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Thema: Wie kann eine Impfung ansteckend sein?

  1. #1

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    Wie kann eine Impfung ansteckend sein?

    Hallo,
    Ich habe jetzt schon mehrmals gelesen, dass man frisch geimpfte Küken/Hühner nicht mit ungeimpften zusammen lassen soll. Kann mir jemand erklären warum das ansteckend sein soll? Ich beziehe mich auf aktive Newcastle und IB Kombinations Impfung. Warum soll der Impfstoff im einen Huhn Antikörper erzeugen können und im anderen die Krankheit? Ich verstehe das nicht. Wäre froh um Aufklärung.

    Danke
    Sonja

  2. #2

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    Hallo Sonja,

    wie sich das genau verhält verstehe ich auch nicht ganz. Ich habe mich mal mit dem Sinn der ganzen Impferei auseinandergesetzt und da gibt es einiges was ich einfach unlogisch finde. Allerdings habe ich nur Infos über Impfungen die bei Menschen angewandt werden.
    Da gibt es z.B. einen Impfstoff, der nicht das abgeschwächte Bakterium sondern das Gift das dieses produziert enthält. Wenn ich mich recht erinnere war es TBC, bin aber nicht mehr sicher. Ich frage mich, wie kann man immun gegen ein Bakterium werden wenn man sein Gift verabreicht bekommt? Wenn uns ne Biene sticht werden wir ja auch nicht immun... Naja, ist wohl was für gebildetere Menschen als mich... Oder es steckt hinter dem ganzen Irrsinn was anderes...
    Vielleicht meldet sich ja noch jemand, der sich in der Thematik auskennt, würde mcih nämlich auch sehr interessieren

    Liebe Grüße
    Sabrina

  3. #3
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    Das Problem ist eher, dass ungeimpfte Tiere die frisch geimpften Tiere infizieren könnten, bevor der Impfschutz einsetzt.
    Impfviren sind so abgeschwächt, dass von den kaum eine Gefahr ausgeht!

  4. #4

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    Hallo

    Es gibt sogenannte Tot- und Lebendimpfstoffe.
    Bei der Verwendung von Lebendimpfstoff wird auch immer der Erreger mit dem Kot des geimpften Tieres ausgeschieden und kann somit ungeimpfte Tiere anstecken.

  5. #5
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    Bei den Lebendimpfstoffen wie Marek handelt es sich um sogenannte attenuierte, d.h. abgeschwächte Impfviren.
    Die richten bei ungempften Tieren genauso viel an, wie bei Geimften!

  6. #6
    Avatar von Suesusi
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  7. #7
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    Achtung, das Video bringt den PC zum abstürzen!

    Viren-Warnung!!
    Geändert von Redcap (07.12.2013 um 22:06 Uhr)

  8. #8

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    @chou99
    Das ist eben genau das was ich nicht verstehe. Warum soll der Erreger im Kot eines geimpften Tieres ein ungeimpftes anstecken? Es ist doch immer noch der gleiche Impfstoff, und der hat beim ersten Huhn eine Impfwirkung. Warum soll denn das zweite daran erkranken??
    Aussderdem verliert ja der Wirkstoff innert 2 Stunden seine Wirksamkeit, und ich zweifle dass dann im Kot noch irgendetwas lebendes ist....

    LG
    Sonja

  9. #9
    Avatar von MonaLisa
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    Der Impferreger vermehrt sich im Huhn ohne es krank zu machen. Dagegen entwickelt es dann trotzdem Antikörper, die es vor der richtigen Infektion dann schützen sollen. Während der Anfangs-Vermehrung der Viren oder Kokzidien werden diese dann auch ausgeschieden und können andere Tiere anstecken. Solange die Erreger durch die Körperpassage nicht verändert wurden, sollten sie für andere Tiere nicht gefährlich werden.
    Sie könnten aber durchaus auch verändert ausgeschieden werden. Dann wäre deren Wirkung nicht vorhersagbar. In der Regel passiert dies aber bei den geprüften Impfstoffen nicht.

    Gruß Petra
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    Ein Tropfen Hilfe ist wertvoller, als ein Ozean voller Sympathie. Verfasser unbekannt

  10. #10
    Avatar von Trollslender
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    Mareksche Lähme trotz Impfung?




    Immer wieder werde ich in den letzten Jahren von Züchtern verschiedener Rassen angesprochen, dass Tiere an der Marekschen Lähme erkrankt sind. Gesprochen wird hier von der "inneren Erkrankung".



    Hier ist zunächst einmal klar zu stellen, dass es verschiedene Formen dieser Erkrankung gibt:



    Klassische Form:
    Zunächst wankender Gang, dann liegen die Tiere auf der Seite und strecken die Beine von sich. Die Tiere fressen zunächst normal weiter, soweit sie an Futter und Wasser gelangen können. Es ist ein längeres Dahinsiechen. Irgendwann sterben die Tiere dann.



    Augenform:
    Die Pupille verändert sich. Die Ränder sind zackig und das Sehen wird deutlich eingeschränkt. Der Augennerv ist geschädigt und führt zur Erblindung.



    Hautform
    Ganze Partien der Haut werden durch den Federausfall kahl. Die Federfollikel sind deutlich vergrößert und gerötet.
    Diese Form ist beim Rassegeflügel selten. Meistens tritt sie in Mastbeständen auf.



    Tumoröse Form:
    Äußerlich ist oft nichts an den Tieren erkennbar. Die Tiere magern ab und verenden. Eine Sektion ergibt, dass sich an einem Organ ein Tumor befindet. Dieser Tumor liegt häufig am Darm, am Drüsen- und Muskelmagen. Hierdurch können dem Körper nicht genügend Nährstoffe zugeführt werden, so dass die Tiere stark abmagern und sterben. Die tumoröse Form ist inzwischen die häufige Form der Marekschen Krankheit.
    Ursächlich für die Erkrankung ist ein Herpesvirus. Dieses Virus (Feldvirus) kann im Staub, der sich in den kleinsten Ecken im Stall befindet, bis zu 4 Monate ansteckungsfähig überleben. Selbst mit gründlicher Reinigung und Desinfektion ist man nicht sicher, dass eine Ansteckung der Küken nicht erfolgt, da das Virus irgendwo im Bestand noch vorhanden ist.



    "Meine Küken sind aber doch geimpft!" Dieses ist dann oft eine fast schon fragende Antwort der Züchter. Stellt man die Frage, mit welchem Impfstoff die Impfung erfolgt ist, so wird oft gefragt: "Wie, gibt es denn da mehrere Impfstoffe?" Die nächste Frage von mir ist dann: "Wie wurde der Impfstoff denn gelagert, im Kühlschrank oder im Stickstoffbehälter bei ca. -170° C?" Die Antwort: "Im Kühlschrank.". Jetzt ist klar, dass mit dem PHV-Impfstoff (Putenherpesvirus) geimpft wurde.
    Dieser Impfstoff neigt leider dazu, maternale Antikörper (mütterliche Antikörper) zu bilden. Das heißt dem Küken werden Antikörper über das Brutei mitgegeben. Dieses ist natürlich nicht unbedingt schlecht. Das Küken hat dann aber einen so hohen Titer (Antikörperstand) beim Schlupf, dass die am 1. Tag mit dem abgeschwächten Putenvirus erfolgte Impfung wirkungslos bleibt. Einfach gesagt: Die Antikörper zerstören die Impfviren und es erfolgt nicht der Aufbau eines Impfschutzes. Die Antikörper reichen aber nicht aus, das Küken vor einer Infektion durch das im Bestand vorhandene Marekvirus (Feldvirus) zu schützen und es infiziert sich.



    Deshalb erkranken dann später die Jungtiere trotz erfolgter Impfung!



    Was ist nun zu tun?



    Seit einigen Jahren gibt es den Rispens-Impfstoff, der nicht zur Bildung mütterlicher Antikörper neigt.
    Es sollte generell mit diesem Impfstoff geimpft werden.



    Aber hier gibt es für uns kleinen Hobbyzüchter ein großes Problem. Die Kühlkette bei der Lagerung dieses Impfstoffes in Stickstoff darf nicht unterbrochen werden, denn dann ist der Impfstoff wertlos.



    Kleine Tierarztpraxen oder Praxen, die keine Geflügelbestände betreuen, tun sich bei der Beschaffung dieses Impfstoffes schwer. Oft ist es dann auch für den Züchter nicht mehr bezahlbar.



    Ideal ist es, wenn eine Praxis im näheren Bereich ist, die Brütereien betreut, und man sich den dortigen Impfterminen anschließen kann. Die Schlupftermine hiernach zu planen, dürfte nicht das Problem sein.



    Grundsätzlich wäre es sinnvoll, sich auf zwei Schlupftermine zu beschränken, so dass generell auch ein weiteres Impfprogramm im Bestand einfacher zu händeln ist.



    Fazit:



    Bei Marekerkrankungen im Bestand wird nur die Impfung mit dem Rispens-Impfstoff den jährlich wiederkehrenden Ärger verhindern.



    Hermann Kampers


    Gruß Trollslender

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