Seite 3 von 4 ErsteErste 1234 LetzteLetzte
Ergebnis 21 bis 30 von 40

Thema: Hahn steht nicht mehr - Bitte um Hilfe

  1. #21
    Avatar von piaf
    Registriert seit
    13.01.2008
    PLZ
    57xxx
    Beiträge
    9.480
    Hi

    na da stellt ihr mir jetzt aber eine Denkaufgabe

    Dermamycin ist ja ein Lokalkortikoid, daher die latente Nekrosegefahr. Ich glaube ja eher, dass sich die Wunde mit Hilfe der Salbe schneller schloss, darunter aber eine noch fortlaufende Einblutung stattfand. Damit kam es zu einer Raumforderung, was wiederum die Reizleitung bedrängte und auch weiterhin einschränkt. Wirklich beantworten wird das so keiner können, nur lässt sich sicherlich ertasten, ob das Narbengewebe wulstig ist. Aber eigentlich wäre das keine Folge der Salbe, solch eine Narbenwucherung, sie verursacht ja eher ein Absterben von Gewebe und folgend schlechten Randverschluss. Ich neige eher zu der Hämatom/Hirnödem Theorie, d.h. die Salbe hat lediglich durch den zügigen Wundverschluss eine Erhöhung des Hirndrucks mit verursacht, wie gesagt, weil es innen wahrscheinlich weiter blutete.

    Da er jetzt aber relativ fit erscheint, wird das Hauptproblem die Resorbierung dieser Flüssigkeit, sei es nun Zellwasser oder Blut, sein. Abschwellend und entzündungshemmend wirkt ja nun mal wieder Kortison.....

    Die Gefahr ist die Unterdrückung des Immunsystems, die ja eigentlich durch das Präparat gewollt ist, damit die körpereigenen Reaktion mit der Schwellung nachlässt. Er ist dann halt immuninstabil und das ist bei solch einem flotten Stoffwechsel schon riskant. Daher würde ich AB und Kortison kombinieren, vielleicht eine Woche und dann Kortison wieder ausschleichen lassen und nur noch AB weiterhin geben, wenns geht bis die Flügelbeulen deutlich kleiner werden

    Puuh, das war jetzt der Versuch irgendwie Licht in die Sache zu bringen, try and error, was bleibt sonst?

    Gruß piaf
    Gruß piaf
    Vive la Paix!

  2. #22
    Avatar von Pralinchen
    Registriert seit
    10.01.2011
    PLZ
    86551
    Beiträge
    7.417
    Wenn Bakterien am Wuchern sind, dann wird es durch Kortison schlimmer.

    Man müßte sehen wie er sich fortbewegt. Mir drängelt sich jetzt die Frage auf, wenn das Problem vom Gehirn ausgeht, dann müßte doch mehr als nur die Beine betroffen sein.
    Ist es ein Hämatom, dann muß der Körper das selber wegschaffen. Hab mir letztens erst eine Seite über das Immunsystem von Hühnern durchgelesen. Es scheint sehr viel primitiver zu arbeiten als das von Säugern, aber wohl doch besser, als man lange angenommen hat. So gesehen braucht es Zeit. Solange der Hahn keine Schmerzen erleidet, kann man ihm diese Zeit sicher geben.
    Wenn es tatsächlich passiert sein sollte, daß sich die Wunde geschlossen hat und innen ist noch nicht alles gut, dann müßte es ihm viel schlechter gehen. Denke da an eine massive Entzündung. Das bleibt nicht unerkannt. Unser Kater bekam damals eine dicke Beule am Kopf und meiner Katze schwoll eine Gesichthälfte an. Sie hören dann auch auf zu Fressen. Geht denen dann richtig richtig schlecht.

    Zuviel Druck im Gehirn - blöde Sache bei einem so kleinen Tier. Mir würde sofort eine Cranio-Sacrale-Therapie einfallen. Kann man zumindest bei größeren Säugetieren machen, aber bei einem Vogel?? - keine Ahnung. So gesehen finde ich Magnesium ganz gut, aber ist ja z.B. im Neuro-Ratiopharm mit drin.

    LG, Andrea
    1,8 Vorwerk, 0,2 Araucana, 0,1 Bielefelder Kennhuhn, 0,1 Zwerg-Niederrheiner birkenfarbig, 0,4 liebevolle Mixe, 3,24 Lakenfelder

  3. #23
    Avatar von piaf
    Registriert seit
    13.01.2008
    PLZ
    57xxx
    Beiträge
    9.480
    Hi Pralinchen

    nein, die Reizleitung ist auch beim Hirnschlag nur selektiv beteiligt, daher mein Verweis auf das Friedreichsche Syndrom, mit genau der Reaktion die der Hahn aufweist, nämlich Ausfall der Sehnenreflexe der Füße

    Richtig, Kortison und bakterielle Vorgänge sind kontraindiziert, aber wenn der Hahn eine Infektion im Kopf hätte, gäbe es ihn jetzt nicht mehr. Das geht dann sehr schnell zu Ende. Ich will mit dem AB nur eine Sekundärinfektion verhindern.

    ich suche etwas abschwellendes, deshalb das Kortison. Und wenn, dann muss es schnell gehen, sonst sterben zu viele Hirnzellen im Nahbereich ab. Das ist dann wirklich irreversibel.

    Ich glaube hier hilft nur das volle Programm oder eben zuwarten. Ich denke mit einem Vogel TA zusammen lässt sich das gut abwägen, wenn er daran interessiert ist

    Gruß piaf
    Gruß piaf
    Vive la Paix!

  4. #24

    Registriert seit
    06.06.2010
    Beiträge
    25
    Themenstarter
    Ui, das ist komplex, hiiilfe....
    Konnte den Vogel-TA heute leider nicht erreichen, erwarte mir da auch nicht unbedingt den ultimativen Ratschlag und bin daher sehr froh über eure Fachdiskussion!

    Da der Hahn ja jetzt schon seit ein paar Wochen nicht mehr steht:
    besteht tatsächlich auch nach so einer Zeitspanne noch Aussicht auf Erholung, was ja dann ein wichtiges Argument wäre, um die Risiken einer Immunsuppression durch Kortison in Kauf zu nehmen? Kann dieses Risiko durch die gleichzeitige AB-Gabe im Wesentlichen aufgefangen werden? Oder bleibt es ein sehr hohes Risiko?

  5. #25
    Avatar von piaf
    Registriert seit
    13.01.2008
    PLZ
    57xxx
    Beiträge
    9.480
    sicher bleibt das eine Gratwanderung, Inka, damit musst Du wohl leben.

    ich bin der Meinung, wenn sich bis jetzt noch keine Veränderung von alleine ergeben hat, der Zustand also derart stagniert, musst Du handeln, so lassen kann man es einfach nicht. Insoweit wäre die Kortisonbehandlung die intensivste Form der Behandlung, um nicht noch mehr Zeit zu verlieren. Wieviel bereits verpasst wurde, kann Dir keiner beantworten, nur jetzt würde ich dann nicht mehr lange fackeln und das Präparat, das am besten und schnellsten auf Schwellungen einwirken kann, einsetzen. Um diese Risiken durch Nebenwirkungen zu verringern ist eben das AB gedacht. Sicher, es können noch Pilze bedrohlich werden, aber 1 Woche Kortison ist überschaubar und notfalls gibts Nystatin o.ä , sollte wirklich eine Mykose auftreten. Es gibt keine Garantie, dass Kortison (jetzt noch) greift, aber den Zustand über Langzeittherapeutika anzugehen wäre bei diesem Falle nicht meine Wahl, dafür ist das alles einfach zu heftig. Sprich es mit dem TA durch, er hat sicher Erfahrungen zum Wirkspektrum der Kortikoide. Wichtig ist es, solch ein Präparat nicht abrupt abzusetzen, sondern sanft ausschleichen zu lassen.

    Gruß piaf
    Gruß piaf
    Vive la Paix!

  6. #26
    Avatar von Pralinchen
    Registriert seit
    10.01.2011
    PLZ
    86551
    Beiträge
    7.417
    Kann man einem Huhn Heparin geben? Wenn es ein Hämatom ist, könnte ihm das helfen. Hat es sich bereits abgekapselt, hilft gar nichts mehr außer OP und da brauche ich nichts weiter zu schreiben.
    Ich würde das mit dem TA besprechen, es ist ein sehr schwieriger Fall. Heparin muß gespritzt werden, alle 12 Stunden, mindestens 3-5 Tage. Mir hat mein TA gezeigt wie ich das machen muß, allerdings beim Pferd nicht beim Huhn.

    Und wenn Druck im Gehirn ist wegen zuviel Liquor der sich staut? Es genügt ein kleiner Narbenring nach einer Entzündung oder Verletzung. Dann nützt kein Medikament. Oder denke ich jetzt in eine völlig falsche Richtung?

    LG, Andrea
    1,8 Vorwerk, 0,2 Araucana, 0,1 Bielefelder Kennhuhn, 0,1 Zwerg-Niederrheiner birkenfarbig, 0,4 liebevolle Mixe, 3,24 Lakenfelder

  7. #27
    Avatar von piaf
    Registriert seit
    13.01.2008
    PLZ
    57xxx
    Beiträge
    9.480
    Pralinchen, ich fürchte wir bewegen uns jetzt nur noch auf Glatteis, weil zu viele Varianten möglich sind.

    Sicher kann man einem Huhn Heparin oder Asprin geben, um ein Gerinnsel aufzulösen, nur möglicherweise müssen wir froh sein, dass die Einblutung zum Stillstand gekommen ist, wenn es denn eine war, insoweit wäre das ein kompletter Schuss nach hinten, wenns schlecht läuft

    Ich glaube die Unsicherheit gegenüber AB und Kortison ist oft so hoch, dass lieber alternativ probiert wird, was ebenfalls übel ausgehen kann. Daher würde ich solche Wege nicht gehen. Selbst einfachste Weidenrindepräparate verdünnen das Blut, ein wenig pflanzlich einzugreifen kann also schon recht unglücklich sein

    Das Gehirn ist ein sehr brisanter Bereich, wir wissen momentan nicht wo wir genau ansetzen können/ sollen. Für mich wäre erstmal naheliegend eine mögliche Schwellung zu reduzieren

    Ich lauere auf die Meinung des TA, vielleicht bringt er noch andere Überlegungen ein

    Gruß piaf
    Gruß piaf
    Vive la Paix!

  8. #28

    Registriert seit
    06.06.2010
    Beiträge
    25
    Themenstarter
    Hallo, da bin ich wieder, war übers Wochenende offline...
    Mein Vogel-TA hält Kortison für sehr riskant und würde das erst als letzte Maßnahme anwenden. Leider war das Telefonat so hektisch, dass meine Frage, ob begleitende Gabe von AB eine Möglichkeit wäre, keine Beachtung fand.

    Habe dann noch mit einem TA aus der hier im Forum mal erwähnten Hühnerfachpraxis in Delbrück gesprochen. Das Telefonat war ebenfalls hektisch, viel Zeit, den Hahn und den Krankheitsverlauf zu schildern blieb nicht, ich versuch mal eine Zusammenfassung der Ratschläge dieses TA zu geben:

    - Kortison erst wenn nichts anderes mehr hilft.
    - Stattdessen evt. ein Antiphlogistikum verwenden, z.B. Aspirin.
    - Gelenkgängiges AB --> Tetracyclin --> Doxicyclin
    - reichlich Vit.B bzw. Multivitamin-Präparat

    Er meinte, wenn sich Druck im Kopf bilden würde, würde er massivere, den ganzen Körper betreffende Ausfälle erwarten.

    Wegen AB hatte ich ihn noch draufhingewiesen, dass die Beingelenke nicht heiss oder/und deformiert erscheinen, er meinte aber, dass man an Beingelenken nicht so leicht Veränderungen erkennen könne. Die Entzündung am Flügelgelenk wäre ja andererseits ein Indiz für krankhafte Veränderungen in den Gelenken.

    Seine Vermutung war zunächst eine Verletzung am Rückenmark, aber das kann meines Wissens nach sicher ausgeschlossen werden.

    So also der momentane Stand der TA-Meinungen. Jetzt muss ich gucken, was ich draus mache. Falls Ihr noch den Nerv habt: für Rückmeldungen und Einschätzungen bin ich wie immer sehr dankbar!

    Viele Grüße
    Inka

  9. #29
    Avatar von Pralinchen
    Registriert seit
    10.01.2011
    PLZ
    86551
    Beiträge
    7.417
    Ich fürchte, daß die TÄ auch nur vermuten können und entsprechend breit gefächert behandeln. Nach dem Motto, irgendwas wird schon helfen.

    Aspirin finde ich nicht schlecht. Es wirkt auf mehrern Ebenen, verdünnt das Blut, hemmt Entzündungen und ist schmerzstillend. Hat der TA auch was zur Dosierung gesagt?
    Auch Tetracycline müssen sehr wohldosiert gegeben werden und Du darfst sie nicht zusammen mit Milch/Milchprodukten geben. Beim Menschen sind 2 Stunden vor und nach der Einnahme milchfrei zu halten. Würde das beim Huhn auch so machen.

    Diese Wunden an den Flügelgelenken.. Waren die eigentlich vorher schon da? Sorry wenn ich das jetzt nicht mehr so genau im Kopf habe.

    LG, Andrea
    1,8 Vorwerk, 0,2 Araucana, 0,1 Bielefelder Kennhuhn, 0,1 Zwerg-Niederrheiner birkenfarbig, 0,4 liebevolle Mixe, 3,24 Lakenfelder

  10. #30
    Avatar von piaf
    Registriert seit
    13.01.2008
    PLZ
    57xxx
    Beiträge
    9.480
    und war so schlau als wie zuvor....

    Schade, dass die TÄ nicht so richtig auf Deine Problematik eingegangen sind.

    ich muss nochmal deutlich vor Aspirin warnen, das wäre bei einem vermuteten Schädel-Hirn-Trauma völlig kontraindiziert, mir wird schlecht wenn ein Arzt so etwas rät! Analgetikum ja, sofern Schmerzen vorhanden sind, aber keines aus der ASS Reihe

    Es stimmt auch nicht, dass erhöhter Hirndruck zwingend mehr Ausfälle verursacht als nur den Sehnenreflex. Ein verkapselter Bluterguss schaltet sehr wohl selektiv Reizleitungen aus. Ein Freund von mir hatte einen Kleinhirnbrückenwinkeltumor mit selektiven Ausfällen durch Raumforderung

    Egal, nützt dem Hähnchen jetzt auch nichts. Was machen denn die Entzündungen an den Gelenken? Wenn sie schlimmer werden, solltest Du auf ein AB zurückgreifen. Ganz wohl fühle ich mich momentan mit der Idee aber nicht, ich würde es wirklich nur bei Verschlimmerung einsetzen. Es klingt so wie Pralinchen sagt, irgendwas wird schon helfen, denken die TÄ offensichtlich

    Gruß piaf
    Gruß piaf
    Vive la Paix!

Seite 3 von 4 ErsteErste 1234 LetzteLetzte

Ähnliche Themen

  1. Antworten: 10
    Letzter Beitrag: 12.05.2013, 20:33
  2. Hilfe!!! Hahn kann nicht mehr laufen.
    Von Soonwaldgeflügel im Forum Nichtansteckende Krankheiten
    Antworten: 14
    Letzter Beitrag: 24.03.2013, 12:43
  3. HILFE--Gans steht nicht mehr auf
    Von Ira Kathrin im Forum Krankheiten: Unklare Fälle
    Antworten: 20
    Letzter Beitrag: 31.01.2011, 12:20
  4. Antworten: 4
    Letzter Beitrag: 04.10.2006, 19:51
  5. Hahn steht nicht mehr auf den rechten Fuß
    Von claudi im Forum Nichtansteckende Krankheiten
    Antworten: 6
    Letzter Beitrag: 15.05.2005, 10:24

Lesezeichen

Lesezeichen

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •