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Thema: Tote Masthähnchen

  1. #1
    Chefkasper
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    Tote Masthähnchen

    Hallo!
    Jeden Sommer mäste ich ca. 20 Masthähnchen, um sie im Alter von 11-12 Wochen zu schlachten. Ich bekomme sie im Alter von ca. 3 Wochen. In den ersten beiden Wochen (d.h. also 4.-5. Lebenswoche) füttere ich wg. Coccidiose Kükenmast, danach steige ich um auf Mais. Die Hähnchen haben ein überdachtes Gehege, z.T. sonnig, z.T. im Schatten liegend; auf dem natürlichen Gartenboden liegt als Einstreu Stroh, das ich wegen der Hygiene und wegen des Geruches jeden Tag wechsle. Zum Schlafen haben sie im Hühnerhaus einen abgetrennten Bereich von ca. 2,5 m Länge, 1 m Breite und ca. 60 cm Höhe (mit ausreichend Luftzufuhr durch halb geöffnete Deckelklappen). Hier liegt auf dem Boden dickes Papier (wie die Ärtze in ihrer Praxis auf den Patientenliegen haben), das auch jeden Tag gewechselt wird. Futter und Wasser stehen den ganzen Tag frei zur Verfügung, Wassergefäße werden jeden Abend gesäubert. Das hat bisher immer gut funktioniert.
    In diesem Jahr habe ich folgendes Problem:
    Bis zum Alter von ca. 9 Wochen haben die Hähnchen sich die Bäuche vollgeschlagen und schön zugenommen. Da die Hähnchen in diesem Jahr abends nicht freiwillig "ins Bett" (also ins Haus) gehen wollten, musste ich sie jeden Abend einzeln reinsetzen. So hatte ich direkt eine Gewichtskontrolle. Dann plötzlich fraßen und tranken sie nicht mehr, die Futter- und Wasserampeln blieben voll, alle magerten wieder ab. Dazu kam wässriger Kot (besonders gut zu sehen auf dem durchnässten Papier im Schlaflager). Äußerliche Anzeichen für irgendetwas Verdächtiges kann ich keine finden. Die Hähnchen sitzen oder stehen im Auslauf, scharren oder dösen. In den letzten beiden Tagen finde ich dann morgens jedes Mal ein oder zwei tote Hähnchen, die am Abend vorher noch munter waren. Wir haben ein totes dann mal aufgemacht - keine Anzeichen für Parasiten, keine unnormal aussehenden Organe, kein Stroh o.ä. im Kropf, aber total mager (die Schenkel sind nicht dicker als mein Daumenballen!). Gestern abend dann wieder zwei Tote, die bei meinem Kontrollgang zwei Stunden vorher noch fidel waren. Eigentlich ist diese Woche Schlachttermin, und ich weiß, dass Masthähnchen, wenn sie schlachtreif sind, wegen Herzversagen schon mal tot umfallen, aber meine sind ja noch gar nicht so fett, dass das Herz versagen müsste!
    Wer hat eine Idee, was hier falsch gelaufen ist? Woher kommt dieser plötzliche Hungerstreik? Bin völlig ratlos.
    Den Legehennen im Nachbargehege gehts übrigens prima, die haben keine Ausfallerscheinungen.

  2. #2
    Avatar von MonaLisa
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    Reine Maisfütterung ist bei Jungtieren nicht gut laut Uni Berlin. Es kommt zu Verdauungsstörungen durch ein im Mais enthaltenes Protein und Futterverweigerung. Die Tiere bekommen Durchfall und magern ab. Das gleiche passiert bei einem zu hohen Triticale-Anteil bei der Jungtierfütterung.
    Vielleicht hast du dieses Problem und die Masthähnchen sind dieses Jahr empfindlicher auf den schädlichen Stoff, weil noch Hitze etc dazu kommen?

    Gruß Petra
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  3. #3
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    Vielen, vielen Dank für die schnelle Antwort!!
    Jetzt ist mir alles klar! In den Vorjahren haben meine Masthähnchen immer noch zusätzlich Weizen, Grünzeug, sogar mal Bachflohkrebse bekommen. In diesem Jahr gab's keine Extras (das haben alles die Legehennen gefordert, denn durch deren Gehege muss ich durch, um zu den Hähnchen zu kommen). Für die nächsten Jahre weiß ich nun Bescheid. Prima, dass es das Hühner-info-Forum gibt!!
    Gruß, Adelheid

  4. #4
    Avatar von vogthahn
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    Hallo, Augustenmama!

    Ich empfehle auch eine ausgewogene Ernährung!
    Meine MH (letzte Woche geschlachtet) waren kerngesund mit Kükenstarter, dann Junghennenpellets plus Körnermischung und Kartoffeln.
    Auch Hitzetage haben ihnen nichts ausgemacht (natürlich waren sie im Schatten).

    MfG
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    Jonathan Swift

  5. #5
    Chefkasper
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    Hallo!
    Gestern war Schlachttag. Drei Masthähnchen waren nur Haut und Knochen, die werde ich wahrscheinlich dem Fuchs schenken. Die übrigen Masthähnchen haben ein durchschnittliches küchenfertiges Gewicht von 1,3 kg; sie sind teilweise so fett wie Suppenhühner. Ich hab irgendwo in diesem Forum mal gelesen, dass Maisfütterung fett macht, aber so extrem (wenig Gewicht, wenig Fleisch, aber viel Fett) hatte ich das noch nie.
    Wie kann ich denn vernünftige Maishähnchen produzieren? War der Erfolg meiner Fütterung der vergangenen Jahre immer nur Zufall?
    Der Heini, der mir das Futter verkauft, erzählt mir über Hühnerernährung und Hühnermast auch jedesmal was anderes; ich glaub, der hat gar keine Ahnung.

  6. #6
    Avatar von vogthahn
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    Hallo!

    Meine kleinste Henne hatte küchenfertig 1,9 kg!
    Wenn Du so extrem zu wenig Eiweiß fütterst, werden die Kohlenhydrate in Fett umgewandelt und abgespeichert.
    Versuche es das nächste mal mit meiner Fütterung und Du bekommst schöne große und gesunde Tiere. (Meine Kunden haben gedacht, ich will ihnen Gänse verkaufen ).

    Wie waren denn die Gewichte in den letzten Jahren?
    Hast Du evtl. anderes Futter gefüttert?

    MfG
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    Jonathan Swift

  7. #7
    Chefkasper
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    Hallo!
    Durchschnittsgewicht in den letzten Jahren war 1,8 bis 2 kg. Wie Gänse sahen meine MH leider nie aus (Neid ...!! )
    Ich hab bisher im Anschluss an die Kükenmast 2/3 Maisschrot, 1/3 Weizen und noch aus dem Garten bzw. der Küche anfallendes Grünzeug gegeben. Dieses Jahr hat mein Mann den Maisschrot (das Maisschrot?) zu Maismehl gemahlen, weil er meinte, die Bresse-Hühner würden das auch in dieser Form bekommen - mein Mann ist das also alles schuld!!!
    Was in diesem Jahr auch noch schiefgelaufen ist:
    Mein Futtermittellieferant hat meinem Mann anstelle Kükenmast Mast für Wildvogelküken verkauft. Ich hab das erst gemerkt, als alles verfüttert war und ich den Sack wegwerfen wollte! Einen sichtbaren Schaden konnte ich damals nicht feststellen, aber wer weiß, vielleicht wurde da schon der Grundstein für die "versaute" Entwicklung gelegt?
    Gruß, Adelheid

  8. #8
    Avatar von vogthahn
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    Hallo!

    Ich denke auch, das die ganze Fütterung von Anfang an "versaut" war, die Gewichte Deiner Hühner der letzten Jahre lassen darauf schließen.
    Mein größtes Hähnchen hatte 3,5kg.
    Ich hatte ja gleichzeitig gleichaltrige Bresse- und Vogtländer-Küken bei den MH; mit der gleichen Fütterung, und kann somit gut einschätzen und vergleichen.
    Die MH fraßen natürlich mehr und waren aggressiver, wenn es Futter gab. Die Wachstumsunterschiede kamen aber erst mit ca.6-8 Wochen richtig zum Tragen. Zumindest bis zu diesem Zeitpunkt sollten die MH also ganz normal mit JH-Futter gefüttert werden (ersten Wochen Kükenstarter).
    Jetzt habe ich noch die Bresse und Vogtländer und kann erkennen, das die Bresse fleischiger und "breiter" gebaut sind.

    Mach also nächstes Jahr mal eine andere Fütterung und Du wirst mehr "ernten"

    MfG
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    Jonathan Swift

  9. #9
    Chefkasper
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    Hallo!
    Kükenstarter und Junghennenpellets - ist das nicht die Chemie, mit der alle handelsüblichen Masthähnchen gemästet werden? Wir möchten aber chemiefreie Sonntagsbraten! Wie macht man denn aus Hähnchen Maishähnchen?
    Gibst Du die Kartoffeln roh oder gekocht?
    Gruß, Adelheid
    P.S: wo bekommst Du die Bresse-Küken her? Gibt's bei uns in der Gegend nirgendwo, habe schon überlegt, beim nächsten Frankreich-Urlaub das Wohnmobil mit Bresse-Hühnern vollzuladen.

  10. #10

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    Hallo,

    Kartoffeln müsssen immer gekocht verfüttert werden, ungekochte sind giftig!

    Am besten vermischt Du sie gestampft mit Milch oder Quark, Haferflocken, Mais- und Weizenschrot, das fressen die Hähnchen wie verrückt und bilden gutes Muskelfleisch.

    LG Hühnerling

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