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Thema: Kokzidien: Laborwerte interpretieren opg / epg - wieviel ist "normal"?

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    Kokzidien: Laborwerte interpretieren opg / epg - wieviel ist "normal"?

    Guten Nachmittag,
    liebe Hühnergemeinde,
    ich lese seit einigen Monaten intensiv mit, habe viel gelernt und bedanke mich an dieser Stelle für die Kompetenz und Zeit die hier einfließen!

    Nun hoffe ich auf aktuellen Rat:
    Ich hatte in einer kleinen Seidenhuhngruppe, die ich übernommen habe, vor einigen Wochen Kokzidien. Ein Tier erkrankte schwer aber wir haben es durchgebracht, Medizin, Zwangsernährung und Spezial-Reha, fingers crossed.

    Alle Tiere bekammen Troltrazuril (kurios alles - ich lebe in Südtirol und die Tierärztin (spezialisiert auf Papageien....) die ich konsultierte, hat uns einfach das Hundepräparat verkauft. Wusste die dass das für Hennen nicht geht? Kein Ahnung... ich war unerfahren und musste die Konsequenzen jetzt halt tragen. Das sehr kranke Huhn hat auch noch Metronidazol (gegen Flagellaten) bekommen.... ebenfalls eigentlich nicht ok, muss man erstmal selbst drauf kommen, wenn die Ärzte das nicht ansprechen), nun habe ich nach 3 Wochen eine Kotprobe beim hiesigen Amt für Tierseuchenbekämpfung abgegeben (Drei Proben weil ich die Gruppe getrennt hatte und es bei einem Tier genau wissen wollte).

    Ich habe nun einen Laborbefund und bin so schlau wie vorher. Die Tierärztin vom Beratungsring Berglandwirtschaft, die mich an dieses Labor verwies, meinte, ich würde dem Befund entnehmen können, welche Alarmstufe herrscht. (Ich erreiche die nicht, vermutlich in Urlaub) Aber ich sehe da nur Zahlen und finde im Internet keine Tabellen:

    KOPROLOGISCHE UNTERSUCHUNG/QUANTITATIV (MCMASTER METHODE / PDP PAR005 - Metodo interno rev.1 del 2009)
    Probe 1: POSITIV (680 opg) KOKZIDIEN
    Probe 2: POSITIV (>1000 opg) KOKZIDIEN & POSITIV (120 epg) CAPILLARIA sp.
    Probe 3: POSITIV (>1000 opg) KOKZIDIEN

    opg sind offenbar oozysten pro Gramm Kot. Aber ohne Referenzbereich hilft einem das ja nicht weiter.

    Ich habe 2 Sammelproben und eine Einzelprobe eingereicht. Symptomatisch auffällig ist derzeit kein Tier, außer einem (Probe 1), dass zwar sehr flüssig, aber ohne Blut kackt, sich jetzt bei der Hitze aber auch Wasser reinhaut ohne Ende. Das als solches gerne auch wieder hinten rauskommt.

    Ich will eigentlich nur ein paar Dinge verstehen:
    - wenn die Proben alle gleich stark belastet sind, kann ich die Tiere ja eigentlich auch wieder zusammentun - oder sprechen die Wurmeier aus der einen Probe dagegen?
    - wären Flagellaten bei einer parasitologischen Untersuchung erfasst worden?
    - ist die Kokzidienbelastung so hoch, dass ich noch eine Runde Toltrazuril an alle ausgeben sollte, auch wenn der Kot unauffällig ist? Das kann doch kein Dauerzustand werden, mit der Medikation. Gerade der legenden Henne mag ich das nicht geben, weil die nie einen Hauch von Symptomen zeigte.
    - Ist das Ziel einer Toltrazurilbehandlung überhaupt, den Kokzidienbefall in den nicht mehr nachweisbaren Bereich zu drücken? Dann haben die bisher 2 Zyklen mit 14 Tagen Abstand ja das Ziel nicht erreicht... also immer weiter? Oder auf die einsetzende Immunität "hoffen"?

    Die Gruppe umfasst eine alte Henne und vier Jungetiere, ca. 3-4 Monate alt. Sie leben auf einem Südtiroler Bauernhof und laufen inzwischen praktisch frei, aber separiert. Einen Hektar Hofgelände und Wiese kann ich nicht desinfizieren, aber die Zone die sie nutzen ist überschaubar, ich sammele jeglichen Kot ein, den ich finde und versuche gerade den am intensivesten genutzten Bereich eine Weile still zulegen. Der Stall wird täglich komplett von Kot gereinigt. An mangelnder Hygiene liegt das m.e. nicht - bei Freilauf/Bodenhaltung auf dem Land ist Keimfreiheit wohl ein sportliches Ziel? Es gibt ja noch mehr Hühner, Legehennen, die hier zirkulieren. Dazu Katzen, Kühe etc.

    Ich bedanke mich bereits jetzt sehr herzlich, wenn jemand mir helfen könnte, die Zahlen zu interpretieren - und auch für Einschätzungen bezüglich der realistischen Behandlungsziele. Die Papageienärztin frage ich nicht nochmal.

    Einen schönen Gruß aus Völs am Schlern,

    Sabine
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