Wie ich schon oft berichtet habe, sind drei meiner Hennen
seit Anfang Oktober erkrankt und in Quarantäne.
Finchen, eine Legehenne von 2008, hatte als erste Beläge,
die dank einer dreiwöchigen Behandlung mit Suanatem
wieder verschwanden, nachdem Baytril gar nicht und Spartrix
(gegen Trichomonaden, Wirkstoff Carnidazol) nur vorübergehend
geholfen hatte. Meine beiden Zwergwyandotten Betti und Elisa (von 2009)
bekamen auch Beläge im Schnabelraum, sprachen jedoch weder auf
Suanatem, Spartrix, Metrodinazol, Amoxicillin, hepar sulfuris noch Angocin an.
Bei Elisa verschwanden die Beläge irgendwann von selbst wieder,
bei Betti wurde es schlimmer. Sie hat einen großflächigen Belag
im Schnabelraum (Wange), unter dem sich eine Entzündung gebildet hat.
Ein Vogelspezialist hat den Belag auf Trichomonaden und Hefen untersucht –
keine Trichos und nur sehr wenig Hefen, also keine Erklärung für den Belag.
Eine Kotuntersuchung ergab keinen Befall mit Würmern oder Kokzidien.
Er gab mir Jodlösung und Dentisept (Chlorhexidin) mit mit der Anweisung, den Belag täglich abzulösen und einzupinseln. Das hat aber auch nicht geholfen, im Gegenteil, der Belag ist nur noch größer geworden und jedesmal wieder nachgewachsen.
Photos des Belags folgen in ein paar Stunden.
Betti wurde zusätzlich mit dem Breitband-AB Convenia behandelt – ohne Erfolg.
Zu den Belägen kamen nach etlichen Wochen Legeprobleme hinzu.
Finchen legte Mitte Dezember ein erstes Schichtei, das zweite folgte
am vergangenen Wochenende.
Betti, die bis dahin eine sehr gute Legerin gewesen war, legte Anfang Januar kurz hintereinander zwei Schichteier. Elisa legt seit Dezember dünnschalige Eier.
In meiner Verzweiflung rief ich beim Geflügelgesundheitsdienst an, wo ich den Rat bekam, eine Untersuchung auf Mykoplasmen und außerdem serologische Untersuchungen auf IB, ILT, Geflügelpocken und Gumboro machen zu lassen.
Nun kam der Befund:
Mykoplasmen (Tupferproben-PCR sowie serologische Untersuchung-
Schnellagglutination):
Mycoplasma gallispeticum – negativ
Mycoplasma synoviae – positiv bei beiden Hennen, aber laut Laborleiter
nicht für die Symptomatik (Beläge, Schichteier) verantwortlich
1. Bakteriologische Untersuchung (Trachealschleimproben, bei Betti zusätzlich noch eine Belagsprobe):
Betti: hochgradig hämolysierende E.coli, mäßiges Wachstum von weiteren, noch zu differenzierenden Stäbchenbakterien
Heißt das, daß Betti ein ernsthaftes Problem mit E.coli hat? Kann das eine Erklärung für den
Belag sein? Warum haben Amoxicillin, Convenia und Angocin nicht geholfen? Da stand jedesmal auf dem Beipackzettel, daß die Medis gegen E.Coli helfen ...
Durchfall hat Betti übrigens keinen.
Finchen: hochgradiges Wachstum einer Mischkultur aus Staphylokokken, Streptokokken sowie Mannheimia haemolytica
Im Oktober wurden bei Finchen von einem anderen Labor „nur“ E.coli in geringer Konzentration festgestellt (die nun anscheinend weg sind). Nun, nach all den ABs,
auf einmal ein hochgradiger Befall mit etwas anderem, wogegen die ABs zudem eigentlich auch hätten helfen sollen. Wie kann das sein? Hat das erste Labor etwa geschlampt?
2. Serologische Untersuchung (jeweils AGP)
Bei beiden Hennen wurden IB-Antikörper festgestellt. Bei Betti außerdem noch ILT.
Bei Finchen noch Gumboro, was aber laut Laborleiter für die Symptome ohne Bedeutung ist.
Avipoxvirus: negativ, Geflügelpocken können daher weitgehend, wenn auch nicht hundertprozentig, ausgeschlossen werden.
Der Laborleiter meint, daß die Hennen sich entweder die jeweiligen Viren eingefangen haben, oder aber Impfantikörper in sich tragen.
Ich impfe nur gegen Newcastle. Der Züchter, von dem ich Betti habe, macht es ebenso.
Betti wurde also nie gegen IB und ILT geimpft.
Finchen stammt vom Geflügelhof, wurde also als Junghenne (200wahrscheinlich geimpft
(ich muß mich noch erkundigen).
Allerdings: Müssen die IB- und ILT-Impfungen nicht
regelmäßig aufgefrischt werden? Wie lange nach einer erfolgten Impfung können noch Antikörper nachgewiesen werden? Wie sieht es mit Gumboro aus? Impft man das einmalig,
mit einem lebenslang bestehenden Impfschutz?
Was meint Ihr zu diesem Befund?
Ich bin ratlos. Das ist jetzt so viel ... im Oktober wurde nur eine bakteriologische Untersuchung gemacht (anderes Labor), das Ergebnis war ein harmloser Befund, der die Symptomatik
nicht erklärte. Und nun zwei Viren + hochgradiger Befall mit verschiedenen Bakterien.
Was soll ich jetzt machen? Muß ich gegen ILT und IB notimpfen? Wie kommt es,
daß Betti ILT hat und Finchen nicht, obwohl beide seit Monaten zusammen in Quarantäne
leben? Welche ABs können jetzt noch gegen die Bakterien helfen, wenn Baytril/Enro-Slecool und Amoxicillin, bei Betti auch Convenia, offensichtlich nichts ausrichten können?
Welche der Diagnosen könnte am ehesten eine Erklärung für Bettis Belag und die Entzündung im Mundraum sein?
Bitte helft mir.
Viele Grüße,
Henrietta
Edit: Oben sollte "2008" stehen, keine Ahnung, weshalb die Forensoftware statt der 8 einen Smiley hinsetzt ...
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