thema.

    LG Relaxo



    https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5306232/

    Thinking chickens: a review of cognition, emotion, and behavior in the domestic chicken

    Lori Marino

    Anim Cogn. 2017; 20(2): 127–147.
    Published online 2017 Jan 2. doi: 10.1007/s10071-016-1064-4

  2. #2

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    Sehr interessant, danke für den Link.
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  3. #3

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    Hey, danke für den Link!
    Wurde auch mal Zeit, dass jemand die Hühnerpsyche erforscht.
    Habe mal kurz reingelesen ... dachte mir bei jedem Absatz, dass ich einfach durch das alltägliche Zusammenleben mehr über die Psyche meiner Hühner weiss, als jeder Verhaltenswissenschaftler mit Kognitionsexperimenten je herausfinden wird Traurig finde ich, dass so wenig Leute eine Beziehung zu den Tieren aufbauen und darum schlicht behaupten, die hätten keine Emotionen oder seien dumm. Früher hat man das auch von Menschen von woandersher behauptet, bis man sich irgendwann mal die Mühe machte, näher hinzuschauen. Ziemlich dumm, wir selber.
    Geändert von Schwanzfeder (26.06.2023 um 23:33 Uhr)

  4. #4

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    Man darf doch davon ausgehen, dass auch früher viele Menschen genauso viel vom Verhalten von Mammuts, Hühnern oder Menschen anderer Kulturen erkannt haben wie heute. Trotzdem war die Interpretation anscheinend eine andere, weil sie kulturell geprägt ist.
    Emotionen oder Intelligenz bei Tieren erkennen zu können fordert zuerst einmal eine Weltsicht, die diesen Gedanken überhaupt möglich macht und das ist heute in unserer Kultur so. Demnach ist es für uns heute auch nicht schwer, selbst in Hühnern z.B. emotionale Kompetenz zu erkennen, für unsere Vorfahren aber eben schon.
    Die haben das selbe gesehen, aber anders eingeordnet. Dafür haben sie vielleicht Hexen gesehen, wo wir keine erkennen können ;-)
    Man bewegt sich immer nur in einem Weltbild und kann Erkenntnis, wenn überhaupt, nur als Ausprägung dieses Weltbildes formulieren.

    Zur Wissenschaftlichen Arbeit.
    Es ist eine bekannte Reaktion von Laien zu sagen, dass das Ergebnis einer Forschung ja wohl ein alter Hut sei und ihnen schon lange bekannt. Das mag auch stimmen, aber die Wissenschaftler sind meist auch keine Idioten.
    In einer wissenschaftlichen Forschungsarbeit wird nicht einfach irgendetwas behauptet, sondern ein Ergebnis wird hergeleitet, nachvollziehbar belegt bzw. bewiesen, durch unabhängige Fachkollegen geprüft und regelbasiert veröffentlicht. Damit ist dieses Ergebnis weiterer wissenschaftlicher Arbeit zugänglich und kann als Baustein für andere Forschung dienen oder auch widerlegt werden.
    Was Du, Schwanzfeder, glaubst zu wissen mag richtig oder falsch sein, ein, sagen wir japanischer Doktorand, der die Hühnerpsyche erforscht, wird aber die internationale Forschung damit nicht weitertreiben können.
    Das ist der Unterschied vom persönlichem Wissen und Wissenschaft.
    Geändert von Mikromeister (27.06.2023 um 08:51 Uhr)

  5. #5
    Moderator Avatar von cairdean
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    Das hast Du schön erläutert, Mikromeister. Ich hab mich nämlich auch schon über das rausgeschmissene Geld für eine Studie aufgeregt, die nachgewiesen hat, dass Kühe lernen können, auf ihren Namen zu hören.

    Vermutlich hätte ich mich gar nicht aufgeregt und die kleine Notiz in der landwirtschaftlichen Zeitung schon längst wieder vergessen, wenn dort sowas wie "erstmals wurde wissenschaftlich nachgewiesen, dass Kühe ihren Namen lernen können". Es stand aber: "Forscher haben herausgefunden, daß Kühe ihren Namen lernen können." Mehr als ein ironisches "ach echt?!" fiel mir zu der "neu gewonnen" Erkenntnis nicht ein und es hat mich furchtbar aufgeregt, dass das überhaupt noch erforscht werden musste.

    Aber Du hast recht. Nur so werden die in unserem Kulturkreis gängigen Erkenntnisse auch anderen Kulturkreisen zugänglich gemacht und können als wissenschaftlicher Grundstein für weitere Forschung dienen. Wir haben selbst haben als Gesellschaft erst vor recht kurzer Zeit angefangen, uns wissenschaftlich-öffentlich mit der Psyche von Nutztieren zu befassen. Das kann m.E. von großem Nutzen für die Behandlung von Nutztieren auch im größeren Haltungen sein, als bei uns Hüforianern üblich.
    Liebe Grüße

    Jassi

  6. #6

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    Zitat Zitat von Mikromeister Beitrag anzeigen
    Zur Wissenschaftlichen Arbeit.
    Es ist eine bekannte Reaktion von Laien zu sagen, dass das Ergebnis einer Forschung ja wohl ein alter Hut sei und ihnen schon lange bekannt. Das mag auch stimmen, aber die Wissenschaftler sind meist auch keine Idioten.
    In einer wissenschaftlichen Forschungsarbeit wird nicht einfach irgendetwas behauptet, sondern ein Ergebnis wird hergeleitet, nachvollziehbar belegt bzw. bewiesen, durch unabhängige Fachkollegen geprüft und regelbasiert veröffentlicht. Damit ist dieses Ergebnis weiterer wissenschaftlicher Arbeit zugänglich und kann als Baustein für andere Forschung dienen oder auch widerlegt werden.
    Was Du, Schwanzfeder, glaubst zu wissen mag richtig oder falsch sein, ein, sagen wir japanischer Doktorand, der die Hühnerpsyche erforscht, wird aber die internationale Forschung damit nicht weitertreiben können.
    Das ist der Unterschied vom persönlichem Wissen und Wissenschaft.
    Erst einmal bin ich kein wissenschaftlicher Laie (näheres möchte ich hier nicht erzählen) und zweitens bin ich mittlerweile der internationalen Forschung überdrüssig, weil - du ahnst es vielleicht schon - ich herausgefunden habe, dass mein kleines, persönliches Wissen der Welt und mir unendlich viel mehr bringt, als irgendein Laborexperiment verschriftlicht in einem Fachjournal, das (fast) niemand liest, der in der Praxis irgendwas mit dem Forschungsobjekt zu tun hat. Entweder man hat einen "Draht" zu Lebewesen und WEISS Dinge dann einfach (dazu brauche ich auch kein wie auch immer geartetes Weltbild), oder wird es auch durch nächtelanges Bücherstudium nie haben. Du glaubst doch nicht allen Ernstes, dass Lohmann Bros künftig einen Sinneswandel durchmachen werden? Wem nützt solch eine Forschung dann? Wem nützt zB eine Forschung, bei der mit Hirnelektroden versehene Ratten mit aufgesägtem Schädel apathisch in der Käfigecke liegen und die zuständigen Leute behaupten, man müsse erstmal irgendwie herleiten und naturwissenschaftlich beweisen, dass sie sich nicht wohl fühlen würden ...? Meine Verbundenheit mit der Naturwissenschaft ist seitdem kaputt und ein Großteil der Forschung sinnentleert.

    Zum Weltbild: Meine Oma, Baujahr 1902, hat alle Tiere auf ihrem Bauernhof vergöttert und galt als ausserordentlich geschickt mit ihnen. Ich glaube nicht, dass ausreichend sensible Menschen durch ein materialistisches Weltbild soweit verbogen werden können, dass sie ihrem Gefühl abschwören. Vielmehr glaube ich, es gibt seit jeher auch einen sehr verkopften Typ Mensch, der meint, alles durch Zerschneiden und Analysieren verstehen zu können und in der "wirklichen Welt" mit seiner Fixierung auf den Intellekt nicht weiter kommt. Dummerweise - und da hast du wahrscheinlich Recht - ist unser naturwissenschaftliches Weltbild aller Wahrscheinlichkeit nach von solchen Leuten entworfen worden. Das heisst aber nicht, dass ich erst dieses Weltbild haben muss, um mich nachträglich von der verleugneten Gefühlsseite überzeugen zu können.
    Geändert von Schwanzfeder (27.06.2023 um 15:59 Uhr)

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