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Thema: Regenwürmer züchten

  1. #1

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    Regenwürmer züchten

    Hallo,
    züchtet hier jemand Regenwürmer als Zusatzfutter/Eiweissquelle? Einerseits fände ich es spannend, eine solche Wurmfarm zu haben und damit Leckerlies für die Hühner, andererseits wird hier an verschiedenen Stellen vor Regenwürmern als Zusatzfutter gewarnt, weil sie Träger von Parasiten sind. Wie ist Eure Meinung?
    Grüsse, Peter

  2. #2

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    Servus,

    unsere fressen was Ihnen im Auslauf unterkommt. Seit Wochen lieben sie das alte Laub vom letzten Herbst, da drunter muss es wuseln und leben... das wird durchgescharrt und rumgepickt der Kropf gefüllt... Egal ob Fliege Larve Wurm etc. Was kreucht und fleucht ist erstmal zu probieren :-)

    Grüße
    Martin

  3. #3
    Avatar von geo
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    wie wäre es mit einem komposthaufen als wurmzucht? klappt bei mir super!
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  4. #4
    Hahnenflüsterer Avatar von Rocco
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    Klar kannst Du Regenwürmer züchten. Aufwand und Nutzen stehen aber in keinem vernünftigen Verhältnis
    Meine Tiere kommen NICHT in den Topf und die wissen das!

  5. #5
    Huhnicorn Avatar von Findelhuhn
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    Hallo Peter,
    ich 'züchte' Kompostwürmer in einer Kiste. Na ja, züchten kann man das nicht nennen, die glucken sowieso ständig... ganz ohne mein Zutun!
    Ich hatte die Würmer schon vor meinen Hühnern, und ich habe sie immer noch. Sie fressen meine Küchenabfälle und machen ganz wunderbaren Dünger für den Garten daraus. Mein Arbeitsaufwand ist ca. 20 Minuten pro Woche, und etwa alle vier Monate, wenn die 'Ernte' des Wurmkomposts ansteht, drei bis vier Stunden (inklusive Pausen).
    Die Hühner haben die Würmer schon gefressen, aber sie standen nicht sooo weit oben in der Leckerli-Hitliste. Wahrscheinlich, weil sie ja den ganzen Tag auf der Wiese Würmer finden konnten...
    Wenn noch Interesse besteht, kann ich mal aufschreiben, wie ich das so mache mit der Wurmzucht. Und, nein, sie stinken nicht!
    Grüssle vom Findelhuhn
    Geändert von Findelhuhn (13.05.2014 um 03:55 Uhr)

  6. #6
    Avatar von Mato
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    ja, Findelhuhn, schreib mal, wie Du die Zucht baust!
    Grüße, Mato
    2.4 Marans sk, 0.0.11 bunte Kükenschar

  7. #7
    Avatar von thusnelda1
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    Zitat Zitat von Findelhuhn Beitrag anzeigen
    ...Wenn noch Interesse besteht, kann ich mal aufschreiben, wie ich das so mache mit der Wurmzucht.
    Ja, würde mich auch interessieren
    0,1 Grünleger-Hybriden, 1,6 Marans sk, 0,2 Hybrans(=Marbriden), 0,1 Nato, 0,4 Bresse, 0,3 Nackthälse, 0,1 Sussex, 0,1 Amrocks, 1,1 Orlköppe(= Kraienloffs), 1,1 Lavender Araucana, 3,0 Deutsche Reichshühner

  8. #8
    Avatar von Hühnermamma
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    Meine Tucken haben sich über die Regenwürmer Capillarien eingefangen. Evtl. kann man das ja bei Eigenzucht ausschließen?

  9. #9
    Huhnicorn Avatar von Findelhuhn
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    Meine Würmer leben in einer Plastikbox, in der ich ein grosses Loch in den Deckel geschnitten habe und das mit Fliegengitter dicht abgedeckt habe. Unter den Rand habe ich Tesamoll geklebt, damit sie nicht durch die Ritzen kommen. Ich habe die Wurmzucht hier in Amerika angefangen und habe als Faustregel 'one cubic foot per pound of worms' auf den Weg gekriegt – also eine Box von ca. 33x33x33 cm für ein Pfund Würmer. Meine Anfangsbox war ein bisschen grösser, aber das hat trotzdem geklappt. Sie haben sich noch gefunden da drin und sich so fröhlich vermehrt, dass ich erst eine grössere Box brauchte und jetzt schon die grössere Box und die erste Box bevölkern kann.
    Wurmbox1.JPG
    Die Plastikbox ist voll mit angefeuchteten Zeitungsschnipseln. Ich habe einen Papierschredder und da jage ich alte Zeitungen und Telefonbücher durch. Die Art des Papiers ist eigentlich egal, aber je dünner, umso schneller ist es weg. Ich weiche die Schnipsel oder Streifen einen Tag ein und drücke sie dann ein bisschen aus, so dass keine Staunässe entsteht. Würmer brauchen, genau wie Hühner, Magensteinchen, natürlich an die Grösse des Magens angepasst. Ich werfe entweder eine Handvoll Sand, Erde, Lehm hinein, oder getrocknete und dann fein gemörserte Eierschalen. Ein bisschen auflockern, und schon können die Würmer einziehen.
    Wurmbox bezugsfertig.JPG
    Was das Futter angeht, haben sie definitiv Vorlieben, wirklich wählerisch sind sie aber nicht. Wenn ich z.B. Wassermelonenschalen füttere, dann ist Party. Die sind in Rekordzeit weg. Sämtliche Obst- und Gemüseabfälle, Kaffee- und Teesatz werden gerne genommen, man ist nicht wählerisch. Fleischabfälle, Zwiebeln etc. füttere ich nicht, aber eher wegen meiner empfindlichen Nase als wegen der Würmer. Fressen würden die das schon, aber meine Wurmbox steht im Haus, da sich die Würmer bei denselben Temperaturen am wohlsten fühlen wie ich, und ich möchte nicht, dass man gammelige Zwiebeln oder halbverwestes Fleisch in der Wurmbox riechen kann. Was sie absolut nicht kriegen sollen, sind salzige oder fettige Dinge. Ein winziges bisschen ist ok, aber zuviel bringt die Tierchen glatt um, sie haben eine sehr empfindliche Haut und Salz trocknet sie aus und Fett schmiert sie zu.
    Ich sammle meine Obst- und Gemüseabfälle in 1-Kilo-Joghurteimern. Ich schneide sie in eingermassen kleine Stücke, und lagere sie im Gefrierfach. Das hat den Vorteil, dass das Zeug nicht in der Küche rumgammelt, das Einfrieren tötet im Sommer allgegenwärtige Fruchtfliegenlarven ab und verhindert so Fliegenschwärme in der Wurmbox, und nach dem Auftauen sind die Stückchen schon mal schön sabbelig und weich, genau wie Würmer es lieben. Ich grabe ein Loch in der Mitte der Wurmbox, kippe die aufgetauten Küchenreste hinein, mische ein klein wenig durch und bedecke alles wieder mit den Zeitungsschnipseln. Das verhindert Geruchsbildung. Ich verteile das Futter nicht in der ganzen Box. So kann ich besser kontrollieren, ob aufgegessen wurde und nachgelegt werden muss. Ich füttere je nach Besatzdichte, Raumtemperatur und Appetit der Würmchen etwa alle 5 – 7 Tage. Vor dem Füttern mische ich den Inhalt der Wurmbox gut durch, dazu ziehe ich Gummihandschuhe an und drehe das unterste nach oben und lockere alles auf, ich achte natürlich darauf, nicht zu grob zu sein und keine Würmer zu zerdrücken. Das Mischen und Lockern verhindert, dass die unterste, feuchteste Schicht anfängt zu faulen und stinken. Dabei habe ich auch ein Auge auf die Feuchtigkeit – das geht nach Gefühl. Ist die Mischung zu trocken, spritze ich Wasser darüber. Erwische ich versehentlich zuviel Wasser, mische ich trockene Zeitungsschnipsel darunter. Ist alles gut gemischt, grabe ich wieder ein Loch in der Mitte, gebe einen Kiloeimer aufgetaute Küchenreste hinein und schütte es wieder zu. Die Zeitungsschnipsel setzen sich am Anfang und man muss ab und zu nachfüllen, um eine gewisse Höhe beizubehalten.
    Nach und nach wird das Zeitungspapier weniger werden und der Anteil an Wurmkompost steigt. Der Wurmkompost hält die Feuchtigkeit um einiges besser als die Zeitungsschnipsel. Wenn die Würmer fast das ganze Zeitungspapier und all das Futter in allerbesten Wurmkompost verwandelt haben, ist es Zeit zu ernten. Ich setze die Würmchen ein, zwei Wochen auf Diät, dann fressen sie noch das restliche Zeitungspapier auf. Zum Ernten mache ich mir die Tatsache zunutze, dass Würmer lichtscheue Gesellen sind. Ich arrangiere den Inhalt der Wurmbox portionsweise auf einem Tisch in länglichen Häufen. Darüber stelle ich eine starke Lampe und warte ein bisschen. Die Würmer mögen das Licht nicht und kriechen nach unten. Dann trage ich die oberste Schicht ab, rearrangiere die Häufen, warte wieder und mache das ganze so oft, bis ich beim Abtragen auf Würmer stosse. Die kommen dann zurück in die frisch mit vorbereiteten Zeitungspapierschnipseln gefüllte Wurmbox. Oder in eine Zwischenunterkunft, wenn man keine Lust oder Zeit hat, die ganze Box auf einmal zu machen. So perfekt, dass gar keine Würmer im Wurmkompost verbleiben und gar kein Wurmkompost in die frische Box kommt, kann man das natürlich nicht sortieren, es sind ja immer Eier und winzige Wurmbabys dabei. Das macht aber nichts, die wachsen und gedeihen auch im Wurmkompost und wenn ich den im Garten verteile, klaube ich was ich erwische noch raus. In der kurzen Zeit, in der ich Hühner hatte, haben die den Rest sortiert. Den Wurmkompost habe ich in einem Eimer mit lose aufgelegtem Deckel aufbewahrt und ab und zu durchgemischt. Ein bisschen Sauerstoff muss ran, damit es nicht gammelig wird und die hängengebliebenen Würmchen leben können.
    Komposternte.JPG was übrig bleibt.JPG
    Ich habe das ganze nicht wegen der Hühner angefangen – da wusste ich ja noch gar nicht, dass ich überhaupt mal Hühner haben würde – sondern wegen des guten Düngers, den die Tierchen in recht kurzer Zeit herstellen. Sie vermehren sich prächtig, und wenn man den Hühnern ab und zu welche abgibt, muss man wenigstens nicht ständig neue Wurmboxen basteln. Das Vermehren kann man fördern, indem man den Würmern kleine dunkle Verstecke anbietet. In der Wurmbox ist es eh dunkel, aber kleine Separees nutzen sie immer gerne. Lose ineinander gesteckte Eierschalen, Stückchen angefeuchteter grober Wellpappe, Tannenzapfen mit abstehenden Schuppen, der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
    Eigentlich sind die Würmer einfach zu halten, aber wenn sie sich überhaupt nicht wohlfühlen, kann es sein, dass sie versuchen zu türmen. Das ist mir nur einmal passiert, wir hatten eine grössere Menge Hibiskustee aus Blüten gemacht und die Blüten danach in die Wurmbox entsorgt. Der Tee hatte recht viel Säure, und die Würmer waren kreuzunglücklich mit den Resten. Am Abend, als es dunkel wurde, begann der grosse Exodus. Würmer schaffen es durch die kleinsten Ritzen, vorbei am Tesamoll und die Dünnen kamen durch's Fliegengitter im Deckel. Wenn sowas passiert, auf jeden Fall nachforschen, was ihnen nicht passt – in meinem Fall, die Hibiskusblüten wieder rausklauben, es kann aber auch einfach zu nass oder zu trocken oder sonstwas Banales sein. Eine schnelle Lösung ist, einfach eine Lampe über die Wurmbox stellen, ans Licht mögen sie nicht und bleiben drin. Wer will schon eine Wohnung voll Würmern auf Wanderschaft – und die armen Würmer überleben das meist auch nicht lange... Bei mir reichte ein kleines LED-Nachtlicht aus, dass sie drin blieben, natürlich, nachdem die Hibiskusblüten so gut wie's ging wieder draussen waren.
    Wurmbox mit LED-Licht.JPG
    Was nun die Übertragung von Parasiten auf Hühner angeht – ich hatte meine Hühner ja nur genau so lange, dass ich sie richtig ins Herz schliessen konnte, dann musste ich sie abgeben – trau ich mich kein Urteil abzugeben. Hühnchen ist uns ja zugelaufen, die war schon mindestens zwei Wochen auf eigene Faust unterwegs, bis wir sie adoptierten. Sie brachte schon ein ordentliches Sortiment an inwendigen Würmern mit: Capillaria, Askariden und einen Hühnerbandwurm.
    Bei der Haltung von Würmern in einer Box und der Fütterung von Küchenresten können sie nicht viel als Zwischenwirt weitergeben, sie haben ja keinen Kontakt nach draussen. Die Frage ist, bringen sie schon Parasiten mit von dort, wo sie herkommen? Das kommt sicher auf die Haltung in der jeweiligen Wurmfarm an. Eventuell könnte man ja eine Probe vom Wurmkot untersuchen lassen, bevor man die Hühner mit den Würmern beglückt?
    Ich kann noch ein Buch empfehlen, das mir am Anfang sehr geholfen hat, viele Hintergrundinformationen bietet und noch zig andere Möglichkeiten, Würmer zu halten, beschreibt, ich fürchte aber, das gibt es nur in Englisch. Die Autorin heisst Sandra Wiese und der Titel ist 'The Best Place for Garbage'.
    Und jetzt, zum Schluss, noch die Feststellung, dass ich noch nie einem Küken beim Schlüpfen zugeschaut habe, aber dafür einem Wurm! Und das mit dem Küken, das hol ich noch nach...
    Wurmeier.JPG

    Viele Grüsse vom Findelhuhn!

  10. #10
    Avatar von claudia61
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    Zitat Zitat von geo Beitrag anzeigen
    wie wäre es mit einem komposthaufen als wurmzucht? klappt bei mir super!
    ich habe derzeit einen thermokomposter. da müsste das doch eigentlich genauso gut gehen, oder?
    grüsse von claudia
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