Tierarzt

[yvonne61]

Hallo,
nu mal ne dösige Frage . bringt ihr eure Hühner/Wachteln und ähnliches zum Tierarzt ? Oder kommt der zu euch ? Wie findet man einen Tierarzt, der zu einem nach Hause kommt ?
Zur Zeit habe ich zwar nur 2 Hühner aber sie sollen doch Zuwachs bekommen und ich sehe mich schon mit 10 Hühnern, 15 Kaninchen,Hund und Katze beim Tierarzt sitzen

Herzliche Grüße

Yvonne61

[Brackenlady]

Bisher bin ich mit meinem Viechzeug immer zum TA gegangen (Kaninchen, Hühner noch nicht, habe nur Wurmmittel geholt), Hunde.
Kann mir vorstellen, dass die Tierärzte, die auch die Landwirte besuchen, Hausbesuche machen, weiß aber nicht ob die wegen dem Kleingetier kommen.

[conny]

Unser TA kommt direkt auf den Hof, aber meine Tiere leben ja auch auf dem Land, da ist der TA sowieso selten in der Praxis anzutreffen. Bei Geflügel muss ich dem TA noch Unterricht geben, da sie davon keine oder nur sehr wenig Erfahrung haben. Somit ist er nur Überbringer von Medikamenten.

[Gallus]

Original von Brackenlady
Kann mir vorstellen, dass die Tierärzte, die auch die Landwirte besuchen, Hausbesuche machen, weiß aber nicht ob die wegen dem Kleingetier kommen.

Ob das Tier klein oder groß ist, macht dem durchschnittlichen Tierarzt eigentlich nichts aus, der kommt auch wegen kleinen Tieren - vorausgesetzt, er kann dann eine große Rechnung präsentieren.

Selbstverständlich gibt es auch da Ausnahmen. Große Ausnahmen sogar.

[Quaki]

Hallo
Sind eins oder zwei Hühner, Enten, Gänse, Ziegen, Hasen, Meeris , Katzen oder Hunde krank, gehe ich zum Tierarzt in die Sprechstunde.
Werden aber mehrere Tiere geimpft oder behandelt, kommt der Tierarzt auf den Hof, natürlich gegen Bezahlung (Hausbesuch 17 Euro)
Gruß Quaki

[Gallus]

edith: bitte löschen!

[Gallus]

Meine Anmerkung zu den Tierärzten war eher spaßig gemeint - wenn auch mit einem gewissen ernstem Hintergrund. (Wobei man sagen muß, daß manche Handwerker für einen Hausbesuch oft schon mehr verlangen als ein Tierarzt.)
Ich habe eine Reihe von Tierärzten in meinem Bekanntenkreis. Es sind ausgesprochene Spezialisten für bestimmte Tierarten darunter. Allerdings ist es ganz allgemein nicht einfach, einen Tierarzt zu finden, der sich wirklich mit Vögeln und speziell mit Hühnern auskennt. Diese sind dünn gesät und naturgemäß mehr im ländlichen Bereich zu finden, auf die Tiere in der Landwirtschaft spezialisiert – also Rinder, Schweine, durch den weitverbreiteten Reitsport auch auf Pferde. (Für Hühnerzuchtbetriebe gibt es selbstverständlich Spezialisten – oder sollte es geben.) Daß die Hühner in der landwirtschaftlichen Veterinärmedizin traditionell eine untergeordnete Rolle spielen, liegt darin begründet, daß kein Bauer der nebenher ein paar Hühner laufen hat, wegen eines kranken Huhns den Tierarzt holen würde (ich kenne jedenfalls keinen, der das tun würde), sondern allenfalls das Beil aus der Scheune. Der Hobbyhühnerhalter sieht das anders, doch ist die Hobbyhühnerhaltung in der heutigen Form eine ziemlich neue Erscheinung. Früher hielten sich zwar mehr Leute als heute Hühner, selbst in den Hinterhöfen der Mietskasernen, aber nicht als Hobby, sondern um bei ihrem schmalen Verdienst wenigstens täglich ein paar frische Eier und ab und zu ein Suppenhuhn zu haben. Auch diese Personengruppe scheidet mit ihren Hühnern für eine teure Konsultation beim Tierarzt aus. Die oft auch aus nicht gerade mit Reichtümern gesegneten Verhältnissen stammenden Rassegeflügelzüchter der Anfangszeit griffen ebensowenig auf den Tierarzt zurück, sondern auf eigene Erfahrungen und Hausmittel – und waren, damals zumindest, besser beraten als durch einen Tierarzt, in dessen Ausbildung das Huhn erst viel später eine gewisse Rolle zu spielen begann.
Ich habe hier ein ziemlich zerfleddertes Buch neben mir liegen: "Der illustrierte Hausthierarzt für Landwirthe und Hausthierbesitzer – Eine Darstellung der Gesundheitspflege der Hausthiere sowie eine Belehrung über das Aeußere, die Geburtshilfe, den Hufbeschlag u.s.w. und über die Krankheiten sämmtlicher Hausthiere nebst deren Behandlung; Gemeinschaftlich bearbeitet von Wilhelm Zipperlen, Professor in Hohenheim; Ulm, 1885“. Unter den in diesem Buch behandelten „sämmtlichen Hausthieren“ kommt das Huhn nicht vor.
Der wohl bekannteste Hühnerspezialist unter den deutschen Tierärzten dürfte Professor Bernhard Grzimek sein, der in diesem Jahr einhundert Jahre alt geworden wäre. Sein Handbuch der Geflügelkrankheiten war lange Zeit ein Standartwerk.
Hoffen wir, daß künftig auch der vogelkundliche Aspekt in der veterinärmedizinischen Ausbildung einen breiteren Raum einnehmen wird, welcher der offensichtlich wachsenden Beliebtheit dieser Tiergruppe bei privaten Haltern gerecht wird.


Viele Grüße aus Portugal!