Eine Nachbarin frug mich vor 2 Wochen, ob ich ihr ein Suppenhuhn verkaufen würde, da es in der Nähe keine gescheiten Hühner für eine schöne Suppe zu kaufen gäbe. Da es irgendwann eh mal auf mich zu kommt, ein Huhn schlachten zu müssen, habe ich ihr zugesagt.
Heute habe ich es gemacht, total nervös, aber es ging gut. Da hier gerade so ein Schmuddelwetter ist, wollte ich das Huhn nicht aufhängen, sondern habe es ihr nach dem Wässern gebracht und ihr gesagt, sie solle es noch über Nacht in ein Sieb in den Kühlschrank setzen.
Dann ging es um den Preis. Da ich dachte sie wüsse, das sie ein gutes Suppenhuhn bekommt (meine Hühner laufen auf einer großen Weide mit den Schafen zusammen), habe ich ihr gesagt, sie solle geben, was sie denke, das es ihr Wert sei. Da bot sie mir 2 € an, merkte aber selbst schon an meinem Gesichtsausdruck, das das wohl zu wenig ist. Ich habe ihr dann gesagt, sie solle sich erkundigen, was ein gutes Suppenhuhn kostet, da ich keine Lust habe, wegen eines einzigen Huhns im Dorf verschrien zu sein, das ich Wucherpreise nehmen würde.
Es hat mich sehr geärgert, das ihr mein gutes Huhn nicht mehr als 2 € wert war!
Nein, es geht mir nicht um mein sentimentales Denken! Ich habe das Huhn als Junghenne gekauft und habe es gefüttert. Klar brachte es mir Eier, aber ich hatte auch Arbeit. Hat die Industrie mit Hilfe der EU-Subventionen solchen Einfluß? Warum begreifen die Menschen nicht, das sie das Huhn bei mir oder beim Kleinbauern nicht zu einem solch niedrigen Preis kaufen können, wie beim Discounter? Diese Frau wußte ja zumindest den Unterschied. Dann sollte man doch denken, sie weiß es auch zu schätzen.
Was denkt ihr darüber?
Grüße
Monika
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