Die Linienzucht stellt eine Kombination zwischen Inzucht und Kreuzungszucht dar. Man baut dabei zwei nicht verwandte, aber in den bevorzugten Merkmalen übereinstimmende Inzuchten auf. In beiden Linien werden also nahe verwandte Tiere rückgereuzt (s.o., z.B. Tochter auf Vater oder Enkel auf Großvater). Dabei erlangt man eine Reinerbigkeit für möglichst viele erzielenswerte Eigenschaften.
Durch Herausnahme eines der Tiere und Verpaarung mit einem weiteren Tier (Einkreuzung) kann man sich eine weitere Linie aufbauen.
Nach mehreren Jahren kann man ein weibliches Tier der einen Linie mit dem männlichen Tier der andern Linie verpaaren. Man behält dadurch das genetische Material seiner Zucht sozusagen auf dem gleichen Punkt und beugt Inzuchtschäden vor.
Die direkten Nachkommen einer Paarung aus zwei Linien erzielen oftmals eine Leistungssteigerung, ähnlich der Kreuzungszucht.
Wichtig ist bei der Linienzucht der ständige Aufbau eigenständiger Linien, die nicht oder nur wenig miteinander verwandt sind und reinerbig durchgezüchtet sind.
Die Ausgangstiere einer Linienzucht müssen nicht unbedingt in allen Merkmalen den erwünschten Zuchtzielen entsprechen. Allerdings sollte man darauf achten, dass die Schwäche des einen Partners durch rassetypische Merkmale des anderen Partners ausgeglichen werden. Durch Auslese (Selektion) erzielt man in den nachfolgenden Generationen die rassetypische Reinerbigkeit in Bezug auf die ehemalige Schwäche des einen Partners.
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