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Thema: Heikles Huhn

  1. #21

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    Butter oder Margarine geben. Fette und darin lösliche Vitamine (ADE) sind ein Thema bei Mangel. Und Innereien sind gut (B-Vitamine, Eisen, Kupfer). Würde ihr auch Mineralien geben (häufig Manganmangel bei Legehühnern, dss ist v.a. in Gemüse, vielleicht frisst sie`s deswegen so gerne). Das Vomigo alleine gleicht einen schon manifesten Mangel nicht aus.

    Pickt sie nur selektiv bestimmte Federn oder überall? Wenn es nur der Schwanz ist o.ä. kannst du "Stinkspray" (ich weiss den Namen nicht, extra Spray gegen Federpicken) probieren, wenn du sie nach der Erholung der anderen wieder zusammenlässt und sie immernoch den Hang zum Picken zeigen sollte. Wenn es gar zu schlimm ist, hilft aber auch das nicht.
    Geändert von Schwanzfeder (09.09.2024 um 17:37 Uhr)

  2. #22

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    Schönen guten Tag!

    Dieses Huhn macht eigentlich alles richtig, so hat man Hühner, Puten, Enten. Fasanen, Wachteln bis vor hundert Jahren immer(!) ernährt. Es entspricht ihrer Natur. Tierische Nahrung steht bei fast allen Rassen unangefochten auf Platz eins, die wenigen Ausnahmen die davon nicht begeistert sind gehen jedoch genauso toll an protein- und fettreiche Saaten, besonders Hanf. Der ist leider momentan bei uns aufgrund des vor einigen Jahrzehnten gering gewordenen Anbaus aufgrund Verwechslungen mit Rauschhanf recht selten und daher teuer geworden, in den letzten Jahren jedoch nimmt der Anbau von Speisehanf wie auch der von Faserhanf wieder gut zu. Nicht zuletzt weil er für den Anbau keine Pflanzenschutzmittel benötigt, tolles Protein, ein sehr gutes Fettsäureverhältnis und als Faserhanf für die Kleidungsherstellung viel besser ist als Baumwolle, als Hohlfaser wärmend und trocken, jedoch extrem weich, jedoch so strapazierfähig wie Leinen.
    Aus Bio-Anbau bekommt man Hanf als Lebensmittel meines Wissens derzeit am günstigsten, sogar aus heimischen Anbau im Internet bei Vegaya. Im Futterhandel bekommt man es sicher günstiger.

    Ansonsten würde ich wirklich bei Fleisch bleiben, meinen Erfahrungen nach auch noch deutlich beliebter bei Hühnern als Trockeninsekten/krebse oder Fisch. Pferdefleisch hat eine besonders hochwertige Zusammensetzung, viel Protein, wenig Fett, dabei hatten die Pferde ja auch normalerweise eine gute Ernährung und Bewegung, das merkt man schon, butterzart und leicht verdaulich.
    Fleisch in allen Varianten kannst Du ja auch günstig getrocknet aus dem Hundefutterhandel beziehen: Getrocknet, gekocht oder frisch. Nur von Katzenfutter würde ich absehen, für eine Zeit lang aber sicher nicht schlimm, vor allem hat es aufgrund der feineren Textur oft noch eine bessere Akzeptanz bei einem kranken Hühnchen, was so eine Fütterung vielleicht auch noch gar nicht kennt. Nur ist im Katzenfutter künstlich zugesetztes Taurin, eine Aminosäure die in z.B. Mäusen viel vorkommt, jedoch weniger in den Tieren, die im Katzenfutter sind. Eine Überdosis Taurin führt zu Nierenkrankheiten, selbst bei Katzen kommt dies immer wieder vor, da Dosierung der Hersteller oft nicht gänzlich korrekt sind. Bei künstlichen Vitaminen gibt es übrigens das selbe Problem, hier ist dann bei den fettlöslichen Vitaminen (A,D,E) besonders die Leber betroffen.

    Das Problem bei dem derzeit im Handel erhältlichem Futter ist, das es im wahrsten Sinne des Wortes Astronautennahrung ist.
    Ein Huhn ist ein Omnivor, der normalerweise tierische Nahrung (Methionin, Fett) vorzieht, auch viele Kräuter und Gräser sowie deren oft sehr Nährstoffhaltigen Samen sowie wenn vorhanden einigen Früchten ernährt. Nun muss man bedenken dass es dort, wo Hühner in der Natur leben (Dschungel bis Waldränder in Südasien bis Ostindien) es nicht nur ganzjährig eine große Pflanzenvielfalt gibt, sondern auch (noch) sehr viele und ausgesprochen große, ja aus hiesiger Sicht absolut gigantische Insekten und andere Wirbellose, sowie ebenfalls eine riesige Vielfalt an kleinen und jungen Reptilien und Amphibien, die alle, im Dickicht des Dschungels eine wunderbare Nahrungsgrundlagen für die wilden Kammhühner und alles Andere bieten.

    Bei uns in Europa gibt es das so nicht, oder in anderem Umfang nicht mehr. Nun war es Jahrhunderte lang üblich, Hühner, die sich fast immer völlig frei in den Dörfern und Städten aufhielten und zum schlafen wieder zu Ihrem Haus zurückkehrten zuzufüttern, da es irgendwann kaum mehr möglich war, dass sich auch noch Eier legende Hühner auf den Straßen und Wiesen selbst versorgten.
    Hier war es nun ungemein bekannt, dass:
    Hühner denen tierisches Eiweiß verwehrt bleibt krank werden und irgendwann auch sterben, bzw. als Küken gar nicht erst richtig groß werden. Federschäden, sichtbar als dünne, dadurch oft stark pigmentierte haarig zerschlissene Struktur und schlechtes Wachstum (haarig zerschlissene Struktur können jedoch auch bei ausgewachsenen Federn durch diverse nur unter dem Mikroskop sichtbaren Federmilben verursacht werden, diese sind dann durch den Fraß und Kot der Milben auch etwas staubig).
    Hülsenfrüchte, aus denen heute fast jedes Futter besteht für Hühner & Co, mit Ausnahme der "echten" Körnerfresser wie z.B. Tauben, absolut und völlig ungeeignet ist, da sie das dor entahltene Legumin nicht verdauen können. Auch ist die Zusammensetzung nicht Ideal.
    Die Fütterung mit Hülsenfrüchten ist erst in der nun anderen, industriellen Wirtschaft, so ab den 30er Jahren üblich geworden, wobei das Wachstum und die Entwicklung solch gefütterter Hühner stark zurückblieb, durch einen Zusatz von wenigstens 3% tierischem Eiweiß konnte zumindest dieses Problem wieder ausgeglichen werden.
    Wenn man es ihnen anbietet und sie haben die Wahl, würde ein Huhn wohl kaum freiwillig Hülsenfrüchte zu sich nehmen, wenn man sie mit Fleisch mischt, wird sogar das ganze Fleisch verschmäht.
    Wir zwingen also heutzutage die Hühner zu etwas, was nicht gut für sie ist. Siehe hier vielleicht auch das Prinzip der "Cafeteria-Fütterung". Für ein optimales Ergebnis sollten alle angebotenen Komponenten im unverfälschten Zustand vorliegen.
    Hierzu möchte ich vielleicht auch noch sagen dass bei vorhandenem Kalziumbedarf ein reiner Jurakalk, Eierschalen o.ä. mit großer Gier angenommen wird, während Muschel- und Austerngrit, aufgrund möglicherweise der anderen Zusammensetzung an Spurenelmenten, vielleicht auch wegen des z.T. hohen Schwermetallgehalts nur ungern zu sich genommen wird.
    Schaut man nun einmal in die früheren Futterrezepte, so bestand das Grundfutter normalerweise aus einem Trocken- und einem Weichfutter (beides täglich!). Zusammengesetzt hat sich dies in der einen hälfte aus Getreide, Kartoffeln, Saaten und in der anderen aus Fleisch, falls verfügbar Fisch, Garnelen oder saisonal Insekten (Maikäfer, gekocht getrocknet und als Schrot gefüttert) sowie Grünzeug (im Weichfutter auch als Mehl), Futterhefe/Nährhefe (keine Backhefe!) und diversen Kohl- und Rübenarten
    Fleisch war häufig da damals besonders günstig zu bekommen (keine Autos und Traktoren) vom Pferd, gerne gekocht, und dann in der Sonne oder vor dem Ofen getrocknet (zerkleinert natürlich), so war es immer jeden Tag verfügbar. Noch günstiger waren Fleisch- Fisch (vorsicht Gräten!) Knochen- und Kadavermehle. Knochenschrot hatte damals einen besonders hohen Ruf, enthielt er doch alles, was auch ein kleines Vögelchen zum groß werden braucht. Heute ist er sicherlich stark mit Schadstoffen belastet (Knochen lagern viel ein). Bekommen tut man ihn als Abfallprodukt sicherlich leicht in einer kleinen Metzgerei, sonst auch als Fleischknochenmehl im Hundehandel.
    Getreide waren meist der damalige Weizen (heute am ähnlichsten Dinkel, viel besser jedoch Emmer und Einkorn, Emmer hat eine besonders hohe Verträglichkeit, falls jemand selbst evtl Probleme mit Getreide hat, Einkorn jedoch hatte sogar schon Ötzi bei sich), Hirse sowie Reis (gern als Bruch). Vor über hundert Jahren las ich sogar bereits im Gebrauch Sesam und Kokos. Mais hat sich, da aus Amerika, erst später hier wirklich durchgesetzt. Kartoffeln (gekocht und noch warm, als Weichfutter, seltener auch Kartoffelmehl/flocken) fanden jedoch schon früh in großen Mengen Verwendung, sie waren besonders im 1. Weltkrieg bei Getreidemangel eine wichtige Nahrung. Die Aminosäuren sind in Verbindung mit anderen Quellen excellent, sie enthalten jedoch wie auch Weizen und viele Hülsenfrüchte wenig Methionin. Unter den pflanzlichen Quellen haben Hanf, Sonnenblumenkerne, Sesam usw. sowie Reis und Hirse aber auch Wicken, die jedoch eine sehr verträgliche(!) sowie günstig zu bekommende Hülsenfrucht sind, einen guten Gehalt.

    Wenn man seinen Hühnern jetzt noch täglich Grünfutter, Rüben und Kohl sind ein guter Ersatz, besonders im Winter, diverses Obst zugibt, brauch es kein "Astronautenfutter" mehr.
    Wenn man bedenkt, das Huhn als Omnivor, wird ernährt von Weizen, Mais, Sojaextrationsschrot sowie künstlichen(!) Vitaminen, Spurenelementen und Mineralien.
    Nun der Mensch, als Omnivor, wird ernährt von ... wir brauchen keine künstlichen Zusätze sondern weniger Fertignahrung und gesunde frische Kost! Dann bleibt man auch gesund und hat ein langes Leben, von der anderen Variante wird man vielleicht groß, aber sicher nicht alt.

    Zu den ganzen Extrathionsschroten die in Pellets und Mehl im handelsüblichem Futter den Eiweißlieferanten ausmachen möchte ich noch hinzufügen dass diese (egal ob Soja, Sonnenblumenkern oder Raps) eine hohe Schimmelpilzanfälligkeit besitzen und daher besonders vorsichtig zu lagern sind, was aber oft auch nichts mehr bringt. Ich kann zur Zeit gerade nicht nachschlagen, vielleicht besitzt jemandes dieses kleine Heftchen über Hühnerkrankheiten von Werner Lüthgen wo diese Untersuchungsergebnisse abgedruckt stehen - meiner Erinnerung sind es irgendwo zwischen 20 - 30% des handelsüblichen Geflügelfutters eine erart hohe Mykotoxinbelastung aufweisen dass sie eigentlich schon garnicht mehr genießbar wären, da mit gesundheitlichen Problemen zu rechnen ist. (Falls jemand die genauen Angaben parat haben sollte, bitte ich gerne um Korrektur )

    Des weiteren ist im Fertigfutter viel zu wenig Fett, wenn oft nur ein winziges bisschen billiges Sojaöl, das dem Körper allenfalls ein wenig Omega-6 gibt, dabei steht das Öl der Sojabohne derzeit sogar im Verdacht Demenz auszulösen / zu begünstigen. In der Natur nehmen Hühner wie wir durchaus ziemlich viel Fett zu sich (Tierisches und Sämereien, in Grünfutter stecken desweiteren auch noch gesunde Omega-3 Fettsäuren, wenn dies alleine den üblichen allgemeinen Fettgehalt der Nahrung in der Natur natürlich nicht erreicht). Gesunde Fettsäuren sind wichtig für den Körper. Wer als Mensch mal versucht sich dauerhaft nur(!) von Kohlenhydraten und Eiweiß zu ernähren wird sich wohl auch nur in wenigen Fällen auf die Dauer wohl fühlen.

    Vor allem: Wenn man eine "vollständig" ausgeklügelte Astronautennahrung (in der in diesem Fall das lebenswichtige Eiweiß steckt -Soja oder anderes- daher die Hühner dieses Futter zu sich nehmen müssen(!) da sie sonst einen Mangel bekämen) dann mit ausgewählter Frischkost kombiniert wird, entsteht automatisch eine Überdosis diverser Vitamine und Spurenelemente, da diese künstlich hergstellten und nicht organisch gebundenen Stoffe vom Körper nicht richtig ausgeschieden werden können, die natürlichen jedoch Aufgrund der organischen Gebundenheit vom Körper viel leichter und besser aufgenommen werden.
    Nun entstehen früher oder später von den meisten Haltern absolut völlig unbemerkt oder wenn als "Einzelkrankheit" falsch eingeschätzt, Ursachen werden im Nichts gesucht, alle möglichen Organprobleme und deren Folgen. Daraufhin hat das Hühnchen eine kurze Lebenspanne, obwohl doch nun wirklich alles in ihrer Nahrung enthalten war. Es ist sogar nachgewiesen dass bei natürlicher Ernährung eine zusätzliche Gabe eines künstlichen Vitamins die Lebenserwartung um etwa 10% sinkt. In diesem Fall waren es Leberegel, die mit Bio-Leber gefüttert wurden und dann in einer Gruppe noch zusätzlich etwas Vitamin E (wie Sportler es z.B. machen) erhielten. Die Ergebnisse waren klar. Auch besteht der Verdacht, dass Aufgrund der Immunsystem unterstützenden zusätzlich gegebenden Vitamine das eigene Immunsystem weniger Leistung bringen muss und nun anfälliger für Infektionen wird.

    So, vielleicht etwas reichhaltig, der Text... man möge mir bitte sehr verzeihen !!
    Ich bin neu hier und musste mir das mal von der Seele reden. Wahrscheinlich sollte ich eines Tages mal eines Thema mit dem hier geschriebenem Text eröffnen, aber ich bin sicher es wird auch hier an dieser Stelle niemandem Schaden zufügen
    Ich hoffe sehr Du kannst etwas davon gebrauchen!

    Um vielleicht noch mal darauf zurückzukommen - geschälte Sonnenblumenkerne und ungeschälte Hanfsamen kann ich Dir als Päppelfutter außer dem Fleisch wirklich wärmstens empfehlen, sie ersetzen tierisches Eiweiß sogar nahezu vollständig und sind sehr leicht verdaulich! Bei Sonnenblumenkernen würde ich bei Dauerfütterung nur beachten dass diese sehr viele Omega-6 Fettsäuren beinhalten, die auch entzündungsfördernd sein können. Beim Hanf gibt es dieses Problem nicht, auch macht er vitaler. Sonnenblumenkerne sind halt nur deutlich einfacher und günstiger zu bekommen.
    Bei dem Fleisch würde ich bei kleinem Geldbeutel zu zerkleinertem Hunde- oder (übergangsweise) Katzenfeuchtfutter raten. Sollen die Hühner nicht den Kannibalen spielen gibt es das ja heutzutage schon sehr oft als Monoprotein (von wirklich nur der angegebenen Tierart).


    Von Kartoffeleiweißpellets würde ich die Finger lassen, die braucht normal wirklich kein Mensch und die Akzeptanz als öder Pellet wird für diesen Fall auch nicht das Richtige sein.
    Was meiner Meinung nach gar nicht auf den Speiseplan eines Vogels zu suchen hat sind Milchprodukte, zwar für legende Hennen und Küken sehr Kalziumreich aber schon sehr unnatürlich... schon für uns erwachsene Menschen.
    Wenn, dann ausschließlich laktosefreie Produkte (mit Rücksicht auf Salzgehalt) aber keinen Quark! Butterschmalz kann bei manchen Hühnern ein je nach Ernährung ein guter, etwas kalorienreicher Appetitmacher sein.
    -Logischerweise, sind ja von Natur aus keine Milchtrinker- können Hühner keine Laktose verdauen. Essen sie es trotzdem ist das dann wiederum schlecht für die Verdauung (siehe Laktoseintoleranz beim Menschen, was im Übrigen eigentlich den Normalzustand darstellt), also schließlich für den Darm und damit schlecht für die ganze Gesundheit, denn die kommt ja wie inzwischen allgemein bekannt sein sollte, aus dem Darm bzw. den dort ansässigen Bakterien (Darmflora) und der Unversehrtheit, Entzündungs- und Reizfreiheit. Gesunder Darm - gesundes Immunsystem - gesunder Körper.
    Ich würde lieber ein paar Kräuter unter die Kartoffeln mischen, z.B. Schnittlauch, Oregano, Rosmarin oder falls es bei Dir nicht im Garten wächst Vogelmiere, Hirtentäschel oder Vogelknöterich. Gibts für die kalte Jahreszeit auch getrocknet als Tee für Menschen. Wirkt wirklich Wunder bei jedem Vogel! Besonders Vogelmiere und Vogelknöterich enthalten sehr viel Kieselsäure, wie der Name schon sagt sind diese Pflanzen auch bei unseren heimischen Wildvögeln sehr beliebt, da sie die Kieselsäure für ihre Federn brauchen. Gerade bei Federpicken halte ich das daher für äußerst wichtig! Ackerschachtelhalmtee kann hier noch eine alternative sein, dieser hat auch sehr viel Kieselsäure, ist jedoch als Kraut auch getrocknet kaum zu essen, höchstens fein gemixt unter das Weichfutter. Ein bisschen Zwiebel (viel Schwefel=Methionin, auch gut für Entgiftung und Immunsystem) ist auch sehr gut.

    Noticethelemon, ich wünsche Dir in jedem Falle viel Erfolg und ganz viel Spaß mit Deinen Hühnchen!

    Herzliche Grüße!

    Ein friedlicher Gamecock
    Geändert von FightingGamecock (09.09.2024 um 18:10 Uhr)

  3. #23

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    Naja. Ich bin auch Befürworter von "echtem" Fleisch (auch für Hühner). Jedoch kann ich nicht umhin anzuerkennen, dass eine ganze Menge Veganer - vorausgesetzt sie haben die richtigen Vitaminzusätze - nicht unbedingt kränker sind. Sojaextraktionsschrot ist für mich keine Bohne mehr und Hühner fressen auch Mäuse (extrem taurinreich), was der "natürlichen Dschungelfleischkost" sicher näher kommt als getrocknetes Pferdefleisch. Und das Bankivahuhn hat einen anderen Stoffwechsel als eine Hochleistungshybride.

    Zur Erinnerung: Es ging hier um eine aus schlechter Haltung übernommene Henne und deren Fehlverhalten. Normalerweise machen Hühner sowas nicht, auch nicht mit Pelletfutter.

    Eigentlich interessiert mich mal, was deine eigene Erfahrung ist, Fighting Gamecock? Fütterst du deine Hühner mit Hundefutter? Wie alt sind sie im Schnitt geworden?
    Geändert von Schwanzfeder (09.09.2024 um 22:42 Uhr)

  4. #24

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    Hallo,

    ich möchte mich erst einmal für die vielen Rechtschreibfehler in meinem Text entschuldigen, ist ja fürchterlich

    @Schwanzfeder
    Ich will nur ungern dieses Thema mit einem weiteren Post dieser Art meinerseits füllen, will Dir aber sehr gerne antworten und den Text oben evtl. noch ergänzen. Für alle Leute denen das hier nicht passt, überspringt es einfach!
    Ja - was ich vergessen hatte Sojaextraktionsschrot ist natürlich durch die Erhitzung/Toastung wesentlich bekömmlicher und verwertbarer als im Rohzustand.
    Dadurch werden die Proteine darunter auch Legumin (Leguminosen=Hülsenfrüchte) stark verändert. Sonst ist es so als würden wir Erbsen, Bohnen oder Linsen roh essen, das geht vielleicht noch in kleinen Mengen, aber sonst gibts Aua! Aber gekocht, wenn es nicht zu viel ist, kein Problem. Und Kartoffeln essen wir ja auch nicht roh. Was die Natürlichkeit von Kartoffeln in jedweder Ernährung betrifft kann man selbstverständlich auch philosophieren

    Ich selbst füttere zwar Kartoffeln, jedoch kein Sojaexraktionsschrot, da ich zum einen auf unsichtbare Schimmelpilze gerne verzichten möchte, zum anderen Extraktionsschrote immer auch durch Chemie gewonnen werden und so definitv auch eine Art künstliches Fertignahrungsmittel vorliegt. Wenn es um das Wahlverhalten eines Huhnes geht, kann es durchaus sein dass so ein Futter nur ungern gegessen wird, besonders dann wenn schon Darmprobleme oder sonstige gesundheitliche Schwachstellen vorliegen.
    Es gibt sogar Tests zu (anderes Thema) Glyphosathaltigem und Glyphosatfreiem Futter für Schweine. Mit dem Ergebnis dass die Schweine das Glyphosatfreie Futter bevorzugten, da die Rückstände allein nur dieses, speziellen Herbizides offenbar schon so negative Auswirkungen hatte, dass sie das davon freie Futter vorzogen.
    Ich selbst habe ganz früher mal, als ich durchaus noch Fertigprodukte als ergänzenden Zusatz füttertete, immer gern die Tütchen von der Firma Vitakraft Mauserhilfe für Kleinvögel auf Hirsebasis mit kleinen Pellets und getrockneten Krümeln oder für Papageien, das gleiche wie für Kleinvögel nur mit Hanf, regelmäßig gekauft, irgendwann sah ich dann, dass trotz frischer Lieferung das Futter in den Tütchen sichtbar(!) angeschimmelt war. Ich ließ es darauf weg und siehe da, ich hatte auch keine Probleme mehr mit weichem Kot, was ich vorher hatte. Künstliche Futterzusätze wie auch Vitamine, Spurenelemnte und Aminosäuren gibt es bei mir generell nicht mehr.
    Um noch zu sagen Sojakuchen wäre eine Alternative ohne Chemie und "industrieller Verarbeitung" (Mykotoxine das gleiche wie oben) dieser kann jedoch, je nach Herstellung Roh sein und damit die gleichen Probleme wie andere rohe Hülsenfrucht aufweisen.

    Was das Wahlverhalten meiner Hühner betrifft kann ich sagen dass ich einst mal Sojaschnetzel aus dem Lebensmittelhandel (erhitztes und entöltes Soja), sowie gekochte Erbsen und Hülsenfrüchte ausprobierte. Das Soja wurde ab und zu in kleinen Mengen durchaus genommen, von den gekochten Erbsen keine, höchstens drei. Fleisch mit gekochten Erbsen dazwischen wurde verschmäht, was sonst absolut nie vorgekommen wäre. Sonnenblumenkerne hingegen sind im allgemeinen immer sehr beliebt, sie spielen als Eiweißträger in der Papageienhaltung wie Nüsse, Erdnüsse und inzwischen auch Hanf eine sehr wichtige Rolle.

    Hunde- und Katzenfutter habe ich früher immer gefüttert, aufgrund der künstlichen Zusätze sowie Weichmachern und Aluminium aus den Verpackungen kam ich irgendwann davon ab.
    An Eiweiß füttere ich momentan täglich frisches dampfgegartes Pferdefleisch, wenn nicht vorhanden getrocknetes. Getrocknete Fischhaut, optimal für das Federwachstum, ansonsten auch dampfgegartes Bio-Rindfleisch. Hanf und Emmer (Urgetreide) zur freien Verfügung.
    Ich hatte mal eine wundervolle Zwerg-Welsumerhenne, die nur wenig tierische Nahrung wollte. Ich bat ihr vorher schon als Wahl Dinkel und geschältes Quinoa an, mit dem Ergebnis dass sie ausschließlich nur noch Quinoa (ähnlich Hirse) als Grundfutter wollte. Dann kam ich aufgrund meiner Tauben auf den Hanf und siehe da, sie ernährte sich nur noch von Hanf. Das Ergebnis war das schönste und prächtigste Gefieder was ich je bei einem Huhn (zumindest in Deutschland) sah. Wundervoll! Zusästzlich gab es natürlich jeden Tag Grünzeug und Gemüse und Obst, etwas rohe Kokosnuss und jeden Tag Bio-Gerstengrasmehl, Lebertran, Brottrunk, Spirulina, für sie speziell noch Minactiv Sesammehl (ja - eigentlich das gleiche Schimmelpilzrisiko wie oben geschrieben) aufgrund des hohen Protein- Mineralien und Spurenelementgehalts, manchmal unter Pellkartoffeln gemischtes, püriertes Rindfleisch aus dem Babygläschen.

    Zum Taurin möchte ich noch sagen dass es mir um das künstliche, nicht um das natürliche, wie in echten Mäusen vorhandene, ging. Die Verwertung ist etwas anders. Das die Maus natürlicher wäre bezweifle ich nicht, ich denke aber auch das rotes Fleisch in der Natur allgemein eher einen "Sonntagsbraten" darstellt.

    Was die Lebenserwartung angeht, das kann ich Dir leider Gottes auch nicht sagen, die paar Hühner die ich hatte verlor ich leider an ganz andere Probleme. Aus ca 150 Jahre alter Literatur geht für mich nur heraus dass auch für äußerst leistungsfähige Rassen eine Lebenserwartung von 10-15 Jahren durchaus normal war, man muss aber auch die damalige frische Wildkräutervielfalt und die Pestizid- und Giftfreiheit der Nahrung beachten. Rekorde lagen bei 20-30 Jahren. Ich selbst kannte früher einen Bauern der eine Zwerghenne besaß die 27 Jahre alt wurde, was er fütterte, weiß ich leider nicht.

    Was ich jedoch sagen kann ist, seit dem ich meine Hühner so ernähre, mir auffällt, dass die Hühner vieler Hobbyhalter regelrecht krank aussehen. Der Kamm und das Gesicht allgemein ist ein wichtiger Indikator für die Gesundheit.
    Meine Kämme sind immer Rot, nicht blass, auch nicht trocken (weißliche Zeichnung durch trockene Haut!) sondern seidig zart wie ein Babypopo! Auch bläuliche oder dunkelrot erscheinende Färbungen habe ich nie, sie sind ein Zeichen für Herzkreislaufprobleme, irgendwann kann das mal zum Verhängnis werden. Wer beim Fertigfutter Probleme mit letzterem hat würde ich zu Weißdorn raten. Funktioniert.

    Wenn es Dich interessiert, ich bin (Bio-)Veganer, seit knapp 15 Jahren, gesundheitlich geht es mir besser als vorher, ich ernähre mich allerdings auch nicht gerade von Pommes und Pasta Als wirklichen Zusatz benötige ich nur B12.

    Grüße, Gamecock

    An alle anderen: Entschuldigung bitte für diesen wirklich Off-Topic Post. Weitermacheeen !!!
    Geändert von FightingGamecock (10.09.2024 um 02:22 Uhr)

  5. #25

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    Also, dir ist schon klar, dass es Mykotoxine auch früher schon gab (vermutlich eher mehr), auch im Emmer? Und dass sie auch in anderen Getreiden und Hülsenfrüchten auftreten, zb Dinkel, gerade in Bioware? Von Lebertran lasse ich die Finger, denn die Quecksilber- und Cadmiumwerte sind mir zu hoch.

    Hundefutter rühren meine Hühner übrigens nicht an, dafür mögen sie gerne gekochte Erbsen. Tja, so unterschiedlich kann`s sein! Menschen sind ja von Natur aus ebenfalls wie Hühner omnivor, darum müsste hier meiner Meinung nach eine ähnliche Ernährungsphilosophie gelten. Aber wie gesagt, heutzutage gibt es verschiedene Möglichkeiten.

  6. #26

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    Das wird mir hier auch alles irgendwie zu hoch, wie schon gesagt habe ich erst seit einem Jahr hühner 😅 ich rühre jetzt das legekorn eben mit kartoffeln an das akzeptiert sie viel besser als den quark, ebenfalls kriegt sie auch rinderhack, heute war das erste mal ein Ei von ihr mal nicht komplett zerbrochen aber dennoch weich

  7. #27
    Moderator Avatar von Lisa R.
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    Das ist doch schon ein Schritt in die richtige Richtung. Weiter so, das wird schon.
    ....... Die Frau Werwolf sagt: "Des g'höööööööööört so !".......
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  8. #28

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    Ja genau heute hats richtig gut geklappt mit dem Essen und wir geben ja kein gnadenplatz nur um die Tiere dann aufzugeben, das kriegen wir hin!

  9. #29
    Moderator Avatar von Lisa R.
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    Das ist die richtige Einstellung. Ich habe auch schon mehrfach ausgestallte Bodenhaltungshennen übernommen. Das dauert seine Zeit, aber die berappeln sich meistens wieder. Geht halt nicht von heut auf morgen wenn sie so runter gekommen sind.
    ....... Die Frau Werwolf sagt: "Des g'höööööööööört so !".......
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  10. #30

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    Zitat Zitat von Noticethelemon Beitrag anzeigen
    Das wird mir hier auch alles irgendwie zu hoch
    Ja, du hast völlig recht! Tut mir leid, ich hab` mich mitreissen lassen
    Eben ... es braucht wohl Geduld. Es ist ja auch das ganze Drumherum, was die aus der schlechten Haltung (nicht) kennen, Auslauf, Licht usw das macht erstmal Stress. Viel Erfolg weiterhin!
    Geändert von Schwanzfeder (10.09.2024 um 19:28 Uhr)

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