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Thema: Nutzgarten urbar machen...

  1. #1
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    Nutzgarten urbar machen...

    Hallo, ihr Lieben!

    Es gibt ja hier viele alte Gartenhasen und auch Landwirte, weswegen ich mich mit meinem Anliegen vertrauensvoll an Euch wenden möchte =)!

    Und zwar haben wir unser Haus und Hof ja neu, und auf der hinteren Wiese habe ich mir nun mittels Benjeshecke einen Nutzgarten abgesteckt. Größtenteils ist der noch zukünftig, aber so ca. 4 qm haben schon gut gedeihende Tomaten drauf, und Beerensträucher stehen und fruchten auch schon...
    So: Nun ist der Bereich etwa 70- 80 m² groß (pi mal Daumen), und ich will da nächstes Jahr richtig Tomaten, Bohnen, Kartoffeln, Kohlrabi, Rosenkohl etc. anbauen.
    Problem ist nun, dass die hintere Wiese im Einfluss unterirdischen Wasserlaufs liegt, lehmig ist, und so trotz Hanglage eine Fettwiese ersten Ranges darstellt, plus dazugehöriger Pflanzengesellschaft, in der aber ganz und gar eindeutig der Scharfe Hahnenfuß dominiert, auch Butterblume genannt, der trotz bereits zweimaligen Mähens wieder über 30 cm hoch dasteht. Unglaublich fruchtbar, die Ecke, das steht fest...

    Nun ja, meine Frage ist nun: Unsere direkte Nachbarin hat 4 Pferde und 3 Hängebauchschweine, und somit 'nen Riesen- Misthaufen.
    Ich bin ganz ehrlich nicht willens, das ganze riesige Gartenstück abzuplacken und penibel nach Wurzelresten etc. auszujäten. Teilbereiche ok, aber nicht alles... a) wohin mit den ganzen Gras- bzw. Hahnenfußsoden, und b) gehe ich schon halb ein, wenn ich 10 m² bepflanzbar machen will (ja, 28 Jahre Stadtleben saugen den Saft aus den Knochen, so traurig wie's ist)...

    So war nun mein Gedanke, den Misthaufen der Nachbarin (die keinen Nutzgarten hat) zu plündern, und die geplante Anbauläche für's nächste Jahr unter 10- 15 cm flächendeckendem Mist zu begraben. Bedeutet, viele viele Schubkarrenladungen zu fahren, aber darunter würde die ganze Hahnenfüßerei, Gras usw. trefflich ersticken. Über den restlichen Sommer, Herbst und Winter könnte der Mist ziehen und verrotten und das ganze Kraut darunter samt Wurzeln absterben. Funktioniert schon prima, wenn nur ein Brett drauf liegt. Nach wenigen Tagen ist das Gras unter dem Brett gelb, Asseln und andere Destruenten sind fröhlich am Werk, und nach 'nem Monat ist die Erde darunter blank, und Neuwuchs braucht zwei bis drei Wochen, um selbst die winzige Fläche, die unter'm Brett war, wieder zu besiedeln...
    Den gleichen Trick mit dem "Unkraut"ersticken habe ich aus meinem Zivildienst in einem Ökoverein, nur dass die Teichfolie statt Mist oder so nahmen. Schwarze Teichfolie hat noch den Vorteil, dass das Kraut und die obere Erdschicht darunter durch die Sonnenerwärmung der Folie quasi zu Tode gesotten werden..

    Geht dieser Brett/ Teichfolien- Trick nun auch im größeren Stil mit Mist?
    Der Mist wäre ja quasi nichts anderes als eine Mulchdecke, die alles unter ihr killt und am Neuaufkommen hindert, und verwandelt mit Hilfe von Würmchen etc. dazu noch den rohen Lehmboden darunter in ein feines Lehm- Humusgemisch, wie man es sich als Gärtner nur erträumt.

    Kann ich diese Idee so umsetzen, oder gibt es da irgendwelche agrarfachlichen Bedenken?
    Ich freue mich über sachkundige Antworten =),

    Andreas
    Geändert von Okina75 (13.07.2012 um 14:33 Uhr)
    Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...

  2. #2
    Pöser Purche Avatar von Nopi
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    Moin,

    ich fürchte, das wird nicht viel bringen. Auch der Misthaufen enthält unerwünschtes "Saatgut".

    Frag mal beim Kieswerk nach gesiebtem Mutterboden. Bei uns kostet die Tonne zb nur 10,00 Euro bei Selbstabholung.

    Gruß
    Stefan
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  3. #3

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    Ich bin zwar agrarfachlich ziemlich unbeleckt, habe aber so etwas ähnliches letzten Herbst gemacht, und dieses Jahr ist's ein sehr ertragreicher Gemüsegarten geworden:

    Nachdem ich die ersten 12qm brav "nach Lehrbuch" bearbeitet habe (Grassoden ausstechen, zum Kompostieren aufschichten, Erde gut spatentief lockern, Kompostschicht aufbringen, Gemüse säen), hatte ich bei den letzten 8qm die Grassoden-Herumkutschiererei dicke, und habe die Dinger nur an Ort und Stelle umgedreht, so dass bei jeder Sode das Gras unten war. Das Ganze habe ich dann mit ca. 15cm Kompost bedeckt - sah anfangs aus wie ein keltisches Hügelgrab, hat sich aber mit der Zeit etwas gesetzt. Dieses Beet "funktioniert" mit am besten, hat uns schon eine reiche Zuckererbsenernte geliefert und jetzt wuchern da Zucchini, Gurke, Kürbis, Mais und Karotten um die Wette (und hätte ich beim Unkrautjäten keinen Vollaussetzer gehabt, wäre auch noch Pastinake am Start).

    Bei mir war allerdings auch der stark verdichtete Boden ein Problem (Rasenfläche, die jahrelang mit Fahrzeugen befahren wurde), daher habe ich mich nicht getraut, das Umgraben und Lockern komplett wegzulassen. Für nächstes Jahr wird der Gemüsegarten aber auf eine Fläche erweitert, die nicht ganz so verdichtet ist, da wollte ich dann die Kartoffeln die Arbeit für mich erledigen lassen. Mein Plan ist es, die Saatkartoffeln direkt aufs Gras (oder vielleicht auf eine erste, dünne Kompost- oder Mulchschicht) zu legen und mit richtig viel Mulchmaterial und fertigem Kompost so lichtdicht abzudecken, dass das Gras eingeht. Das habe ich immerhin in einigen Gartenbüchern als Empfehlung gelesen, also scheint es nicht völlig utopisch zu sein, dass das klappen kann.
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  4. #4
    Avatar von cimicifuga
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    ich finde du hast einige alternativen, zwei davon:

    1) die von dir angedachte methode..nur würde ich noch was unter den mist packen - gut ist z.b. kartonage

    2) hochbeete (zwar kostspieliger, aber dann in der bearbeitung angenehmer und du kannst durch die erhöhung vom mutterboden weg)
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  5. #5
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    Huhu!

    Nopi: Naja, den Mutterboden, den's hier gibt, unterscheidet sich nicht groß von dem, den ich schon habe. Ist meistens mit etwas Kompost angereicherter Lehm, wenn man nicht nur Aushub von Hausbauten etc. ...
    Ansonsten aber wächst auf dem Misthaufen rein gar nichts. Entweder, weil die Schweine die leckeren Bestandteile rauswühlen dürfen, oder weil soviel geballten Nährstoff keine Pflanze aushält .

    Andvari: Och, klingt doch gut! Den Kartoffeltrick muss ich mir auf jeden Fall merken!
    Ich hätte die Wiese jetzt halt ungemäht niedergetreten, zugemistet, bis März so liegen lassen, dann abgeharkt, umgegraben und planiert. Dann nochmal bis so Mitte/ Ende April gewartet, und dann rein mit dem Gemüse.
    Den (mineralischen) Tomatendünger haben meine Tomaten nämlich erstmal mit einem Wachstumsstopp beantwortet, während dem die Nacktschnecken sie beinahe aufgefressen hätten, so dass mir organisch gedüngt schon viel lieber wäre.
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  6. #6
    Avatar von Tiefkuehlhuhn
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    Die "Idee" hatte ich hier auch. Leider klappt es überhaupt nicht.
    Hab auch viel Hahnenfuß und dachte mir Torf drüber, Erdbeeren drauf, fertig. Denkste, war 'ne schöne Düngung für alles Unkraut. Solange die Wurzeln drinbleiben, sprießt alles hervorragend. Dauert zwar etwas länger bis es durch die neue Schicht durchkommt, aber wenn, ist es ausgesprochen "wuchsfreudig". So fetten, gutgenährten Hahnenfuß hatte ich noch nie gesehen. Also alles von vorne.
    Wie groß soll den der Nutzgarten werden? Wenn möglich, frag doch mal 'nen netten Bauern in der Nähe, ob er dir ein Stück umpflügen und anschliessend eggen kann(für paar leckere Eierchen)
    Es gibt doch auch benzingetriebene "Minipflüge/Eggen, vielleicht hat jemand bei euch so ein Teil? Falls es mehr so 50-60m² sind.
    Dann Wurzeln absammeln, Mist eingraben! oder unterpflügen und ruhen lassen bis nächstes Jahr.
    Und dann haste nächsten Herbst die fettesten Tomaten, Kartoffeln....
    Alternativ, für verwöhnte Großstadtrücken: Hochbeete! Absolut genial, nix umgraben, Sand, Erde, Mist rein, Samen rein, zugucken wie es wächst. (Ich darf mal, bin selbst Exberliner)

  7. #7
    Avatar von Hühnerbruno
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    Nur Mist drauf bringt nichts.70-80 qm2 würde ich auch nicht per Hand umgraben. Ich würde es maschinell bearbeiten dann mist drauf und im Frühjahr kann es dann losgehen.
    Grüße Hühnerbruno (Marans in sk, bk, ss und Orpingtons in perlgrau und blaugesäumt)

    In 2014 wieder Bruteier von Marans blau-kupfer und schwarz-kupfer

  8. #8
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    Ach, Hochbeete sind doof . Das muss in der Erde wachsen, sonst ist das für mich kein richtiger Garten ^^. Einzig für meine Zwerggehölze (keine Bonsai!) werde ich ein Hochbeet bauen, weil da sonst ein kompletter Ginkgobaum im Gras erstickt *kicher*.

    Die Idee mit den Kartonagen ist gut, Marie, danke Dir! Zusammen damit sollte das Kraut genügend unterdrückt und abgeschottet werden, dass die voraussichtlich 8 Monate Liegezeit ausreichen, um es zu ermorden.
    Motorfräse habe ich auch schon angedacht, aber der Boden hier ist wirklich Knete (kann man nass fast mit töpfern), und da zerhäckselte Wurzeln rausprökeln, auweia...
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  9. #9
    Avatar von cimicifuga
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    und wenn der boden so schwer ist, dann kipp auch noch etliche tonnen sand mit auf die kartonage. je mehr desto besser.
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  10. #10
    Pöser Purche Avatar von Nopi
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    Zitat Zitat von Tiefkuehlhuhn Beitrag anzeigen
    Es gibt doch auch benzingetriebene "Minipflüge/Eggen, vielleicht hat jemand bei euch so ein Teil? Falls es mehr so 50-60m² sind.
    Haben wir gekauft. Erst wollten wir eine Mieten und als ich den Mietpreis gesehen habe gabs ein neues Teil .

    Aber wenn ich seine Beschreibung lese... Da wird das Ding auch nicht viel ausrichten. Bei dem beschriebenen Boden würde das Teil "drüber laufen" und sich nicht eingraben.

    Ich denke auch: Bauer fragen.

    Aber das mit der Kartonage ist eine gute Idee.

    Gruß
    Stefan
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