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Thema: Rassehühner kreuzen

  1. #11
    Moderator Avatar von sil
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    Ich finde 3 bis 4 kg Hennengewicht ( oder Hahnengewicht?) sind schon stramm. Dazu noch die angepeilte Legeleistung - da wirst Du wohl ums eigene Experimentieren nicht herumkomen. Meine Erfahrung ist: Je schwerer die Rasse, desto länger die Entwicklung. Schwere, große Hähne wachsen erst mal bis zu einem Jahr nur in die Höhe, ehe sie anfangen Fleisch anzusetzen. Das macht sie als Schlachttiere ziemlich unwirtschaftlich. Und bei der Legeleistung gibts da bei den schwereren Rassen oft eine starke Diskrepanz zwischen der im Standard angegebenen Eierzahl und der tatsächlich gelegten. Viele Hennen der richtig schweren Rassen neigen zum Verfetten. Auch der Bruttrieb ist oft sehr stark ausgeprägt. Als Wirtschaftsrassen gelten sie deswegen nicht wirklich. auch die Jersey Giants haben in dieser Hinsicht das angestrebte Zuchtziel verfehlt.

    Ich weiß nicht, wie deine Gegebenheiten sind, wie weit Du bereit bist, auszuprobieren, zu selektieren und auch Rückschläge hinzunehmen. Übrigens ist meiner Ansicht nach nicht das absolute Schlachtgewicht von Bedeutung, sondern wo und wie die Mskelmasse aufgebaut und hingepackt wurde. Darauf zielt ja auch die extreme Brust bei den Masthybriden hin, und meines Wissens wird auch bei den Bresse Wert auf viel Brustfleisch gelegt.
    Wenn ich zu irgendetwas raten sollte, dann wäre ein Versuch mit den Bresse vielleicht gar nicht verkehrt. Alternativ vielleicht auch Italiener aus einer Leistungslinie. Somit wäre zumindest mal die Eierleistung mehr oder weniger gesichert. Nachdem die ersten Hähne oder auch Hennen geschlachtet wurden, kann man ja beurteilen, ob der Schlachtkörper den Erwartungen entspricht. Nebenher kann man erste Versuche mit dem Einkreuzen von anderen Rassen, von denen man eine Verbesserung erwartet, machen. Zur Beurteilung dieser Versuchsergebnisse wird man mindestens ein halbes Jahr (Schlachttiere), bis zu anderthalb Jahren (Legeleistung) warten müssen, Möglicherweise führt der Weg zum Eurem Wunschhuhn auch über mehrere Generationen und Einkreuzungen mit anderen Rassen oder Rückkreuzungen mit den Ausgangsrassen.
    Ich denke aber, wenn jemand ein Huhn mit einem so hohen Schlachtgewicht und einer gleichzeitig hohen Legeleistung bereits erschaffen hätte, dann wäre das wahrscheinlich die Geflügelindustrie und es gäbe diese Hühner auch auf dem Markt.
    "alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)

  2. #12

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    Zitat Zitat von wolfswinkel7 Beitrag anzeigen
    Leider gibt es die Kombi schweres Huhn + ca 220 Eier nicht.
    Krüper und Lakefelder z.B. kommen, je nach Linie, auch auf ca 200-220 Eier im Jahr, aber die Hähne kommen auch nur auf ca. 3,5 kg. Schwerere Rassen legen meist nicht mehr als 150-180 Eier im Jahr.
    Ich, an deiner Stelle, würde 2-3 Gruppen parallel laufen lassen. Die erste Gruppe nur Hybrid - garantiert dir deine Eier. Zweite Gruppe Bresse - zum Kennenlernen, aber auch wegen dem Fleisch. Dritte Gruppe (meine Wahl wäre das deutsche Reichshuhn) auch zum testen evtl auch kreuzen mit Hybrid.
    Ja so geht es.
    Ein Hof in unserer Nähe macht das genau so.
    Legehybriden, Bresse und Sundheimer.
    Alle Kundenbedürfnisse und Quellen der Monetarisierung bestmöglich abgedeckt.

  3. #13
    Avatar von Tibi
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    Ich habe eine Henne die zu 25 % aus Brügger Kämpfer und 50 % aus Bielefelder Kennhuhn besteht, der Rest ist Satsumadori und Yokohama. Sie legt seit Legebeginn jetzt im Frühjahr fast jeden Tag ein Ei von 60 g und wiegt ca. 3 Kg.

    Als Hobbyhalter fand ich das besorgniserregend, dass sie so viele Eier legt. Es ist aber erstaunlich, dass sie das so gut wegzustecken scheint. Sie sieht echt gut aus, nicht ausgemergelt gar nichts. Zu Anfang hat sie das ein oder andere Doppeldotter und auch Windei gelegt, was sich aber nach ca. 4 Wochen reguliert hat.

    Ich habe natürlich nur die Eine, vielleicht ist sie nur eine Ausnahme. Sie ist von September 22, hat pünktlich nach 20 Wochen mit dem Legen begonnen und nach Anfangsschwierigkeiten mit dem Legen kommt wie gesagt fast täglich ein Ei. Sie ist jetzt das erste mal so in der Mauser, dass man es sieht und sie nicht mehr legt.

    Ich weiß nicht ob das erstrebenswert ist, aber ich scheine da eine Henne zu haben, die echt schwer in Ordnung ist. Eierleistung top, Gesundheit top und Gewicht auch top. Ach und der Charakter ist auch top! Sie lässt sich jederzeit hochnehmen und hat ein gutes Sozialverhalten.

    Sie bekommt natürlich auch alles was sie braucht, dh. bestes Futter und jeden Tag Wiese.
    Geändert von Tibi (30.10.2023 um 14:09 Uhr)
    Grüße Tina


  4. #14
    Avatar von wolfswinkel7
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    Zitat Zitat von mk4x Beitrag anzeigen
    Ja so geht es.
    Ein Hof in unserer Nähe macht das genau so.
    Legehybriden, Bresse und Sundheimer.
    Alle Kundenbedürfnisse und Quellen der Monetarisierung bestmöglich abgedeckt.
    Wenn ich die Möglichkeit hätte, dann wäre das genau mein Weg.
    Wenn das auf dem Hof so funktioniert, dann bin ich mit meinem Gedankengang wohl nicht so verkehrt.
    Danke fürs Feedback
    [B]
    Mich findet man nicht bei Facebook
    Ich brauche auch kein Instagram!
    Ich hab das HüFo und das reicht

  5. #15

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    Mal grundlegend zu mir und den Gegebenheiten.
    Wir haben einen Landwirtschaftsbetrieb in der Schweiz und praktizieren biologischen Landbau.
    Vom Platz her sollte es also ausreichen. Ebenso möchte ich meine eigenen Hühner Brüten, Züchten und auch Selektieren mit den genannten Eigenschaften.

    Ich habe mir auch schon überlegt mir 4 Rassen anzuschaffen und die jeweils weiter zu kreuzen z.B. 2x legebetont und 2x fleisch. Würde dies auch sinn machen oder müsste man schauen wie die Tiere werden und dann einen geeigneten Hahn suchen?

  6. #16
    Avatar von 2Rosen
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    Zitat Zitat von Christian0905 Beitrag anzeigen
    ...Ebenso möchte ich meine eigenen Hühner Brüten, Züchten und auch Selektieren mit den genannten Eigenschaften...
    Das widerspricht sich mit den genannten bzw. erwarteten Leistungen die an die Tiere gestellt werden, speziell im "biologischen Landbau".
    Meines Wissens, so kenne ich es zumindest, wird da nach Qualität vor Quantität gewirtschaftet.
    Die Mengen wirst du mit selbst vermehren und Versuchen mit verscheidenen Rassen nicht erreichen.
    Zumal du ja auch regelmäßig wegschlachten willst.
    Also entweder ein gutes und darauf gezüchtetes Zwienutzungshuhn oder Hybriden für den jeweiligen Zweck oder Erwartungen herunter schrauben für Kreuzungsexperimente.

  7. #17
    Avatar von Giesi_mi
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    Optimal wäre aber ein Zweinutzungshuhn mit guter Leistung, damit man die Bruderhähne für das Fleisch nutzen kann und die alten Legehennen auch noch etwas Fleisch in die Suppe bringen.
    Geändert von Giesi_mi (30.10.2023 um 14:46 Uhr)
    LG Heike

    Alle Grausamkeit entspringt der Schwäche.
    Lucius Annaeus Seneca

  8. #18
    Avatar von Bohus-Dal
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    Was ist mit Mechelnern? Man sieht meistens, daß eine niedrige Legeleistung angegeben wird, so um die 160 Eier, ist ja auch eine große schwere Fleischrasse. Aber vereinzelt habe ich von über 200 Eiern gehört, evt. würde es sich lohnen da nachzuforschen, ob es sich um ein Mißverständnis handelt oder ob es tatsächlich so gut legende Linien gibt.
    Mixe 1,12,2; Dals-Pärlhöna 0,1; Buschhuhn 1,1; Warzenente 1,3,2; Katze 2,0

  9. #19
    Moderator Avatar von cairdean
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    Ich finde nicht, dass sich das widerspricht und lese interessiert mit.

    Du kannst (und solltest) durchaus selektieren, wenn Du Deine Hühner auch selber ausbrütest. Mir erschließt sich nicht ganz, warum Du unbedingt Rassen kreuzen möchtest. Meine weißen Bresse und ihre Mixe hatten mit 20 Wochen schöne Brustfilets. Nicht so aufgedunsen, wie die von Madthähnchen, aber größer als die meiner anderen Mixe. Wenn ich nur auf Fleischansatz züchten wollen würde, würde ich indische Kämpfer mit Bresse kreuzen. Vielleicht hast das hier ja schon jemand gemacht und kann Erfahrungen beisteuern.
    Ich bin von den Bresse wieder abgekommen, weil sie mir zu frühreif (lästig für die Hennen und die Nachbarn) sind.

    Bezüglich der Legeleistung müsstest Du jemanden finden, der seine Stämme sich auf Legeleistung selektiert. Und da musst Du dann auch selber dranbleiben und nur die Eier von gut legenden Hennen ausbrüten.
    Liebe Grüße

    Jassi

  10. #20
    Avatar von 2Rosen
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    Nun haben schon einige hier erwähnt dass die Kombi 220 Eier und 3-4 kg Schlachtgewicht, also Eier und schwere Rasse in Einem, sich nahezu ausschließen.

    Wäre das Gewünschte so leicht machbar wären PHW, ISACOM & Co. demnächt pleite.

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