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Thema: Auswilderung...?

  1. #1

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    Auswilderung...?

    Ich habe ein paar Zwergphönix orangehalsig. Ich habe überlegt sie einfach in der nähe des Hauses auszulassen. Sie hätten eine kleine Hütte und würden darin natürlich Futter und Wasser bekommen. Aber ich möchte sie nicht einsperren und einzäunen. Ein bekannter Züchter hat Phönix das ganze Jahr im Wald und hat nicht mal einen Stall.
    Denkt ihr das würde funktionieren?
    Hat jemand Erfahrungen?

  2. #2
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    Hy!

    Ich weiß nicht, wie das bei Euch im Ösiland ist, aber hier spricht nichts gegen eine Freiflughaltung von Zierenten, -gänsen oder auch Fasanen etc., also auch etwa Buschhühnern etc. .
    Das Wort "Auswildern" hingegen würde ich weitestgehend aus dem Vokabular ausklammern.
    Zum einen bedarf es einer wirklichen Auswilderung mehr, als nur überzählige Tiere einfach in den Wald zu lassen und fertig, und zum anderen ist eine Auswilderung, also bewusste Einbringung faunenfremder Arten in die freie Landschaft, zumindest in Deutschland verboten.

    So lange Du das unter "Freiflug" oder "Freilauf" laufen lässt, wird nichts dagegen sprechen.

    Grüße, Andreas

  3. #3

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    Ja fremde Tierarten in Deutschland auszuwildern ist verboten, wenn es auch unabsichtlich immer wieder vorkommen kann. Dabei denke ich z.B. an Mandarinenten. Vor längerer Zeit habe ich mal gelesen, dass irgendwo in Westdeutschland eine Kolonie Papageien in freier Wildbahn leben. Weiß hier jemand was näheres ? Die Vögel sollen in einem Stadtpark leben und sich munter vermehren.
    LG Ratisbona

    Gott schütze uns vor Sturm und Wind und Trabern die zu
    zu langsam sind.

  4. #4
    Avatar von Waldfrau2
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    Die Frage ist natürlich, wie es bei Euch mit Fuchs und Marder aussieht. Ab und zu gibt es Ecken, wo sich so was wirklich nicht findet, da funktioniert die völlige Draußenhaltung. Aber ansonsten wäre ein raubtiersicherer Stall, der abends immer gut verschlossen wird, lebenswichtig für die Tiere.

    @Ratisbona: In Mannheim und Umgebung gibt es Halsbandsittiche.
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    Hinweis: Ich bin aus Zeitmangel leider fast gar nicht mehr im Hühner-Forum unterwegs .....

  5. #5
    Rassegeflügelzüchter Avatar von Ernst
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    Weiß hier jemand was näheres ? Die Vögel sollen in einem Stadtpark leben und sich munter vermehren.
    Es handelt sich um Halsbandsittiche, auch kleine Alexandersittiche genannt. Die leben schon seit ca. 40 Jahren in Köln. Es sollen mittlerweile, je nach Schätzung, zwischen 1000 - 2000 Stück sein. Es gibt auch einige Kolonien in Düsseldorf, Wiesbaden und Heidelberg.

    MfG

    Ernst Niemann

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    Hermann Hesse

  6. #6
    Avatar von Hühnermamma
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  7. #7

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    Jaaa, die Düsseldorfer Kolonie kenne ich. Eine Freundin wohnt da an der Düssel am Stadtpark. Und jeden Morgen fliegen die Süßen zur Morgenrunde bei ihr an den Fenstern vorbei und machen ordentlich Krach. Wenn man zu Besuch ist, sitzt man beim ersten Mal aufrecht im Bett, weil man das nicht erwartet. Die Vögel leben dort im Park an der Uni/Uniklinik und es sind echt eine Menge. Schöne Tiere!

    Zur Auswilderung: Hier im Ort gibt es einen Bauern, der jahrelang Zwerghühner ohne Stall und Fütterung hielt. Eigentlich wollte er sie garnicht, aber das Ursprungspärchen hatte sein Sohn geschenkt bekommen und es wurden immer welche von "wohlmeinenden" Leuten dazugesetzt. Die Tiere waren absolut scheu und ließen sich nicht greifen. Nachts schliefen sie aufgebaumt in den höchsten Wipfeln und vermehrt haben sie sich natürlich auch. Es wurden auch immer welche vom Fuchs oder Marder geholt und jedes Jahr hat der Mann nachts einige gefangen und geschlachtet. Aber alle konnte er nicht bekommen und dann tauchte doch wieder eine Glucke mit Küken auf... Die Tiere haben also durchaus Überlebenschancen und verwildern dann immer mehr. Die Verluste muss man natürlich einkalkulieren und wenn man Pech hat, wird über Nacht der gesamte Bestand gerissen. Aber funktionieren kann es durchaus...

    LG, Sonja
    Geändert von elanor (01.01.2012 um 13:58 Uhr)

  8. #8
    Avatar von Ira
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    Zitat Zitat von Okina75 Beitrag anzeigen
    Hy!

    Ich weiß nicht, wie das bei Euch im Ösiland ist, aber hier spricht nichts gegen eine Freiflughaltung von Zierenten, -gänsen oder auch Fasanen etc., also auch etwa Buschhühnern etc. .
    Das Wort "Auswildern" hingegen würde ich weitestgehend aus dem Vokabular ausklammern.
    Zum einen bedarf es einer wirklichen Auswilderung mehr, als nur überzählige Tiere einfach in den Wald zu lassen und fertig, und zum anderen ist eine Auswilderung, also bewusste Einbringung faunenfremder Arten in die freie Landschaft, zumindest in Deutschland verboten.

    So lange Du das unter "Freiflug" oder "Freilauf" laufen lässt, wird nichts dagegen sprechen.

    Grüße, Andreas
    Wie bitte?
    Freiflughaltung von Fasanen? Das macht man nur 1 Tag lang, dann hat man keine mehr. Evtl. kommen noch welche zum Fressen wieder, aber nicht lange.
    Gänse und Enten genauso. Bald verwildern sie und bilden mit einheimischen Arten Mischehen, es entstehen Hybride.

    Neozoen sind eine gefährliche Sache, finde ich, denn niemand weiß, wie sie sich auf das angestammte System auswirken. Aber alles, was bis jetzt sicher erforscht wurde, ist nicht gerade positiv!
    Lasst, um Gottes Willen keine Ziergänse oder Enten fortfliegen, ihr tut weder ihnen, noch der freien Natur einen Gefallen.

    Freie Hühner haben wir hier ständig gehabt, aber die lebten nicht lange.
    Fuchs, Marder, Habicht, Bussard, Uhu haben sie recht zügig dezimiert. Auch Katzen und Hunde sind auf ihre Kosten gekommen.
    Es gibt immer wieder Deppen, welche sie hier aussetzen.
    Ich habe auch schon einige gefangen und vermittelt. Spätesten, wenn sie anfangen zu brüten, sind sie ausgeliefert. Entweder der Fuchs oder ich holen sie...
    BIETE: Eggs
    SUCHE: Weltfrieden

  9. #9
    Avatar von Waldfrau2
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    Bei freien Hühnern löst sich oft das Problem von selbst, wie von Ira geschrieben, aber wenn es keinen Marder oder Fuchs gibt oder die Hühner zu schlau sind, sich fangen zu lassen, macht es auch nichts, weil es hier keine wildlebenden Tiere gibt, mit denen sie sich vermischen können. Sie werden auch nie so tolle Bedingungen vorfinden, daß sie sich dermaßen vermehren und einheimische Arten verdrängen könnten.
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  10. #10
    Bio- Nerd
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    Hy Ira!

    In einem gebe ich Dir recht: Nämlich, dass Neozoen eine gefährliche Sache sind.
    Bestes Beispiel: Homo sapiens
    Überall, wo die außerhalb ihrer natürlichen Heimat Afrika hingekommen sind, durfte die heimische Natur, die Ökosysteme und alles drum und dran so ziemlich bye bye sagen , vor 12.000 Jahren ebenso wie heutzutage...

    Hybridpaare sind möglich, aber weitaus nicht die Regel, und treten vor allem im urbanen Umfeld auf, aber dort auch nicht zwangsläufig.
    In Berlin zB, wo Graugänse echte, autochthone Wildvögel sind, bilden sich seit 1983 keine Hybriden mit den seitdem ansässigen Kanadagänsen. Im Ruhrgebiet zB, wo Graugänse halbzahmes Parkgeflügel sind, bilden sich munter Hybriden.
    Die auch darum nicht gar so dramatisch zu sehen sind, weil
    a) Anser x Branta- Hybriden in der Regel steril sind und
    b) die halbzahmen Parkgeflügelpopulationen keinen Zugtrieb mehr haben, bestenfalls lokal "wandern", und so nur sehr selten mit echten Wildpopulationen in Kontakt kommen. So können sich auch nur selten Hybriden in echte Wildpopulationen einkreuzen.

    Eine für wenige Jahre in Berlin gestrandete junge Bläßgans aus der wilden Population Russlands hat sich zur Geschlechtsreife nicht etwa mit einer der ansässigen Grau- oder Kanadagänse verpaart, sondern sich auf dem Frühjahrszug wieder ihrer Art angeschlossen.

    Andreas

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