Original von Waldfrau2
So, jetzt mal was zum Thema schallgedämmte Lüftung. Mein rotes Hühnerhaus hatte vor dem Hahn einen offenen Giebel, der wie ein Megaphon wirkte. Das ging gar nicht. Da habe ich mir ganz fix was ausgedacht, was erstaunlich gut ist. Ich habe einen Giebel gemacht, der versetzt zugebrettert ist, zur Innenseite sind die Bretter mit Teroson Schallschutz (eigentlich für Motorhauben etc, selbstklebend und mit der Schere zuzuschneiden) beklebt. Das bringt gegenüber kein Schallschutz 10-15 dB. Direkt neben diesem "Fenster" hat mein Hahn noch 85 dB, 1 m entfernt 75 dB. Stelle ich mich 1 m vor die normale Wand mit Isolierglasfenster, so messe ich dort 70 dB. Also kommen trotz Lüftung nur 5 dB mehr aus der Öffnung als ohne Öffnung. Wie es dann beim Nachbarn ist, kann man sich ja anhand des oben verlinkten dB-Rechners ausrechnen. Bei meinen Nachbarn dürfte bei geschlossenen Fenstern nichts zu hören sein, an der Grenze ist der Hahn etwa ebenso laut wie das morgendliche Vogelkonzert. Der AXT-Pförtner öffnet dann um 9.30 Uhr. Da hat der Charlie das große Gekrähe schon hinter sich.
In mein neues Hühnerhaus sollen Lüftungsöffnungen rein (First-Pfetten-Lüftung mit Schwerkraft). Da habe ich so Plastikteile aus der Lüftungsabteilung gekauft, unten zwei Bilder. Die runde Öffnung kommt in die Wand, und der rausstehende Teil wird wieder innen mit Teroson beklebt. Ich denke, das müßte auch ganz gut helfen. So kann keine Schallwelle auf geradem Wege heraus, und ein Teil wird sich im Schaum verlaufen. Das ist allerdings noch nicht erprobt. Innen schraube ich dann Volierengitter davor.
SetsukoAi, ich weiß nicht, woraus Deine Fenster sind. Am besten wäre natürlich Isolierglas, aber mir sieht es eher nach Plexiglas aus. Wenn es so ist, würde ich in jedem Fall eine zweite Scheibe noch anbringen, vielleicht auch noch ein schräges Holz über die eine schrauben oder so, damit es keinen Trommeleffekt zwischen den Scheiben gibt. Wenn die eine nicht wie die andere schwingen kann, müßte es schon ganz gut was bringen. Und natürlich würde ich alle Öffnungen in Richtung des Nachbarn zumachen und lieber in andere Richtungen lüften. Aber der Nachbar wird doch wohl nicht in dem gelben Haus wohnen, wie Andi meint, das wären ja niemals die genannten 100m Entfernung.
Ich will noch mal schnell die 3 Prinzipien nennen, nach denen ein Schallschutz möglich ist:
1. Masse (z. B. schwere Steinwände)
2. Entkopplung (wie oben, keine Trommeleffekte, alle Schwingungsübertragungen nach außen vermeiden)
3. Vernichtung der Schallwellen durch Akustikschaum etc. (Problem: Milben) In den Poren des Akustikschaumstoffes verlaufen sich die Schallwellen, sind nachher tatsächlich weg.
Lesezeichen