So hier mal was über Käfighaltung war huete in ner Zeitung vllt interessiert das ja jemanden von euch.
Käfige auch in Dötlingen Vergangenheit
Legehennenhalter stellen ihre Betriebe um / Hoffrogge erweitert Produktion und erwartet deutlich teurere Eier
Die Legehennen in Deutschland haben bald mehr Platz in ihrer Kleinvoliere. Die Eier dürften teurer werden.
Weitere Bilder zu diesem Artikel06.01.2009 · DÖTLINGEN (dr) Seit dem 1.Januar 2009 ist die Käfighaltung für Legehennen in Deutschland verboten. Diese Regelung schlägt bis nach Dötlingen durch und das nicht nur deshalb, weil hier mit Wilhelm Hoffrogge der Vorsitzende des niedersächsischen Geflügelwirtschaftsverbands ansässig ist. Auch er muss wegen der neuen Regelungen seine Stallungen ausbauen.
Hühner unter freiem Himmel, die auf einer Wiese Auslauf haben und Körner picken: Das ist die Idealvorstellung vieler Verbraucher beim Eierkauf. Die Realität sah bisher eher anders aus. Ein Großteil der Hühner war in Legebatterien zusammengepfercht. Nun aber sollen die Hühner in Kleinvolieren zusammenleben. Mindestens 800 Quadratzentimeter Platz pro Huhn bei einer Höhe von 60 Zentimetern müssen den Tieren zur Verfügung stehen - etwas mehr als ein DIN-A-4-Blatt.
Was gut für die Tiere ist, wird für die Landwirte teuer. "Pro Platz kostet uns die Umrüstung 15 bis 20 Euro", sagt Hoffrogge. "Bis zu 40 Euro sind es sogar, wenn ein Gebäude neu errichtet werden muss." Hoff-rogge hat bislang 40000 Legehennen gehalten. Nun baut er seinen Betrieb in Dötlingen aber um und aus. "Wir haben eine Verlängerung der Frist beantragt", sagt er und erstellt im Rahmen der Neuregelung der Hennenhaltung neue Stallgebäude.
In Zukunft möchte Hoff-rogge 60000 Hennen halten, einige Tausend davon in Bodenhaltung. Wer auch in den kommenden Jahren auf dem Markt bestehen wolle, müsse investieren, so seine Einschätzung.
Niedersachsens Landwirte sehen sich dabei besonderen Schwierigkeiten gegenüber. "Die neuen Bundesländer fördern die Umrüstung der Ställe", so Hoffrogge. Hierzulande müssten die Landwirte dagegen selbst sehen, wie sie die Umstellung finanzieren. "Viele kleinere und mittlere Halter geben darum die Legehennenhaltung auf", sagt der Verbandschef. Auch im Landkreis Oldenburg sei das so gewesen. Andere Betriebe, so zum Beispiel "Landgut Hennenberg" in Simmerhausen, hätten allerdings schon in den vergangenen Jahren konsequent auf Bodenhaltung gesetzt und seien nun nicht von der Neuregelung betroffen.
Deutschlands Verbraucher müssen sich nach Angaben des niedersächsischen Landvolks auf drastische Preiserhöhungen einstellen. Zum einen, weil voraussichtlich weniger Bauern Legehennen halten werden. Außerdem verursachten die alternativen Haltungsformen höhere Produktionskosten als die Käfighaltung. Hoffrogge rechnet mit Eierpreisen, die 20 bis 30 Prozent höher liegen als in der Vergangenheit. "So genau lässt sich das nicht sagen, da wir nicht wissen, wie weit der Handel die gestiegenen Preise weitergibt." Für den Verbandschef ist das ein drastischer Einschnitt. "Viele Menschen greifen zu billigen Eiern", sagt er. Immer größere Bevölkerungsschichten müssten sehr günstige Lebensmittel kaufen. "Ich habe das im Laden selbst beobachtet", erzählt Hoffrogge.
Nicht jeder könne oder wolle sich Bio-Eier oder Eier aus Freilandhaltung leisten. Äußerst bedauerlich findet es der Dötlinger, dass schon bald nur noch die Hälfte der Eier in Deutschland produziert wird. "Der Rest wird aus dem Ausland angekarrt. Das ist auch nicht sehr ökologisch und nachhaltig", sagt er. Das Käfigverbot treffe heimische Landwirte auch deshalb sehr hart, weil es in anderen EU-Ländern erst ab 2012 gelte. Dies, so Hoffrogge, sei ein großer Nachteil. "Die Landwirte in den anderen Ländern können sich erst mal ansehen, wie es bei uns so läuft." So könnten die Hühnerhalter in andern Ländern flexibler reagieren - auch auf die Wünsche der Verbraucher. Diese seien von der Kleinvolierenhaltung ohnehin noch nicht überzeugt. Das Problem sei, dass sich die Etikettierung nicht ändert. Ob Käfighaltung oder Kleinvoliere, auf dem Ei prangt weiter eine "3". Viele Supermärkte hätten diese Eier bereits vor einiger Zeit aus dem Sortiment gestrichen, weil die Verbraucher sie nicht kaufen wollten. Hoffrogge hofft, dass die Verbraucher die Haltung der Hühner in Kleinvolieren akzeptieren und weiter in Deutschland produzierte Eier konsumieren.
Quelle Wildeshuaser Zeitung vom 6.1.09
Lesezeichen