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Thema: Eier von eigenen, glücklichen Hühnern

  1. #1
    Avatar von Tintling
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    Eier von eigenen, glücklichen Hühnern

    Hallo Gemeinde,
    folgende Geschichte durfte ich jüngst zur Kenntnis nehmen:
    Auf dem Wochenmarkt steht immer eine Frau, die Eier verkauft. Ihre eigenen. Also die ihrer Hühner. Die drapiert sie sehr ansprechend auf Strohballen, die Kunden dürfen sich die Eier selber einzeln aussuchen. Dazu hat sie Bilder von ihren eigenen glücklichen Hühnern an ihrem Marktschirm hängen und erzählt ihren Kunden auch jede Menge netter Geschichten von eben diesen Hühnern. Tatsächlich hält sie auch ein paar Legehennen. Die Eier verkauft sie zu 35 Cent.
    In Wirklichkeit kauft die Dame den Löwenanteil ihrer Ware von einer Legebatterie, zu 13 oder 14 Cent das Stück. Dort kann man offensichtlich Ware ohne Rechnung und ohne Stempel erhalten.
    Wer mir die Story erzählt hat? Einer, der es selber so ähnlich macht. Es ist ein guter Bekannter, der mir das "im Vertrauen" erzählt hat, als ich bei ihm Eier kaufen wollte. Er wollte mich wohl nicht betrügen, vermute ich.
    Dieser Bekannte hält 70 Hühner. Das Futter für diese 70 Hühner beschafft er sich, indem er allabends Discounter und die angeschlossene Gastronomie abklappert und deren Essensreste und Aussortiertes einsammelt. Davon wird übrigens auch seine Familie satt.
    Die Anzahl der Eier, die er verkauft, indem er durch die Straßen fährt, beträgt ein Vielfaches dessen, was seine eigenen Hühner legen. Die beiden Eierhändler begegnen sich gelegentlich als Einkäufer bei besagter Legebatterie.
    Im übrigen würden die Stempel - so denn welche angebracht werden - nicht am Legetag, sondern am Verkaufstag auf die Eier gepinnt. Sagte er.
    Ich war ziemlich platt, als er mir das erzählte.

    Gruss vom Tintling
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  2. #2
    Gast
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    RE: Eier von eigenen, glücklichen Hühnern

    Das schein sehr verbreitet zu sein, ich kenne auch zwei ähnliche Fälle.

  3. #3
    Avatar von Waldfrau2
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    Vor etlichen Jahren gab es hier in der Nähe auch so einen Fall. Der Bauer hatte auf seinem Hof demonstrativ etliche Hühner im Freien rumlaufen, aber es stellte sich irgendwann heraus, daß die von ihm als Freilandeier verkauften Eier aus seiner Legebatterie, von der davor keiner was wußte, stammten. Das war allerdings noch vor der Stempelpflicht.
    1.5 Zwerg-Lachshuhn und 0.4 bunte Truppe
    Mitglied im GZV Osterode

    Hinweis: Ich bin aus Zeitmangel leider fast gar nicht mehr im Hühner-Forum unterwegs .....

  4. #4
    Chefkasper
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    Ja, kenn ich auch.
    Der Bauer, bei dem meine Schwiemu die Eier kaufte, konnte so viele Freilauf-Eier, wie er verkaufte, gar nicht mit seinen eigenen paar Hühnern produzieren. Meinem Mann hat er (im Vertrauen) mal gestanden, dass er bei der Legebatterie zukauft.
    Man wird doch überall beschissen, wenn man nicht aufpasst.
    Ein Grund mehr, wann immer man kann, sich selber zu versorgen.

  5. #5
    Avatar von Pralinchen
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    Das war doch mal ganz groß im TV. Die haben die Eier mit Licht bestrahlt und ein Teil der als Freilandeier deklarierten stammte aus der Batterie. Auch ohne Stempel sieht man die Abrollstreifen der Batterieeier.

    So schwer ist es doch eigentlich nicht viele Freilandhuhneier zu produzieren, es macht halt mehr Arbeit. Aber bei einem Preis von 35 Cent/Stück kann man das auch erwarten.

    LG, Andrea
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  6. #6
    Avatar von Tintling
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    Gewinnmaximierung

    Hallo Andrea,

    es geht hier vermutlich weniger um das Wohl zweibeiniger Hühnervögel als um Gewinnmaximierung einzelner Zweibeinsäuger.
    Es gibt Momente, da sehne ich nichts mehr herbei als den Zeitpunkt, wo der Pseudogott Mammon von seinem Thron gestoßen wird. Wohl wissend, dass das auch für die an das Wohl der Tiere denkenden Selbstversorger durchaus recht unbequem werden könnte ...

    LGvK
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  7. #7
    Avatar von Mariechen
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    RE: Eier von eigenen, glücklichen Hühnern

    Da kann ich nur sagen: was für eine Not muß diese Frau haben, daß sie mit solch betrügerischen Methoden ihr Geld verdienen muß? Oder hat sie keine Not, aber ein Herz und Gewissen aus Stein?

    Wie wär's wenn du sie an Ort und Stelle überführst, z.B. mit den Abrollspuren der Legebatterie an den Eiern?

    Und wie kann man einem Verbraucher ein Legebatterieei als Freilandei verkaufen? Sieht man denn an der Dotterfarbe nicht, woher das Ei kommt? - Bei meinen Eiern schon! Die sind jetzt so knallgelb von dem neu sprießenden Gras, das gibts in keinem Supermarkt. Andere Eier würd ich auch nicht mehr essen wollen.

    Leute, das ist doch nochmal mehr Grund die Eier direkt beim Hühnerstall zu kaufen. Bei mir gibts nur Eier die ich direkt dem Huhn zuordnen kann - Marans und andere Rassehühner. Eier, die es in dieser Farbe (innen wie außen) nicht in Legebatterien gibt.
    Mariechen



  8. #8
    Avatar von Tintling
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    RE: Eier von eigenen, glücklichen Hühnern

    [i]Sieht man denn an der Dotterfarbe nicht, woher das Ei kommt?
    Nein, das sieht man nicht.
    Die Dotterfarbe kann man mit tausend verschiedenen Substanzen beeinflussen.
    Außerdem: Zumindest in meiner Gegend sprießt das Gras noch nicht so recht. Dauerfrost.

    Gruss, Tintling
    http://tintling.com/

  9. #9
    Avatar von Mariechen
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    RE: Eier von eigenen, glücklichen Hühnern

    Ich würde es schon an der Dotterfarbe erkennen. Das Canthaxanthin aus dem Futtersack macht doch den Kuchen nicht gelb. Das geht nur mit richtigen Carotinoiden aus Freilandhaltung (Gras!).

    Und was ist mit dem Geschmack? Schmeckt man denn den Unterschied nicht?
    Mariechen



  10. #10
    Avatar von Tintling
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    RE: Eier von eigenen, glücklichen Hühnern

    Original von Mariechen
    Ich würde es schon an der Dotterfarbe erkennen. Das Canthaxanthin aus dem Futtersack macht doch den Kuchen nicht gelb. Das geht nur mit richtigen Carotinoiden aus Freilandhaltung (Gras!).

    Und was ist mit dem Geschmack? Schmeckt man denn den Unterschied nicht?
    Vermutlich nicht. Hängt ebenfalls vom Futter ab. Würde man das Batterie-Ei am Geschmack erkennen, hätten die Betrüger ja schon längst ausgespielt.
    Bitte verzeih, wenn ich mir jetzt so meine eigenen Gedanken mache...
    T.
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