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Thema: Hühnermörder

  1. #11

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    Unsere 3 Hunde, davon ist einer ein Pointer-Mix , habe ich erst Hühner durch einen Zaun getrennt, damit sie sich "beschnuppern" konnten.
    Haben sie zum Bellen oder gar zum Jagen angesetzt, gab es Schimpfe.
    Haben sie sie in Ruhe gelassen, habe ich sie belohnt.
    Nach ein paar Tagen war das geritzt und nun laufen sie zwischen den Hühnern rum, alles total entspannt.

    Unser Hahn allerdings springt nun die Hunde an,
    wenn sie seinen Aktionsradius kreuzen

  2. #12
    Avatar von Melinsito
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    RE: Hühnermörder

    Hallo Maruko,

    Tritt in die Rippen hört sich aber nicht nett an. Würde für mich nicht in Frage kommen, auf de anderen Seite wenn ich sehe wie brav er jetzt dazwischenliegt könnte ich glatt neidisch werden.

    Unserer vorheriger Hund hat nicht lange gebraucht um sich an die Hühner zu gewöhnen. Der Grundgehorsam war bei ihm aber sehr gut und Angst vor Schimpfe glücklicherweise sehr gross.
    Kurze Zeit später war er soweit, daß er "seine Hühner "beschützen wollte und zum Schluß sogar den Himmel nach Greifvögeln abgesucht hat und ggfls. verbellt hat. War ein super "Hühner-Hund".
    Leider ist er diesen Ostern wegen Krebs eingeschläfert worden.
    Wir vermissen ihn sehr, haben uns aber auch wegen Garten und Hühner für einen neuen Hund entschieden. Ist ein junger Hütehund-Mix und ab dem 4. Monat ging nichts mehr mit Hühnern. Unsere Hunde-Trainerin hat dann vorgeschlagen eine räumliche Trennung vorzunehmen bis er ca. ein Jahr ist und der Grundgehorsam besser sitzt.
    Er ist jetzt 8 Monate und habe schon das Gefühl, daß das Interesse an den Hühnern nachlässt. Ich hoffe bis zum Frühjahr sind wir weiter.

  3. #13
    Avatar von Lilia
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    Wir üben mit unseren Hunden (beide Terriermix) auch. Der Rüde hat schon 3 Hühner der Nachbarin erwischt (bevor wir unsere hatten).

    Ich hoffe, dass wir bis zum Sommer soweit sind, dass beide Hunde die Hühner ignorieren und nicht versuchen in den Auslauf einzubrechen.
    Sobald der Geist auf ein Ziel gerichtet ist, kommt ihm vieles entgegen.

    http://www.smileygarden.de/smilie/X-...nschiessen.gif

  4. #14
    Avatar von maruko_pl
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    Hallo,

    die Tritte hätte ich mir gerne erspart, es ging aber wirklich nicht anders.

    Das Huhn huschte schreiend von Busch zu Busch, Clifford lief bellend hinter dem Huhn her und dann kam ich. Brüllend und schimpfend habe ich versucht den Hund zu greifen. Keine Chance. Er fand das Spiel ganz toll. Endlich mal was los. 2 Tage später das selbe. Erst nach nem Tritt konnte ich ihn unter Kontrolle bringen. Ich hab immer Leckerlis in der Tasche, aber an den Tagen gab es keine mehr. Seit dem zweiten Tritt hat er kein Huhn mehr getötet, vielleicht hat er das da begriffen.
    Ich erziehe ihn meistens indem ich das Positive belohne und das Negative z.B. mit sofortigem Spielabbruch ahnde. Es nützt nichts zu meckern, wenn das Huhn schon tot ist oder die Katze auf dem Baum und er kommt, wenn ich ihn rufe. Immer schön ruhig bleiben. Das schaffe ich nicht bei Hühnerverfolgungsjagten.
    Vor ein paar Wochen hat er sich abends verdrückt. Um 23Uhr war er immer noch nicht zurück. Morgens stand er etwas schüchtern auf dem Hof. Was mach ich also, den Hund freudig begrüßen, eine Hand voll Leckerlis und noch ne Runde spielen. Hat mich schon Überwindung gekostet.
    Schnauzengriff und am Nacken schütteln ( ist beides nur wirksam in der richten Sekunde) gibt es nur bei sehr groben Verstößen. z.B Kinder anspringen oder sich beim Spazieren gehen zwischen uns und die Kinder drängen. Das ist beides ein absolutes „no go“. Das macht er ein Glück nicht mehr.
    Guter Hund.

    Grüße

    maruko

  5. #15
    Wontolla Fanclub ;) Avatar von carasophie
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    nur mit einem kräftigen Tritt in die Rippen
    Oh, ihr findet das alle normal? Kein Protest?

    Für Deine Rippentritte habe ich absolut und überhaupt kein Verständnis! Spätestens beim zweiten Mal hättest Du ihn nur noch gesichert an einer Leine und Geschirr mit zu den Hühnern nehmen dürfen. Besser noch das ganz vermeiden und erstmal ein sicheres Abbruchsignal trainieren!

    Man kann Hunde damit übrigens auch verletzen, - Rippenbrüche sind schnell passiert!

    Schnauzengriff, Nackenschütteln, Rippentritt - das alles sind absolute NOGOS in der Hundeerziehung. Schon lang überholt!

    Dein armer Hund!

    Solche Hunde haben wir im Tierschutz, sie werden dann mit drei, dreieinhalb als "Schnapper", "Menschenfeindlich", "unerziehbar" abgegeben oder ausgesetzt. Mit solchen Methoden "erzogen" worden haben sie nämlich , erwachsen geworden, dann angefangen sich zu wehren.


    Ich bin dir gerne bei der Suche nach einer passenden Hundeschule behilflich.
    Grüssle aus dem wilden Süden, Bärbel

  6. #16
    genannt Heini Avatar von hein
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    Original von carasophie
    nur mit einem kräftigen Tritt in die Rippen
    Oh, ihr findet das alle normal? Kein Protest?

    Für Deine Rippentritte habe ich absolut und überhaupt kein Verständnis! Spätestens beim zweiten Mal hättest Du ihn nur noch gesichert an einer Leine und Geschirr mit zu den Hühnern nehmen dürfen. Besser noch das ganz vermeiden und erstmal ein sicheres Abbruchsignal trainieren!

    Man kann Hunde damit übrigens auch verletzen, - Rippenbrüche sind schnell passiert!

    Schnauzengriff, Nackenschütteln, Rippentritt - das alles sind absolute NOGOS in der Hundeerziehung. Schon lang überholt!

    Dein armer Hund!

    Solche Hunde haben wir im Tierschutz, sie werden dann mit drei, dreieinhalb als "Schnapper", "Menschenfeindlich", "unerziehbar" abgegeben oder ausgesetzt. Mit solchen Methoden "erzogen" worden haben sie nämlich , erwachsen geworden, dann angefangen sich zu wehren.


    Ich bin dir gerne bei der Suche nach einer passenden Hundeschule behilflich.
    Naja man kann es auch übertreiben!!
    Wegen einem Rippentritt ist noch kein Hund zum Schnapper geworden!

    Und von wegen armer Hund - so ein Blödsinn! Wer schon mal Welpen aufgezogen hat, der weiss wie brutal Hundemamas sein können. Da gibs denn oft noch mehr als einen Rippentritt.

    Aber das sind so die Gedanken der Möchtegerntierschützer!
    Ok! Er hätte seinen Hund an der Leine nehmen können - da würde ich jetzt auch mal meckern.

    Achja!

    Zitat: Schnauzengriff, Nackenschütteln, Rippentritt - das alles sind absolute NOGOS in der Hundeerziehung. Schon lang überholt!

    Das ist doch klar! Es muss doch mal wieder was neues her! Sonst würde ja auch keiner mehr in die Hundeschule müssen! Denn wüssten ja mitlerweile alle, wie man einen Hund erzieht!!

    Ich lach mich Schrott!! Denn so alle Jahre wieder kommt immer überraschenderweise mal wieder was neues!! Man will ja im Geschäft bleiben!

    Übrigens da Unten das ist mein Lümmel!! Nicht das Ihr denkt ich weiss nicht wovon ich rede! Einmal als junger Welpe und einmal Heute!
    Angehängte Grafiken Angehängte Grafiken
    „Sorglosigkeit scheint das neue Markenzeichen der deutschen Politik zu sein.

    Gepaart mit einer grünen Lust an der Deindustrialisierung,
    die letztlich in den ökonomischen Niedergang mündet.“



  7. #17
    Avatar von Illy
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    Ich bin sehr tierlieb.........egal....ob Katze Hund oder Huhn.
    Allerdings finde ich es unakzeptabel, dass sich meine "Haustiere" gegenseitig schaden oder sich gar töten.........Klingt komisch, ist aber so !
    Dem Hund würde ich das ganz schnell abgewöhnen......bzw. schon nach dem ersten totgebissenen Huhn !
    Ich selbst habe einen Kater und der war anfangs seeeehr an den Hühnern interessiert. Vor allem, als ich noch Küken hatte.
    Durch Erziehung kann man auch einer Katze abgewöhnen, Hühner zu jagen.
    Und das ohne Rippentritte und Schläge ! Und wenn das bei einer Katze gelingt, dann doch erst Recht mit einem Hund.
    Jedenfalls kann ich mittlerweile die Hühner alleine im Garten laufen lassen.
    Mein Kater sitzt dabei und beobachtet - mehr nicht. Und wenn Nachbar´s Katze mal vorbei kommt, dann wird die in die Flucht geschlagen.......

    Ich wünsche Dir sehr , dass Du Deinen Hund diesbezüglich in den Griff bekommst.
    Beste Grüße, Illy
    ************************************************** ********
    "Es gehört nur ein wenig Mut dazu, nicht das zu tun, was alle tun. "

  8. #18
    Avatar von maruko_pl
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    @Carasophie Hier mal deutlich: Ich hab Ihn nicht mit zu den Hühnern genommen. Ich habe mich da nicht deutlich ausgedrückt, wie ich jetzt feststellen musste. Die Hühner sind raus aus Ihrem Auslauf, nicht der Hund rein, schon gar nicht mit mir.
    Was hättest Du denn gemacht? Na klar, den Hühnerauslauf ausbruchssicher gemacht. OK. Hab ich nicht. Mein Fehler. Aber in dem Moment. Gewartet bis er mit dem Huhn in der Schnauze ankommt? Und dann loben, weil er gekommen ist? Oder wegen dem Huhn?

    Nach dem was ich weiß verstehen Hunde Nacken schütteln, Schnauzengriff und in die Lefzen beißen noch genauso wie vor 1.000 Jahren. Man muss es halt nur richtig anwenden. Ein Schnauzengriff bringt gar nichts, wenn man erst 20 Sekunden nach der Schnauze suchen muss. Nacken schütteln ist sinnlos, wenn es nur 5 Sekunden zu spät kommt. Ein Biss in die Lefzen ist bei älteren Hunden zwecklos und mit Pech sogar gefährlich und nur bei Welpen anzuraten, wenn sie die Hierarchie nicht anerkennen. Alle 3 Methoden verstehen Hunde. Egal welche Rasse. Das liegt Ihnen im Blut. Wahllos angewendet sind sie kontraproduktiv und es kommen da solche Hunde bei raus, wie Du sie beschreibst. Bei Hunden die älter sind als 20 Monate mache ich das so wieso nicht. Spätestens dann sollte ein Hund ja wissen wo die Grenzen sind. Alle drei Dinge werden heute oft nicht mehr unterrichtet, weil die meisten Leute es nicht vernünftig umsetzen können und Kuschelerziehung gut ankommt.

    Alle meine Hunde, die ich als Welpen bekommen habe, sind selbstbewusste, gut erzogene, ausgeglichene und ruhige Hunde geworden. Keine Angstbeißer oder nicht zu erziehen.
    Die Älteren, die ich übernommen habe, waren eine Katastrophe. Das man mit denen ganz anders arbeiten muss als mit Welpen und Junghunden ist wohl klar.

    Ich bin immer ganz Stolz auf meine Erziehungsmethoden, wenn ich mal auf Hundeauslaufflächen das Geschrei erlebe. Schrecklich, wie da mit den Hunden umgegangen wird. Die verstehen immer nur Bahnhof und wissen gar nicht wie ihnen geschieht, wenn sie wieder angeschrien werden. Die landen dann bei Dir. Meine bestimmt nicht.

    Die Hundetrainer bei meiner Schwester unterrichten auch diese neuen Methoden. Aber für Hunde die das so nicht begreifen, gibt es extra Stunden, mit dem vollen Programm der alten Methoden. Da soll man in den Augen der Hunde sehen, dass sie dankbar sind es begriffen zu haben, was sie nicht machen sollen. Geht ganz schnell und ohne Stress für alle.

    Eine Hundeschule bei Dir ist mir ein bisschen weit weg. Bis zur Grenze sind es schon 420km.

    @Hein Ein wunderschönes Tier hast Du da. Sieht richtig edel aus, wie er da so liegt. Die fliegenden Ohren sind wirklich süß. Ein Riesenschnauzer, wenn ich das richtig sehe.

    Ich glaube heute nennen die das „Positive Bestärkung“. Ist ein alter Hut. Die lassen nur die Strafen weg. Dafür wird geschimpft! So ist mein Eindruck, aber ich weiß das nicht.

    Illy@ Was für Schläge? Meine Tiere werden nicht geschlagen. Der Tritt war eine Notlösung und keine erzieherische Maßnahme. Ist halt nur dabei raus gekommen, dass er das bei der Gelegenheit begriffen hat.

    Grüße

    maruko

  9. #19
    Avatar von Illy
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    also ein Tritt in die Rippen ist für mich gleich wie "schlagen".....
    Aber sei´s drum..........Du wirst das nach Deinen Möglichkeiten schon richten.......
    Beste Grüße, Illy
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  10. #20
    Wontolla Fanclub ;) Avatar von carasophie
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    Viele dieser aversiven Methoden sind durch intensive Forschung inzwischen überholt. Seit den 90iger Jahren wurde im Bereich Hundeverhalten geforscht und die alten - von mir aus 1000Jahre alten - Methoden als falsch bis gefährlich eingestuft.

    Ich habe keine Hundeschule, ich brauche keine - verdiene also damit kein Geld. Es gibt viele hUndeschulen und Einzeltrainer, die diese Forschungsergebnisse bereits umsetzen.

    Zum Beispiel ist das berühmte Nackenschütteln von Hündinnen ihren Welpen gegenüber NICHT beobachtet worden. Ja, ruppige Anraunzer kommen vor, deutliche Ansagen. Aber kein Nackenschütteln. Nackenschütteln machen Hunde, wenn sie ihre Beute töten wollen. Dein Hund verliert komplett das Vertrauen zu Dir, wenn Du es mit ihm machst. Ein Wunder, daß so behandelte Hunde immer wieder auf ihre Menschen zugehen. Jedenfalls eine Weile.

    Ich empfehle Dir/Euch die Seite von Animal Learn.

    Dort findet man auch den lesenswerten Text von Claudia Hauer, 1. Vorsitzende des TSV Welpennothilfe e. V. mit ausdrücklicher Erlaubnis der Weitergabe zum Thema Schnauzengriff:

    Der "Schnauzengriff"

    Momentan geistert ein alt-neues "Allheilmittel" durch die Hundeerziehungswelt: Der "Schnauzengriff". Da er in aller Munde zu sein scheint und ich selbst sehr vernünftige Menschen damit irgendwie "herumhantieren" sehe, möchte ich hier mal meine Beobachtungen und Sichtweise darlegen.

    Ich beobachte schon seit längerem Hunde im Zusammenleben und der Aufzucht von und mit Welpen aller Altersklassen und vielerlei Rassen und deren Mischlinge. Im Grunde ist mein Heim nie ohne wenigstens einen Welpen, der in Not geraten ist. Vielleicht können meine Beobachtungen und die Rückschlüsse, die ich aufgrund dessen gewonnen habe, einigen "Schnauzengreifern" Denkanstösse vermitteln oder Menschen gar nicht erst zu "Schnauzengreifern" werden lassen.

    Zunächst einmal für die Ahnungslosen: Was ist eigentlich ein Schnauzgriff? In den Hundeschulen wird der Schnauzgriff als Griff von oben über die Schnauze mit mehr oder weniger großen Druck (je nach Veranlagung und Brutalität des Hundetrainers) gegen die Lefzen auf die darunter liegenden Zähne gelehrt. Einige Trainer meinen, bei einem "erfolgreich" und korrekt ausgeführten Schnauzengriff müsse der Welpe laut aufschreien, denn nur so sei es richtig.

    Ich persönlich stufe den Schnauzengriff als körperlichen Übergriff auf ein empfindliches und äußerst sensibles Körperteil des Hundes, nämlich den Fang, ein. Abgeleitet wird der Schnauzengriff von etwaigen Beobachtungen der Mutterhündin mit ihren Welpen. Im Internet offenbaren sich Horror-Szenarien und Beschreibungen. Es heißt beispielsweise: "Die Mutter geht mit ihrem Fang quer über die Schnauze ihrer Jungen und beißt oder kneift kurz zu."

    Meine Güte, was ist das für eine Brutalität in der Aufzucht! Gar nicht auszudenken, was bei einer derartigen wochenlangen Aufzucht und Maßregelungen für Hunde entstehen! Ich habe im Zusammenleben von Hunden mit Welpen noch nie eine Hündin gesehen, die ihren Jungen in den Fang beißt - noch nie! Im Gegenteil, die Hündin ist zumeist äußerst geduldig und ihren Nerven weitaus strapazierfähig.

    Ich kann bestätigen: Es gibt ein "Über-den-Fang-Greifen". Es ist jedoch eher ein sanftes, nachdrückliches "Stupsen", wenn die erste ebenfalls sanfte Verwarnung oder der Versuch des Abdrängens der Welpen, z. B. von den Zitzen nicht ausreicht. Oft kommt vorher ein Knurren und der Welpe hat zunächst noch einmal die Chance, selbst zu reagieren. Erst wenn die Welpen ca. 7 Wochen alt sind und mitunter etwas zu energiegeladen ältere Gruppen-Mitglieder belästigen, wird der Schnauzengriff schon mal energischer, jedoch keinesfalls so, dass der Welpe laut und massiv und nachhaltig aufschreit.

    Irgendwann im Verlaufe der Zeit werden die Schnauzgriffe immer seltener und es reichen zumeist die ganz normalen altbekannten innerartlichen Kommunikationsmittel. Es ist albern und absurd, Ihren fast erwachsenen oder erwachsenen Hund mit einem Schnauzengriff zu maßregeln. Mal ehrlich, würden Sie Ihren Ehemann oder Ihre Ehefrau auch mit Stuben-Arrest oder Fernseh-Verbot belegen?

    Es ärgert mich immens, wenn Leute, die noch niemals Mutter und Welpen aufgezogen und beobachtet haben, vorschnell solche Erziehungsmittel übernehmen, anderen kluge Ratschläge erteilen und dann auch noch tönen: Das macht doch die Mutterhündin auch so mit ihren Welpen. Bitte fragen Sie künftig diese Leute, die Ihnen zum Schnauzengriff raten, woher sie ihre Erfahrungen beziehen. Wieviele Welpen mit ihren Müttern sie schon in der kompletten Zeit der Aufzucht beobachtet haben? Fragen Sie nach!

    Mehrere Probleme gibt es, über die die "Schnauzengreifer" nachdenken sollten: Der Schnauzengriff wird von der Mutter nach meinen Beobachtungen stets nur dann eingesetzt, wenn etwas "zuviel" oder "übermäßig" ist, insbesondere beim Erlangen der Zitzen, bei all zu stürmischen, aufdringlichen Spiel u. ä. Niemals habe ich das Über-den-Fang-greifen beobachten können, weil ein Hund nicht richtig "Sitz" macht oder in der Tierarztpraxis nicht brav neben mir sitzen bleibt. Der Schnauzengriff ist also KEIN Korrekturmittel für unerwünschtes Verhalten, sondern er dämpft vielmehr einen situationsbezogenen Überschwang. Wenn Sie den Schnauzengriff bei Ihrem erwachsenen Hund einsetzen, so bitte ich Sie, mal darüber nachzudenken, wie oft Sie selbst den praktizierten Schnauzengriff bei erwachsenen Hunden beobachten konnten? Gar nicht oder äußerst selten? Aha, und warum glauben Sie, dass dies das geeignete Korrekturmittel für Ihren Hund ist? Schnauzenspielereien, Schnauzenzärtlichkeiten sind übrigens etwas völlig anderes als der Schnauzengriff …

    Ich oute mich an dieser Stelle als "Anti-Schnauzen-Greifer". Ich bin keine "Mutter-Hündin" und bilde mir weder ein, den richtigen Zeitpunkt für einen Schnauzengriff zu kennen, noch den richtigen Druck auszuüben. Ich bin nämlich nur ein Mensch.

    Mit welcher Arroganz wir gerade in der Hundeerziehung Mittel aus dem innerartilichen Repertoire übernehmen, ist unglaublich. Wir erdreisten uns, unsere Hunde mit Schnauzengriff und Alphawurf zu belegen und lassen aber diejenigen Hunde sofort einschläfern, die mit ebensolchen innerartlichen Mitteln (Aggression) antworten oder sich dagegen zu wehren versuchen. Wie absurd ist das denn? Mit Fairness hat das nichts zu tun und mit Vertrauen, Bindung und Sicherheit erst recht nicht. (Copyright by Claudia Hauer, 1. Vorsitzende des TSV Welpennothilfe e. V., Weitergabe, Vervielfältigung unter Angabe der Quelle und der Autorin)
    Grüssle aus dem wilden Süden, Bärbel

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