Marek im Bestand, was nun?

[Libellenhain]

Bitte helft mir, ich habe heute die Analyse der Federn von Hyazinth bekommen und es ist tatsächlich Marek
(hier ist die ausführliche Krankengeschichte:https://www.huehner-info.de/forum/sh...wichtsprobleme)

Nun bin ich total verwirrt und traurig und weiß gar nicht, wie es mit den Hühnern weitergehen soll. Bitte schreibt mir doch mal, wenn auch ihr so einen Fall hattet oder davon gehört habt, eure Erfahrungen oder einen link, wo ich das selber nachlesen kann. Das hilft mir vielleicht, meine Emotionen zu sortieren!

[sm20]

Sieh mal ans untere Ende dieser Seite, die Frage wird öfter gestellt. Was willste machen, einfach mit den gesunden Hühnern weitermachen, was denn sonst.

Ich bin (ohne PCR-Test) sicher, daß ich den Virus im Bestand habe, was kein Wunder ist, da meine Tiere von Ausstellungszüchtern stammten, hatte schon einen gelähmten Hahn, einen lieben tolpatschigen Hahn, der oft wackelig lief und manchmal stolperte, eine Junghenne mit Tumor. Inzwischen habe ich nur noch Hühner ohne jede Impfung, läuft.

[Libellenhain]

Danke für den Tipp, jetzt kann ich es auch sehen, aber vorher habe ich gesucht und gesucht...

[Bea65]

Schau dir auch mal diesen Film zum Thema an: https://www.youtube.com/watch?v=Z3NbbYjQWis

[chtjonas]

Ich habe die Geschichte von Hyazinth ja auch verfolgt und kann Deine Bedenken und Ängste gut verstehen.

...Ich bin (ohne PCR-Test) sicher, daß ich den Virus im Bestand habe, was kein Wunder ist, da meine Tiere von Ausstellungszüchtern stammten, hatte schon einen gelähmten Hahn, einen lieben tolpatschigen Hahn, der oft wackelig lief und manchmal stolperte, eine Junghenne mit Tumor. Inzwischen habe ich nur noch Hühner ohne jede Impfung, läuft.

Mir geht es ganz ähnlich.

Hatte schon Henne mit Lähmung (hatte ich damals auf Schlaganfall geschoben) und Küken mit marektypischen Symptomen (inklusive Linsentrübung). Das Küken wollte ich eigentlich in Absprache mit dem TA von ihm auf Marek untersuchen lassen, es wurde aber zuvor Raubtieropfer.


Hatte mehrmals umständehalber und ohne Quarantäne Fremdtiere aufgenommen, darunter 2 "Industrieküken", die mit Sicherheit das ganze Impfprogramm mitgebracht hatten.

Ich hatte einen Ausbruch von Geflügelpocken, den alle gut überstanden haben. Da ich den Hof unmöglich vollständig desinfizieren konnte, gehe ich davon aus, dass die sehr "haltbaren" Viren immer noch hier rumschwirren.
Und wer weiß, was noch so alles ....

Ich impfe gegen gar nix (gibt es hier sowieso nicht ) und entwurme auch nicht. (Naja, im akuten Bedarfsfall würde ich schon!)

Zur Zeit laufen hier 28 Huhnies rum, (im Alter von knapp 3 Monaten bis über 6 Jahren) überwiegend aus eigener Nachzucht.

Alle, inkl. der 15 NB-Küken vom September, machen einen rundum gesunden und quietschfidelen Eindruck.

Also: Ich würde mit den robustesten eigenen Tieren im nächsten Frühjahr nachziehen - wenn möglich in Naturbrut.

[Libellenhain]

@chtjonas, danke fürs Mut machen, das ist sehr lieb von dir!

Aber nun habe ich entweder einen infektiösen oder gar keinen Hahn mehr, der die Eier von den vorhandenen Hennen befruchten kann. Wie löse ich denn dieses Problem? Ich müsste dann auf jeden Fall versuchen, Bruteier von Marekresistenten Hühnern zu bekommen und trotzdem kann es passieren, dass mir Küken sterben... Momentan kann ich mir das nicht vorstellen, aber vielleicht gibt sich das und ich traue mich im Frühjahr da ran.

[Gubbelgubbel]

Marek wird ja über Federschuppen /-stäube übertragen. Es haben jetzt eh alle deine Hühner Marek. Normalerweise bricht es halt nur nicht aus wenn sie erwachsen sind. Dir bleibt jetzt entweder nur noch geimpfte Erwachsene nachkaufen oder eben eine resistente Linie ziehen, dabei aber in Kauf nehmen dass Küken sterben.
Mir würden hier vor 2 Jahren 2 Hühner über den Zaun geworfen die wenige Wochen später gestorben sind, mit Mareksymptomen. Ich hab sie leider nicht testen lassen, mir würde gesagt dass man nur auf Herpesviren testen kann (vielleicht war das aber nur beim toten Tier) nicht auf Marek direkt und das Herpesviren sowieso in jedem Bestand wären. Ich habe mich für die 2. Variante entschieden, habe von bohus dal ein paar Eier importiert und auch von den eigenen Hühnern Küken gezogen. Ich hatte 2 die kurzfristig auffällig waren aber gestorben ist keins. Ich bin keine große Stichprobe und der Zeitraum ist nicht lang. Aber für mich hier fühlt es sich richtig an.

[zfranky]

Marek-Resistenz-Zucht ist ein heikles Thema.
Verschieden Linien/Rassen haben eine unterschiedliche Empfänglichkeit für das Virus.
Das Virus hat mehrere Subtypen, die sich in ihrer Virulenz unterscheiden.
Da sind also viele Multiplikatoren, die in jedem Bestand anders ausfallen.
Der Weg zu einem Bestand, der mit dem "seinem" endemischen Marekvirus zurecht kommt, kann mit vielen toten Hühnern gepflastert sein. Zudem kann ein anderer Virus-Subtyp diese "Resistenz" auch wieder durchbrechen.

[Vero123]

Ich persönlich würde mit der Ungewissheit nur noch erwachsene Hühner dazuholen, die schon geimpft sind. Besonders wenn ich eh mit anderen “Baustellen“ zu kämpfen habe, Küken kosten auch mit Glucke Zeit und können auch an vielen Krankheiten sterben. Marek ist halt dahingehend Mist, dass du die Kleinen großziehst und dann kann (muss nicht) kurz vor der Legereife der Paukenschlag kommen. Damit umzugehen ist echt hart, wenn dir die fast erwachsenen Tiere wegsterben. Es ist einfacher und weniger nervenaufreibend, sich Junghennen zu holen. Auch kein Ärger mit den sonst schlüpfenden Hähnchen...

[SetsukoAi]

Meine Erfahrung: Ich hatte vor Jahren schon mal Marek, wurde durch eine Untersuchung einer toten Henne nachgewiesen. Es waren nur die Marans betroffen, keine andere Rasse obwohl alle zusammen gelaufen sind. Es sind ca. 10 Marans Hennen gestorben mit dem typische Bild Lähmung.

Tja, und seitdem auch nie wieder Marek im Bestand gehabt. Und nein, ich Impfe nicht.