Gestern abend fiel mir eine meiner Lakenfelderhennen (von April 2011) auf, die in seltsamer Haltung im abgelegenen Legenest (abseits des Stalles) hockte und schlecht aussah. Nachmittags habe ich sie noch dorthin gehen sehen und das kam mir komisch vor, weil sie längst mit dem Legen hätte fertig sein müssen. Also habe ich die Henne hochgenommen (was sie widerstandslos mit sich machen ließ, obwohl die Lakenfelder sonst scheu und fluchtbereit sind) und gesehen, dass der gesamte Darm in einem etwas blutigen Knäuel an einem mehrere Zentimeter langen Stück aus der Kloake hing. Also habe ich mir Hilfe zum Huhnhalten geholt, Handschuhe angezogen, das Ganze gesäubert und versucht, den Darm mit Zinksalbe wieder hereinzuschieben. Nachdem ich bis zum Knäuel alles drin hatte, presste die Henne und der hineingeschobene Teil plus weitere fast zehn Zentimeter kam wieder heraus und begann stärker zu bluten. Die Henne verlor sofort die Kammfarbe und wehrte sich auch überhaupt nicht. Da haben wir sie dann sofort erlöst.
Es muss ziemlich schnell gegangen sein und andere Hühner waren auch nicht in der Nähe, die am Darm gezupft haben könnten. Die Henne schien schlimme Schmerzen zu haben und ich wollte sie auf keinen Fall länger leiden lassen. Hätte ich noch eine Chance gehabt, etwas für das Huhn zu tun oder war die Schlachtung die beste Lösung?In all den Jahren Hühnerhaltung hatte ich noch nie einen Legedarmvorfall und würde gerne wissen, ob ich richtig gehandelt habe oder beim nächsten Mal (was hoffentlich nicht kommt) anders handeln sollte. Wie gesagt, es war nicht nur ein kleines Stück, sondern fast der gesamte Darm. Sonstige Verletzungen an der Kloake gab es keine...
LG, Sonja
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