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Thema: Die Warzenente - Rassebeschreibung

  1. #1
    Avatar von SetsukoAi
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    Die Warzenente - Rassebeschreibung

    Mir ist aufgefallen das wir noch nirgends eine Rassebeschreibung zu Warzenenten haben. Ich muss leider dazu einen Text hier rein kopieren da ich nicht alles aus dem Stehgreif tippen kann , wäre schön wenn andere Züchter/Halter noch Bilder hier Hochladen würden und auch was dazu schreiben könnten.

    Quelle

    Allgemeines

    Geschichte
    Seit Anfang des 18. Jahrhunderts gibt es in Deutschland Warzenenten. Diese wurden von Schiffen aus Spanien oder England mitgebracht. In einer alten Musterbeschreibung steht geschrieben, dass die Warzenente sehr fruchtbar sei und besonders als Jungente ein besonders wohlschmeckendes Fleisch habe. Ein weiterer Vorteil sei, dass sie kein lautes Geschnatter von sich gebe sondern nur einen hauchenden Ton. Ausserdem fehle dem Erpel die Schwanzlocke.

    Haltung, Fütterung und Zucht
    sind recht einfach. In den Wintermonaten halten wir unsere Enten in geschlossenen Ställen. Jeder Ente steht ca. 1 m² zur Verfügung. Sobald es die Temperaturen zulassen können sie wieder in die Voliere, wo sie im März – Mai anfangen zu brüten. Ab der 5. Woche kommen unsere Enten auf die größere Weide, wo es viel Schatten und Grünes gibt. Schwimmwasser ist nicht unbedingt erforderlich, obwohl dadurch natürlich die Befruchtung, Gefiederpflege und das Wohlbefinden der Tiere zunimmt. Wenn man kein fliessendes Wasser zur Verfügung hat, reicht z. B. eine Duschwanne aus, sie ist gut zu reinigen und hat einen Ablauf. Achtung: für die Küken ist ein Stein zum Verlassen der Wanne nötig!

    Handelsübliches Hühnerfutter reicht völlig aus, denn Enten sind Allesfresser. Frisches Trinkwasser muss ständig bereit stehen. Für die Jungen gibt es für die ersten 3 Wochen Kükenstarter und Haferflocken.

    Da die Erpel in der Paarungszeit anderen Artgenossen gegenüber sehr aggressiv sind, sind pro Zuchtstamm 1 Erpel mit 2-6 Enten die Regel.

    Verhalten
    Die Enten verteidigen ihre Jungen sehr gut gegen Feinde, wie z. B. Katzen; der Auslauf, in dem sich die Küken befinden sollte jedoch mit einem Netz gesichert sein, um Angriffe von oben, wie z. B. von Habicht, Krähe und Elster, zu vermeiden.

    Warzenenten sind an sich sehr gute Flieger, wobei man es beim Erpel mit einem Gewicht von 5-6 kg nicht mehr wirklich Fliegen nennen kann. Die nur halb so schweren Enten dagegen fliegen sehr geschickt und landen mit ihren langen Krallen sicher auf Bäumen usw.
    Bei Warzenenten kann man meines Erachtens eine Rangordnung feststellen, die sich bei den erwachsenen Tieren festigt.

    Schlachtung
    Mit 12 Wochen kann man sie frühestens schlachten, da sie zu diesem Zeitpunkt komplett befiedert sind und keine Stoppeln am Schlachtkörper zu finden sind. Wenn man diesen Termin verpasst muss man ca. 7-8 Wochen warten, da hier eine Teilmauser stattfindet.


    Rassemerkmale

    Rumpf
    lang gestreckt; waagrecht getragen; sehr breit; aber weniger tief; Unterlinie glatt.

    Rücken
    sehr breit; schwach gewölbt; fast waagrecht.

    Brust
    breit; gut gewölbt; etwas angehoben getragen; glatt.

    Bauch
    leicht gewölbt; glatt.

    Kopf
    ziemlich groß mit gewölbten Scheitel, aber flacher Stirn; die Scheitelfedern verlängert und sträubbar, beim Erpel im Scheitel wellig.

    Gesicht
    vom Schnabel bis zum Stirnansatz und seitlich vom Schnabel bis einschließlich kurzem Zügelstreif hinter dem Auge nackt; möglichst glatt mit flacher Warzenbildung. Stirnwarze muss bei beiden Geschlechtern vorhanden sein. Beim Erpel zungenförmig aufgelegt, nicht zu flach, bis zu den Nasenlöchern reichend, vorn nicht über die Nasenlöcher hinausragend; schmaler als der Schnabel. Bei der Ente das gleiche Gebilde wie beim Erpel, nur entsprechend kleiner, bis zur Form eines flachen Siruptropfens. Farbe siehe Farbenschläge.

    Schnabel
    mittellang; mit leicht eingebogenem First; nach vorn etwas schmaler zulaufend und mit hakigem Nagel. Farbe siehe Farbenschläge.

    Augen
    fast in der Mitte des Kopfes liegend; ziemlich groß. Farbe siehe Farbenschläge.

    Hals
    sehr kräftig; mit leicht s-förmiger Biegung; beim Erpel lang; bei der Ente erheblich kürzer; Oberhalsfedern verlängert.

    Flügel
    lang; bis zur Mitte des Schwanzes reichend; hoch getragen; mit sehr breiten Armschwingen.

    Schwanz
    lang; breit und möglichst flach; am Ende abgerundet; steiffedrig; etwa waagerecht getragen.

    Schenkel
    vom Gefieder verdeckt.

    Läufe
    mittellang; starkknochig; die Schwimmhäute etwas ausgerundet. Nägel gekrümmt und spitz. Farbe siehe Farbenschläge. Ringgrößen: beim Erpel 22 und bei der Ente 18.

    Gefieder
    außer Kopf und Oberhals straff: fest anliegend.

    Grobe Fehler
    Grobe Gesichtswarzen (siehe Bild 2), fehlende oder zu flache oder zu knollige Stirnwarzen beim Erpel, ungenügende Körpergröße oder Bauchwammenbildung. Bei den Wildfarbigen hautfarbene bis gelbliche Einlagerungen an den Läufen oder weiße Einlagerungen im Gefieder, am Kopf oder im Brustbereich (siehe Bild 1). Bei den Weißen Gelbeinlagerungen im Gefieder oder unreine Farbe an Schnabel, Warzen oder im Gefieder. Bei den Schecken fehlender Gefiederglanz, stark melierte Oberkopffarbe, unregelmäßige oder zu große Herzzeichnung oder störendes weiß in farbigen Feldern.



    Farbschläge


    Wildfarbig
    Blau-wildfarbig
    Perlgrau-wildfarbig
    Braun-wildfarbig
    Weiss
    Herzschecken Schwarz
    Herzschecken Braun
    Herzschecken Blau
    Wildfarbig mit weissem Latz

    Noch nicht anerkannt:
    gelbe und rötliche
    lilac oder flieder-farbig
    gesperbert


    -------------------------------------------------

    Hier nun Bilder von Wildfarbigen Warzenenten
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  2. #2
    Avatar von SetsukoAi
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    Nun zu meiner persönlichen Stellungname:

    Warzenenten haben ja bekanntlicherweise verschiedene Namen, sie werden auch:

    Flugente: Warscheinlich wegen ihrer Flugkunst (?)
    Moschusente: Wegen ihres Moschusähnlichen geruches den ich schon oft bei meinen Enten gerochen habe. Er ist nicht penetrant oder Unangenehm wie man es vermuten könnte. Man riecht ihn nur wenn man sie in der Hand hällt und unmittelbar bei ihnen steht (muss schon recht nahe sein).
    Stummente: Durch ihre leise Verständigung, es sind wirklich sehr leise Tiere
    Barbarieente: warum, weiß ich leider nicht, hat bestimmt was mit Frankreich zu tun :P


    Warzenenten sind also sehr leise, sie haben im Vergleich zu z.B. Laufenten relativ scharfe Krallen und sozusagen am "Daumen" des Flügels befindet sich auch eine ganz minimal kleine Kralle.

    Ich habe festgestellt das die Küken der Warzenenten schon am 2. Tag aus einem etwas niedrigen Pappkarton heruas klettern können wenn sie halt mit den Krallen bekommen, desweiteren hangeln sie sich auch an Bachufern hoch.

    Sie sind sehr robust und Pflegeleicht, kommen sowohl im Winter als auch im Sommer mit dem Klima super zurecht.
    Sie benötigen keine Spezielle Nahrung. Die Enten sind sehr zuverlässige Brüter und führen ihre Küken sehr selbstständig und legen auch sehr schnell weitere Strecken mit ihnen zurück (worauf man als Halter auch achten sollte das sich die kleinen nicht übernehmen).


    So das reicht vorerst mal, hier noch Bilder einer Mischfarbigen Ente und einer Gruppe Warzenenten die sich ein Gelege geteilt haben (3 Weibliche Tiere und 6 Küken), und ein Küken in Nahaufnahme .
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  3. #3
    Avatar von conny
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    Flugenten bilden eine eigene Gattung: zool. Cairina und zeichnen sich durch eine besondere Widerstandskraft aus.

    Die Warzenente wird im französichen Barberieente genannt, von franz. Canard de Barberie. Handelsbezeichnung für geschlachtete Moschusenten.

    Die Warzenente wird auch Moschusente genannt. Carl von Linne´ prägte den, wegen des angeblich moschusähnlichen Sekretes bis heute am meisten gebrauchten Namen. Aber die Moschusente ist die Wildform der domestizierten Warzenente. Während die wilde Moschusente schwarz mit farbigem Schimmer und teilweise weißen Flügeldecken ist, kommen bei den Haustieren sehr viele Farbvarianten vor. Der Schwanz ist breit und flach.

    Eine weitere Bezeichnung ist Türkenente.
    Der Name Türkische Ente oder Welsche Ente geht auf ein Mißverständnis zurück. Das Wort ''welsch'' bedeutete im Althochdeutschen lediglich fremd oder ausländisch. Nach den Türkenkriegen im 16. Jahrhundert verschmolz der Begriff welsch jedoch mehr und mehr mit dem Wort türkisch. Beide wurden als Synonyme gebraucht, da die Türken eben damals den einheimischen so welsch (fremd) vorkamen. Der Name Türkenente bedeutet als nicht, dass die Ente aus der Türkei eingeführt wurde, sondern lediglich, dass es sich um eine fremdländische Ente handelt.

    Auch Bisamente wird sie genannt.

    Eine Rangordnung innerhalb der Gruppen von adulten Tieren, die es z. B. bei Pekingenten nicht gibt, wir bei Flugenten hingegen aufgebaut. Die Flugerpel kämpfen hart um ihre Rangposition.

    Warzenenten sind kälteunempfindlicher, als man glaubt. Ich halte meine Enten in einer sog. Offenstallhaltung. Der Stall ist immer offen, so können sich die Tiere aussuchen, ob sie sich lieber im Stall oder außerhalb aufhalten möchten. Meistens, auch im Winter bei klirrender Kälte, sind sie lieber im Freien. Nur zum Brüten und die ersten Tage nach dem Schlupf der Küken befinden sie sich im Stall.

    Zwar sollen laut Angaben Warzenenten nicht unbedingt eine Bademöglichkeit zur Verfügung gestellt werden müssen, aber jeder verantwortungsvolle Halter/Züchter wird ihnen eine Möglichkeit zum Baden nicht vorenthalten und sei sie noch so klein. Immerhin handelt es sich hier um Wassergeflügel und es entspricht ihrem Naturell.
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  4. #4
    Avatar von conny
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    Farbschlag weiß
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  5. #5

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    Oh toll !

    Ich habe Mixe schwarz-weiss, aber bei den Jungtieren habe ich bis zu 50% gesperbert, wenn sie jung sind. Diese werden dann fast schwarz mit weissen oder schwarz-weissen Kopf.

    Warzi im Flug



    junger Erpel der von gesperbert nach schwarz mit weissen Kopf mausert



    *lach* fällt es auf, das ich schwarz-weiss gut finde ? Ente auf Auto


  6. #6
    Avatar von SetsukoAi
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    Diese Schuppige Färbung im Brustbereich zeigen meine wildfarbigen im Jugendgefieder auch, dies verschwindet aber bei der nächsten mauser und ist normal , kann natürlich sein das bei deinen ein Sperber mitgewirkt hat dann ist es was anderes.


  7. #7
    Avatar von Nubsi
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    Hi,

    habt ihr zufällig auch Bilder der anderen angegebenen Farbschläge?

    Und vielleicht könnt ihr noch mehr persönliche Erfahrungen reinschreiben. Das macht das Ganze noch interessanter, als nur der reine Standard Sind aber echt interessante Tiere.

    Ich hätte da zum Beispiel noch ein paar Fragen:

    Machen die Tiere den Garten kaputt? Scharren!?!

    Wie hoch muss der Zaun sein und wieviel Platz brauchen sie insgesamt?

    Wie ist das Fleisch von der Qualität?

    Oder soll ich das lieber in einem Extrathread fragen?

    Mfg Nubsi

  8. #8
    Avatar von conny
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    Hallo Nubsi,

    Enten scharren nicht, doch wenn es geregnet hat, gründeln sie in den entstandenen Pfützen und können so auch den Rasen/Wiese zu einer einzigen Matschepampe machen, wenn der Besatz zu dicht ist.

    Warzenenten können anfangs gut fliegen, später macht das Gewicht ihnen dabei zu schaffen. Aber einen Zaun von 1,20m schaffen sie zur Not trotzdem noch, besonders die weiblichen Tiere. Daher sollte der Zaun mind. 1,50 m, besser 1,80 m hoch sein.

    Da Warzenenten noch ziemlich ursprünglich sind, haben sie ein Fleisch, dass sehr schmackhaft ist, nicht zu fett, aber auch nicht zu mager. Man muss bedenken, dass Fett auch Geschmacksträger ist .
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  9. #9

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    hm ich wer mal morgen von den perlgrau-wildfarbenen bilder einstellen...

  10. #10
    Avatar von Gänsehirte
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    Hallo Forumfreunde
    hat jemand von euch Warzenenten braun gescheckt?
    Gruß Manuel
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