Mir ist aufgefallen das wir noch nirgends eine Rassebeschreibung zu Warzenenten haben. Ich muss leider dazu einen Text hier rein kopieren da ich nicht alles aus dem Stehgreif tippen kann, wäre schön wenn andere Züchter/Halter noch Bilder hier Hochladen würden und auch was dazu schreiben könnten.
Quelle
Allgemeines
Geschichte
Seit Anfang des 18. Jahrhunderts gibt es in Deutschland Warzenenten. Diese wurden von Schiffen aus Spanien oder England mitgebracht. In einer alten Musterbeschreibung steht geschrieben, dass die Warzenente sehr fruchtbar sei und besonders als Jungente ein besonders wohlschmeckendes Fleisch habe. Ein weiterer Vorteil sei, dass sie kein lautes Geschnatter von sich gebe sondern nur einen hauchenden Ton. Ausserdem fehle dem Erpel die Schwanzlocke.
Haltung, Fütterung und Zucht
sind recht einfach. In den Wintermonaten halten wir unsere Enten in geschlossenen Ställen. Jeder Ente steht ca. 1 m² zur Verfügung. Sobald es die Temperaturen zulassen können sie wieder in die Voliere, wo sie im März – Mai anfangen zu brüten. Ab der 5. Woche kommen unsere Enten auf die größere Weide, wo es viel Schatten und Grünes gibt. Schwimmwasser ist nicht unbedingt erforderlich, obwohl dadurch natürlich die Befruchtung, Gefiederpflege und das Wohlbefinden der Tiere zunimmt. Wenn man kein fliessendes Wasser zur Verfügung hat, reicht z. B. eine Duschwanne aus, sie ist gut zu reinigen und hat einen Ablauf. Achtung: für die Küken ist ein Stein zum Verlassen der Wanne nötig!
Handelsübliches Hühnerfutter reicht völlig aus, denn Enten sind Allesfresser. Frisches Trinkwasser muss ständig bereit stehen. Für die Jungen gibt es für die ersten 3 Wochen Kükenstarter und Haferflocken.
Da die Erpel in der Paarungszeit anderen Artgenossen gegenüber sehr aggressiv sind, sind pro Zuchtstamm 1 Erpel mit 2-6 Enten die Regel.
Verhalten
Die Enten verteidigen ihre Jungen sehr gut gegen Feinde, wie z. B. Katzen; der Auslauf, in dem sich die Küken befinden sollte jedoch mit einem Netz gesichert sein, um Angriffe von oben, wie z. B. von Habicht, Krähe und Elster, zu vermeiden.
Warzenenten sind an sich sehr gute Flieger, wobei man es beim Erpel mit einem Gewicht von 5-6 kg nicht mehr wirklich Fliegen nennen kann. Die nur halb so schweren Enten dagegen fliegen sehr geschickt und landen mit ihren langen Krallen sicher auf Bäumen usw.
Bei Warzenenten kann man meines Erachtens eine Rangordnung feststellen, die sich bei den erwachsenen Tieren festigt.
Schlachtung
Mit 12 Wochen kann man sie frühestens schlachten, da sie zu diesem Zeitpunkt komplett befiedert sind und keine Stoppeln am Schlachtkörper zu finden sind. Wenn man diesen Termin verpasst muss man ca. 7-8 Wochen warten, da hier eine Teilmauser stattfindet.
Rassemerkmale
Rumpf
lang gestreckt; waagrecht getragen; sehr breit; aber weniger tief; Unterlinie glatt.
Rücken
sehr breit; schwach gewölbt; fast waagrecht.
Brust
breit; gut gewölbt; etwas angehoben getragen; glatt.
Bauch
leicht gewölbt; glatt.
Kopf
ziemlich groß mit gewölbten Scheitel, aber flacher Stirn; die Scheitelfedern verlängert und sträubbar, beim Erpel im Scheitel wellig.
Gesicht
vom Schnabel bis zum Stirnansatz und seitlich vom Schnabel bis einschließlich kurzem Zügelstreif hinter dem Auge nackt; möglichst glatt mit flacher Warzenbildung. Stirnwarze muss bei beiden Geschlechtern vorhanden sein. Beim Erpel zungenförmig aufgelegt, nicht zu flach, bis zu den Nasenlöchern reichend, vorn nicht über die Nasenlöcher hinausragend; schmaler als der Schnabel. Bei der Ente das gleiche Gebilde wie beim Erpel, nur entsprechend kleiner, bis zur Form eines flachen Siruptropfens. Farbe siehe Farbenschläge.
Schnabel
mittellang; mit leicht eingebogenem First; nach vorn etwas schmaler zulaufend und mit hakigem Nagel. Farbe siehe Farbenschläge.
Augen
fast in der Mitte des Kopfes liegend; ziemlich groß. Farbe siehe Farbenschläge.
Hals
sehr kräftig; mit leicht s-förmiger Biegung; beim Erpel lang; bei der Ente erheblich kürzer; Oberhalsfedern verlängert.
Flügel
lang; bis zur Mitte des Schwanzes reichend; hoch getragen; mit sehr breiten Armschwingen.
Schwanz
lang; breit und möglichst flach; am Ende abgerundet; steiffedrig; etwa waagerecht getragen.
Schenkel
vom Gefieder verdeckt.
Läufe
mittellang; starkknochig; die Schwimmhäute etwas ausgerundet. Nägel gekrümmt und spitz. Farbe siehe Farbenschläge. Ringgrößen: beim Erpel 22 und bei der Ente 18.
Gefieder
außer Kopf und Oberhals straff: fest anliegend.
Grobe Fehler
Grobe Gesichtswarzen (siehe Bild 2), fehlende oder zu flache oder zu knollige Stirnwarzen beim Erpel, ungenügende Körpergröße oder Bauchwammenbildung. Bei den Wildfarbigen hautfarbene bis gelbliche Einlagerungen an den Läufen oder weiße Einlagerungen im Gefieder, am Kopf oder im Brustbereich (siehe Bild 1). Bei den Weißen Gelbeinlagerungen im Gefieder oder unreine Farbe an Schnabel, Warzen oder im Gefieder. Bei den Schecken fehlender Gefiederglanz, stark melierte Oberkopffarbe, unregelmäßige oder zu große Herzzeichnung oder störendes weiß in farbigen Feldern.
Farbschläge
Wildfarbig
Blau-wildfarbig
Perlgrau-wildfarbig
Braun-wildfarbig
Weiss
Herzschecken Schwarz
Herzschecken Braun
Herzschecken Blau
Wildfarbig mit weissem Latz
Noch nicht anerkannt:
gelbe und rötliche
lilac oder flieder-farbig
gesperbert
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Hier nun Bilder von Wildfarbigen Warzenenten
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