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Thema: laufenten ohne Wasser?

  1. #1

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    laufenten ohne Wasser?

    Hallo

    So langsam muss ich wohl den ersten Winter mit meinen beiden Laufentendamen planen. Habe im Forum gelesen, dass sie bis -15 draussen sein können, das ist schon mal gut, denn wir wohnen in Norwegen.
    Weiss jemand, wie die mit Schnee klarkommen? Ich kann ihnen ja Schnee schippen, so dass sie nicht durch den hohen Schnee laufen müssen (die Hühner finden den total eklig, da sind sogar meine faulen Orpingtondamen geflattert statt zu laufen). Aber auf dem festgetretenen Schnee stehen müssen sie ja trotzem.
    Und sie müssen wohl ohne Badewasser auskommen. Mit Freihacken kommt man bei uns nämlich nicht weit. Flache Seen frieren ganz durch, und meine Entenbadewanne (Sandspielmuschel) auf jeden Fall.
    Vielleicht kann ich sie manchmal reinholen und ne Runde in der Badewanne wässern?
    Hat jeman Erfahrung?

    Antje
    Carpe diem!

  2. #2
    Chefkasper
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    Hallo!
    Meine Laufis kommen ohne Probleme mit Schnee klar, Schneeschippen ist nicht nötig. Innerhalb kürzester Zeit latschen die die komplette Schneedecke platt (im Winter kann man so sehen, warum sie LAUFenten heißen!).
    Zum Ausruhen suchen sie sich meist etwas geschütztere Ecken, wo weniger Schnee liegt (unter Bäumen o.ä.).

    Wenn ich morgens mal versäumt habe, die Eisdecke auf dem Teich zu zerschlagen, benutzen sie ihre Tränke (eine 20 l-Plastikschüssel) gern als Badewanne. Hier achte ich allerdings darauf, dass die nicht zufriert!

  3. #3

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    Themenstarter
    Ok, das klingt ja gut. Ne grosse Schüssel mit Badewasser kann ich meinen ja dann auch hinstellen.
    Ob sie den Schnee immer plattreten können bleibt zu sehen. Wenn mal über Nacht ein halber Meter fällt und sie nicht mehr so recht zur Tür rauskommen, kann das vielleicht etwas mühsam werden. Unser Kaninchen baut sich dann immer Gänge und amüsiert sich königlich. Die Hühner finden es nur doof!

    Vielen Dank für die Auskunft
    Antje
    Carpe diem!

  4. #4
    Avatar von Geflügelfreak856
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    Moin

    Also sieht man Enten im Winter auf einem vereisten Gewässer stehen, fragt man sich, warum sie
    nicht schmerzlich kalte Füße bekommen, wie das bei uns Menschen der Fall wäre.
    Vögel haben unter diesen Bedingungen in der Tat kalte Füße. Das müssen sie auch, weil die Wärmeverluste andernfalls zu groß wären, um von den Tieren noch ausgeglichen werden zu können.

    Wie aber hält die Ente den Körper warm und die Füße kalt?

    Vögel bzw. Enten haben hierfür ein spezielles System des Wärmeaustausches entwickelt, das "Wundernetz". Im körpernahen Teil des Beines liegen die Blutgefäße, die das Blut zu den Füßen und von dort zurück in den Körper führen eng beieinander und sind stark verzweigt. Das in den Arterien zum Fuß laufende Blut gibt dadurch seine Wärme an das Blut ab, das in den Venen von den kalten Füßen in den Körper zurück fließt. Durch diesen Wärmeaustausch im Gegenstromprinzip gelangt vorgekühltes Blut in die Füße und vorgewärmtes in den Körper.

    Zusätzlich kann die Menge des in die Beine fließenden Blutes durch kurzgeschlossene Gefäße
    zwischen den Arterien und Venen reguliert und so bei einigen Arten auf 1/600 reduziert werden. Darüber hinaus haben Enten spezielle Fette und Eiweiße, die Beine und Füße bei niedrigen Temperaturen geschmeidig und die Nerven funktionsfähig halten.

    Hoffe das man es versteht ...


    Lg Patrick

  5. #5
    Avatar von Geflügelfreak856
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    Achso hab noch was vergessen ...

    Alle Wasservögel, auch Enten,
    haben unter ihren langen äußeren Federn viele weitere, kleine und weiche Federn.
    Diese Federn haben von Natur aus eine sehr dicke Fettschicht.
    Deshalb können sie nicht nass werden, das Wasser perlt an ihnen ab.
    Und weil das Federkleid so dicht ist und überall zwischen den Federn Luftpolster bestehen, kommt das kalte Wasser gar nicht bis an die Haut der schwimmenden Vögel heran.
    Deshalb spüren Enten die Temperatur des Wassers selbst im Winter nicht, auch wenn sie sich darin tummeln.


    Eine Ente hat übrigens etwa 12 000 Federn .

    Lg Patrick

  6. #6

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    Ok, kapiert, keine kalten Füsse. Gut zu wissen. Das System wäre auch was für mich im Winter
    Carpe diem!

  7. #7
    Moderator Avatar von sil
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    Kann was beitragen zum Thema Enten und Schnee. Wir wohnen ja auch in einer sehr schneesicheren Gegend. Letzten Winter (Mein erster mit Enten) lagen durchgehend so um 1 m von November bis März.
    Ich habe die Enten jeden Tag rausgelassen, schon allein deswegen, weil ich im stall kein wasser haben will. (Enten schweinigeln ja dermaßen, wenn sie die Gelegenheit dazu bekommen). Kälte und Festgetretener Schnee war kein Problem, aber frischer Neuschnee wohl. Es war auch für die Enten ihr erster Winter, es brauchte eine Weile, bis sie gelernt hatten, festen von weichem Schnee zu unterscheiden. Ich mußte sie mehrmals "retten", weil sie flatternderweise versucht haben, weiterzukommen und beim landen so tief einsanken, dass sie alleine nicht mehr rauskamen.
    Wannen als Badegelegenheit haben sich bei mir nicht bewährt (viel zu viel Wasser zum verspritzen, eklig zum saubermachen, schnell durchgefroren), sie waren aber auch mit einer flachen Wasserschüssel zufrieden (Hauptsache mal richtig gründlich plantschen). Sehr bald haben sie unseren Hausbrunnen und den Brunnen im Pferdeauslauf entdeckt (da läuft ganzjährig Wasser) und da hin und wieder drin gebadet, aber bei weitem nicht so oft, wie ich eigentlich dachte. Der Hausbrunnen war wegen dem Schnee für die Enten fast eben zugänglich, im Auslauf mußten sie etwa 30 cm Rand überwinden. Etwa alle drei Tage einmal hat man sie im Wasser gesehen. Erst als es im Frühjahr wieder wärmer wurde suchten sie auch wieder das Wasser, aber da bevorzugten sie die flachen Wasserpfützen im sumpfigen Teil von Wiese und Wald. Leider haben sie sich da auch das Streunen angewöhnt. Bis ich wieder einen Zaun aufstellen konnte, waren sie so überzeugt davon, dass ihnen die Welt gehört, dass es mir nicht mehr gelang, sie beim Haus zu halten. Den Zaun zu überwinden wurde zu ihrem Lieblingssport. Weil ich sie dem Fuchs nicht gönnte, habe ich die Laufentenhaltung aufgegeben. Ich hoffe, meine Pommern kommen genauso problemlos über den Winter. Wünsch dir jedenfalls alles Gute.
    Grüße
    sil
    "alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)

  8. #8

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    laufenten ohne wasser

    Super, da weiss ich ja jetzt, wo es langgeht. Muss also doch Schnee schippen.
    Meine Enten haben in letzter Zeit auch das Wandern begonnen. Da ich etwas intolerante Nachbarn habe, habe ich jetzt einen elektrischen Lämmerzaun, den respektieren alle Tiere, auch das Kaninchen, das sich jetzt endlich mal so richtig die Beine vertreten kann. Nur ein kleines Huhn habe ich, ein norwegisches Jærhuhn, dem scheint der Stromschlag nichts auszumachen. Oder es nimmt ihn in Kauf, freiheitsliebend wie es ist?
    Carpe diem!

  9. #9
    Moderator Avatar von sil
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    Wenn sie ohne Bodenkontakt durchschlüpft, spürt sie keinen Stromschlag. Ich glaube auch, dass bei geflügel das Gefieder sehr isoliert.
    Ich hatte auch einen E-Zaun, extra für Geflügel. hab ca. 20 m im Quadrat (Sprich 400 qm) damit eingezäunt mit Teich und Busch und Rasen und Stall. Den ersten Sommer ging es gut, da blieben die Enten drin. Waren meines Erachtens auch sehr zufrieden darin, viel gelassener als außerhalb des Zaunes. Im Spätherbst hab ich ihn abgebaut, dass der Schnee ihn nicht zusammendrückt, inzwischen hatten die Enten sich richtig eingewöhnt und der Schnee verhinderte sowieso längere Ausflüge. Im Frühjahr folgten sie sozusagen der Schneeschmelze. Je mehr Gelände aper wurde, desto größer wurde der Aktionsradius meiner Enten. Man mag kaum glauben, welche Entfernungen die auf ihren kurzen Beinchen zurücklegen. Es wurde dann Mai, bis ich den Zaun wieder aufstellen konnte. Da hatten meine Laufenten aber schon den Duft der unbegrenzten Freiheit geschnuppert und waren nicht mehr im Zaun zu halten. Anfangs gruben sie sich sozusagen untendurch (man glaubt gar nicht, wie platt die sich machen können). Also alle halben Meter Häringe gesetzt, da begannen sie, sich weiter oben, wo die Maschen weiter wurden, durchzuzwängen. Strom hielt sie nicht ab. Erst als ich das Weidezaugerät der Pferde dranhängte, mit dreifacher Erdung, und es auf höchste Schlagstärke stellte, liesen sie das bleiben. Dafür begannen sie, über den Zaun zu fliegen. Ich hätte sie wohl laufen lassen können, gestört haben sie niemanden, ist ja alles Wald rundum, aber ich hätte mich auch nicht wundern brauchen, wenn sie einmal nicht mehr heimgekommen wären. sie sind jetzt bei einem Bekannten, wo sie angeblich ganz brav im Garten bleiben....
    Die Pommernenten sind viel gemütlicher, die bleiben auch ohne Zaun beim Haus, da ist mir einfach wohler.
    Grüße
    sil
    "alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)

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