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Thema: Anäme bei Graugans

  1. #1

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    Anäme bei Graugans

    Hallo liebe Forumnutzer,

    meiner Graugans geht es sehr schlecht. Sie litt vor kurzem längere Zeit an Durchfall, da wir sie zwangsernähren müssen, ist dies nun nicht mehr so problematisch. Sie nimmt also von selbst kein Fressen an, trinkt aber gut und selbststädnig. Bekommt seit über einer Woche täglich 2x einen Brei aus Hafer, Löwenzahn, Hafer- und Weizenkleie, (bei Durchfall auch eine Kohletablette), bene bac und lactogel pet pulver, Elektrolytlösung. Eine Kotuntersuchung hat einen sehr hohen Gehalt an Candida tropicalis ergeben und jetzt kamen die Ergebnisse des Blubildes rein: viel zu wenig rote Blutkörperchen (Labor schreibt hochgradiege Anämie). Dies erklärt auch, warum er ständig schlapp, müde, erschöpft ist und sehr blasse Schleimhäute und Füße hat.
    Außerdem ergab das Röntgenbild ein wahrscheinlich zu großes Herz (hier besteht aber noch Ungewissheit, ob dies wirklich krankhaft ist oder vielleicht auch artbedingt und eine Rücksprache zwischen behandelndem TA und einem Fachmann soll hier Klarheit schaffen). Bei einer Anämie aber wahrscheinlich auch nachvollziehbar?!

    Hier die Werte des Blutestes:

    >Klinische Chemie (photometrisch, ISE)
    >
    >
    > Parameter Ist-Wert Normwert
    > a-Amylase 2798 U/l
    > Cholinesterase 368.0 U/l
    > Gallensäuren 10.70 µmol/l
    > AST(GOT) 12.5 U/l
    > CK 185.5 U/l
    > LDH 201.7 U/l
    > Gesamteiweiß 18.9 g/l
    > Albumin 6.7 g/l
    > GLDH 0.5 U/l
    > Globuline 12.2 g/l
    > Harnsäure 170.0 µmol/l
    > Phosphat-anorg 2.3 mmol/l
    > Calcium 2.4 mmol/l
    > Natrium 144 mmol/l
    > Kalium 4.4 mmol/l
    >
    >Blutbild (Laserstreulicht-Methode)
    >
    > * Erythrozyten - T/l
    > * Leukozyten - G/l
    > * Hämatokrit < 0.10 l/l
    > * Hämoglobin 26 g/l
    >Leider konnte aufgrund der wenigen Leukozyten weder eine
    >Leukozytenzahlbestimmung noch Differentialblutbild angefertigt werden.
    >Die hochgradige Anämie bestätigt sich im Blutausstrich.

    Nun wird versucht rauszufinden, was denn die Ursache für diese Anämie ist. Der behandelnde TA ist in Rücksprache mit einem Wildvogelspezialisten, den er erst die nächsten Tage erreichen wird.

    Weiß jemand, was man hier machen könnte?
    lg srahn89

  2. #2
    Gaensemoralist :) Avatar von gangwald
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    Das dir noch niemand irgendeine Antwort gegeben hat ist schade.. wir muessen mal warten was piaf (aus dem Forum) dazu meint..
    Ich selbst kann dir leider keine akzeptable Einschaetzung dazu geben.. Gut finde ich, das du alles dir machbare unternimmst, deiner Gans zu helfen.. Ich hab selbst mal ein eineinhalb Jahre langes Drama mit meiner Gans Peque durchlitten.. deswegen sind meine Gedanken bei eurer Gans.. Ich drueck euch die Daumen
    "Warning - misuse of the Orgone Accumulator may lead to symptoms of orgone overdose. Leave the vicinity of the accumulator and call the 'Doctor' immediately!"

  3. #3
    Avatar von Blindenhuhn
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    Schubs!
    Das Problem dieser Welt ist, dass die intelligenten Menschen so voller Selbstzweifel und die Dummen so voller Selbstvertrauen sind.
    Charles Bukowski

  4. #4

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    Ich habe auch mit einer Wildvogelspezialisten aus Berlin Kontakt aufgenommen, und ihr den Befund des Blutbildes geschickt. Sie rät zu einem Klinikaufenthalt bei dem Heinz eine Bluttransfusion und zusätzliche Infusionen zur Kreislaufunterstützung bekommt.

    Außerdem schreibt Sie folgendes: "Für die Ursache der Anämie fehlen einige wichtige Daten. So ist wichtig zu wissen, ob es sich um eine regenerative oder nicht regenerative Anämie handelt, das wird auf dem Befund leider nicht mit angegeben. Das sollte über einen Blutausstrich festgestellt worden sein. Auch die Erythrozytenmorphologie wäre interessant, so zum Beispiel ob es toxische Veränderungen zu sehen gab. Nur so kann eine Ursache näher eingegrenzt werden. Allgemein zeigt das Blutbild auch andere starke Abweichungen vom Referenzbereich. Über die stark angestiegene Amylase streiten sich momentan noch die Geister, ob es eine Relevanz für den Vogel besitzt oder nicht. Einige Autoren bringen dies mit einer Bauchspeicheldrüsenerkrankung in Verbindung. Dann ist die Cholinesterase, Albumin und Harnsäure erniedrigt – Ein Hinweis auf einen Leberschaden.

    Bei einer so starken Anämie wundert es mich nicht, dass im Röntgenbild das Herz vergrößert ist. Das ist eine Reaktion auf den geringen Gehalt von roten Blutkörperchen, denn das Herz muss ordentlich pumpen, um diesen Verlust auszugleichen.

    Die Anämie kann entweder durch Zerstörung oder Verlust der Blutzellen (Vergiftung (Blei, Zink, Zwiebeln und anderes), autoimmun, Blutungen) oder zu geringe Produktion (Knochenmarkstumore oder Entzündungen) entstehen. Da bei Ihrem Tier allerdings auch alle anderen Zellen des Blutes fehlen kann es durchaus vom Knochenmark kommen. Es gibt außerdem eine Circovirusinfektion bei Gänsen, die ein solches Bild verursachen kann. Dieses geschieht dann allerdings bereits bei Jungtieren."

    Jeder hier im Forum der Erfahrungen mit Graugänsen hat weiß und kann bestätigen, wie unglaublich sensibel diese Tiere sind. Eine solche Tortour wäre für Heinz mehr als ein traumatisches Erlebnis, wenn er es überhauüt überstehen würde. Für wahrscheinlich Wochen in einer Tierklinik ohne Artgenossen...
    Natürlich warte ich auch noch die Meinung des anderen Wildvogelspezialisten ab.

    Aber langsam schwindet meine Hoffnung und die Unsicherheit eine "richtige" Entscheidung zu treffen wächst.

  5. #5

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    Hallo liebe Forumnutzer,

    es freut mich euch mitteilen zu können, dass Heinz seit Freitag wieder selbstständig frisst. Es war ein unglaublich harter, langer und teilweise sehr verzweifelter Weg. Es grenzt wirklich an ein Wunder. Liebe, Geduld und ein für ihn abgestimmtes Gesundheitsprogramm, waren sicher die richtigen Dinge. Ich habe manche Zwischenberichte in diesem Forum nicht kundgegeben (in einem anderen schon). Daher soll hier noch ein Mal gesagt sein, dass ich mich wirklich um alles selber belesen musste, da die Tierärzte schlichtweg überfragt waren und ich der Gans keine Unterbringung in einer Tierklinik in Berlin zumuten wollte. Also nahm ich alles selbst in die Hand: er hat eine ganze Bandbreite homöopathischer Mittel und zwei Schüssler Salze (u.a. China, Chamomilla, Arnica, Spigelia-> vergrößertes Herz, dann etwas gegen Depressionen, Candidainfektion, ... bei den Schüssler Salzen gab ich ihm das Blut- und Darmmittel (weil hier der Schwerpunkt seiner Erkrankung lag). Ein Wunderbrei aus Löwenzahn (u.a. bei Durchfall), Brennessel (hilft u.a. unglaublich bei der Bildung roter Blukörperchen, reinigt das Blut, Nieren usw.), Haferflocken, verschiedene Wurzelgemüse, Salate, Petersilie, Echinacea, Kleie, Benebac und noch ein anderes Nahrunsgergänzungsmittel, Vitamintropfen, Heilerde, Vitamin K, ... gab es dann immer püriert mit der Spritze und Schlauch direkt in den Kropf (meine Mama hatte hier die meiste Arbeit: fast täglich 2-3 Mal von Weihnachten bis Mitte Februar, meistens alleine!) Eine Woche bekam er kolloidales Silber (bei Heinz wegen der Hefepilze; haben aber damit bis her bei all unseren Tieren sehr gute Erfahrungen gemacht) Bis verganenen Freitag wurde er wirklich täglich zwnagsernährt. Mal ging es besser mal schlechter, manchmal gar nicht.
    Wir haben auf die Kraft der Natur vertrauen müssen, denn bis auf diesen Dingen bekam er nichts weiter (nur zu Beginn, Antibiotika und ein Wurmmittel-> aber keine Besserung dadurch). Letzten Freitag bot ich ihm (wie sonst auch) Futter an und er riss es mir regelrecht aus den Händen...seit dem wird es besser. Das Wasser perlt wieder vom Gefieder ab, die Farbe kehrt zunehmend zurück, er wirkt stabiler (nach wie vor noch sehr mager), aufmerksamer und gibt deutliche Anzeichen, wenn ihm etwas nicht passt.
    Alle Vitamine und Ergänzungsmittel bekommt er immer noch.

    Gangwald: was hast du getan, um deiner Gans zu helfen? Weißt du was sie hatte? Die Partnergans von Heinz habe ich auch Pepe genannt :-).

    Also gut, wenn ihr Fragen habt oder ähnliches, könnt ihr gerne schreiben. Ich hoffe natürlich, mit all diesen Dingen auch anderen Leuten Tipps und Ratschläge geben zu können- alles um den Tieren helfen zu können. Er ist natürlich noch nicht übern Berg, ich finde schade, dass wir nach wie vor nicht wissen was es jetzt war...daher ist auch die Sorge ob dem Heinz das evtl. noch mal bevor steht...aber ich habe immer gesagt, erst wenn er wieder von sich aus frisst, haben wir Grund zur Hoffnung.

    Viele Grüße
    srahn89

  6. #6

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    Das sind ja tolle Nachrichten!!! Alles Gute weiterhin dem Heinz!!!!
    Und halte uns bitte weiter auf dem Laufenden!!!
    LG

  7. #7
    Gaensemoralist :) Avatar von gangwald
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    Zitat Zitat von srahn89 Beitrag anzeigen
    Gangwald: was hast du getan, um deiner Gans zu helfen? Weißt du was sie hatte? Die Partnergans von Heinz habe ich auch Pepe genannt :-).
    Peque hies sie, und was ich getan habe? eben alles was mir moeglich war, (aber was wir nicht wussten, war, das der Tumor schon zuweit fortgeschritten war) Der Tumor hatte ihr eine wirklich fiese Aszites beschert gehabt, alle durchschnittlich 12 Tage bin ich mit ihr zum Doktor um Fluessigkeit auszuleiten, medikamentoes hatte sie zwar Diurethika & zusaetzlich Herzstaerkendes bekommen, aber es wurde daraus leider nur eine rein unterstuetzende
    Massnahme was sehr tragisch war.
    So hat sie schliesslich unglaubliche eineinhalb Jahre mehr auf dieser Welt verbringen koennen.. sonnst waere sie schon sehr viel frueher von uns gegangen... Natuerlich bleibt bei dieser Formulierung natuerlich die Frage offen, ob das nicht Grausam war, was da geschah, und ob wir sie nicht (zwecks verkuerzung ihres Leidens) nicht schon viel frueher haetten erloesen sollen.... oh nein, denn was Peque uns allen deutlich machte, das ihr Willen zum Leben so vehement stark war und sie uns unter vielen Umstaenden wirklich nicht verlassen wollte.. auch nicht ihren Partner, den Culbrut.. Als es dann bis zum Schluss hin zuging, und als wir dann die drei Goessel holten, da ja Culbrut nicht allein bleiben konnte, und als auch Peque endlich sah, das sie Culbrut nicht alleine zuruecklas, erst dann hat sie losgelassen und hat sich ihrem Schiksal in die Haende gegeben, was dann auch sehr rasch im Prozess stattfand.
    Das malingne Karzinom war von Anfang an staerker und durch nichts zu ueberlisten, und ich glaube auch, das Peque das wusste.. Ich meine, ich habe ja nie vorher die Ehre erhalten viele unterschiedliche Gaensecharakteren in meinem Leben kennengelernt haben zu duerfen, aber was mir jetzt mittlerweile ein fuer alle mal klar war, das ich es hier in Peque's Fall mit einer ganz ausserordentlichen und absolut herausragenden und auch durch nichts zu vergleichenden Gans zu tun hatte.. so unglaublich speziell war Sie..
    Sie lebt immer in meinem und auch in Culbrut's und Eli's Herzen weiter..
    "Warning - misuse of the Orgone Accumulator may lead to symptoms of orgone overdose. Leave the vicinity of the accumulator and call the 'Doctor' immediately!"

  8. #8

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    @ gangwald
    Ich hab gestern eure Geschichte gelesen und ich finde Peque hatte die BESTE Familie die sie sich nur wünschen konnte!!! LG

  9. #9
    Gaensemoralist :) Avatar von gangwald
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    uups?! hast du dir tatsaechlich den gesammten "Meine Gans wommbommbelt" -thread durchgelesen? .. das issen ziemlich langer strang...
    "Warning - misuse of the Orgone Accumulator may lead to symptoms of orgone overdose. Leave the vicinity of the accumulator and call the 'Doctor' immediately!"

  10. #10

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    Ja aber du schreibst sehr schön Und ich wollte wissen was mit Peque passiert ist Schön dass sie ihr Leben bei euch verbringen durfte!!

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