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Thema: 10 Eier für 99 Cent/ohne Worte

  1. #71
    Bio- Nerd
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    Hy borger,

    ich will keinesfalls PETA in Schutz nehmen oder dergleichen, aber weißt Du, wie oft ich zu meiner Zeit, als ich noch Masthähnchen oder Suppenhühner gegessen hatte, verletzte Tiere hatte?

    Es war zwar nicht die Regel, aber auch keinesfalls selten, dass Hähnchen oder Suppenhühner gebrochene Flügel oder gebrochene Beine, einmal auch einen gebrochenen Rücken hatten, auch Hämatome kamen vor.
    Die "knackfrischen" Brüche wie auch die intensiv dunkel gefärbten Hämatome zeigen, dass die Tiere noch lebten, als das passierte. Die Brüche waren noch nicht ansatzweise verheilt oder angeheilt, was zeigt, dass die Tiere diese Verletzungen kurze Zeit vor ihrem Tod erlitten haben, im Rahmen weniger Stunden. Die dunkel gefärbten Hämatome zeigen, dass das Tier bei Erleidung auch noch für kurze Zeit lebte, denn wenn ein Tier ausgeblutet runterfällt oder irgendwo gegen stösst, gibt es keine Blutergüsse mehr, und mit den Tagen verblassen sie, ebenso, wie unsere blauen Flecken, die ja nichts anderes sind.
    Klar werden nicht ganze Chargen mit Brüchen und Hämatomen angeliefert, ich denke, dass werden immer nur die ersten Tiere sein, die in die Körbe gesemmelt werden, die an die ungepolsterte Kistenwand krachen, oder an deren Ränder, die nachfolgenden Tiere landen dann "abgefederter" und bleiben heiler.

    Auch musst Du bedenken, dass solche Aktionen wie Ausstallungen heutzutage meistens Billiglohnkräfte im Akkord machen. da zählt die Menge pro Zeit, und da es meist Arbeitskräfte aus fremden Ländern sind, ist schon mal eines klar: In deren Heimatländern wird mit Tieren nicht viel Gewese gemacht, spurt's nicht, gibt's 'nen Tritt oder die Peitsche. Warum sollten sie es hier dann anders machen?

    Ich weiß, dass ist jetzt etwas vom Thema Ei ab, passt aber doch dazu, denn mit Suppenhühnern, also den Produzentinnen der Eier, wird das absolut nicht anders gemacht. Zeit ist Geld, also wird gegrapscht und gerafft, ohne große Rücksicht auf die Tiere, und wie schnell knacken Knochen, vor allem bei den ausgelaugten Legehennen oder den blitzschnell hochgepuschten Masthybriden...
    Geändert von Okina75 (15.01.2014 um 19:03 Uhr)
    Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...

  2. #72

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    @ Borger

    Das Jeder seinen "ökologischen Fussabtritt" hinterlässt ist mir vollkommen klar.
    Auch das größere Futtermagen billiger sind als kleine.
    Von 99ct. müssen aber die Ställe finananziert werden, die Hühner aufgezogen werden, das Futter, Lohnkosten und Energiekosten bezahlt werden, der Logistiker der die Eier transportiert, der Landwirt will verdienen, der Supermarkt ebenso, Steuern sollten bezahtl werden und und und.
    Zum Thema Nachhaltigkeit zählt für mich übrigens mehr als nur wieviel kg. Lebensmittel sich aus einem kg. Futter erzeugen lassen.
    Die dichte Konzentration von Mastanlagen in wenigen Gebieten zieht auch eine erhebliche Belastung des Grundwassers mit Nitrat nach sich.
    Glaubst Du das bei 40.000 Tieren in einem Stall der Ausbruch von Seuchen anders als nur durch massiven Einsatz von Antibiotika verhindern lässt? (Hähnchen bekommen von 30 Tagen an durchschnittlich 20 Tagen Antibiotika!!).
    Zum Thema Nachhaltigkeit gehört auch eine wirtschaftliche Dimension.
    Ich halte es eben nicht für wirtschaftlich nachhaltig, wenn sich Wertschöpfung und Kapital auf einige Wenige konzentiert.
    Die staatlich subventionierte "Sklavenarbeit" in den Großschlachterein halte ich eben nicht für Nachhaltig.
    Auch dieses Thema ist unweigerlich mit den Großmastanlagen verbunden.
    Ansonsten stimme ich den Aussagen von Okina zu.
    Geändert von hühnerleiter (15.01.2014 um 21:02 Uhr)

  3. #73

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    @Okina

    Selbst wenn die Arbeit von Kolonnen gemacht wird, läuft da in aller Regel noch ein Betriebsinhaber rum, dem jedes verletzte Tier Geld kostet. Auch wenn er nicht jedes einzelne Tier kontrollieren kann, er wird schon im eigenen Interesse drauf achten, dass sich da unter den Billiglohnkräften keine notorischen Tierquäler einschleichen.
    Das gelegentlich mal ein Tier bei der Verladung verletzt wird, vorher schon verletzt war, oder im Schlachthof verletzt wird, wird sich nie gänzlich verhindern lassen. Aber: Die Zahl dürfte im Promillebereich liegen und damit mehr seltene Ausnahme als die Regel sein.

    Was die ausgelaugten Legehennen betrifft: Ja, so hieß es, die armen Käfighühner sind nach nur einem Jahr ausgelaugt und müssen entsorgt werden. Die Käfighühner haben zumeist so 60 Wochen geschafft. In der Bio-Vorzeigehaltung kalkuliert man heute häufig nur noch 40 Wochen. Nur, da redet keiner drüber. Zu der drastisch verkürzten Legeperiode kommt dann noch ein höherer Futterverbrauch bei niedrigerer Legeleistung.
    Kannst ja mal anfangen zu rechnen, was da pro Ei an Verbrauch fossiler Ressourcen und CO2-Ausstoss mehr zusammen kommt. Ich meine, wenn das jemand unbedingt so haben will und bereit ist dafür zu zahlen, dann kann man das so machen. Aber besonders nachhaltig ist das ganz sicher nicht.
    Nicht jede Veränderung ist auch automatisch eine Verbesserung. Mit der „Energiewende“ wurde die Ausplünderung des Volkes eingeleitet, jetzt kommen die Lebensmittel dran. Am Ende ist nichts besser aber alles teurer. Aufgabe der Medien ist es, das Volk in die „richtige“ Richtung zu treiben.

    Beispiel:
    „Wenn die Biene stirbt, hat der Mensch noch 4 Jahre zu leben“ soll Einstein nach unzähligen Medienberichten gesagt haben. Hat er es wirklich gesagt – in welcher Zitatensammlung ist dieser Unfug überliefert?
    Es ist doch sehr wahrscheinlich, dass Einstein wusste, dass die Bienen nach Amerika erst mit den europäischen Arbeitsmigranten kamen. Die Ureinwohner also weit länger als 4 Jahre ohne Bienen lebten – und wohl auch noch eine ganze Weile ohne Bienen ausgekommen wären. Es fühlt sich kein „investigativer“ Journalist berufen, diesen Sachverhalt aufzuklären, weil das gegen die Interessen der Plünderer ist.

  4. #74
    Avatar von elja
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    Zitat Zitat von borger Beitrag anzeigen
    @Okina

    Nicht jede Veränderung ist auch automatisch eine Verbesserung. Mit der „Energiewende“ wurde die Ausplünderung des Volkes eingeleitet, jetzt kommen die Lebensmittel dran. Am Ende ist nichts besser aber alles teurer. Aufgabe der Medien ist es, das Volk in die „richtige“ Richtung zu treiben.
    Da muss ich borger Recht geben. Wenn man sich nur überlegt wieviele Firmen den Mehrpreis für Strom nicht zahlen müssen. Das darf der Bürger auffangen. Die Energiewirtschaft macht Gewinne wie noch nie und der Bürger zahlt wie noch nie.
    Genauso geht es mit dem Essen weiter. Auch hier eine ungeheure Macht der Konzerne, altes Saatgut wird verboten, alte Pflanzen- und Tierrassen verschwinden. Fertigfutter für Menschen ist das Maß aller Dinge. Versucht einmal vernünftiges Brot oder Äpfel zu bekommen. Wenn man niemanden kennt, der einen kennt, mit dem tauschen kann oder von dem man was bekommt, oder es selber hat, dann wird das richtig schwierig. Orwell hat mit 1984 einen guten Riecher gehabt, es hat nur ein bißchen länger gedauert.
    Sei Wachsam von Reinhard Mey
    ... Der Minister nimmt flüsternd den Bischof beim Arm:
    „Halt' du sie dumm, ich halt' sie arm!“ ...

  5. #75

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    @borger

    Also Deine Antwort ist für mich schon sehr schockierend! Mal abgesehen davon ob nun wirklich sowenige Tiere verletzt werden wie von Dir beschrieben....ABER ich bin der Meinung das ein glücklicheres Hühnerleben von 40 Wochen ist als ein läneres schlechtes Leben von 60 Wochen!
    Bei sowas dann noch von Nachhaltigkeit zu sprechen setzt dem Faß den Deckel auf!!!

  6. #76

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    @hühnerleiter
    Wie gesagt, Aldie Discounter können nur Hühnerbarone mit Mio. Beständen beliefern. Und wenn die nicht rechnen könnten, dann wären sie gar nicht erst so weit gekommen. Sollten sie sich dann doch mal verrechnet haben, dann hält sich mein Mitleid in Grenzen.

    Was die Massentierhaltung betrifft: Solange die Masse nicht bereit ist, Tiere zur Selbstversorgung zu halten, werden einige wenige dafür um so mehr Tiere halten müssen – und das ist dann Massentierhaltung.
    Wenn’s Dir nicht gefällt, erzeuge selbst oder kaufe bei einem Erzeuger deines Vertrauens. Meinetwegen auch bei einem, der seine Tiere lieber elendig verrecken lässt, bevor er ihnen Antibiotika gibt.
    Beim Nitrat kenne ich einige, die sich schon in der „guten alten Zeit“ den eigenen Brunnen ganz ohne Massentierhaltung verseuchten. Ganz einfach mit einem Misthaufen ohne Bodenplatte und ohne Jauche- und Sickerwasserauffang. So ist auch in den Viehhochburgen ein guter Teil Altlasten. Der Mist aus Massenhaltung wird auch auf entsprechend großen Flächen verteilt. Problematisch ist da eher die Freilandhaltung von Hühnern, weil die den größten Teil des Kotes im stallnahen Bereich abladen und dort die zulässigen Höchstwerte weit überschritten werden.
    Ja und Kapitalismuskritik finde ich wirklich spannend, nur habe ich noch keinen dieser Kritiker umsonst arbeiten sehen.

  7. #77

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    @Hornet

    Wenn die Hühner bereits nach 40 anstatt nach 60 Wochen ausgelaugt sind, spricht das nicht wirklich für einglückliches Hühnerleben sondern dafür, dass die Belastungen durch die unnatürliche Herdengröße sich dramatischer auswirken als der Mangel an Bewegungsfreiheit. Es ist nun mal so, dass bei Massenhaltung immer irgendwo Abstriche gemacht werden müssen.
    Und wenn etwas wenig nachhaltig ist, aber gern so beworben wird, dann darf man dem nicht widersprechen? Träum weiter.

  8. #78

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    @borger

    Naja,ich sehe das etwas anders,aber wenn Du meinst....

  9. #79

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    Zitat Zitat von eierdieb65 Beitrag anzeigen
    Grüß euch
    Ich weiß schon lange nicht mehr, was Eier im Laden kosten.
    Mein Eierpreis orientiert sich am Futterpreis.
    Kann mich an mangelnder Nachfrage der Kunden nicht beklagen. Habe fast immer zu wenig Eier.
    Und "Geiz ist Geil" finde ich nicht verwerflich.
    Wenn 5kg Zwiebel um 20 CENT mehr kosten, als 1 kg Zwiebel: Dann kaufe ich die 5 kg.
    Die kommen übrigens aus der gleichen Schütte und der Bauer bekommt deswegen nicht mehr, oder weniger.

    Fleisch? Ich kaufe nur halbe Schweine, aus artgerechter Haltung.
    Ich habe dann zwar einen Tag lang ARBEIT, aber das BESTE Fleisch um 2,88€
    Knochen, 1/2 Kopf, 2 Füße, Innereien, Blut inklusive.
    Übrigens: So lange dauert es nur, weil ich selber Speck mache (und ihn mit Gewinn verkaufe) und deshalb sofort einsalze.
    Geiz ist Geil: Ja, aber nur, wenn man keine Fertigprodukte kauft, sondern schaut, wo es was günstig gibt, ohne sich SCHULDIG zu machen.

    Warum sollte ich die Lohnnebenkosten von 2 Mitarbeitern (Metzger, Fleischereifachverkäuferin ) zahlen, wenn ich selbst ein Messer und eine Kühltruhe habe?
    Übrigens: Die Schnitzel verkauft die SELBE Fleischerei, von der SELBEN Sau um knapp 13€ "einzeln"

    Da bin ich mir zu geizig für.

    lg
    Willi
    Das ist aber nicht geizig, sondern preisbewusst. Und du "erarbeitest" dir den Preisunterschied ja auch selber.
    Selbst bei den Zwiebeln, wenn du die 4 Kilo mehr nach Hause trägst und dort lagerst.


  10. #80

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    @ Borger

    Diese Preise lassen sich nur durch staatliche Subventionen und Dumpinglöhne halten.
    Das System basiert auf Ausbeutung (sei es von Tieren als auch von Menschen).
    Ich sehe mich nicht als Kapitalismuskritiker. Planwirtschaft hat noch in keinem System funktioniert.
    Wenn ich die Befreiung der Großschlachterein von der EEG Umlage sowie das systematische Zahlen von Dumpinglöhnen kritisiere hat es für ich wenig mit Kapitalismuskritik zu tun.
    Und letztlich kritisiere ich auch das Wachsen um jeden Preis.
    Schon Dennis L. Madows hat in den 70èrn erkannt, dass Wachstum immer auch an Grenzen gebunden ist!

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