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Thema: Schichteier, wie erkennen?

  1. #1

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    Schichteier, wie erkennen?

    Heute mussten wir eins unserer Bresse-Hühnchen töten. Ich hatte vor ein paar Tagen bemerkt, dass sie stiller war als sonst, viel herumsaß und nicht nach draußen ging. Da sie beim Füttern aber immer noch mit bei den ersten war und auch sonst nicht krank aussah (roter Kamm, kein Durchfall, ordentliches Gefieder) habe ich erstmal abgewartet. Heute hockte sie jedoch nur noch mit geschlossenen Augen im Nest und so haben wir sie getötet. Im Bauchraum hatte sie Schichteier. Das arme Tier tat mir noch im Nachhinein furchtbar leid.
    Ich möchte meinen Tieren sowas wirklich ersparen. Aber woran erkennt man solche Störungen, wenn das Huhn sich normal verhält? Diese Schichteier bilden sich ja nicht innerhalb von drei Tagen. Sie muss also schon länger damit herumgelaufen sein. Die Henne war auch erst ein Jahr alt. Also nicht überaltet, so dass man vielleicht schon mal eher an sowas denken muss.

    Sind Bresse-Hühner dafür anfällig? Es sind meine ersten dieser Rasse und bei meinen anderen Hühnern hatte noch noch nie Schichteier.

    viele Grüße
    Marion

  2. #2
    Avatar von marlis
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    Hallo Marion,
    auf deinen Beitrag bin ich gerade gestoßen, weil ich das Internet nach "Eidotterperitonitis" durchforstet habe. Dabei bin ich auf einen Sektionsbericht in dem auch was von "Schichteiner" steht:
    "Schichteier / Salpingitis
    Die Bildung von Schichteiern tritt meist im Zusammenhang mit einer Salpingitis auf.
    Die Salpingitis ist eine Erkrankung, die ausschließlich bei eierlegendem Geflügel auftritt. Sie ist in 80-90% der Fälle mit einer Peritonitis kombiniert. Da sie als Enzootie auftreten kann wird geraten, betroffene Tiere zu merzen.
    Es werden eine primäre und eine sekundäre Salpingitis unterschieden. Die Salpingitis kann ferner einen akuten oder chronischen Verlauf nehmen. Die Erkrankung kann enzootisch oder sporadisch auftreten."
    Ich habe nämlich auch vorgestern ein Huhn von mir einschläfern lassen und dann nach Giessen in die Tierklinik gebracht um es zu sektieren. Da mein Hahn vor sechs Wochen gestorben ist hatte ich große Angst, dass eine ansteckende Krankheit die Ursache ist. Gestern bekam ich die Diagnose aus Giessen: Eidotterperitonitis. Bakterien sind bisher noch keine gefunden worden, so dass sie davon ausgehen, dass bei einem Eisprung ein Ei "versehentlich" in die Bauchhöhle gelangt ist und sich dann dort entzündet hat. In dem armen Huhn waren 600 ml Flüssigkeit und die inneren Organe waren alle verklebt.
    Sowohl meine TÄ, als auch die Mitarbeiter in der Klinik, sagten mir, dass die Krankheitssymptome beim Huhn –egal was sie haben- alle gleich aussehen. Hinzu kommt, dass Hühner ja solange wie möglich nicht zeigen wollen, dass es ihnen schlecht geht. Erst wenn sie kurz vorm Sterben sind hören sie auf zu fressen, begeben sich in die „Pinguinstellung“ oder sitzen nur noch apathisch in einer Ecke. Mein Huhn hatte einen blau angelaufenen Kamm und sichtlich Probleme beim ausatmen. Die Diagnose der TÄ war: Atemwegserkrankung.

    Gruß
    Marlis

  3. #3
    Avatar von Waldfrau2
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    Bei meiner einen Henne, die am Schichtei gestorben ist, konnte man von außen einen harten Klumpen im Bauch fühlen. Ich habe sie dann aufgemacht und das Ganze von innen gesehen, daher glaube ich, daß ich es jetzt erkennen könnte. Allerdings ist alles schon viel zu spät, wenn man das Schichtei schon so fühlen kann. Und ganz prinzipiell kann man eigentlich gar nichts dagegen tun, außer wenn man es früh bemerkt und den kompletten Legetrakt samt Eierstock entfernen läßt. Das ist aber eine Mega-Operation und auch nicht mit Erfolgsgarantie.

    Ich denke, man kann nur die Tiere beobachten, und wenn man feststellt, daß sich eines mit solchen Erscheinungen quält, dann schnell die Entscheidung zum Erlösen treffen. Oder zuwarten, wenn sich das Tier trotzdem wohl zu fühlen scheint... bei meiner Zwerg-Orpi Auguste (sie war 4 Jahre alt) war es so, daß ich schon gemerkt habe, daß sie nicht mehr so fit war und keine Eier mehr gelegt hat, wie gesagt, habe ich auch die Verhärtungen im Bauchraum gefühlt. Aber sie lief mit den anderen mit und schien mit ihrem Leben noch zufrieden zu sein. An ihrem letzten Tag habe ich einen neuen Grünauslauf aufgemacht, und sie hat das offenbar genossen, obwohl es ihr nicht gut ging. Abends hatte ich schon so ein Gefühl, habe mich von ihr verabschiedet, und am nächsten Morgen lag sie tot da. Aber ich glaube, in diesem Fall war es richtig, sie nicht vorzeitig zu erlösen. Eine andere Zwerg-Orpi, ein Jahr jünger, hatte dagegen eine heftige Bauchwassersucht entwickelt (fühlte sich an wie ein Gummiball), wahrscheinlich auch durch Schichtei oder ähnliches, und sie hatte offensichtlich Schmerzen, daher habe ich sie erlöst.

    Ich glaube, man kann da gar nicht viel machen, ich vermute natürlich, daß so etwas bei Viellegern tendenziell häufiger auftritt als bei Weniglegern. Und es stimmt, daß die Hühner erst dann was zeigen, wenn es wirklich nicht mehr anders geht, das ist ein natürlicher Schutz gegen Freßfeinde, die sich gerne sichtbar kranke Tiere aussuchen. Der beste Schutz ist sicherlich, seine Tiere so gut wie möglich zu kennen, denn dann fallen einem auch kleinste Verhaltensänderungen auf. Aber wenn es ein Schichtei ist, kann auch der Tierarzt leider nicht viel ausrichten.
    1.5 Zwerg-Lachshuhn und 0.4 bunte Truppe
    Mitglied im GZV Osterode

    Hinweis: Ich bin aus Zeitmangel leider fast gar nicht mehr im Hühner-Forum unterwegs .....

  4. #4

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    Danke für eure Antworten. Schon ein Wahnsinn, was die Tiere aushalten. Ich habe noch ein paar ältere Legehennen, die immer noch gut legen. Selbst bei denen gab es bis dato sowas nie. "Learning by doing" empfinde ich im Bereich Tierhaltung für mich sehr problematisch. Aber vermutlich geht es nicht anders. Beim nächsten Mal wird es mir hoffentlich eher auffallen.

    Gruß
    Marion

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