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Thema: Chilis und anderes Scharfes

  1. #1

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    Chilis und anderes Scharfes

    Hallo,

    ich habe vorhin in einem anderen Beitrag gelesen, dass man Chilis usw. an die Hühner verfüttern kann und das auch noch gesund sein soll.

    Ich meine: brennt das denen nicht (sogar zweimal??) ? Vielleicht merken die das ja nicht beim Fressen, aber was ist mit der Entsorgung? Das Capsaicin geht doch an die Schleimhäute, oder nicht? Welchen gesundheitlichen Aspekt hätte die Fütterung mit Chilis denn und in welcher Dosierung?? Paprika gebe ich ja und die Damen nehmen es auch gerne, aber Chilis habe ich bislang weggeworfen, und zwar eine Menge aus dem eigenen Anbau, wenn ich zu faul war die krümpeligen oder zu kleinen zu verarbeiten, bzw. Abfall vom putzen.

    Ich warte begierig auf Eure Antworten.

    LGK
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  2. #2

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    Vögel spüren die Schärfe nicht, hab ich im vorigen Jahr von einem kompetenten Gemüseexperten gehört. Ob man das 1:1 auf Hühner ummünzen kann, kann ich dir allerdings nicht genau sagen - vermute ich aber.
    lg, kariki

  3. #3
    Avatar von Wontolla
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    Capsaicin greift Schleimhäute nicht an. Es wirkt auf die Nerven (Nozizeptoren) und täuscht eine Verbrennung vor. Der Organismus von Säugetieren reagiert entsprechend mit Weitung der Gefäße und Rötung. Doch selbst im Auge verletzt Capsaicin nichts. Wenigstens bei mir nicht. Schäden entstehen bestenfalls durch den Wahnsinn, in den man von den Schmerzen getrieben wird.

    Zitat aus Wikipedia zum Thema Capsaicin:

    Eine Möglichkeit der Entstehung der Capsaicinproduktion ist ein evolutionärer Vorteil, der sich auf die Fortpflanzung und Verbreitung des Erbguts bezieht, denn Capsaicinoide sind nur für Säugetiere scharf, nicht aber für Vögel, deren Nervenzellen etwas anders aufgebaut sind. Hierin liegt ein wichtiger Selektionsfaktor für die Pflanzen: Indem sie Säugetiere abschrecken, werden ihre Früchte vermehrt von Vögeln gefressen. Vögel legen im Durchschnitt weitere Strecken zurück als Säugetiere und können die Samen der Pflanze dadurch effektiver verbreiten. Zudem zermahlen die Vögel beim Verzehr der Früchte die Samen nicht, wie es Säugetiere beim Kauen tun. Die Samen werden also unverdaut wieder ausgeschieden und zudem noch durch den Vogelkot gedüngt.
    L. G.
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  4. #4
    Avatar von Philipp G.
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    Der Geschmacksinn ist bei Hühnern entgegen vieler Behauptungen nicht gut ausgebildet. Lediglich salzig, bitter, süß und sauer können mäßig unterschieden werden. Scharf ist für Hühner nicht wahrnehmbar. Deshalb bringen auch Chilieier nichts bei Eierfressern.

    MfG
    Es gibt kein großes Genie ohne einen Schuss Verrücktheit.


    Aristoteles

  5. #5

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    Vielen Dank für die Informationen! Von Wontolla mal wieder ganz fundiert. Vielen Dank.

    Was aber noch nicht beantwortet wurde, ist der gesundheitliche Nutzen, den die Hühner aus dem Verzehr von Chilis etc. ziehen. Soll man das füttern oder schadet es nur nicht?

    LGK
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  6. #6
    Avatar von Traxxas
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    Hmm... interessant!

    Wieso gibt es dann aber öfters den Tipp ein Ei mit Send zu füllen, um Hühner die Eier fressen die Lust daran zu nehmen?
    mfg Traxxas ;-)
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  7. #7
    Avatar von Mariechen
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    Chilli soll wurmtreibend wirken, weshalb ich es auch öfters und in größerer Dosierung ins Weichfutter gebe. Allein eine Pflanze Chilli bringt so viele Früchte, dass es für unseren Haushalt mehr als genug ist. Ich trockne die Chillischoten, zerkleinere sie und mahle sie dann in der Getreidemühle zu Pulver. Für die Hühner nehme ich mindestens 10 mal so viel wie wir Menschen ins Essen nehmen würden. Dabei würze ich Braten, Soßen und Eintöpfe mit einer Prise Chilli, während ich fürs Weichfutter einen viertel Teelöffel voll Chillipulver nehme.

    Bei den Hühnern habe ich beobachtet, wie sie reagieren, wenn sie es fressen. Es ist so gut wie keine Reaktion gekommen. Ein Huhn hat mit dem Schnabel voll Chilli-Weichfutter nachdenklich geguckt, weiter nichts.

    Als Vorbeugung gegen Wurmbefall kann man Chilli neben Knoblauch, Zweibeln und Lauch ins Weichfutter geben.

    Dabei hat Chilli auch noch andere Heilwirkungen, es wirkt antibakteriell, regt Durchblutung, Verdauung und Kreislauf an.
    Geändert von Mariechen (29.12.2011 um 13:59 Uhr)
    Mariechen



  8. #8
    Avatar von Wontolla
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    Zitat Zitat von Traxxas Beitrag anzeigen
    Wieso gibt es dann aber öfters den Tipp ein Ei mit Send zu füllen, um Hühner die Eier fressen die Lust daran zu nehmen?
    Die Schärfe bei Senf hat eine völlig andere Ursache. Wie auch in Wasabi und dem europäischen Meerrettich, wirken da Senföle, die vor allem in der Nase sehr unangenehm werden können. Mit konzentrierten Senfölen haben auch Hühner ein Problem.
    L. G.
    Wontolla

  9. #9
    Avatar von Traxxas
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    Zitat Zitat von Wontolla Beitrag anzeigen
    Die Schärfe bei Senf hat eine völlig andere Ursache. Wie auch in Wasabi und dem europäischen Meerrettich, wirken da Senföle, die vor allem in der Nase sehr unangenehm werden können. Mit konzentrierten Senfölen haben auch Hühner ein Problem.
    Ah, danke!
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  10. #10
    Avatar von TXIKA
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    Hallo!
    Meine Hündin steht auf Wasabi-Nüsse
    Wir haben gedacht,ihr damit ein wenig die Bettelei abzugewöhnen....Fehlanzeige!
    @ Mariechen: Interessant Hätte mich nie getraut,meinen Hühnern Chillies zu geben,wir haben nämlich auch immer welche im Garten. Die Wirkweise scheint mir aber plausibel,denn ich glaube,der gemeine Mexikaner desinfiziert damit auch seine Innereien.....und natürlich mit Tequila
    Liebe Grüße,
    Silvia
    bergische Schlotterkämme,schwarz,weiss- und gelb gedobbelt

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