Seite 11 von 19 ErsteErste ... 789101112131415 ... LetzteLetzte
Ergebnis 101 bis 110 von 184

Thema: Futter selbst anbauen

  1. #101

    Registriert seit
    22.07.2008
    Land
    Deutschland
    Beiträge
    592
    Original von Wontolla
    Vom mulchen haben wir schon gehört. Ich zum Beispiel spare mir schon seit etlichen Jahren das Umgraben um die Bodengare zu erhalten. Klar wird auch gemulcht und gedüngt wird mit Kompost aus eigener Fertigung. Was ist noch machbar?
    Das ist interessant. Wie gehst Du beim mulchen vor und mit welchem Material mulchst Du?

    Gruß Matthias

  2. #102
    EnteGansundSchwan Avatar von Lexx
    Registriert seit
    04.11.2005
    Ort
    83... bavarian Sibiria
    Beiträge
    10.483
    War hier im Forum nicht mal eine Tabelle unterwegs, welche Getreide gekeimt welchen Zuwert an Vitaminen und Proteinen enthalten? Ich meine das man aus Hafer und Gerste massig was rausholen kann, Gerste gekeimt gilt ja auch als legefördernd.
    So we're different colours and we're different creeds
    And different people have different needs
    It's obvious you hate me though I've done nothing wrong
    I've never even met you, so what could I have done?


  3. #103
    Avatar von vogthahn
    Registriert seit
    20.11.2006
    Ort
    auf dem Dorf
    PLZ
    08
    Land
    Vogtland
    Beiträge
    8.465
    Original von Wontolla
    So, jetzt haben wir lange genug die Bedenken der Nichtoptimisten gelesen. Gibt es auch Antegungen was machbar ist? Es ist ja alles nicht mehr so wie früher. Vom mulchen haben wir schon gehört. Ich zum Beispiel spare mir schon seit etlichen Jahren das Umgraben um die Bodengare zu erhalten. Klar wird auch gemulcht und gedüngt wird mit Kompost aus eigener Fertigung. Den habe ich gar schon mal in Weihenstephan analysieren lassen. Düngesalze sind da überflüssig.
    Also was geht? Sojabohnen habe ich schon mal angebaut. Die wurden aber weniger an die Hühner verfüttert sondern als Edamame von meinen japanischen Freunden verspeist. Die brauchen ebenso wie Erbsen keinen Stickstoffdünger. Als Ergänzung zu regionalem Getreide kann man damit schon ein vollwertiges Hühnerfutter selbst mischen. Muss man nur kochen. Dafür enthalten sie so viel Öl, dass man auf Mischfett gut verzichten kann.
    Was ist noch machbar?
    Ich habe jetzt 2x erfolgreich Stangenbohnen angebaut (Feuerbohnen). Die sind für den Menschen und natürlich auch für Hühner sehr gesund.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Feuerbohne
    Die nierenförmigen Samen der Feuerbohne enthalten 18,4 % Rohprotein, 1,8 bis 2,9 % Rohfett, 4,4 % N-freie Extraktstoffe, 6,8 % Rohfaser, 3,8 % Asche sowie 15,0 % Wasser. [1]
    Weil sie in die Höhe klettern, hat man auf die Fläche gerechnet einen sehr hohen Ertrag, also Platzersparnis. Arbeit machen sie auch kaum und sind sehr anspruchslos. Wenn die Witterung einigermaßen ist, dann kommt man auf gute Erträge. Ich hatte vor 2 JAhren von 10 Stangen mit je 5 Pflanzen 5kg getrocknete Bohnen bei einem Platzbedarf von 10 lfd Metern x40cm, weil ich sie in Reihe gepflanzt habe an der Nordseite der Beete.
    Die Bohnen sind, wenn gut getrocknet und verlesen, sehr lange lagerfähig.
    Über NAcht einweichen und dann gekocht ergeben sie eine sehr gesunde Nahrung für Mensch und Huhn. Noch wertvoller werden sie, wenn man sie mit Getreide ißt. Verfüttern wird man sie ja sowieso mit Schrot, weil man sie zerquetschen muß wegen der Größe.

    Wenn man kein Getreide anbauen kann oder will, würde ich sie zum Teil durch KArtoffeln ersetzen, natürlich immer mit Hülsenfrüchten zusammen.
    Ich habe jetzt durch dieses Chaos bei der RKW in den letzten Wochen vermehrt Kartoffeln und Futtererbsen (natürlich mit Gemüsen, Quark usw.) verfüttert und das wurde gern gefressen und hatte auch keine Auswirkungen auf die Eierproduktion. Allerdings ist das keine Langzeit-Erfahrung! Jetzt füttere ich wieder "normal" mit Pellets.

    An Getreide habe ich vor ein paar Jahren als "Ausruhzeit" mal auf ca. 60m2 Hafer ausgesät. Der hat nicht viel Arbeit gemacht im Garten, auch die Ernte war nicht weiter schlimm (Sichel) und dann habe ich ihn in der Scheune noch 1-2 WOchen nachtrocknen lassen und per Hand gedroschen. Ergebniss waren ein paar kg, die ich dann gleich verfüttert habe. Bei professionellem Anbau wären wahrscheinlich ca. 10kg dabei rausgekommen, ich hatte es aber nicht drauf angelegt, sondern wollte nur den Garten etwas ausruhen lassen.

    An Gemüse, welches gut lagerfähig, sehr anspruchslos und karotinhaltig ist, baue ich Rote Beete an. Die sind bei mir wesentlich sicherer im Ertrag als z.B. Möhren, weil ich sie einzeln in Töpfe pflanzen und dann mit schneckensicherer Größe rauspflanzen kann. Möhren kann man nur direkt säen und werden gern als Keimling gefressen.

    Soweit meine Anbauhinweise.
    Die besten Ärzte der Welt sind
    Dr. Diät, Dr. Ruhe und Dr. Fröhlich.

    Jonathan Swift

  4. #104
    Avatar von vogthahn
    Registriert seit
    20.11.2006
    Ort
    auf dem Dorf
    PLZ
    08
    Land
    Vogtland
    Beiträge
    8.465
    Ergänzung zu Bohnen:
    Man kann niedrigere Buschbohnen sehr gut zwischen Mais anbauen, wenn er nicht zu dicht steht! Die beiden Pflanzen ergänzen sich sehr gut und auch beim Verzehr sind sie sehr gut aufeinander abgestimmt:
    Da die meisten Maissorten lysinarm sind, gehören Bohnen zu der idealen Ergänzung in der täglichen Diät. 25 % Bohnen und 75 % Mais entsprechen einer biologischen Wertigkeit von 100 (Standard = Hühnereiweiß mit 100)
    http://de.wikipedia.org/wiki/Gartenbohne
    allerdings haben Buschbohnen nicht so einen hohen Ertrag an Körnern pro m2, aber zwischen dem Mais beschatten sie den Boden und liefern Stickstoff an den Mais, kommen selbst aber mit lichtem Schatten zwischen den Maispflanzen gut zurecht
    Die besten Ärzte der Welt sind
    Dr. Diät, Dr. Ruhe und Dr. Fröhlich.

    Jonathan Swift

  5. #105

    Registriert seit
    22.07.2008
    Land
    Deutschland
    Beiträge
    592
    Original von vogthahn
    Ergänzung zu Bohnen:
    Man kann niedrigere Buschbohnen sehr gut zwischen Mais anbauen, wenn er nicht zu dicht steht! Die beiden Pflanzen ergänzen sich sehr gut und auch beim Verzehr sind sie sehr gut aufeinander abgestimmt:
    Da die meisten Maissorten lysinarm sind, gehören Bohnen zu der idealen Ergänzung in der täglichen Diät. 25 % Bohnen und 75 % Mais entsprechen einer biologischen Wertigkeit von 100 (Standard = Hühnereiweiß mit 100)
    http://de.wikipedia.org/wiki/Gartenbohne
    allerdings haben Buschbohnen nicht so einen hohen Ertrag an Körnern pro m2, aber zwischen dem Mais beschatten sie den Boden und liefern Stickstoff an den Mais, kommen selbst aber mit lichtem Schatten zwischen den Maispflanzen gut zurecht
    Früher wurden Stangenbohnen zwischen den Maisreihen gesteckt. Der Mais diente als Rankhilfe für die Stangenbohnen. Da hat man sich einiges an Arbeit gespart und der Boden wurde zusätzlich ausgenutzt.
    Mais sollte man ja hacken und häufeln. Heute macht das keiner mehr und das Unkraut wird mit Chemie unterdrückt.

    Gruß Matthias

  6. #106
    Gast
    Registriert seit
    01.01.2011
    Beiträge
    2.516
    Original von Engelsburg
    Original von vogthahn
    Ergänzung zu Bohnen:
    Man kann niedrigere Buschbohnen sehr gut zwischen Mais anbauen, wenn er nicht zu dicht steht! Die beiden Pflanzen ergänzen sich sehr gut und auch beim Verzehr sind sie sehr gut aufeinander abgestimmt:
    Da die meisten Maissorten lysinarm sind, gehören Bohnen zu der idealen Ergänzung in der täglichen Diät. 25 % Bohnen und 75 % Mais entsprechen einer biologischen Wertigkeit von 100 (Standard = Hühnereiweiß mit 100)
    http://de.wikipedia.org/wiki/Gartenbohne
    allerdings haben Buschbohnen nicht so einen hohen Ertrag an Körnern pro m2, aber zwischen dem Mais beschatten sie den Boden und liefern Stickstoff an den Mais, kommen selbst aber mit lichtem Schatten zwischen den Maispflanzen gut zurecht
    Früher wurden Stangenbohnen zwischen den Maisreihen gesteckt. Der Mais diente als Rankhilfe für die Stangenbohnen. Da hat man sich einiges an Arbeit gespart und der Boden wurde zusätzlich ausgenutzt.
    Mais sollte man ja hacken und häufeln. Heute macht das keiner mehr und das Unkraut wird mit Chemie unterdrückt.

    Gruß Matthias
    Das gibt es heute auch noch oder besser gesagt wieder,es gibt sogar Erntemaschinen mit denen man beides ernten kann.

  7. #107
    Avatar von Wontolla
    Registriert seit
    05.11.2006
    Ort
    Sünching
    PLZ
    93104
    Land
    Ostbayern
    Beiträge
    10.868
    Original von Engelsburg
    Wie gehst Du beim mulchen vor und mit welchem Material mulchst Du?
    Gemulcht wird mit dem was gerade verfügbar ist. Mit Laub, mit Rasenschnitt, mit Stroh, mit gehächselten Zweigen oder notfalls mit Vlies. Hauptsache den Boden bedecken. Die organischen Materialien werden von den Bodenorganismen fast vollständig aufgezehrt. Reste kommen auf den Kompost.
    Im November 2003 habe ich 1300 Würmer (Dendrobena) gekauft. Das scheinen jetzt Millionen zu sein. Wurmerde ist die beste Erde. Klar, mit Düngesalzen darf man da nicht kommen. Damit rottet man die Würmer aus.
    Im Übrigen sind da auch die Landwirte in meiner Gegend am Umdenken. Immer seltener werden die Felder umgepflügt.
    L. G.
    Wontolla

  8. #108
    Avatar von legaspi96
    Registriert seit
    17.04.2008
    PLZ
    56
    Land
    Rheinland-Pfalz
    Beiträge
    15.086
    Verstehe ich das jetzt richtig, das ihr den Garten nicht mehr umstecht, sondern den kleinen Pfänzchen nur ein Loch macht, in das ihr sie einpflanzt? Dann mulchen und wachsen soll das Pflänzchen?
    Ich habe letztes Frühjahr viel eigenen Kompost auf meine Beete aufgebracht und eingearbeitet. Die Pflänzchen habe ich in die lockere Erde gepflanzt und den Boden schön locker gehalten durch aufharken. Die Ernte war demendsprechend sehr gut und wenn ich bis dieses Frühjahr wieder einen Garten habe werde ich es genauso machen.
    Grüße
    Monika
    Hühner sind Menschen wie Du und ich, nur das sie zur Hausordnung Hackordnung sagen.


  9. #109
    Avatar von vogthahn
    Registriert seit
    20.11.2006
    Ort
    auf dem Dorf
    PLZ
    08
    Land
    Vogtland
    Beiträge
    8.465
    @ Engelsburg: die Stangenbohnen werden bei mir doppelt bis 3x so hoch wie der Mais, da brauchen sie schon eine Kletterstange, der Mais alleine reicht nicht

    @ legaspi: wenn der Boden schon eine gute Fruchtbarkeit hat (hoher Humusanteil) braucht man nicht umgraben; hilfreich ist ein Sauzahn und eine Grabegabel, damit kann man tiefgründig lockern, ohne den Boden zu wenden
    man darf nur so wenig wie möglich drauf rum laufen, um den Boden nicht zusätzlich zu verdichten, ich lege Bretter aus, auf denen ich laufe und wo sich die Schnecken tagsüber verstecken und man sie absammeln kann
    Die besten Ärzte der Welt sind
    Dr. Diät, Dr. Ruhe und Dr. Fröhlich.

    Jonathan Swift

  10. #110

    Registriert seit
    22.07.2008
    Land
    Deutschland
    Beiträge
    592
    Original von Wontolla
    Original von Engelsburg
    Wie gehst Du beim mulchen vor und mit welchem Material mulchst Du?
    Gemulcht wird mit dem was gerade verfügbar ist. Mit Laub, mit Rasenschnitt, mit Stroh, mit gehächselten Zweigen oder notfalls mit Vlies. Hauptsache den Boden bedecken. Die organischen Materialien werden von den Bodenorganismen fast vollständig aufgezehrt. Reste kommen auf den Kompost.
    Im November 2003 habe ich 1300 Würmer (Dendrobena) gekauft. Das scheinen jetzt Millionen zu sein. Wurmerde ist die beste Erde. Klar, mit Düngesalzen darf man da nicht kommen. Damit rottet man die Würmer aus.
    Im Übrigen sind da auch die Landwirte in meiner Gegend am Umdenken. Immer seltener werden die Felder umgepflügt.
    Ja ja, unsere lieben Würmer. Es sind unsere besten und fleißigsten Gartenhelfer. Bei uns arbeiten auch sehr viele Landwirte mit dem Grubber.

    Rasenschnitt ist der beste Mulch. Hier stimmt das C/N Verhältnis, etwa 1:15.Wichtig ist, den Rasenschnitt antrocknen lassen, etwa 1-2 Tage, dann locker aufbringen.
    Ab einem C/N Verhältnis von 1:30 wirkt sich der Rotteprozess sehr Ungünstig aus.
    Gehäckseltes Zweige (1:100) würde ich vorher Kompostieren, ebenso Blätter (1:50).
    Beim Stroh stimmt das C/N (1:100) Verhältnis überhaupt nicht. Dementsprechend ist es wichtig, dem Stroh zusätzlich Stickstoff zuzuführen. Ansonsten entzieht Stroh dem Boden zu viel Stickstoff. Das wirkt sich natürlich nachteilig für den Pflanzenwuchs aus. Ich mulche auch mit Stroh und zwar richtig dick. Vorher streue ich noch Urgesteinsmehl auf den Boden. Das ist wie eine Sparbüchse und wird erst viel später, nachdem einige chemische Prozesse abgelaufen sind, den Pflanzen zugänglich gemacht. Anschließend gieße ich vergorene Brennnesseljauche auf das Stroh. Das ist reiner Stickstoff, stinkt allerdings erbärmlich. Die Würmer sind aber verrückt danach und der Verrottungsprozess läuft schneller ab. In - und zwischen den Reihen sähen wir Spinat. Der wird vor der Blüte mit der Hacke bearbeitet und bleibt als Mulch liegen. Die Wurzeln vom Spinat bleiben im Boden und dienen nach der Verrottung als Starter für das Gemüse.
    Mulchen ist eine natürliche Flächenkompostierung die dem Ökotyp Wald am nächsten kommt. Wir haben noch zusätzlich einen Rotteplatz. Auch dieser muss richtig vorbereitet sein und dient uns als Dünger den wir das ganze Gartenjahr über für Starkzehrer verwenden. Dann arbeiten wir noch mit organischem Dünger. Den wir hauptsächlich unseren Bäumen und Sträuchern gönnen. Auch hier ist die richtige Vorbereitung einer Rotte wichtig.

    Sehr günstig ist auch, ein Gefühl für den Boden und die Pflanzen zu entwickeln. Die Erde in die Hand nehmen und daran riechen bringt Erkenntnisse. Man erkennt daran die Krümelstruktur, die Feuchtigkeit im Boden und es sollte nach Waldboden riechen. Keiner steht dem Leben näher als jener der seinen Boden bearbeitet.

    Mit diesem Thema kann man ein ganzes Buch füllen. Wenn man allerdings ernsthaft Futter für die Tiere und auch Gemüse zur Selbstversorgung anbauen möchte, dann kommt man nicht Drumherum sich mit diesen Themen zu beschäftigen. Gutes Saatgut und der Zustand unseres Bodens ist die Grundlage für jeglichen Anbau.

    Wenn Interesse besteht, kann ich Beschreiben wie man eine gute Rotte aufbaut, oder auch wie man eine organische Rotte aufbaut.

    In diesem Sinne gutes Gelingen

    Gruß Matthias

Seite 11 von 19 ErsteErste ... 789101112131415 ... LetzteLetzte

Ähnliche Themen

  1. Hühnergetreide selbst anbauen
    Von Boudica im Forum Hauptfutter
    Antworten: 15
    Letzter Beitrag: 17.07.2018, 20:26
  2. Futter Anbauen
    Von Jan X-Periment B im Forum Hauptfutter
    Antworten: 13
    Letzter Beitrag: 14.11.2015, 19:34
  3. Futter selber anbauen?
    Von Stina73 im Forum Zusatzfutter
    Antworten: 30
    Letzter Beitrag: 27.03.2015, 12:52
  4. Futter selber anbauen?
    Von Gänsehalter im Forum Hauptfutter
    Antworten: 9
    Letzter Beitrag: 29.11.2012, 14:28
  5. Futter selber anbauen
    Von Hühnerhonni im Forum Rund ums Ei
    Antworten: 21
    Letzter Beitrag: 15.01.2011, 17:51

Lesezeichen

Lesezeichen

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •