Neben unserem wunderschönen Ferienhäuschen in Schweden hatten die Vermieter ihren Hühnerstall mit einem Hahn, 10 Alttieren und 30 schon fast erwachsenen Jungtieren. Hab mich wie zu Hause gefühltDie Hühner liefen den ganzen Tag frei, hatten einen eingezäunten Auslauf, dessen Tor tagsüber offen stand.
Eines Tages am frühen Nachmittag gab es plötzlich ein Mordsgeschrei bei den Hühnern: ich gucke natürlich nach. Da hängt ein weißes pelziges großes Etwas an einer flüchtenden Henne. Ich hinterher, was tun? Nehme den nächsten größeren Stein und schmeiße - zugegeben, ned die beste Idee. Das Huhn flüchtete Richtung Stall, war dann schon innerhalb des Zaunes, rannte an mir vorbei, ich trat Richtung Pelztier und das Pelztier ließ das Huhn los. Meine Alarmrufe - auf bestem Schwedisch - hatten inzwischen auch Vermieter und meine Familie zusammengerufen.
Der Vermieter rief: "Es ist ein Mink!" Aha, so sieht also ein Mink aus. Ziemlich groß, das Raubtier. Er nahm einen Stock und versuchte, den Mink zu erschlagen. Der war superschlau - und so gut wie zahm! Er ließ sich nicht beirren durch die vielen herumstehenden und hühnerschützenden Menschen - blieb da, duckte sich gelegentlich unter einem Stein, einem Busch, einer kleinen Spielhütte - wich dem schlagenden Vermieter aus und harrte auf seine Gelegenheit. Noch zweimal hat er versucht, ein Huhn zu klauen...
Der Vermieter bekam mit, daß wir mit vollem Körpereinsatz die Hühner schützten - rief: "Ich laufe nach Hause und hole meine Büsse!". (Schrotgewehr). Sprachs - und der Mink verschwand.
Am nächsten Tag war er wieder da, doch die Hühner eingesperrt im Stall. Hat ne kurze Runde gedreht, unser Hund hat ihn verpetzt. Bis der Vermieter seine Büsse da hatte, war er wieder weg.
Der Vermieter erzählte, daß er noch nie einen Mink bei seinen Hühnern gesehen hatte, obwohl sie in der Gegend häufig sind. Nach einigem Überlegen konnte ich mir das erklären: seit Wochen hatte es geschüttet, ... und immer sehr hohe Niederschlagsmengen, überall stand und lief das Wasser. Beim Wandern fand man oft ertrunkene Maulwürfe und Mäuse. Dem Mink ist offensichtlich einfach das Futter ausgegangen. Später fand ich eine halb verspeiste Ringelnatter unten am See.
Jo, bis wir abfuhren, hatte weder der Mink ein Huhn, noch der Vermieter den Mink getötet...
(Ähm: wir hatten in drei Wochen nur drei Sonnentage, dafür keine Knots und keine Mücken, alle Bücher gelesen, alle Hallenbäder besucht, und viele tolle Museen, viel gewandert, geangelt - und nach den drei Sonnentagen auch sehr viele Pilze gefunden - schöner Urlaub trotz Regen)
Lesezeichen