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Thema: Legedarmvorfall - hätte ich mehr tun können?

  1. #1

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    Legedarmvorfall - hätte ich mehr tun können?

    Gestern abend fiel mir eine meiner Lakenfelderhennen (von April 2011) auf, die in seltsamer Haltung im abgelegenen Legenest (abseits des Stalles) hockte und schlecht aussah. Nachmittags habe ich sie noch dorthin gehen sehen und das kam mir komisch vor, weil sie längst mit dem Legen hätte fertig sein müssen. Also habe ich die Henne hochgenommen (was sie widerstandslos mit sich machen ließ, obwohl die Lakenfelder sonst scheu und fluchtbereit sind) und gesehen, dass der gesamte Darm in einem etwas blutigen Knäuel an einem mehrere Zentimeter langen Stück aus der Kloake hing. Also habe ich mir Hilfe zum Huhnhalten geholt, Handschuhe angezogen, das Ganze gesäubert und versucht, den Darm mit Zinksalbe wieder hereinzuschieben. Nachdem ich bis zum Knäuel alles drin hatte, presste die Henne und der hineingeschobene Teil plus weitere fast zehn Zentimeter kam wieder heraus und begann stärker zu bluten. Die Henne verlor sofort die Kammfarbe und wehrte sich auch überhaupt nicht. Da haben wir sie dann sofort erlöst.
    Es muss ziemlich schnell gegangen sein und andere Hühner waren auch nicht in der Nähe, die am Darm gezupft haben könnten. Die Henne schien schlimme Schmerzen zu haben und ich wollte sie auf keinen Fall länger leiden lassen. Hätte ich noch eine Chance gehabt, etwas für das Huhn zu tun oder war die Schlachtung die beste Lösung?In all den Jahren Hühnerhaltung hatte ich noch nie einen Legedarmvorfall und würde gerne wissen, ob ich richtig gehandelt habe oder beim nächsten Mal (was hoffentlich nicht kommt) anders handeln sollte. Wie gesagt, es war nicht nur ein kleines Stück, sondern fast der gesamte Darm. Sonstige Verletzungen an der Kloake gab es keine...

    LG, Sonja

  2. #2
    Avatar von catrinbiastoch
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    Ich hätte in diesem schlimmen Fall genau so gehandelt und dem Tier weitere Qualen erspart ! L.G. Catrin
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  3. #3
    Avatar von brahma-züchter
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    genau so ein problem hatte ich mit einer auracana henne im juni...
    sie saß im nest, rührte sich nicht..dann lag ein übergroßes ei im nest mit einem schlauch drum der so ca 20 cm lang war..die dicke des eies hatte..glibberig war und weiß..dann stand die henne im nest..ich habe sie rausgenommen und dann auch einen bultigen schlauch gesehen wo ich vermute das es der darm war...ich habe sie dann auch geich erlöst..das ist in so einem fall das beste für das tier, damit es sich nicht unnötig quält..sowas kommt leider auch mal vor..

  4. #4
    Avatar von Waldfrau2
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    Nein, ich bin mir sicher, Du hättest nichts besser machen können. Wie willst Du von außen erkennen, daß da was im Bauch nicht stimmt? Und selbst wenn man das könnte, wüßte ich nicht, was man vorbeugend machen könnte. Das, was Du wirklich gut gemacht hast, ist die schnelle Erlösung. Es tut mir sehr leid um Dein Hühnchen (habe auch so eine Laki aus 2011), aber Du hättest nichts anders machen können, mach Dir da keine Gedanken.
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    Hinweis: Ich bin aus Zeitmangel leider fast gar nicht mehr im Hühner-Forum unterwegs .....

  5. #5

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    Danke euch.
    Ich war echt geschockt, sowas habe ich noch nie gesehen. Und wenn nur ein bisschen Darm herausgeschaut hätte, hätte man sie vielleicht retten können (wenn er nicht am nächsten Tag wieder rausgeflutscht wäre). Aber es war soviel und am Ende ganz knäuelig, aber ich wollte es wenigstens versuchen. Die arme Henne tat mir sooo leid. Und die Lakis sind etwas Besonderes, diese war dunfarben statt schwarz. Alle fünf Hennen sind anders gefärbt gewesen und jede ist/war einzigartig mit eigenem Charakter.
    Klar weiß ich, dass so etwas passieren kann, aber ich wünsche es echt keinem. Es ist wirklich grausam...

    LG, Sonja

  6. #6
    Avatar von nutellabrot19
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    Das Problem ist wohl auch, dass man das meines Wissens nach nicht reponieren kann. Auch ein TA nicht. Der könnte den Legedarm operatitv entfernen ( und den Eierstock gleich mit dazu oder aber hormonelle Therapie lebenslang). Das wäre die Alternative gewesen.
    Ich denke, du hast genau richtig gehandelt. Es musste ja auch schnell gehen.
    Tut mir leid für die Henne..
    Gruß Nutellabrot
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  7. #7
    Avatar von July-Plankton
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    Wenn schon so viel Darm rausschaut, hast du alles richtig gemacht.
    Ich drück dich mal ganz lieb.
    Ach Mensch... es ist immer traurig wenn jemand gehen muss.
    Aber du hast schnell und besonnen reagiert und nicht noch lange versucht irgendwas zu doktorn. Dafür meine Anerkennung.

    Einen reinen Vorfall der Kloake (ohne Darm!) behandelt man, in dem man alles gründlich mit lauwarmen Wasser reinigt und dann vorsichtig zurückschiebt.
    Weil die Kloake zu dem Zeitpunkt schon geschwollen ist, hat die Henne dann sofort das Bedürfnis drücken zu müssen, was meist dazu führt, dass sich alles wieder nach aussen stülpt.
    Daher ist es besser, wenn man kurzzeitig mal den Finger "im Po" läßt, bis sich alles wieder ein wenig sortiert hat.
    Danach mindestens 24h in einem streulosen, glatten, pingelig gereinigten Käfig setzen zur Beobachtung.
    "Gleithilfsmittel" helfen zwar das Ganze schnell reinzubekommen, aber auch dass alles schneller wieder rauskommt.
    Ein Tierarzt verschreibt/verabreicht danach gerne eine Antibiotika zur Vorbeugung einer Entzündung der Kloake.
    Geändert von July-Plankton (07.08.2012 um 07:13 Uhr)

  8. #8

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    Nochmal danke euch allen...
    Also wenn so etwas (hoffentlich nicht) nochmal passieren sollte, hätte ein Zurückschieben also nur Sinn, wenn nur wenig Legedarm herausschaut, oder? Dann war mein Bauchgefühl nach dem ersten Versuch, dass es keinen Zweck hat, also richtig und meine Entscheidung auch. Ich habe schon lange sehr viele Hühner, aber das hatte ich echt noch nie. Momentan beobachte ich jedes Tier, dass länger als gewöhnlich auf dem Nest sitzt, mit Argusaugen. Dabei lassen sich manche Ladys einfach gerne viiiel Zeit, aber momentan bin ich da wohl etwas paranoid...

    @July-Plankton
    Danke für die genaue Anleitung, die hilft sicher auch anderen im Zweifelsfall...

    LG, Sonja

  9. #9

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    Hey Sonja!

    Ich hab vor einigen Wochen meine isabell-perlgrau-doppeltgesäumte Barnevelderhenne auch durch Legedarmvorfall verloren. Jetzt hab ich nur noch den Hahn von 2011 und 5,5 Nachzucht von diesem Jahr. Da kann man wirklich nicht viel machen. Vor einigen Jahren hatte ich das schon mal bei einer Henne gehabt, aber eigentlich ist das die Ausnahme. Hast du von den Lakenfelder denn Küken gezogen? Ich meine reinrassige?
    Tut mir echt leid für die dunfarbene Lakenfelderhenne.

  10. #10

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    Hi
    Das tut mir Leid mit der Henne, sie war bestimmt traumhaft schön. Aber du hast ja GsD Nachwuchs von ihr. Ich habe ein paar Küken rumlaufen, allerdings von der platinumfarbigen Henne. Rasserein sind sie, es laufen ja nur die Lakenfelderhähne mit. Dann habe ich noch zwei (anscheinend) Mixhennen aus dem ungeplanten Schlupf meiner Fastzwergin, die sehr nach Lakenfelder in platinum oder blau mit columbia-Einschlag aussehen.
    Die Henne war, glaub ich, sogar die, die du in der Hand gehabt hast. Jedenfalls, wenn ich mich richtig erinnere. Freude und Leid liegen wie immer nah beieinander, gestern hat Frau Barneveld wohl diesmal wirklich ihr erstes Ei (braun mit Sprenkeln) gelegt und wollte heute beim Saubermachen auch unbedingt wieder ins ebenfalls geräumte Nest. Und eine der Friesen hat gezeigt, was Fliegen heißt. Sie ist von der Lachshuhnwiese in ca. 3-4m Höhe bis ans hintere Ende der eigentlichen Hühnerwiese geflogen, weil mein Vater sie reinschicken wollte und sie ihn nicht besonders gut kennt. Bei mir kommen sie auf Zuruf und folgen mir auf die Wiese... Anscheinend ist sie fertig mit Mausern.

    LG, Sonja

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