Wenn mir ein Tier Freude macht, dann ist das auch ein tatsächlicher Nutzen.
Ich halte meine Isländer auch aus reinem Privatvergnügen. Jeder Versuch, daraus irgendeinen materiellen Gewinn zu erzielen, ist zum Scheitern verurteilt. Mit harter Kalkulation kann man über Verleih, Reitunterricht etc die Kosten etwas auffangen, aber um wirklich ein Plus an Geldwert zu erwirtschaften, muß man völlig anders an die Sache rangehen. Aber ich habe Freude daran, und deswegen leiste ich mir die Pferde. Dafür gibt es keinen Urlaub irgendwo am Strand (was soll ich da? mir einen Sonnenbrand holen??) kein teures Auto (das wär viel zu schade als Ersatztraktor!) keine geilen Klamotten (ich mach mich doch nicht lächerlich) und keine teuren Restaurantbesuche (dafür hab ich gar nix zum Anziehen..)
Ich habe einen Hund, der ist auch vollkommen nutzlos, er legt keine Eier, ich werde ihn niemals essen, sein Fell ist zu kurz um Pullover draus zu stricken, ich spanne ihn vor keinen Schlitten, hüte keine Schafe mit ihm, und zur Jagd gehe ich auch nicht. Aber er macht mir Freude! Er bringt mich zum Lachen, er lenkt mich von meinen Problemen ab, und hin und wieder hilft er mir beim Hühnerfangen. Das ist sein Nutzwert. Ohne ihn wär mein Leben ärmer.
Meine Hühner bringen mir einen errechenbaren Nutzen in Form von Eiern und hin und wieder mal Fleisch, aber ganz ehrlich, rechnen tut sich das nicht.
Aber es macht mir Freude, sie zu versorgen, sie zu beobachten, ich kann dabei komplett abschalten, habe über sie, genauso wie über die Pferde und den Hund viele nette Leute kennengelernt, das ist ihr hauptsächlicher Nutzwert.
Ja, wir gehören zu einer privilegierten Schicht!
Wir erlauben uns den Luxus, Tiere zu halten, die uns wenig bis gar keinen materiellen Nutzen bringen, eher im Gegenteil noch Kosten verursachen.
Aber ich bin froh, dass ich mir das leisten kann. Dass ich mein Leben nicht allein nach Zahlen und Sachwerten ausrichten muß. Dass ich mir erlauben kann, Freude zu haben!
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