Eigentlich poste ich sehr ungerne Krankheitsgeschichten hier im Forum, aber da es so ein seltsamer Fall ist wurde mir geraten, auf euer Schwarmwissen zurückzugreifen
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Vorgestern Abend habe ich bemerkt, dass mein Hahn Hyazinth nicht wie üblich auf der oberen Stange saß, sondern eine tiefer. Ich habe mir nichts dabei gedacht, er machte einen guten Eindruck und hatte auch beim "Abendbrot" normal gefressen.
Am nächsten Morgen aber fiel mir sofort auf, dass etwas mit ihm nicht stimmt. Er kam nicht aus der Voliere wie sonst immer sondern stand nur da und bewegte sich nicht. Ich habe dann einen Transportkorb für ihn geholt und währenddessen war er wieder im Stall verschwunden und kauerte dort auf dem Boden. Das war in dem Fall ganz praktisch, weil ich ihn so besser einfangen konnte (meine Hühner sind alle nicht besonders zahm).
Ich habe ihn dann mit ins Haus genommen und nach einer kurzen Überprüfung festgestellt, dass sein Kropf ganz leer war. Also habe ich ihm erst einmal Katzenfutter angeboten, was er auch gleich gefressen hat. Ausserdem noch Körner, Toast, Käse und alles, was lecker und Kalorienreich ist, um ihn wieder auf Betriebstemperatur zu bringen, denn er war schon etwas kalt, fand ich.
Zwischendurch habe ich schon mal einen Tierarzt mit Fragen überhäuft, mit dem ich neuerdings durch einen Verein in Kontakt gekommen bin und der sich gut mit Hühnern auskennt, nur leider keine eigene Praxis hat. Natürlich hat er geantwortet, das eine Ferndiagnose schwierig sei und hat mir ein Paar Tipps gegeben. Leider habe ich hier in der Umgebung etwas Pech, es gibt zwar gute Tierärzte für Hunde und Katzen, aber mit den Hühnern geben die sich entweder erst gar nicht ab oder es wird pauschal Antibiotika verordnet, eins meiner Hühner hat diese Behandlung nicht überlebt. Darum überlege ich es mir mittlerweile zweimal, ob ich wirklich mit Huhn zum Tierarzt gehen soll
Hyazinth machte auf mich eigentlich keinen kranken Eindruck, ich dachte anfangs, er wäre einfach nur unterkühlt und das würde sich bestimmt geben und er kann wieder zu seinen Hühnern. Als ich ihn dann aber aus der Transportbox in einen kleinen Käfig gesetzt habe, um ihn besser beobachten zu können fiel mir auf, dass er Probleme mit den Beinen hat. Er stand sehr unsicher da, stützte sich mit dem einen Fuß und eingerollten Zehen ab und schaffte es irgendwie nicht, den Fuß normal aufzusetzen. Ich habe dann an ihm herumgetastet, die Beine betastet, ihn angehoben und wieder abgesetzt, konnte aber nichts feststellen. Nach kurzer Rücksprache mit dem netten Tierarzt habe ich ihm Schmerzmittel (Metacam) gegeben, weil wir vermuteten, daß es irgendetwas mit dem Gehapparat sein muß und er vielleicht Schmerzen hat.
Alles andere war aber unauffällig:Kot, Kammfarbe, Atmung, Appetit, Pupillen, Greifreflex, Körperhaltung, Kopfhaltung. Er sah auch nie leidend oder geschwächt aus, er war nur relativ umgänglich und nicht so ängstlich wie sonst. Auch hat er beim Picken keine Probleme und hat nicht daneben gezielt.
Mir ist dann mehr und mehr aufgefallen, dass er aber anscheinend ziemliche Probleme mit dem Gleichgewicht hat und sich in dem kleinen Käfig mit dem Schwanz am Gitter abstützt (ganz schön clever...). Hier ein Foto, wo ihr es gut sehen könnt:
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So stand er ganz lange da und ist nicht gelaufen. Als er es dann doch tat, ist er gestolpert und vornüber gefallen und hat sich mit den Flügeln abgestützt. Mittlerweile dachte ich, es könnte ein neurologisches Problem sein und habe ihm Vitamin B-Komplex gegeben. Auch eine Vergiftung könnte es theoretisch sein, nur wüsste ich nicht, wodurch...
Sein Zustand hat sich lange nicht verändert, weder positiv noch negativ, erst heute Abend erschien er mir ein ganz kleines bisschen mobiler. Zwar immer noch stolpernd, aber aktiver als gestern. Er hat auch total viel gefressen und ist dann alleine in die Transportbox gegangen um zu schlafen.
Vielleicht habt ihr ja eine Idee, was da los ist mit meinem Hähnchen!?
Er ist übrigens ein Zwergwyandotterich von 2021, vielleicht auch noch wichtig.
Wenn es bis Montag nicht besser wird werden wir mit ihm zur FU-Berlin fahren, etwas anderes bleibt uns nicht übrig![]()
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