Seit sechs Wochen habe ich mich nun an meinen Hühnern erfreut, einem prächtigen Ardenner-Hahn und seiner hübschen Henne. Ist zwar nicht die optimale Konstellation mit nur zweien, aber die Henne hatte vor vier Tagen endlich angefangen zu brüten, so dass der Vergrößerung meiner Hühnerschar nun eigentlich nichts mehr im Wege stand - bis gestern...Beide Hühner sind weg!!!
Das merkwürdige an der Sache sind die Spuren, die ich gefunden, bzw. eben auch nicht gefunden habe und das ganze erscheint mir etwas rätselhaft. Zunächst einmal sind sie am hellerlichten Tag zwischen elf Uhr vormittags und etwa 16 Uhr nachmittags verschwunden. Was ich von ihnen gefunden habe sind nur einige Haufen Federn. Hatte natürlich sofort Fuchs oder Habicht in Verdacht. Füchse sind in der Nähe, das weiß ich, aber da spricht einiges dagegen: einmal die Zeit, und die Federn sind nicht abgebissen und völlig unversehrt. Außerdem hätte der Fuchs mit seiner Beute über den Zaun gemußt, der 1,40 m hoch ist. Nur an einer kleinen Stelle ist er etwa einen dreiviertel Meter hoch - ohne Beute kein Problem (1,40 auch nicht), aber mit einem großen Hahn bzw. einer Henne, ohne auch nur eine einzige Feder zu verlierenUnter dem Zaun ist kein Loch, das habe ich heute nochmal kontrolliert, der einzige Spalt ist unter der Gartentür und durch den Spalt hätten meine Hühner nun beim besten Willen nicht durchgepaßt. Der Fuchs hätte ausserdem die Beute schleifen müssen und es ist rundherum wirklich nicht eine Feder zu finden. Die Wege rundherum sind letzte Woche gemäht worden und ich bin alles mit meinem Pferd abgeritten, ich hätte bestimmt eine Spur finden müssen. Bleibt also der Habicht. Hier spricht dafür, dass die Federn ausgerissen und nicht abgebissen sind, aber dass die Federn dabei sonst völlig unversehrt bleiben wäre ungewöhnlich (man sieht oft die Stelle am Kiel wo sie mit dem Schnabel zugepackt haben). Außerdem saß die Henne im Stall brav auf ihren Eiern. Der Habicht hätte also unter einem kleinen Vordach durch, durch die Stalltür (habe keine Hühnerklappe sondern eine kleine Tür ca. 1 m x 0,6 m) in den Stall hineinmarschieren müssen, um sich dort die Glucke vom Nest zu greifen. Dass sie jemand direkt vom Nest geholt hat, ist allerdings eindeutig. All das wäre ja noch gar nicht so merkwürdig, aber: Es gibt überhaupt keinerlei Blutspuren, alle Federn von beiden Tieren sind völlig sauber und unversehrt. Es sind sonst von beiden Tieren keinerlei Überreste (was ja beim Habicht vermutlich so wäre). Aus dem Nest fehlen außerdem fünf Eier, es sind keine Schalenreste vorhanden. Von den restlichen Eiern waren zwei zerdrückt (keine Bissspuren), die anderen drei habe ich umgehend zum örtlichen Kleintierzuchtverein gebracht, die waren so nett, sie in einen Brutkasten zu legen, nun hoffe ich wenigstens noch auf den Nachwuchs. Die Federn vom Hahn, die ich gefunden habe, lagen an drei Stellen im Auslauf, würden ein Habicht oder auch der Fuchs ihn nicht sofort mit einem Mal erledigen?
Hat jemand schon mal was ähnliches gehabt und kann mir sagen, wer so etwas macht? Mein Verdacht liegt ja mittlerweile beim Raubsäuger Homo sapiens...
Bin kreuzunglücklich...![]()
Lesezeichen