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Thema: Was genau ist ein "Nutztier"?

  1. #21
    Avatar von Pralinchen
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    Ich war grad Kutsche fahren, da kann ich am besten nachdenken.

    Also ist Gebrauchstier der Begriff der zwischen Nutz- und Haustier steht? Habe krampfhaft überlegt, wo der Unterschied liegt. Ich mag mich jetzt nicht so weit aus dem Fenster lehnen, da ich nur schwammige Erinnerungen an die Unterhaltung mit meinem TA habe. Der Unterschied muß irgendwo im Schlachtzweck liegen, auch in der Haltungsform. Das übergeordnete Gesetz ist das Tierschutzgesetz, wonach man aber nicht töten darf. Hier müssen bestimmte Tierarten (evtl. umgangssprachlich als landwirtschaftliches Nutztier bezeichnet) ausgenommen werden, sonst gäbe es kein Fleisch zum Verzehr.

    Mein TA hatte mich damals unbedingt überreden wollen, ich solle "zu Schlachtzwecken" in die E-Pässe meiner Ponys eintragen lassen, weil ich das jederzeit ändern könne. Ich bin aber stur und habe sie als "nicht zur Schlachtung bestimmt" eintragen lassen (was man nie mehr rückgängig machen kann), da ich hier jederzeit jegliche medikamentöse Behandlung vornehmen lassen darf, die ich will und die ich mir leisten kann. Beim Schlachttier Pferd ist das nicht mehr so, man hat kaum noch Medis die zugelassen sind.

    @ Silke, das paßt - jedenfalls für mich.

    LG, Andrea

  2. #22
    Avatar von Myfanwy
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    Zitat Zitat von hein Beitrag anzeigen
    1. Das Nutztier hat nichts mit irgendwelchen Meldungen zu tun! Nutztier ist ein allgemeiner Begriff! Und die Meldepflicht ist ein anderer Pad! Welches Tier gemeldet werden muss und welcher Tier nicht ist genau vorgechrieben. Z. B. sind Hühner und Schweine meldepflichtig und auch in der Tierseuchenkasse zu registrieren! Pferde sind in dem Sinne nicht meldepflichtig - obwohl es auch Nutztiere sind! Also die Aussage, das Nutztiere immer Meldepflichtig sind ist einfach nur Falsch!

    Und so sieht es auch bei den Hühnern aus! Ein Huhn ist meldepflichtig und es ist ein Nutztier! Egal ob es Eier legt oder nicht - ob es zur Fleischgewinnung genutzt wird oder nicht! Es ist und bleibt ein Nurtztier! Und es ist und bleibt auf der anderen Seite Meldepflichtig!

    2. Das es keinem Interessiert ob gemeldet oder nicht kann ich nicht sagen!! Denn bei uns wird schon des öfteren kontrolliert und auch die Impfnachweise müssen vorgelegt werden! Da gab es hier auch schon mal Bussgelder - besonders in der Zeit wo die Geflügelgrippe aktuell war! Es wurde auch die Stückzahl geprüft und wehe man hatte keine gute Ausrede, wenn man zu viele Tiere hatte!!
    Hein, das mag wohl bei euch so sein und das würde ich mir für hier eigentlich auch wünschen, denn man ist rechtlich immer in einer unangenehmen Grauzone. So lange alles passt und sich keiner beschwert ist es freilich angenehm, wenn ich mir keinen Kopf um irgendwelche Bürokratien machen muss, oder planlos gegen alles impfen, ohne Einspruchsrecht.

    Wenn es aber dann, wie in Birlis Fall, zu Problemen mit der Nachbarschaft kommt, ist es ziemlich doof. Denn wenn es im schlimmsten Fall zu einem Prozess käme, ist es Auslegungssache des Richters, wie er entscheidet. Man hängt also in der Luft.

    Ich habe es bis heute nicht geschafft, eine rechtlich gültige Auskunft zu erhalten. Selbst auf der Landwirtschaftskammer war man nicht in der Lage, mir genau zu definieren, ab wann ich z.B. Landwirt bin. Das wäre nämlich auch ein gangbarer Weg gewesen, meine Viecher sozusagen zu legalisieren, bzw. als Landwirt dürfte ich meine landwirtschaftlichen Produkte (Eier, Fleisch) legal verkaufen. Es gibt zwar gewisse Richtlinien, wieviel Landbesitz und Vieh (das wird in Kommazahlen angegeben! z.B. 3,75Stk. Rinder ) man haben muss, um als Landwirtschaft durchzugehen, andererseits gibt es jede Menge Landwirte, die fast kein Land mehr besitzen und nur mehr im Nebenerwerb ein paar Rinder oder Ziegen im Stall haben. Mit solchen Fragen war der, an sich nette und auskunftsfreudige Herr im Amt, durchaus überfordert, denn solche Fragen kommen sonst nie. Es gibt offensichtlich nur eingetragene Landwirtschaften, die irgendwann in die nächste Generation übergehen, egal wie viel Land oder Vieh noch da ist, bzw. Landwirte, die das Handtuch werfen - aber selten bis nie Neuanmeldungen.

    Ähnlich ist es bei der privaten "Nutztierhaltung". Es gibt bei uns eben keine schlüssige Gesetzgebung. Man könnte nur versuchen sich irgendwo eine Art schriftliche Bestätigung zu holen, dass in der jeweiligen Region die Haltung von (Zier)Geflügel (inkl. Hahn) erlaubt ist. Kommt halt wahrscheinlich immer drauf an, wie der jeweilige Amtsstubenleiter gestrickt ist. Vit. B würde sicher helfen - im Fall von Österreich reicht vermutlich das richtige Parteibuch
    Liebe Grüße, Karin

    Der Lohn für Anpassung ist, dass alle dich mögen - außer dir selbst

  3. #23
    EnteGansundSchwan Avatar von Lexx
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    Ooch Du, Grauzonen hamwer hier auch... nennen sich Sachbearbeiter und wissen selber oft nicht was genau jetzt Sache ist Hab das jetzt so ziemlich durch alle Ämter durch, am schönsten war das Melden meiner Quaker 2003, weil´s nach der H7N7-Sache in Belgien-Holland-Deutschland Pflicht wurde. Ich saß vorm PC und musste der Dame vom Vetamt am Telefon vorlesen, was Frau Künast erlassen hatte...
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  4. #24
    Avatar von Pralinchen
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    Das ist bei uns hier nicht viel anders, obwohl wir eigentlich eine eindeutige Gesetzlage hätten. Bei uns gehen viele Sachen gar nicht erst zum Richter, die Staatsanwaltschaft entscheidet, ob überhaupt was in Gang kommt oder nicht.

    Bei Landwirten gibt es bei uns, zumindest gab es das in Oberbayern, einen Stichtag wieviel Land man haben muß. Vor dem Stichtag geborene 1 ha, nach dem Stichtag geborene 3 ha. Das ist Minimum. Völlig verwirrend ist, daß ich oder wohl jeder der sein "Nutzvieh" angemeldet hat, aber trotzdem eine landwirtschaftliche Betriebsnummer bekommt. Gibt auch hier genug Landwirte, die kaum Landhaben, aber trotzdem im Vollerwerb davon leben. Unser Hof war mal Geflügelmast und hatte eben nur das Land das ich jetzt auch habe. Ich denke das sind die Dinge die im "Ermessen des Sachbearbeiters" geklärt werden und individuell doch unterschiedlich sind.

    Bei uns hier muß man nur dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten melden, die machen den Rest. Hätte mir jegliche weitere Telefonate und Erklärungen sparen können.

    LG, Andrea

  5. #25
    Avatar von Birgit08
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    Zitat Zitat von Myfanwy Beitrag anzeigen
    Das ist ja das schöne an der österreichischen Gesetzgebung - nix genaues woas ma ned, oder anders gesagt, wo kein Kläger, da kein Richter. In der Regel sollten die Nachbarn eben selbst einen Konsens finden. Es ist eben schwierig für den trägen Verwaltungsbetrieb, wenn es plötzlich boomt, dass sich auch private Leute einfach so Hühner zulegen - sowas gehört sich doch nicht

    Ich würde aber der geplagten Birgit keinen Emu oder Nandu als "Ziergeflügel" andienen der Nachbar wäre zwar momentan ruhig, weil er gaaaanz lang Luft holen muss - aber nur um sich nachher noch viel lauter zu beschweren.
    Hallo Karin,

    wie Recht Du hast mit "Nix genaues woas ma ned" und wenn man etwas weiss, hält man besser den Mund und legt sich nicht fest ! Ich denke auch,dass das Problem immer öfter auftauchen wird, weil die Hobbyhaltung von Hühnern im Kommen ist. Es wäre wirklich an der Zeit, mal eine Regelung dafür in Wohngegenden zu finden.

    Euch allen vielen Dank für die Tips und Unterstützung ! Ich werde mir KEINEN Pfau anschaffen, nur um zu Zeigen, dass es noch viel schlimmer geht ;-) ! Ich hatte eh schon mal 6 Papageien, das war richtig laut - und das den ganzen Tag ! War aber an meinem vorherigen Wohnort in einer Stadt, mit den Nachbarn dort gab es keine Probleme....!

    LG
    Birgit

  6. #26

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    Hahn

    Hallo Birgit,
    meine bisherigen Hähne haben leider auch in der Nacht gekräht was zur Folge hatte dass ich vor 2 Wochen einen RSB Brief von der Gemeinde Stockerau von der Post holen durfte.
    Die Gemeinde hat 3 Abgesandte zu mir geschickt um meinen Tierbestand zu besichtigen, der Vorwurf war dass meine Hühner wenn sie so wie bei mir im Gartenhaus nächtigen, dann das Gartenhaus zum Stall wird, dieser Umstand ist genehmigungspflichtig, würde aber im Bauland Wohnen nicht genehmigt, daher ist Hühnerhaltung bei mir in Stockerau nicht erlaubt, so die Gemeinde.
    Und wenn ich den Hühnern den Stall verwehre und sie im Baum schlafen müssen, sei dass nicht artgerecht, was ich aber nicht glaube.
    Im Gespräch mit den Abgesandten der Gemeinde wurde schnell klar, es geht um den Hahn, wenn der geht kann der Rest so bleiben wies ist und so sind wir auch verblieben.
    Tatsächlich kommt jedenfalls bei Beschwerden an die Gemeinde die Bauabteilung und versuchts über die "Stallschiene", wenn du dann nicht einlenkst, müßte dich dein Nachbar klagen und vor Gericht bekommt er vermutlich recht.
    Ich hab jedenfalls heute die letzten Kücken meines Hahnes schlüpfen sehen, nächstes Jahr werd ich mir eben befruchtete Eier besorgen und bei meinen Hennen ausbrüten lassen.
    Das sind meine Erfahrungen zu diesem Thema.

    lg Gerhard

  7. #27
    Avatar von Pralinchen
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    @ Gerhard, sowas tut mir echt leid. Aber auch hier ist es in reinen Wohngebieten eiiiigentlich nicht erlaubt. Nur eben solange niemand was dagegen hat, wird die Gemeinde das stillschweigend tolerieren.

    Hab erst die Tage eine interessante Dissertation über Hühnerhaltung bis 1950 in DE gelesen. Bis dahin galten Hühner nicht mal als landwirtschaftliches Tier, sondern rein hauswirtschaftlich und wurden nur für den Eigenbedarf gehalten. Das geriet in Vergessenheit und nun kommt es wieder und stört halt die Hälfte der Bevölkerung. Schade.

    LG, Andrea

  8. #28
    Avatar von Birgit08
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    @Gerhard: danke für die Informationen, genauso ist es leider ! Ich möchte nur halt meinen Hennen nicht ohne Hahn halten, weil ich das nicht artgerecht finde. Sind Deine Hähne denn so laut ? Hast Du Dein Haus gedämmt ? War denn keine Einigung mit den Nachbarn möglich ? Echt schade jedenfalls !

    Und @Pralinchen:

    Zitat Zitat von Pralinchen Beitrag anzeigen
    Hab erst die Tage eine interessante Dissertation über Hühnerhaltung bis 1950 in DE gelesen. Bis dahin galten Hühner nicht mal als landwirtschaftliches Tier, sondern rein hauswirtschaftlich und wurden nur für den Eigenbedarf gehalten. Das geriet in Vergessenheit und nun kommt es wieder und stört halt die Hälfte der Bevölkerung. Schade.

    LG, Andrea
    das finde ich auch hochinteressant ! Wie blöd das ist ! Sie sollten das wieder rückgängig machen !!!

    LG
    Birgit

  9. #29

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    Hallo Birgit,
    mein Stall ist ein Gartenhaus und daher nicht gedämmt, und mit den Nachbarn habe ich direkt kommuniziert, da wusste ich wen was stört , die konnten mit damit leben.
    Ich habe allerdings auch einen anonymen Brief erhalten und mit den Anreinern in den umliegenden Wohnblocks keinen Kontakt, da genügt es wenn sich einige bei der Gemeinde beschweren.
    Es gibt aber einge ältere Leute die mit ihren Hunden absichtlich bei mir vorbeispaziert sind, eben damit sie den Hahn hören und auch aus dem nahen Altersheim haben einige Bewohner den nicht mehr krähenden Hahn vermisst.

    lg Gerhard

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