Hallo alle,
Ich bin mittlerweile sehr verzweifelt was meine Zwerg-Hühnerscharr angeht. Vielleicht hat jemand ähnliches erlebt oder kann mir sonst irgendwie weiterhelfen.
Kurz zur Vorgeschichte:
Wir haben vor ca 7 Wochen die ersten Hühner einziehen lassen.
Die ersten vier kamen von einem Geflügelzüchter, welcher einige Rassen auf seinem Hof züchtet.
Da wir auf der Suche nach speziellen Rassen waren, haben wir 3 weitere von einem Hobbyhalter übernehmen können und einen Hahn „gerettet“, dessen Damen alle vom Marder geholt wurden.
Wir hatte die Zusammensetzung so geplant, dass noch keine feste Ordnung bei den anderen bestand und so die letzten 4 Tiere innerhalb 1.5 Wochen nach Einzug der ersten 4 dazugeholt.
Von den ersten 4 hatten 2 Hennen die 2. Nacht im eingezäunten, unteren Bereich des Käfiges verbracht, da sie mehrfach nach dem Hochsetzen wieder runter sind.
Eine der beiden fing kurze Zeit später an zu Nießen, wozu dann im Laufe der Zeit Schabelatmung, Husten, Fressunlust, etc. hinzukamen.
Alle anderen blieben ca. 1.5-2 Wochen fit.
Ich bin also zuerst davon ausgegangen, dass sie sich einfach in der Nacht erkältet hatte.
Der Hahn war der Letzte, der dazu kam und ich gehe davon aus dass er aufgrund des Marder-Angriffs Immunschwäche durch extremen Stress hatte.
Dieser fing darauf hin dann auch an mit Abgeschlagenheit und Schnabelöffnung und verweigerte das Futter. Sein Zustand wurde schnell kritisch.
Aber nach 4-5 Tagen erholte er sich und ist seither wieder komplett fit.
So weit so gut, fast parallel erkrankte eines der anderen Hühner (aus der ersten Gruppe) am Auge, leicht geschwächt, aber nahm weiterhin so gut es ging am Leben in der Gruppe teil und frass auch.
Dieses Huhn behandelte ich zuerst mit Euphrasia und dann nach einigen Tagen mit einer antibiotischen Augensalbe.
Alle Hühner erhielten zu dem Zeitpunkt schon Sinupret, Vitaminzusatz und Propolis ins Wasser + Zwiebeln, Oregano und alle anderen mir bekannten Hausmittel.
Der Züchter der ersten 4 Hühner sagte mir nachdem ich ihn über den Husten das 1. Huhnes informierte: das kommt schon mal vor, einfach China-Öl im Stall verteilen.
Auch das habe ich gemacht.
Zusätzlich auch noch einen Wärmestrahler installiert.
Ich habe im übrigen im Verlauf der Wochen auch von Geflügelzucht-Verein, über verschiedene Tierärzte, das Vet-Amt, einen großen Geflügelbetrieb, mehrere Bekannte mit langer Erfahrung und die Uniklinik Gießen alles abtelefoniert, aber helfen konnte mir keiner so richtig.
Aber erstmal weiter zu dem Verlauf:
Ein weiteres Huhn, der ersten Gruppe (also mittlerweile das 3. aus dem Zukauf) wurde anteilnahmelos und verweigerte das Futter.
Ich habe zu dem Zeitpunkt abgewartet, da der Hahn sich scheinbar auch selbst erholen konnte. Die Symptome wurden nach 2 Tagen besser und sie schien wieder normal zu sein.
Dieses Huhn ist derzeit, nachdem es ca 3-4 Wochen gesund war, wieder am kränkeln mit leichtem Schnupfen und leichter Abgeschlagenheit.
Ein Huhn aus dem ersten Schwung ist im übrigen eines der beiden, die bisher gar nichts hatten und durchweg gesund und munter sind.
Ein Huhn aus der 2. Gruppe ist viele Wochen gesund durch die Sache gekommen und hat nun tränende Augen und Abgeschlagenheit.
Alle Hühner haben einen anderen Verlauf, manche (2 von ihnen) wie gesagt komplett ohne Symptome.
Ich war bereits beim Tierarzt, durch einen Notfall war die Ärztin, welche dort für Federvieh zuständig ist, nicht wie geplant vor Ort, sondern eine andere übernahm die Behandlung.
Diese verschrieb mir ein Antibiotikum für alle Tiere (auch die, die zu dem Zeitpunkt gesund und genesen waren) und parallel eine Wurmkur für alle.
Auf die Frage hin, ob beides jetzt direkt parallel nicht kritisch werden könnte, bei den vorgeschwächten Tieren antwortete sie mit: doch, es kann durch die Behandlung zu Verlusten kommen.
Ich könne natürlich selbst entscheiden, ob ich das Risiko in Kauf nehme.
Sie sagte dass die Tiere, die ich dabei hatte unterernährt seien (das Huhn, welches als erstes mit dem Husten anfing und die mit dem entzündeten Auge), allerdings hatte das hustende Huhn ja nun auch seit Wochen mit einem „Infekt“ zu kämpfen. Sie sagte es liegt mit Sicherheit ein starker Wurmbefall vor und ohne Wurmkur kommen die nicht wieder zu Kräften. Das alles waren nur Mutmaßungen ihrerseits, die auf keinerlei Tests beruhten.
Sie wog die hustende Henne (Zwerg-Paduaner) ~650g ca. 5-6 Monate alt (laut Internet wird eine ausgewachsene Henne bei unter 800g sein)
Kurzfassung:
Ich habe mich nach ewiger Recherche dagegen entschieden auf gut Glück den ganzen Bestand „prophylaktisch“ mit Antibiotikum zu behandeln und bin so vorgegangen nur die 2 Tiere, welche zu dem Zeitpunkt nicht fit waren 7-tägig zu behandeln und die Wurmkur erst im Anschluss zu verabreichen.
Das Huhn, welches als erstes die Symptome zeigte, ist nach 7 Tagen Antibiotikum deutlich agiler und frisst auch wieder wie verrückt.
Der Husten ist deutlich seltener, aber noch nicht gänzlich verschwunden.
Bei dem Huhn mit der Augenentzündung trat gar keine Besserung ein. Eher sogar eine Verschlechterung.
Ich habe schon die Befürchtung dass es sich um Mykoplasmen handeln könnte.
Ansonsten weiß ich einfach nicht weiter, die Infektion schleppt sich so durch und zeigt sich mit verschiedensten Symptomen.
Achja, Durchfälle kamen auch schon vor.
Ich habe am Donnerstag einen erneuten Termin beim Tierarzt und würde gerne wissen, ob ich einen Abstrich verlangen soll?
Oder was man mir jetzt raten würde.
Kann sich jemanden einen Reim auf dieses Krankheitsbild machen?
Den Stall habe ich im übrigen mit Interkokask komplett desinfiziert.
Ich bin wirklich sehr bemüht den Tieren zu helfen und sie nicht zu verlieren, bitte verurteilt mich nicht, wenn ich etwas falsch gemacht habe.
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