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Thema: Lausfliegen - eilig

  1. #11
    Avatar von Tanny
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    Hallo Ulrike und Steffen,
    die sind wirklich ekelhaft - vor allem weil sie so schnell sind - eine wäre mir beinahe gestern oben auf der leiter in den Ärmel gerannt - ich schwöre Euch DANN wäre ich abgestürzt...

    Zum Glück hatte ich schulterlange Plastikhandschuhe unter dem Ärmel des Arbeitsmantels angezogen (solche, wie man sie bei rektalen Untersuchungen von Pferden und Kühen verwendet) und am Oberarm angeklebt.

    Eben war ich nochmal am Nest.
    Der kleine sieht deutlich besser aus und das Gefieder bekommt wieder einen leichten Glanz.
    Er hat sich aber auch den ganzen Tag geputzt.
    Am Vogel habe ich nichts mehr gefunden.
    Die Schurwolle unter ihm habe ich ja nochmal ausgewechselt (und die neue wieder vorher mit Kieselgur eingestäubt).

    Als ich wieder festen Boden unter den Füßen hatte und mir die Wolle ansah fand ich neben hunderten kleiner abgebrochener Federkiele (die das Küken sich wohl rausgeputzt hatte) noch eine tote Lausfliege!

    Ich denke mal, die kam von den Alttieren heute auf den Kleinen und entweder ist die an dem Kieselgur eingegangen, oder sie hat sich in der Wolle verhakt - jedenfalls war sie mausetot

    Zur Zeit geht es dem Kleinen gut

    LG
    Kirstin

  2. #12
    Avatar von Tanny
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    so, mal wieder ein Zwischenbericht:

    Gestern hat das Kleine sich den ganzen Tag im Nest ordentlich geputzt und wurde von den Eltern am laufenden band gefüttert. Da der Kleine keine Geschwister hat, bettelt er leider nicht sehr intensiv - die Eltern schleppen sowieso viel mehr an, als er fressen kann.
    Und sie sind dann immer ganz irritiert, wenn sie ihr Futter nicht loswerden (weil direkt zuvor der andere Elternteil was angebracht hat).
    Da alles gut aussah, wollte ich eigentlich abends nicht mehr ans Nest, sondern erst heute Abend, wenn der TA kommt.
    Als der Kleine aber abends um halb 9 immer noch im Nest rumhüpfte und sich putzte wie wild (die Eltern waren längst schlafen gegangen) bin ich vorsichtshalber doch noch mal hoch - nicht dass er wieder mit irgendwas voll sitzt.

    Diesmal hatte ich gleich zwei Eimer mit auf die Leiter genommen: einen, in den ich dann das Küken mitsamt der alten Nistwolle setzen konnte und einen mit neuer, Kieselgur bestäubter Nistwolle,

    Oben habe ich dann den Kleinen "ausgeräumt", (er schaute völlig wach, piepste und wirkte gar nicht mehr verschreckt- er wirkte, als sei es für ihn schon Routine, dass man abends aus dem Nest genommen wird) das Nest neu eingestäubt und die neue Nistwolle eingebaut.

    Dann runter den Kleinen anschauen.

    Unten habe ich den Kleinen dann in die Hand genommen und nochmal das Gefieder untersucht.
    Keine Parasiten mehr zu sehen, alles blank und vor allem sah das zwei Tage zuvor wirklich arg zerfledderte Gefieder fast wieder normal aus - kann bei so guter Fütterung sich das Federkleid einer Schwalbe sooo schnell erholen?

    Als ich nicht aufpasste flatterte der Kleine dann plötzlich mit fröhlichem Gepiepe von meiner Hand!!!...und landete ca 10 Meter weiter auf dem Fußboden - also hochfliegen konnte er noch nicht, aber es sah überhaupt nicht unbeholfen aus sondern eher schon wie ein leichtes "Runtersegeln".

    Ich war absolut überrascht. Auch die weißen Schnabelränder waren bereits kleiner geworden, als vor zwei Tagen.

    Nach der Aktion dachte ich: nur schnell wieder ins Nest: also mit dem Kleinen hoch, reingesetzt...und zack segelte er an meinem Kopf vorbei quer durch die Diele und landete am anderen Ende des Raums.

    Ich wieder runter, den Kleinen wieder eingesammelt, Licht aus gemacht (bis auf eine kleine Funzel auf der anderen Seite der Diele), im Dunkeln wieder hoch, den Kleinen ins Nest gesetzt und die Hand einen Moment drüber gehalten, bis er sich in die Wolle gekuschelt hatte.

    Dann konnte ich runter gehen und er blieb oben.

    heute morgen waren die Eltern schon wieder fleißig am Füttern und der Kleine wuselt im Nest rum.

    Der TA wird für den Kleinen nicht mehr nötig sein (aber dann kann er meine Hühner mal begutachten, damit er nicht umsonst den Termin geplant hat) und da oben nachschauen werde ich auch nicht mehr müssen.
    Ich denke, in den nächsten tagen wird er das Nest verlassen und mit seinen Eltern fliegen üben.

    Die Nistwolle von gestern war wieder komplett übersät mit Gefiederspitzenbruch und es waren in der Wolle verfangen mindestens 3 Krabbeltiere (eines lebte noch, hing aber in der Wolle fest - es sah so ähnlich aus, wie ein Ohrkneifer nur etwas dünner und kürzer). Das andere war tot und sah ein wenig aus, wie eine vollgesogene Hundezecke, aber platter, ovaler und kleiner.
    Das Dritte war auch tot und hatte Ähnlichkeit mit einer Wanze.
    Also schon alles ziemlich ekliges Getier.

    Die Schurwolle scheint da aber super zu sein, weil sich da wirklich alles verhakt.

    Insofern: es scheint alles gut gegangen zu sein - ich bin gespannt, wann der Kleine zum ersten Mal fliegt.

    ...und meine Höhenangst scheint sich abzubauen....hatte ja gar keine Zeit, darüber nachzudenken, dass ich auf einer so hohen Leiter stehe

    LG
    Kirstin

  3. #13

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    Hallo Kirstin,

    schön, das Du dem kleinen Schwälbchen so engagiert zur Seite stehst, und das noch auf der hohen Leiter.
    Wenn die flügge werden, dann geht es ganz schnell.
    Bei uns sammeln sich die Schwalben gerade und machen sich für den Urlaub bereit.

    LG Ulrike

  4. #14
    Avatar von dobra49
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    Toll gemacht !
    Liebe Grüße
    Doris

  5. #15
    Avatar von Tanny
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    Jetzt nochmal einen Nachtrag...und hoffentlich Abschlussbericht mit positivem AUsgang:

    Also: nachdem sich alles sehr gut zeigte, der Kleine von seinen Eltern super angenommen und gefüttert wurde bin ich da nicht mehr weiter hochgeklettert um zu stören.
    Alles machte einen super Eindruck.
    Donnerstag dachte ich mal, daß es jetzt eigentlich Zeit sei, dass der Kleine langsam aus dem Nest kommt.
    Aber nichts, die Eltern fütterten weiter.
    Freitag versuchten die Eltern ihn mehrfach aus dem Nest zu locken, aber der Kleine war da drin zwar sehr lebhaft, flog aber nicht raus. Ich überlegte noch, ob ich vielleicht doch nochmal schauen sollte, unterließ es aber, um nicht zu stören - der Kleine wirkte ja sonst normal.

    Samstag kamen die Eltern etwas seltener zum Füttern und der Kleine saß immer noch im Nest.
    Sonntag war mir das zu unheimlich und ich kletterte zum Glück doch nochmal hoch:

    EIN DESASTER!!!! Nehmt nie, nie niemals rohe Schurwolle als Nistmaterial!!!

    Der Kleine hatte sich in dieser Wolle mit einer Kralle verfangen und kam da wer weiss wie lange schon nicht frei.
    Die Wolle hatte sich immer fester um die Kralle gezogen.
    Ich habe das ganze Paket (Schwalbe mit Wolle) runter genommen und mit einer Nagelschere die Wolle von der Kralle geschnitten.
    Ich glaube das war in "Letzter Minute".

    Als ich den Kleinen dann zurück in das (mit Heu gefüllte) Nest setzte, flog er sofort wieder raus auf einen gegenüber liegenden Deckenbalken.

    Und heute übt er oben auf dem Dachboden fleißig fliegen und seine Eltern sind ununterbrochen am Futter hochschleppen und mit ihm fliegen üben.

    Ich denke mal spätestens morgen, wenn nicht schon heute Nachmittag werden die Eltern den Kleinen für einen ersten Rundflug mit rausnehmen.

    jetzt scheint wirklich alles gut zu sein....und jetzt könnte ich für die kleine Familie auch nichts mehr tun, wenn was wäre.

    ....aber ich könnte mich schwarz ärgern, daß ich die Wolle als Nistmaterial ausgewählt hatte. Dabei war mein Gedanke einfach: ist natürlich - finden und nutzen die Schwalben für den Nestbau ja auch - und hält den kleinen ausgekühlten Wurm warm.
    Nicht bedacht habe ich, daß die Schwalben niemals so viel finden würden, sondern nur kleinste Büschel, die sie dann mit anderen Materialien vermischen.
    Jedenfalls wäre diese Nestunterlage beinahe nicht nur für die Parasiten (die wieder zu Hauf drin fest hingen) zur Todesfalle geworden...

    LG
    Kirstin

  6. #16

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    Hui, Kirstin,


    das mit dem Verfangen hatte ich schon im Kopf, das zu fragen, aber es schien ja kein Problem zu sein.
    Spannend fand ich schon, das es zu einer Todesfalle für das Ungeziefer wurde, und der Vogel damit gut zurecht kam.

    NUn, die Idee war gut, die Ausführung zeigte dannm das es Verbesserungen bedarf.

    Trotzdem freue ich mich, das Du diesem Vogel doch noch helfen konntest.


    LG Ulrike

  7. #17
    Marans-Bändigerin Avatar von Sundi75
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    ...Und genau aus diesem Grund habe ich sämtliche Schwalben aus dem Stall verbannt wo mein Geflügel ist....Seitdem keine Federlinge und sonstiges Krabbelvieh am Huhn.Ausser die überstandenen Vogelmilbenplage bei der ich dann auch noch die letzten (leeren) Schwalbennester rausgehaut hab.So niedlich Schwalben auch sind aber ich hab noch keinen anderen Wildvogel erlebt der derart befallen ist mit Parastiten.Hab heuer ein flügge gewordenes Schwalbenkind aus dem Wassereimer gefischt und das war ebenso übersäät mit Lausfliegen und Milben.Noch dazu darf man nicht vergessen das das Zugvögel sind und auch "Unbekanntes" mit in den heimischen Stall bringen können.Unsere Hausschwalben haben es mir nicht besonders übel genommen und nauen ihre Nester jetzt im Heustadel .
    Züchte:Marans s/k 2.9,0.2bl/k, Dt.Modeneser andalf. & schwarz,King weiß Hobby:Bunte Hühnertruppe 1.14,Beneschauer,Giant Homer,Strasser ,Arab.Trommeltauben,Goldgimpeltauben,

  8. #18

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    Hallo Kirstin,
    ich bin jetzt erst auf diesen Bericht gestoßen.
    Da warst du ja mehrere male ein Retter in letzter Minute.

    Sehr interessant zu lesen und ich werde zukünftig auch die Schwalben bei uns
    genauer beobachten.
    Die Nester hier sind z.T. auch schon zig Jahre alt..also besser entfernen?
    Und auch Kunstnester für die nächste Brutsaison alternativ anbieten?

    Toi, toi, toi weiterhin für den Kleinen!


  9. #19
    Avatar von nutellabrot19
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    Ganz toller Bericht!!!
    danke!
    Gruß Nutellabrot
    1,0 Bantam/MEZK/Bartzwergmix,1,0 Seidi/Bantam/MEZK Mix, 0,1 Cochin-ZC/Seidi Mix, 0,2 MEZK; 0,5 Antwerpener Bartzwerg; 0,2 Sebright, 0,1 cream Legbar, 0,2 Opal Legbar , 0,1 Bantam/MEZK/Sebrightmix ,0,1 Bantam/MEZK/ Bartzwergmix

  10. #20
    Avatar von Tanny
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    Hallo allerseits,
    kurze Info Der Kleine fliegt mit seinen Eltern die ersten Runden draußen rum er scheint es also geschafft zu haben.

    @ Nicolina : ja, ich denke, daß das Entfernen der alten Nester sinnvoll ist.
    Natürlich schleppen die Schwalben auch immer Parasiten mit sich rum. Aber ich glaube, dass Brut damit leben kann, wenn sie aus dem alten Nest nicht zusätzlich belastet werden.
    Ich habe dieses Jahr folgendes beobachtet:
    Die Nester auf der Diele sind alle ur- uralt - teilweise wie mir der Vorbesitzer des Hofes sagte, mehr als 10 Jahre.

    Hier auf der Diele haben dieses Jahr drei Brutpaare ihre erste Brut komplett vergeigt und das eine Brutpaar, was dann einen 2. Versuch (wieder in einem der vielen Altnester) versuchte ist jenes, wo ich das letzte Küken retten konnte.

    Drüben im alten Kuhstall war ja vor 2 Jahren ein Nest runtergekommen - aus diesem hatte ich ja dann die Küken von Hand aufgezogen.

    An derselben Stelle haben wir im Herbst ein Kunstnest installiert, damit es nicht nochmal zu einem Absturz kommt.
    Das Pärchen, was im Frühjahr dieses Nest bezogen hat, hat seine komplette Brut erfolgreich und zügig aufgezogen und sofort ein neues, 2. Nest einen Balken davor gebaut, wo es gerade seine 2. Brut füttert - ebenfalls erfolgreich.

    Die Schwalben wechseln die Nester sowieso für jede Brut (ich vermute mal, um genau das Parasitenproblem im Griff zu halten).

    Außerdem fiel mir erstmals bewusst bei dem Kleinen hier auf der Diele auf - vermutlich, weil ich das so genau beobachtet habe -, daß die Eltern von der Sekunde an, wo die Küken genug Gefieder haben, um warm zu bleiben nicht mehr selbst ins Nest gehen und sich dort auch keine Sekunde länger aufhalten, als nötig ist, um Futter in den Schnabel der Kleinen zu schieben und das "Kotpaket" abzunehmen und wegzutragen. Ansonsten sitzen sie immer irgendwo etwas auf Abstand vom Nest und reden mit den Kleinen.

    Ich denke mal, wenn ich sehe, daß die Schwalben nur zwei bis 4 Tage brauchen, um ein neues Nest zu bauen, daß man die alten Nester bedenkenlos entfernen kann und entweder gar nichts hintut oder aber Kunstnester aufhängt, aus denen man im Herbst dann sämtliches Polstermaterial entfernt damit da keine alten Parasitenbruten überwintern können.

    Ich werde das dieses Jahr jedenfalls mal so machen und dann kann ich hoffentlich nächstes Jahr positivere Berichte von unseren "Dielenbruten" liefern

    LG
    Kirstin

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