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Thema: Kropf- und Darmentzündung

  1. #1

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    Kropf- und Darmentzündung

    Mein ehemaliges „Eulenkopfhuhn“ Katrei, Legehybride von 2007, hat gerade Probleme mit dem Kropf. Ich war gestern mit ihr bei der TÄ. Die Diagnose lautet Kopf- und Darmentzündung. Da mir die TÄ nicht alle meine Fragen beantworten konnte und ich über die Suchfunktion keine anderen Fälle gefunden habe, die in ihrer Gesamtheit auf Katreis Symptome passen, eröffne ich diesen neuen Thread.

    Katrei hat einen großen, schwabbeligen Kopf, der deutlich hervorsteht, rot und nackt ist. Sie steckt in der Mauser, und die Federn fielen während des Massierens leicht aus. Ob sie sich auch Federn selbst weggepickt hat oder sie gar von den anderen weggepickt
    wurden, weiß ich nicht, habe aber nichts dergleichen beobachtet. Jedenfalls ist der Kropf frei und gut sichtbar. Er ist weder hart noch richtig weich.

    Ich habe zunächst wiederholt massiert. Nachdem sie eines Abends etwas Brühe erbrochen hatte, habe ich sie auch, wie im Forum beschrieben, kopfüber massiert. Sie hat eine nach Meerrettich stinkende, trübe Brühe erbrochen, teils mit Luftblasen. Im Kropf war wiederholt ein Glucksen zu hören, und ich konnte sehr viel Flüssigkeit fühlen, die sie aber nicht alle erbrach. Das Erbrechen brachte nicht viel, da sich der Kopf bis zum Morgen wieder füllte, und Katrei die Aktion überhaupt nicht guttat. Sie hat danach geröchelt, als hätte sie einen starken Schnupfen.

    Es war Wochenende, und ich habe sie ins Haus geholt und ihr Haferflockenbrei gegeben. Die Wärme tut ihr sichtlich gut. Sie ist richtig aufgeblüht. Den Haferflockenbrei liebt sie, ein Quarkgemisch mit Kartoffeln, Haferflocken, Legemehl und Mineralfutter findet sie nicht so toll und frißt nur wenig davon. Sie hat einen guten Appetit und trinkt auch (Kamillentee), obwohl sehr unterschiedlich. Ihr Kropf/Magen macht immer wieder sehr laute Geräusche, hört sich an, als knurre ein Menschenmagen.

    Äußerlich macht sie einen fitten Eindruck. Von Apathie oder Schlappheit keine Spur. Sie bewegt öfter den Kropf hin und her. Ich habe nun bemerkt, daß ihr der Kropf nicht etwa zu groß zu sein scheint, sondern sich immer wieder ganz kurz eine Art Blase drin bildet.
    D.h. der Kropf schwillt kurzfristig zu einer festen Kugel an, und man kann dann richtig beobachten, wie diese feste Kugel wieder abklingt und alles wieder weich wird, dauert nur Sekunden.

    Habt Ihr eine Ahnung, was das sein könnte? Hatte jemand schon einmal so einen Fall? Die TÄ meinte nur, es liege an der Entzündung.

    Ich glaubte zunächst an eine Kropfverstopfung, dies schließt die TÄ jedoch aus, da Katrei viel kotet. Der Kot ist von unterschiedlicher Konsistenz. Am Samstag war er ziemlich fest, seit ein paar Tagen hat Katrei etwas Durchfall, wobei sie viel Wasser ausscheidet. Sie trinkt zeitweise aber auch sehr viel. Im Kot kann ich immer wieder dunkelgrüne Plättchen feststellen, obwohl Katrei seit Tagen nichts Grünes gefressen hat. Am Montagabend konnte ich zum ersten Mal etwas Blut im Kot sehen. Nun ist in manchen Kothäufchen etwas orangerot dabei, aber nicht in allen.

    Die TÄ hat einen Kropfabstrich gemacht (keine Bakterien gefunden) und die von mir mitgebrachte Kotprobe noch in der Praxis untersucht.
    Würmer hat Katrei keine, ob der Kot auch auf Kokzidien untersucht wurde, weiß ich leider nicht. Auf der Rechnung steht „Labor – Kot parasitologisch mit Flotation“. Katrei bekam gestern eine Spritze, und ich soll ihr nun vier Tage lang Baytril verabreichen.


    Kann ich Katrei sonst noch etwas Gutes tun? Würden Propolistropfen helfen? Sie bekommt jeden Tag ein paar Tropfen Schwarzkümmelöl, das sie anscheinend mag. Nudeln liebt sie auch.
    Nur mit der Quark-Legemehl-Haferflocken-Kartoffeln-Brei hatte ich, wie schon erwähnt, wenig Glück, da sie davon wenig gefressen, sich aber danach hungrig auf ihre Haferflocken gestürzt hat, die sie nun hauptsächlich bekommt. Ich massiere nun nicht mehr, denn bei einer Entzündung ist das doch das völlig Falsche, oder?

    Viele Grüße,
    Henrietta

  2. #2
    Avatar von MonaLisa
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    Hallo Henrietta,
    deine TÄ hat ja schon einiges gemacht. Durch den Kropfabstrich sind Trichomonaden und ähnliches schon mal auszuschließen. Der Kot wurde auch auf Kokzidien hin untersucht und für ok befunden. Das Baytril sollte bald wirken.
    Wenn du trotz Baytril noch öfter Blut im Kot siehst, musst du nochmals eine Kotprobe hinbringen und diese dann auf Bakterien hin untersuchen lassen (falls das Baytril nicht genug Wirkung zeigt, bräuchtest du dann ein anderes AB - Antibiogramm machen lassen oder ein anders AB probieren).
    Das Massieren solltest du jetzt lassen, es heizt die Entzündung nur an. Außer den Haferflocken kannst du noch Quark mit Leinöl und Legemehl probieren, lass das Mineralfutter und die Kartoffeln erst mal weg und mach das ganze krümeliger, vielleicht mag sie es dann lieber.
    Ansonsten hilft Bird-Bene-Bac noch ganz gut bei Darmerkrankungen, aber nicht zusammen mit dem AB geben, sondern 1-2 Stunden später.

    Alles Gute
    Petra
    Unser Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung ändern kann. Francis Picabia
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  3. #3

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    Danke für Deine rasche Antwort, Petra!
    Ginge als Alternative zum Leinöl auch ein anderes Öl? Schwarzkümmel-
    oder Sonnenblumenöl? Oder Leinschleim? Leinöl habe ich keines da,
    aber Leinsamen, den ich aufkochen könnte. Meine Eltern haben Leinschleim früher den Kühen gegeben - Leinschleim pur gegen Durchfall
    und Leischleim mit den Samen gegen Verstopfung.

    Ich habe Katrei auf Anraten der TÄ auch etwas Austernschalen-Grit
    hingestellt, von dem sie gestern auch gepickt hat. Ohne tierärztlichen Rat hätte ich solch harte Nahrung aus Angst, den Kropf und Darm zu reizen, erst mal weggelassen.

    Viele Grüße,
    Henrietta

  4. #4
    Avatar von MonaLisa
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    Du kannst auch gutes Oliven- oder Sonnenblumenöl etc. nehmen. Es sollte nur möglichst viele ungesättigte Fettsäuren enthalten (ist wertvoller). Leinöl ist deswegen ja auch so gesund. Leimschleim wäre sehr gut, aber der Mix sollte eben noch krümelig sein. Manche Hennen mögen so nasses Pappchen nicht. Hab da auch so ein Exemplar, das lieber was zum Beißen hat .
    Normalerweise geht nur das Futter in den Kropf, das nicht mehr in den Magen reinpasst.
    Bis in den Darm sollten die Schalen nicht kommen, sie werden im Magen von den Steinchen zermalen.

    Gruß Petra
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  5. #5

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    Katrei hat heute abend gleich begeistert etwas Leinschleim gefressen. Pur!

    Etwas hat sich getan seit gestern. Katrei ist eigentlich eine ganz
    zahme, anhängliche Henne, aber seit der Massage-Aktion mit Ebrechen hatte ich den Eindruck, daß sie mir nicht mehr so ganz über den Weg traute. Sie war distanzierter als vorher und hat nicht viel gegackert. Abends hat sie sich immer in den Transportkorb zurückgezogen, ganz nach hinten. Gestreichelt wollte sie dann nicht werden.
    Heute ließ sie sich nicht nur ausgiebig streicheln und hat das auch sichtlich genossen, sondern war auch länger wach und sah sich, anstatt
    in den Korb zu gehen, im Zimmer um, hat das Hälschen gereckt und mich angesehen, gegackert, sich umgeschaut. Es war deutlich, daß
    sie auf der Suche nach einem neuen, etwas erhöhten Nachtlager
    war. Also habe ich ihr in einer Ecke, direkt neben der Heizung,
    ein Lager gemacht, und da sitzt sie nun und ruht. Wenn ich ins Zimmer komme, läßt sie sich wie selbstverständlich streicheln und wirkt ganz
    entspannt.
    Kann es sein, daß das Baytril schon Wirkung zeigt?
    Ich freue mich so für meine Kleine!

    Viele Grüße,
    Henrietta

  6. #6
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    Je nach Art der Infektion kann das Baytril sehr schnell helfen. Dazu noch die leichte Wärme (dann muss der kranke Körper nicht auch noch Energie für Wärme aufbringen) und das gute Futter und der Körper kann sich dann wieder selbst helfen. Ist manchmal erstaunlich. Genau das umgekehrte kann dir auch passieren (siehe Susanne mit ihrer fußkranken Henne).

    Also drücken wir mal kräftig die Daumen, dass deine Kleine ganz schnell gesund wird. Die Prognose sieht günstig aus..

    Gruß Petra
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  7. #7

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    Katrei hat heute Gesellschaft von einer weiteren Henne, Leni,
    bekommen. Lenis Kamm war heute morgen am Rand und an den Spitzen ganz blau und kalt. Durchfall hat sie auch, und fressen
    wollte sie auch nicht richtig. Da Leni kälteempfindlich ist, habe ich sie kurzerhand zu Katrei ins Krankenzimmer gesteckt. Zunächst von Katrei
    etwas mißtrauisch beäugt, hat sie dort sofort Leinschleim gefressen,
    und auch etwas von einem Gemisch aus gekochten Haferflocken, Quark
    und Sesamöl. Sie "zwitschert" immerzu, und der Kamm hat mittlerweile
    wieder seine normale, sattrote Farbe.
    Katrei hat auf Lenis Zwitschern mehrmals mit kurzem Gesang geanwortet, wie ich es schon lange nicht mehr von ihr gehört hatte.
    Mittlerweile scheint sie Lenis Gesellschaft auch zu mögen, zumindest
    stört sie sie nicht. Die beiden sitzen schon eine ganze Weile zusammen
    an der Heizung, Katrei in ihrem Nachtlager (das sie Leni nicht überlassen
    wollte), und Leni gleich daneben in einem Korb, den ich für sie zurechtgemacht habe.
    Äüßerlich hat sich bei Katrei seit gestern nichts verändert. Der Kropf
    ist immer noch groß und schwabbelig und bildet diese komischen Blasen
    (s.o.), so daß sie ihn oft hin- und herbewegt. Der Kot ist weiterhin von sehr unterschiedlicher Konsistenz: mal fest und fast normal, mal wässerig.
    Aber ich hoffe, daß Lenis Gesellschaft ihr gut tut.

    Viele Grüße,
    Henrietta

  8. #8
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    Vielleicht solltest du doch noch mal eine Kot- und Blutunersuchung (evtl mit Rachen-Abstrich) von Leni machen lassen. Es klingt schon nach einem ansteckenden Infekt mit unterschiedlicher Manifestation in den Organen (eine im Kropf, andere im Darm oder Herz). Bei den jetzigen Temperaturen sollte keine Henne einen blauen Kamm bekommen. Das deutet auf Kreislaufschwäche hin (Ursache: Herzschwäche oder Bakterien-Toxine). Leni sollte evtl auch Baytril bekommen, frag mal die TÄ.

    Gruß Petra
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  9. #9

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    @Petra: Ansteckend? Du meine Güte, dann wären die anderen ja auch in Gefahr. Hoffentlich nicht! Daran hätte ich jetzt gar nicht gedacht, weil die Symptome der beiden so unterschiedlich sind,
    und Leni gestern noch völlig in Odnung war.

    Ich rufe morgen mal bei der TÄ an, schon um zu schildern, wie es Katrei geht. Dann kann ich ihr auch gleich von Leni erzählen. Termine bekommt man sowieso nur nach Voranmeldung.

    Gestern nacht war es hier schon sehr kalt, zumindest für mein Empfinden. Mir kam es kälter vor als sonst.
    Katrei ist sehr munter und hat einen großen Appetit. Leni ist dagegen etwas zu ruhig und frißt wenig.
    Ich mache den beiden nochmal etwas Leinschleim, den mochte Leni
    heute morgen so sehr.

    Viele Grüße,
    Henrietta

  10. #10
    Avatar von MonaLisa
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    Meine Hennen und Hähne frieren auch bei -10 Grad nicht. Blaue Kämme gab es bisher nur bei Kreislaufproblemen.
    2 Hennen mit merkwürdigen Symptomen in kurzer Zeit sind schon ein Warnsignal wert..

    Viel Erfolg
    Ich bin erst weider im Januar erreichbar.
    Bis dahin alles Gute für deine Beiden
    Petra
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