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Thema: Fragen an Gänsebesitzer

  1. #1

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    Fragen an Gänsebesitzer

    Liebe Gänsehalter,
    ich träume schon seit längerer Zeit von ein paar Gänsen (1,1 oder 1,2), hab mich da bisher aber noch nicht so recht rangetraut. Nun könnte ich Gänse- gegen meine Enteneier eintauschen -eine gute Gelegenheit, aber ich hätte vorher noch ein paar Fragen an euch.

    Hier gibt es einen größeren Weiher, der durch ein durchfließendes Bächlein mit frischem Wasser versorgt ist. Drumherum viel Wiese, auf der gelegentlich unsere Schafe weiden. Für die Hühner und Enten haben wir ca. 800 qm (ziemlich) fuchssicher eingezäunt und übernetzt, wobei wir im Auslauf noch einen kleineren, quellwassergespeisten Teich angelegt haben.
    Die Hühner und Enten lassen wir tagsüber frei laufen, nach Fuchs- oder Habichtabgriff müssen sie, wie auch die Küken, für eine gewisse Zeit im eingezäunten Bereich bleiben.

    - Ich würde die Gänse (so wie unsere Enten) zumindest nachts und bei Bedarf gerne im gemeinsam genutzten Freilauf halten. Ich habe allerdings gelesen, dass es schädlich für die Gesundheit der Gänse wäre, sie gemeinsam mit Enten und Hühnern (also "Fleischfressern") zu halten. Was sagt ihr dazu?
    - Wenn die Gänse frei laufen dürfen, kommen sie dann wie die Enten abends heim? Oder gehen die gerne "stiften"?
    - Ich habe gehörigen Respekt vor austeilenden Gantern. Wäre es diesbezüglich besser, die Küken in Naturbrut großziehen zu lassen? Und wenn ja, könnte eine unserer Enten die Eier ausbrüten?

  2. #2
    Moderator Avatar von sil
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    Aus meiner kurzen Gänserefahrung kann ich folgendes berichten: Gänse kommen abends, genau wie Hühner und Enten, "heim". Die meinen brauchten zeitweise einen kleinen Schubs Richtung Stall. Während der Brutzeit war der Ganter ganz extrem auf aggro gebürstet. Da war es schon spannend, nur die Stalltür zu schließen, ohne daß er einem ins Gesicht sprang. Zu der Zeit war er auch speziell gegenüber den Enten mehr als unleidlich. Gemeinsam in einem Stall ging gar nicht, gemeinsam auf dem Teich - da lernten die Enten schnell, zu verzichten. Im Herbst und Winter war er dagegen nett und verträglich. Nahm Brot aus der Hand, kam auf Ruf ...
    Sein (in meinen Augen übersteigertes) Beschützerverhalten im Frühjahr hat ihn letztendlich auch das Leben gekostet. Er versuchte nämlich, sich mit einem fahrenden Traktor anzulegen und geriet dabei unter die Räder. Die beiden nun männerlosen Weibsen blieben friedlich gegenüber Mensch und Tier, begannen dann aber, weite Kreise über die Wiesen zu ziehen. Da sich zu der Zeit auf ebendiesen Wiesen auch häufig eine hungrige Füchsin zeigte, habe ich die Gänsehaltung aufgegeben.
    Ob sich die gemeinsame Haltung von Gänsen und Enten schädlich auf die Gesundheit der Gänse ausgewirkt hat, kann ich nicht beurteilen, auf die Gesundheit, besser körperliche Unversehrtheit der Enten hatte es eindeutig negative Auswirkungen.

    Mein Fazit: Gänse sind schon was Besonderes. Aber im Vergleich zu Enten eine ganz andere Hausnummer, was Platzbedarf und Verhalten angeht. Ich hatte sehr viel Freude an und mit den Gänsen, aber auch genausoviel Frust.
    "alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)

  3. #3
    Moderator Avatar von sil
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    Achja, Anekdote am Rande:
    Ich habe letztes Jahr für einen Bekannten Gänsegössel aufgezogen. Er besorgte graue Küken, die dann mit meinen Enten zusammen groß wurden. Im Spätsommer, da waren sie schon fast ausgewachsen, gingen sie immer seltener freiwillig in den Stall. Sie kamen mir auch recht klein im Verhältnis zu den Gänsen, die ich kannte, vor. Mehrmals fragte ich ihn, ob er vielleicht Wildgänse gekauft hatte, was er immer energisch verneinte.
    Irgendwann holte er sie dann ab, befand sie für zu mickrig und wollte sie auf seiner Wiese und mit Mastfutter noch etwas auffüttern. Meine Warnung, daß es immer schwerer wurde, sie abends einzusperren und es mindestens zwei Leute dafür brauchte, tat er ab. Er wollte sie nur im Stall füttern, die würden dann schon reingehen.
    Langes Drama schnell erzählt: Nach dem ersten Freigang bei ihm waren es nur noch zwei, nach einer Woche waren auch die weg. Man sah sie noch ab und an in der Umgebung und es ging das Gerücht, daß sich Wildgänse in unsere Gegend verirrt hätten.
    Zum Gänseessen, zu dem er alle seine Stammtischbrüder schon im Jahr zuvor eingeladen hatte, mußte er sich zwei Gänse kaufen.
    "alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)

  4. #4
    Moderator Avatar von Lisa R.
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    Schöne Geschichte

    Als die Gänse weggeflogen sind ist nicht zufällig ein kleiner Junge names Nils in Eurer Gegend verschwunden.

  5. #5
    Avatar von Veni76
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    Hallo
    auch ich träume seit Jahren, seit ich bei einer Bekannten afrikanische Höckergänse gesehen habe, von eigenen Gänsen. Da wir demnächst umziehen und da noch eine ganze Wiese (1500m2) frei wäre, habe ich mich in den letzten Wochen viel mit dem Thema beschäftigt und recherchiert. Vielleicht hilft Dir ja mein nur angelesenes Wissen etwas weiter.
    Hühner und Gänse auf einer Wiese zusammen laufen lassen, geht, solange die Fläche groß genug ist, man sollte aber die Möglichkeit haben, sie abzutrennen, während der Brutzeit (mobiler Zaun). Auch KB-Ganter können während der Brut aggressiv den Menschen gegenüber werden.
    Habicht ist nur für Gössel gefährlich. Bei Fuchs unterscheiden sich die Geschichten, aber anscheinend ist der vor allem nachts gefährlich, wenn man große Ganter hat, können die sich am Tag ganz gut wehren (lies mal Zfrankys Threat https://www.huehner-info.de/forum/sh...franky+g%E4nse). Das Abends in den Stall bringen scheint schwieriger, als bei Hühnern, aber nicht unmöglich.

    Ansonsten lese ich hier fleißig mit und darf mich mit eigenen Fragen vielleicht mit dran hängen?

    LG von einer auch von Gänsen träumenden Veni
    Gemischte Weibergruppe aus 5 Hobby-Hybriden (2 Blausperber, Königsberger, Bovan, Sussex) und 1 Marrans; unter der liebevollen Aufsicht eines Brahmahahns; und seit Juni 3 Kükis - 1 Hund, 2 Katzen und 2 Versorger

  6. #6
    Moderator Avatar von KaosEnte
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    dann erzähl ich mal weiter von Gänsen und Enten.
    Die von @sil genannten Gänsemädl sind nämlich zu meiner Entenmeute gezogen. Gänse und Enten vertragen sich sehr gut, haben auch eine gemeinsame Voliere. Sie haben den Liewerlstall übernommen (man wird sehen, was Entens dazu sagen sobald Nachwuchs da ist), wo sie mit der weißen Frau Warze nächtigen.
    In die Voliere sind sie bereits nach drei, vier Tagen maschiert. Allerdings zuzammen mit den Enten. Hier ist die Voliere einbruchsicher, so darf jeder dort schlafen wo er will. Hier gibts 3 etwa gleich große Schlafställe, die Gänse haben den höchsten ausgewählt.


    Auf das knappe Jahr, in dem Enten und Gänse gemeinsam Voliere, Schlafstall und Wiese (ca1800qm) nutzen ist biser keinerlei gesundheitlicher Schaden aufgetreten.
    in unserem Garten leben Laufi/StockentenMix Kalle und Laufi/WarzenMix Frl. Socke von Quak,
    Frau Warzi Gundula und ihr noch namenloser Moschus-Quackerich samt Schwester Urschl
    RounenKlara und der PommErich
    die Gänsedamen Paula (Toulus) und Perla (Seidenfeder)

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