Hallo HüFos,
ich halte seit nunmehr 2010 Hühner und züchte verschiedene Farben, um die bunten Eier der freilaufenden Hühner als "Alleinstellungsmerkmal" in der hiesigen Umgebung zu verkaufen. Da ich um nur um die 50 Hühner habe, bin ich als privilegierter " Kleinbetrieb" von der Stempelpflicht befreit (unter 350 Legehennen).
Angemeldet ist das Ganze ordnungsgemäss bei der Tierseuchenkasse, dem Veterinäramt (eigentlich keine Anmeldung erforderlich).
Da ich aufgrund einer anderen Unternehmerschaft umsatzsteuerpflichtig bin, muss ich auch hier von den 10 Eiern für 3 Euro die Umsatzsteuer abführen und habe den Eierverkauf auch in den letzten 3 Jahren ( steuererklärung 2010-2013) angemeldet.
Leider dauerte die Zucht der bunten Eier (aus Maran, Araucana, Cream Legbar pp.) schon ein gutes Jahr, wie ihr wisst, dann als ich fertig war, hatte der Fuchs zugeschlagen und meinen Bestand getötet und ich musste nochmal anfangen. Weitere kleinere Rückschläge durch Raubwild, Raubvögel oder natürliche, Schwund sind ja allen bekannt.
Durch erheblich Investitionen in Form von elektrifizierbaren Weidezäunen, Weidezaungerät, Stromanschluss, Stromkosten pp durch Lichtprogramm sind natürlich in den Anfangsjahren hohe Verluste entstanden, die ich in der Steuererklärung mit meinen anderen positiven Einnahmen verrechnen konnte..
Nun habe ich die berühmte Nachfrage bzw. Prüfung meines Finanzamtes, ob es sich nicht um Liebhaberei handeln würde, der Businessplan muss von Anfang an angegeben werden, die Grösse der bewirtschafteten Hühnerfläche, die Zahl und Art der Hühner (Rassehühner würden für Liebhaberei sprechen) pp.
Ich wende mich an das Forum, da mich interessiert, ob Ihr ähnliche Erfahrungen gemacht habt und wie Ihr das Finanzamt überzeugen konntet, dass Ihr trotz Anfangsverlusten mit letztendlich "Totalgewinn" gerechnet habt.
Ich bin zwar dabei, mir die einschlägigen Urteile des BFH zum Thema Liebhaberei bei landwirtschaftlichem Nebenerwerb durchzulesen. Neben dieser theoretischen Betrachtung interessieren mich aber praktische Erfahrungen, die der ein oder andere mir geben kann.
Freuen würde ich mich daher mehr über an der Sache orientierten Beiträge, als über die Frage warum ich Hühner zum Eierverkauf halte oder dies beim Finanzamt abgebe. Vielleicht hat ja einer das gleiche schon mal beim Finanzamt durchgeboxt...
Mit Dank im Voraus
Polly
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