In diesem großen Stil wird es nur schwer gehen.
Ich hatte Schweine (inkl. Ohrmarken) jedes Jahr 2 Stück zur (Haus)Schlachtung. Stall nur für den Sommer geeignet, da nicht isoliert, Wiese 500 qm zum Umackern und das tun sie je nach Rasse durchaus. Heißt dieses Stück Wiese wird geopfert. Stückzahl der Schweine ist je nach Anzahl der Familienmitglieder begrenzt, man darf also nicht beliebig viele halten oder muß sie zum Schlachthof karren. Blieb unseren erspart. Lebendbeschau und Fleischbeschau durch den TA, wie vorgesehen. Kostet halt alles. Fleisch abhängen im Gemeindekühlhaus kostet auch etwas. Der Schlachter macht es auch nicht kostenlos und es sollte bei uns unbedingt ein Profi sein, der das auch wirklich kann und er hat es immer gut gemacht.
Enten, Gänse, Puten, Hähne ebenfalls zur Schlachtung. Aus Platzgründen (ca. 1.500 qm für's Federvieh) ebenfalls begrenzte Stückzahl, z.B. 12 Enten, 4 Gänse, 8 Hähne, 4 Puten. Schlachtung am Geflügelschlachthof in der Nähe, weil Schwiegervater einfach durch sein Alter nicht mehr so viel schlachten wollte. Kostet extra.
Kaninchen kosten nur wenig. Gekauft auf dem Kleintiermarkt, über Sommer gemästet und im Herbst durch Schwiegervater geschlachtet. Die waren sicher die günstigsten Schlachttiere die wir hatten.
Für das Fleisch Extra-Tiefkühltruhe, kostet natürlich auch. Anschaffungskosten für die Jungtiere. Futter direkt vom Erzeuger, einfach weil es günstiger ist als in der Mühle.
Gemüsegarten muß mal schnell die Fläche überschlagen, gut 50 qm.
Legehennen für die Eier.
Das alles hatten wir und ich muß sagen im Sommer muß man wirklich nur noch Grundnahrungsmittel wie Zucker, Salz, Mehl, Fette usw. zukaufen. Der Ertrag aus dem Gemüsegarten reicht locker um davon zu leben und man kann noch was davon einfrieren oder einlegen. Fleisch kommt dann ab November dazu, das reicht wiederum locker über den Winter.
Hab das neben meinem Halbtagsjob gemacht mit Hilfe von Schwiegermutter.
Ziegen oder Schafe für Milch hatten wir nicht, Kühe erst recht nicht. Mein Pachtland damals umfaßte grade mal 2 ha und da standen noch Pferde mit drauf. Man kann im klitzekleinen Rahmen viel machen. Eigenes Futter anbauen ging nicht auch noch.
Daß ich es nicht vergesse, Beitrag zur LBG kostet natürlich auch.
Dieser Ertrag reichte für 5 Erwachsene. Ich habe mir ne Menge an Haushaltsgeld gespart. Also kann man sich locker ausrechnen, wieviel man im Rahmen der Selbstversorgung braucht. Im großen Stil um davon zu leben, hat man zu viele Vorschriften, die das Ganze kostenmäßig massiv in die Höhe treiben.
Was für eine Genehmigung ist gemeint? Man muß Nutztiere im landwirtschaftlichen Sinn nur anmelden. Eine weitere Genehmigung ist nicht notwendig. Im großen Stil sieht das garantiert wieder anders aus.
Und nicht zu vergessen die genehmigungspflichtige Mistplatte mit Kanalanschluß oder Grube.
LG, Andrea
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