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Thema: Fuchs war da und nun?

  1. #1
    Leo Avatar von Küken_007
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    Achtung Fuchs war da und nun?

    Hallo liebe Foris,
    ich war jetzt eine lange Zeit nicht mehr aktiv, da ich mit meinem Abschluss, Führerschein, Sanitätskurs und vielen anderen Dingen kaum mehr Zeit für irgendetwas hatte. Jetzt melde ich mich mit einem leider nicht so schönen Anliegen zurück, das ich schon im "Regenbogenbrücke"-Thread erwähnt hatte.
    Sechs Jahre habe ich nun schon Hühner und bis jetzt bin ich Gott sei dank immer verschont von Tierangriffen geblieben. Doch es gibt für alles ein erstes Mal...
    Gestern um kurz nach sieben bemerkte ich bei meinen Hühnern einen Tumult. Anfangs schob ich es noch auf das all Abendliche "Schlafplatzrangeln" das bei uns täglich auch mal etwas lauter ausfallen kann. Jedoch wurde es immer Lauter und panischer und irgendwann habe ich mal vom Balkon geschaut und einen Schock bekommen. Überall Blut und Federn. Noch nie in meinem Leben bin ich so schnell gerannt. Sofort bin ich zu meinem Vater ins Büro (liegt auf dem Weg in den Garten) und mit ihm gemeinsam zu den Hühnern gehastet. Dort angekommen haben wir noch gesehen wie ein Fuchs, nicht gerade ein kleines Kaliber, über den Zaun springt und weg läuft. Da stand ich nun. Panisch zitternd, umgeben von Enten und Hühner Leichen. 15 Tiere hat er mir umgebracht. Darunter meine 2 Seidenhühner, 2 Italiener, 1 Glucke, 5 Mastgöckel, 2 Gänse und 3 Enten. Geblieben sind noch 15 Legehennen+Gockel, 1 Ente, 1 Masthuhn und 4 Küken. Momentan lasse ich sie erst einmal für einige Tage im Stall eingesperrt.
    Da ich weiß, dass Füchse immer wieder kommen, wollte ich von euch wissen, was ihr dagegen tun würdet.
    Natürlich habe ich mich jetzt vorab schon mal schlau gemacht, was wir tun könnten und auf jeden Fall müssen wir unseren (Momentan 1,60 hohen) Zaun verbessern, Löcher schließen und höher bauen. Aber wie genau sollte ein guter "Antifuchszaun" aussehen? (Höhe, Material, Strom ja/nein, usw.) (Auslaufgröße für die Hühner ca. 250qm, davon ist aber eine Seite durch die direkt angrenzende Bahn schon gut eingezäunt)
    Leider kann ich nicht dauernd zu den Hühnern laufen und kontrollieren ob alles passt, da ich relativ lang Schule habe, doch bei uns auf dem Gelände ist der Handwerksbetrieb von meinem Vater und somit immer irgendwer, zumindest Werktags, ums Haus rum. Hält das unter Tags den Fuchs einigermaßen ab?
    Ich habe etwas gelesen von "Hukinol" einem Mittel, das scheinbar bestialisch nach schweiß stinkt und somit Füchse abhalten soll. Für wie Sinnvoll haltet ihr das?
    Wie sind eure Erfahrungen mit Füchsen? Wie lange "bleiben" die einem? Was habt ihr dagegen getan?
    Einige meiner Hühner sind auch schwerer bis leicht verletzt, sollte ich ihnen vorsorglich Antibiotikum oder andere Medikamente geben?

    Vielen Dank im Voraus schon mal für Hilfe!
    Mfg Küken
    wer anfängt zu schweigen, spricht härter mit einem Menschen, als Worte es je könnten.

  2. #2
    Moderator Avatar von sil
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    Oh sch...
    Lass die Tiere auf jeden Fall solange sicher eingesperrt, bis der Zaun außenrum Fuchssicher gemacht wurde. Die Wahrscheinlichkeit, daß es sich bei Eurem Besuch um eine Füchsin mit hungrigen Welpen handelt, ist groß, und die wird solange wiederkommen, wie es noch was zu holen gibt. Daß da täglich wer vor Ort ist, bietet keinerlei Sicherheit. Die gute Nachricht ist, daß, sobald die Jungfüchse abgenabelt sind, der Beschaffungsdruck für die Fuchsmutter nachläßt und dann auch weniger gut gesicherte Federtiere wieder bessere Überlebenschancen haben.
    Ein bewährtes Mittel für Fuchssichere Zäune ist Strom. Füchse können gut klettern, gut graben und sind unfassbar erfinderisch, wenn es darum geht, Schwachstellen im Zaun zu finden.
    Als erste Maßnahme würde ich am oberen Zaunabschluß zwei Litzen im Abstand von 10 cm ziehen, und zwar rundherum. Wenn der Zaun aus einem nicht leitenden Material ist, braucht es noch eine dritte Litze, die gut geerdet werden muß. Sinnvollerweise zieht mann dann die drei Litzen in einem Abstand von 10 cm zueinander, mit der Erdungslitze in der Mitte.
    Wenn der Zaun nicht gegen Untergraben gesichert ist, braucht es auch unten am Zaun zwei Litzen im Abstand von ca. 10 cm, die unterste so tief, daß ein Fuchs beim Versuch am Zaun zu graben zwingend die Litze berühren muß. Da die stromführenden Litzen frei von Bewuchs gehalten werden müssen, kann das sehr arbeitsaufwändig werden.

    Hukinol durfte ich schon mal riechen, ich weiß nicht, wie ein dort arbeitender Handwerker dazu stehen würde...

    PS: die Verletzten auf jeden Fall gut beobachten und gegebenenfalls vom Tierarzt behandeln lassen.
    "alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)

  3. #3
    Leo Avatar von Küken_007
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    Hey, vielen Dank für deine schnelle Antwort! Das klingt ja sehr Hoffnungsertegend aber danke schon mal für den Tipp! :
    Mfg Küken
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  4. #4
    Avatar von Mara1
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    Tut mir leid, was bei dir passiert ist. Wir hatten etwas ähnliches leider auch schon mal und damit war das mit der großen Freiheit für die Hühner vorbei, es gibt jetzt nur noch gesicherten Auslauf.

    Was für einen Zaun hast du denn jetzt? Maschendraht? Kunststoffummantelt oder blank?

    Ich sehe es wie Sil, Strom ist die beste Sicherung.

    Das Stinkezeug würde ich nicht nehmen. Klar, kann helfen, aber wird sich bestimmt verwaschen und wenn man es mal nicht rechtzeitig wieder verteilt....

    Wir haben um unsere Ausläufe 1,50m Maschendrahtzaun und darüber eine stromführende Litze. Unser Zaun ist verzinkt, leitet also gut. Wenn der Fuchs daran hoch klettert steckt er mit den Pfoten im Zaun und kommt mit der Nase zwangsläufig an die Litze. Sehr lehrreich.

    Strom unten gegen untergraben ist, wie Sil schon geschrieben hat, nicht so einfach von Bewuchs freizuhalten. In Winter kann es auch mit Schnee ein Problem geben. Hier wäre das überhaupt nicht machbar. Deshalb haben wir uns dafür entschieden, unten Draht ca. 40-50cm nach außen zu verlegen. Abgedeckt haben wir den liegenden Draht mit Erde und mit Grasschnitt, was wir halt so hatten. Inzwischen ist der liegende Draht völlig in Erde und Gras verschwunden. Bei uns hat es geholfen, der Fuchs war seit dem nicht mehr bei den Hühnern. Außen am Zaun habe ich ihn immer wieder mal gesehen, aber drin war er nicht mehr.

  5. #5
    Leo Avatar von Küken_007
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    Vielen Dank!
    Also Füchse könnten theoretisch auch 2 m hohe senkrechte Metallgitte-Zäune oder so hoch klettern?! Oha
    Momentan haben wir einen Holz Zaun mit ca. 1,20-1,30 Höhe und darauf noch ein 40 cm. hohes engmaschiges Kunststoffnetz... Bis jetzt sollte der Zaun eher unsere Hühner vom Ausbüchsen und nicht Füchse vom Einbrechen abhalten .
    Mfg Küken
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  6. #6
    Avatar von Gubbelgubbel
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    Die laufen so einen Drahtzaun einfach hoch. Ohne sich groß anzustrengen. Hab in der Stadt gesehen wie in Fuchs so einen Bauzaun hochspaziert ist. Sah ein bisschen aus wie bei Matrix
    Buntes Hühner-Allerlei groß 5,19 und klein 4½,6

  7. #7
    Leo Avatar von Küken_007
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    Mfg Küken
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  8. #8
    Moderator Avatar von Lisa R.
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    Wir hatten leider auch schon eine Fähe, die sogar mitten am Tag und mitten im Ort unsere Hühner "besucht" hat.
    Das ist ein ganz schlimmes Erlebnis, wenn man seine Tiere tot vorfindet.

    Wir hatten zu der Zeit noch Schafe und dadurch jede Menge E-Netze. Da wir den Zaun außen nicht sichern konnten, haben wir innen am Zaun entlang komplett freigemäht und dann rundherum E-Netze gestellt. Die Netze standen ca 30 - 40 cm vom Zaun entfernt. Die Fähe kam natürlich wieder. Da der Zaun unseres Nachbarn unten sehr locker war, kam sie da ohne Probleme durch. Unser anderer Nachbar hat sie gesehen.
    Sie kam durch den Zaun und bekam dann vom E-Zaun ordentlich eine geschossen. Beim Versuch sich umzudrehen und wieder rauszukommen noch eine. Sie hat dann in ihrer Panik noch mehrmals den E-Zaun berührt bevor sie wieder rauskonnte. Genauso war's geplant. Ich mag es, wenn Pläne funktionieren .

    Danach war Ruhe. Wir haben die Netze ca. 1 Jahr stehen lassen und immer frei von Bewuchs gehalten. In dieser Zeit hat der Nachbar seinen ollen Zaun erneuert und wir unseren Zaun "fuchsdicht" gemacht. Das ist jetzt mehr als 15 Jahre her und seitdem hatten wir keine Verluste mehr durch den Fuchs.
    ....... Die Frau Werwolf sagt: "Des g'höööööööööört so !".......
    Buckle up buttercup, you just flipped my witch switch.

  9. #9
    Avatar von Tibi
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    ich habe da mal ne blöde Frage: d.h. der ganze Zaun ist geerdet, darf also nicht an Holzpfählen angebracht sein? Und die Stromlitze läuft oben rum, ist am Stromgerät angeschlossen und mit nicht leitendem Material am Zaun angebracht? Sonst wäre der Fuchs, wenn er oben an die Stromlitze kommt ja nicht mehr geerdet, weil die Pfoten ja in der Luft sind.

    Funktioniert das tatsächlich? Denn es wird ja dann in dem Moment, wenn er oben an die Litze kommt und mit den Pfoten im geerdeten Zaun hängt, ganz schon viel Strom über den ganzen Zaun verteilt (über die Litze, durch den Fuchs, durch den Zaun). Wie stark muss dann das Gerät sein oder darf der Zaun dann nur eine bestimmt Länge haben, oder hab ich da einen Gedankenfehler?

    Außerdem hatten wir mal ein Pony auf unserer Wiese, das immer unter einer stromgeführten Litze durchgegangen ist. Die Litze wurde von ihm dabei hochgedrückt und ging schön über den ganzen Rücken. Das war wirklich starker Strom und wir konnten es gar nicht glauben, aber das Messgerät hat klar angezeigt, dass der Strom fließt. Das Pony hatte auch keine Gummifüße oder sowas. Hat das Pony nicht interessiert.
    Geändert von Tibi (29.05.2024 um 09:02 Uhr)
    Grüße Tina


  10. #10
    Moderator Avatar von sil
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    Tibi, ich versuche mich mal an einer Antwort.
    Ein Elektrischer Weidezaun funktioniert grob gesagt so. Das Gerät schickt den Strom nicht in einem gleichmäßigen Fluß, sondern in getakteten Impulsen zum einen in die Litze, zum anderen über die Geräteerdung in die Erde.
    Wenn jetzt ein Mensch oder ein Tier die Litze berührt, wird durch den Körper der Stromkreis Litze-Erde geschlossen, und es gibt den "Schlag", der aber nur so kurz ist, wie der Impuls, den das Gerät losschickt. Je nachdem, wie schnell oder langsam diese Impulse getaktet sind, erfolgen auch die Schläge bei dauerhafter Litzenberührung schnell oder langsam hintereinander.
    Die stromführende Litze muß, damit das Ganze funkioniert, so angebracht werden, daß keine unbeabsichtigte Verbindung zur Erde gegeben ist, sonst schließt sich an dieser Stelle der Stromkreis, und die Wirkung ist sozusagen aufgehoben.
    Ein Metallzaun, der irgendwo Bodenberührung hat, ist auch eine "Erdung". Spannt man entlang dieses Zaunes eine stromführende Litze, wird der Stromkreis bei gleichzeitiger Berührung von Metallzaun und Litze geschlossen.
    Es muß grundsätzlich immer darauf geachtet werden, daß zwischen stromführenden Litzen und Erdkontakt entweder Luft oder irgendein isolierendes Material ist, damit die Hütesicherheit, sprich, der "Schlag" beim Versuch, den Zaun zu überwinden, gegeben ist.

    Zum Pony: Das hat gelernt, daß da, wo der Kopf durchpasst, der Rest auch durchkommt. Die dicke Ponymähne wirkt isolierend, wenn keine Litze die Nase aufhält, ist der Zaun quasi gar nicht vorhanden.
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