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Thema: Richtige Hühnerhaltung - fast den ganzen Tag einsperren?

  1. #1

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    Richtige Hühnerhaltung - fast den ganzen Tag einsperren?

    Hallo,

    als nicht Hühnerhalter würden mich mal Meinungen zu diesem Thema interessieren: Unser Onkel bewohnt das Nachbargrundstück und seit einiger Zeit hält er Hühner, obwohl er kaum zu Hause ist. Die Haltung besteht darin, die Tiere fast den ganzen Tag + Nacht einzusperren. Er kommt abends zu unregelmäßigen Zeiten nach Hause und lässt sie vielleicht eine knappe Stunde in den Nutzgarten und dann müssen wieder rein. Unbeaufsichtigt würden sie sicher Schaden anrichten. Da sie nun so lange eingesperrt sind, fangen sie ab einem gewissen Zeitpunkt an und machen - da auch sehr nah, keine zehn Meter - doch deutlichen Radau. Das entwickelt sich zu einem Geschimpfe (nicht gackern wie beim Ei legen) und teilweise wimmern und das schaukelt sich dann bis zum nächsten Rauslassen sehr hoch. So wie die Tür aufgeht ist für diese Stunde Ruhe bzw. der Pegel ist ertragbar. Ich habe schon mal vorsichtig angeklopft, aber er sagt, er kann sie nicht anders halten, da keine andere Möglichkeit besteht. Einen Hahn hat er glaube ich nicht mehr. Es ist auch kein hahntypisches Kikeriki - ab und zu - ,sondern ein fast permanentes Gekreische oder wie man es auch immer beschreiben will. Die Entfernung zum Haus ist vielleicht zehn Meter. Da wir nun nicht so streitsüchtig suche ich einen dezenten Weg.

    Mein Vater ist Invalidenrentner und meine Mutter klassischer Rentner unter 70 und die sitzen natürlich im Sommer auch mal gerne draußen oder sind generell im Garten und flüchten dann genervt immer wieder. Ich bin nicht den ganzen Tag da, aber wenn ich am späten Nachmittag nach Hause komme, nervt's mittlerweile gewaltig.

    Ich denke artgerechte Hühnerhaltung sieht anders aus. Wer dazu bitte eine neutrale Meinung ohne Hühnerbrille hat...


    MfG

  2. #2
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    Hallo!
    Man Kann kleine Auslauf bauen aus mobile Geflügelzaun und Vogelnetz. Die Kosten um die 100 Euro. Klick

  3. #3
    Avatar von vogthahn
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    Hallo, Angela!

    Um wieviele Hühner handelt es sich und wie groß ist der Stall?
    Vielleicht wäre es möglich, vor dem Stall einen durch einen Zaun (Höhe entsprechend der Flugfähigkeit) vom restlichen Garten abgetrennten Auslauf zu bauen? Ein paar Pfähle und Maschendrahtzaun kosten nicht die Welt und sind auch schnell gebaut. Vielleicht kann man das als "Familienprojekt" machen, also alle zusammenlegen und zusammen aufbauen.

    Wenn der Onkel uneinsichtig ist, so könnte man auch mit dem Ordnungsamt "drohen", denn das dies keine artgerechte Haltung ist ist klar. Ebenso ist die Lärmbelästigung eine vermeidbare Beeinträchtigung, die nicht geduldet werden muß, da sie über "normales Gegackere beim Eierlegen" hinausgeht.

    Wenn man freundlich aber bestimmt auf den Halter zugeht, müßte doch unter Verwandten was Vernünftiges zu machen sein?
    Die besten Ärzte der Welt sind
    Dr. Diät, Dr. Ruhe und Dr. Fröhlich.

    Jonathan Swift

  4. #4

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    Hallo,

    hmm, wie groß der Stall ist? Ich weiß es nicht genau, aber vermutlich nicht so klein, aber nicht gedämmt oder isoliert und auch an mindestens zwei Ecken offen. Durch den jeweiligen Spalt (15-20cm) könnte man durchgreifen. Die Stückzahl ist sicherlich nicht die Welt, vielleicht zehn Stück.

    Von Abgrenzen hält es nichts, da es so wie es jetzt ist, der einfachste Weg für ihn ist. Ich befürchte, er ist nicht einsichtig. Ich als Nicht-Fachmann weiß auch nicht wie es ist, falls die Hühner den ganzen Tag draußen sind. Aber ich vermute stark, dass sich es dann wieder beruhigt.

    Mit dem Ordnungsamt möchte ich nur als letzten Schritt drohen und ich weiß auch nicht, ob es nicht doch erlaubt ist, die Hühner 23h/Tag einzusperren. Auf dem Land darf man ja logischerweise Hühner halten, aber es geht um die Art und Weise. Er denkt sich vermutlich, ich bin nicht zu Hause, was geht mich da der Lärm an. Betrifft doch die anderen. Wenn er nach Hause kommt macht er die Tür auf und dann ist Ruhe. Wenn er im Garten fertig ist, sperrt er sie wieder ein und das war es dann bis zum nächsten Tag.


    MfG

  5. #5
    Avatar von Mariechen
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    Wenn das Einsperren von Hühnern nicht erlaubt wäre, dann würde es keine Massentierhaltung geben. Jetzt hast du eine Ahnung wie es dort erst zugehen muß! Diese Geräusche die du hörst, sind Tiere unter Stress. Sie hacken sich, sie zanken sich, sie sind gestresst und wollen raus. Daher gakeln sie auch viel und kreischen.

    Wenn es dein Onkel ist, dann sollten seine Geschwister - also deine Eltern, mit ihm reden. Ihr könnt ihm doch bei der Aufsicht, beim Füttern und so weiter behilflich sein. Dafür dürfen die Hühner aber auch raus.

    Ich bin total gegen so ein Haltungsform. Aber du kannst diese Hühner noch glücklich schätzen gegenüber den Hühnern in den Fabriken: jene dürfen ihr Leben lang keine einzige Stunde raus, sie sehen nie die Sonne oder einen Wurm, und mit hoher Wahrscheinlichkeit leben sie auf noch viel engerem Raum und Gestank. DAS sind die Eier und die Hähnchen, die im Supermarkt landen, Tag für Tag!!!
    Geändert von Mariechen (16.05.2011 um 13:37 Uhr)
    Mariechen



  6. #6
    Avatar von Pralinchen
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    Um das zu beantworten, kann man seine persönlichen Ansichten kaum außer Acht lassen.

    Wir haben insgesamt 10 Hennen aus der Bodenhaltung freigekauft. Die Hühner dort sind im 1. OG eines Nebengebäudes untergebracht. Gesehen habe ich 1 Fenster mit Gitter, war offen. Diese Tiere kommen nie raus. Sie sind das 1 Jahr das sie leben dürfen eingesperrt und enden in der Suppe. Es gibt gesetzliche Regelungen und ich fürchte, daß wenn der Stall vom Onkel groß genug ist, dann kann man ihm wegen der Haltung nichts anhängen. Die Ruhestörung wäre eine andere Sache. Aber hierzu möchte ich nur anmerken, daß Hühner generell halt gackern und irgendwie alles kommentieren müssen was grad so los ist. Zumindest quatschen meine Hühner von leise piepsend mir nachlaufen bis hin zum lautstarken Melden von ich-habe-gelegt.

    Wird schwer, wenn er nicht will. Sonst gäbe es wirklich die Möglichkeit einer Voliere mit Pförtner, dann geht alles automatisch und er muß nicht da sein zum raus- und reinlassen. Volieren kann man schnell und günstig aus paar stabileren Streben, z.B. Dachlatten und Estrichmatten basteln.

    Ich persönlich würde nie und nimmer ein Tier einsperren. Ergo halte ich nur Tiere, die man so halten kann, daß ihnen ein einigermaßen artgerechtes Leben zu Teil wird. Die Hühner dürfen zu einer für alle Beteiligten humanen Zeit raus, sprich zwischen 8 und 8.30 h, die Nachbarn müssen ja nicht gequält werden, und werden momentan abends um die selbe Zeit in den Stall gebeten. Im Winter bei geschlossener Schneedecke müssen auch meine drin bleiben, sonst würde ich nur den Habicht füttern. Sind zum Glück nur immer wenige Wochen am Stück. Vom Wesen her merkt man eine deutliche Veränderung. Streß weiß ich nicht, würde ich so noch nicht sagen. Aber sie werden deutlich zutraulicher. Denke mal, daß die Futtergabe schon so viel Abwechslung bedeutet, daß sie großes Interesse an Menschen zeigen. Im Sommer dagegen werden sie etwas scheuer. Haben ja den ganzen Tag draußen zu tun und dürfen sich bewegen wie sie wollen.

    Das Ordnungsamt innerhalb der Familie schicken finde ich gar nicht gut.

    LG, Andrea

  7. #7

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    Hallo Angela
    und wenn Deine Eltern die Tiere Morgens rauslassen würden?
    Währe das keine Möglichkeit ? Den Hühnern ginge es besser und Ruhe ist auch.
    Gruß
    Cathy

  8. #8

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    Themenstarter
    @mariechen:

    Gewerbliche Massentierhaltungen sollten ja schlichtweg nicht mit privater Nutzung verglichen werden. Die finden auch nicht zehn Meter unter dem Schlafzimmerfenster statt. Und du kannst davon ausgehen, dass ich gebildet genug bin, um zu wissen, wie es in solchen Mastanlagen zugeht. Solche Belehrungen kannst du dir sparen.
    Hier gibt es zwei größere Bauern mit viel Freilauf für ihre Hühner und da beziehen wir unsere paar Eier her. Die bieten auch noch andere Sachen an und dies findet großes Interesse.

    Aber warum sollten wir die Tiere der anderen füttern, beaufsichtigen etc.? Soweit kommt es unter Garantie nicht! Wer Hühner halten will, muss sich selbst um eine vernünftige Haltung kümmern und wenn er das nicht kann, dann kann er keine halten. Auch unter Verwandten ist manchmal keine Einigung zu erzielen. Und zwar immer dann, wenn einer denkt, er kann sich alles erlauben und die anderen haben das hinzunehmen.

    Hallo Andrea!

    Ja, dass mit dem Ordnungsamt finde ich auch nicht prickelnd, aber wenn der Onkel meint, seine Interessen sind die einzig zählenden, wird es nicht anders gehen. Und auch wenn das nicht funktioniert, gibt es sicherlich auch noch andere Wege. Mein Mann ist kein großer Freund von langen Reden, er hört sich das unter Garantie nicht mehr ewig an.

    Hallo Cathy69!

    Das wurde auch schon mal angeboten, obwohl das nicht im Sinne des Erfinders wäre. Das möchte er aber nicht und es würde nicht funktionieren, da das Grundstück nicht ringsherum eingezäunt bzw. abgegrenzt ist. Investieren möchte er nicht. Wenn er nach Hause kommt, hält er sich eine gewisse Zeit, vielleicht im Schnitt 45 Minuten, draußen auf und da dürfen auch die Hühner raus. Dann will er ins Haus und da müssen die Hühner eben auch mit rein, auch wenn es wie im Sommer noch viele Stunden hell ist und sie gewiss noch eine Zeitlang draußen bleiben würden.


    MfG

  9. #9
    Avatar von Mariechen
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    Das hört sich jetzt nicht so an, als ginge es vorrangig um das Wohl der Hühner. Für mich riecht das nach Streit.

    Ich wundere mich, wie du um dich haust: "...Und du kannst davon ausgehen, dass ich gebildet genug bin, um zu wissen, wie es in solchen Mastanlagen zugeht. Solche Belehrungen kannst du dir sparen...."

    Für die Hühner wäre es egal ob sie privat oder gewerblich leiden bzw. Stress haben. Dir geht es um deine/eure Ruhe. Das ist dann keine Frage von artgerechter Tierhaltung sondern allein die Frage, welchen Geräuschpegel man in der Nachbarschaft hinnehmen muß.

    Ich bin mir ziemlich sicher, daß für private Hühnerhaltung keine anderen Tierschutzvorschriften bestehen als für gewerbliche, was heißt, dass juristisch gesehen auch ein privater Tierhalter seine Tiere so lange im Stall eingesperrt haben darf wie er möchte.
    Geändert von Mariechen (16.05.2011 um 21:51 Uhr)
    Mariechen



  10. #10
    Avatar von vogthahn
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    dass juristisch gesehen auch ein privater Tierhalter seine Tiere so lange im Stall eingesperrt haben darf wie er möchte.
    juristisch gesehen hat aber jeder Tierhalter auch die Pflicht, vermeidbare Belästigungen und Emmissionen zu vermeiden
    Die besten Ärzte der Welt sind
    Dr. Diät, Dr. Ruhe und Dr. Fröhlich.

    Jonathan Swift

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