Liebe Gemeinde,
ich möchte über meine erste Ausstellung am kommenden Wochenende in Kitzingen berichten.
Ich habe viel im Netz über die Vorbereitung gesucht, einiges gefunden, mich gewundert, gelacht, probiert, geflucht und manches verworfen. Nun möchte ich mal zusammen schreiben, wie ich meine drei gelben Orpingtons vorbereitet habe und welches Ergebnis WIR erreichen konnten :-)
Das wichtigste war neben meinen Hühnern der Eintritt in einen KTZV. Da einige Vereine in der Nähe (Umkreis 20km, ich wohne sehr ländlich) sind, bin ich 2011/12 fleißig auf jede Schau gerannt und habe mich dann für den KTZV Kitzingen entschieden. Der Grund war relativ einfach, der Vorsitzende war mir sympathisch und hat mich von vorneweg mit Informationen unterstützt (und ich habe viele Fragen gestellt :-))
Wir haben Marans und Orpingtons. Kurze Info eingeholt - auf der Schau werden bis dahin keine Orpis ausgestellt und die Tiere sind einfach nur wunderschön, also war klar dass meine einjährigen Orpis das Rennen machen müssen.
Am heutigen Freitag werden die drei Auserwählten (1,2) eingesetzt. Da meine Hühner im großzügigem Garten unterwegs sind (natürlich getrennt in Marans und Orpis) und ausgeschaut haben wie Dreckbären, war Großwaschtag angesagt. Kann ja net schwer sein denkt man(n) und so habe ich mir zwei Schüsseln, lauwarmes Wasser (30 Grad), bisschen Sensitive-Shampoo, ne Bürste, Nagelfeile, Olivenöl und einen Schwamm geschnappt und in der geheizten Waschküche auf einem Campingtisch platziert. Nun ging es ans einfangen, wer Orpis kennt weiß das die Kameraden die Ruhe selbst sind - also kein Problem. Orpis haben ein extrem aufgeplustertes Gefieder und nach den letzten Regentagen waren sie trotz Sandbad im Stall unterm Hauptgefieder extrem dreckig. Das Kloakengefieder hatte den Namen redlich verdient.
Henne1 in die erste Schüssel mit dem Shampoo gesetzt (knapp 5 Minuten) - sie blieb locker, scheinbar ists schön. Eingeweichte Kloake abgelöst und Untergefieder abgewaschen, mit einem Q-Tipp Kamm, Bart und Nase gereinigt, dann mit Olivenöl vorsichtig abgerieben (hier wirklich vorsichtig sein, Öl auf dem Gefieder soll hässliche Flecken geben), leuchtet nun wieder im wohl durchblutenden Rot. Füße und Bundesring mit der Bürste gereinigt, Zehennägel mit der Nagelfeile gereinigt. Die Dame mag scheinbar die Pediküre.
Nun in der zweiten Schüssel sorgfältig abgespült bis keine Seifenreste mehr da waren. Das halbnasse Bündel (oben war sie sauber) auf ein Handtuch gepackt und in ein weiteres vorsichtig "eingewickelt". Kurz und vorsichtig und immer mit dem "Strich" abgetrocknet und den Fön angeworfen.
Von weitem geföhnt, Henne fands scheinbar immer noch schön, sie drehte sich wie eine Diva mit dem Luftstrom. Gefieder sah komplett aufgeplustert aus, sie wirkt noch größer und würfliger als sonst. Gefieder nach Federlingen, etc. angesucht (hab ich vor zwei Wochen schon mal gemacht) nichts gefunden, trotzdem vorsichtig mit einem Biomittel vom Fressnapf eingesprüht.
Fertig.
Reinigung von zwei Hennen und dem Hahn dauerte knappe vier Stunden (mit Vorbereitung und Reinigung der Waschküche). Zur Belohnung gabs ne Mehlwurmparty, allerdings musste die jeder in seinem großzügigen Karton für sich feiern. Karton weil ich die drei so wunderbar sauber und gut riechend nicht wieder in den Stall bringen wollte, zudem wollte ich keine Erkältung nach dem Bad riskieren. Also Frauchen umgestimmt das die drei in der Waschküche schlafen. (war am schwersten)
So, nachher fahre ich sie zum Einsetzen, morgen ist vormittags der Preisrichter am Werk. Sobald ich weiß wie sie abgeschnitten haben, werde ich es berichten. Hoffe das ist im Sinne der Allgemeinheit.
LG
Hat noch jemand einen Tipp? Kleinere Grinde am Kamm gingen ab, beim Hahn leider nicht völlig. Wollte ihn nicht quälen, hoffe dass es das Öl eingeweicht hat und es später noch abgeht.
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