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Thema: Kolkraben töten Kälber

  1. #41
    Avatar von Tanny
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    Mir scheint, dass hier verschiedene Rabenvogelarten oft in "einen Topf" geworfen werden.

    Wenn jemand davon spricht, dass er ganze Kolonien in den Bäumen hat, dann handelt es sich nicht
    um Kolkraben, sondern um Saatkrähen (das sind die mit dn grauen Schnäbeln).

    Diese wiederum sind primär keine Räuber, da sie sich hauptsächlich von Sämereien (und unserem
    Wohlstandsmüll) ernähren. Nur bei Gelegenheit nehmen Sie auch mal Weichteile (Augen, Maulfleisch,
    After/Innereien) von frischem Aas mit auf.

    Ihre Schnäbel sind am ungeeignetsten dafür, irgendein Tier - tot oder lebendig - aufzubrechen, weshalb sie
    auch den Zugang über weiche Stellen (z.B. Augen) suchen.

    Rabenkrähen (oder deren Pendant die Nebelkrähen in anderen Teilen Deutschlands), sind Einzelbrüter.
    Ein Brutpaar beansprucht ca 1 - 1,5 ha Revier.
    In diesem Revier werden keine anderen Brutpaare geduldet.

    Trotzdem sieht man oft mehrere Nester, was daran liegt, dass Rabenkrähen neben dem
    Brutnest mehrere Spielnester anlegen.

    Am Rande des Reviers vagabundieren jedoch Junggesellengruppen, die darauf warten, das Revier
    übernehmen zu können – vertreibt man also das Revierpaar, rückt sofort ein Paar aus der Wartereihe
    nach – nachdem es um das Revier erstmal heftige und lautstarke Kämpfe gegeben hat.


    Rabenkrähen sind genau wie Kolkraben Allesfresser und ernähren sich auch von Aas.
    Im Vergleich zu anderen Singvögeln (ja, auch alle Rabenvögel gehören zu den Singvögeln!)
    räubern sie allerdings sehr selten andere Vogelnester oder Jungvögel.
    Sie bevorzugen bereits tote Tiere.
    Ein sehr viel größerer Räuber von z.B. Meisennestern sind, man mag es kaum glauben, Feldsperlinge!

    Und auch Eichhörnchen sind sehr große Nesträuber (sowohl Eier, als auch Brut).

    Kolkraben kommen in Städten selten vor - sie bevorzugen Waldflächen oder freie Landschaft.
    Sie sind quasi der große Bruder der Rabenkrähe und ihr Verhalten (auch was die Brut anbelangt) ist
    vergleichbar.

    Beide – Rabenkrähe und Kolkrabe unterscheiden sich am auffälligsten hinsichtlich der Größe.
    Beide Arten haben schwarze Schnäbel.

    Alle Rabenvögel ernähren ihre Brut genau wie alle anderen heimischen Singvögel
    nahezu ausschließlich mit Insekten - bevorzugt Würmer. Maden, Engerlinge und alles andere, was sie im
    Boden finden.

    Zwei Gründe sind hauptsächlich dafür verantwortlich, warum Rabenvögel und vor allem Saatkrähen
    zunehmend in die Städte umziehen:

    1. Die Auslichtung der freien Landschaft was sehr hohe Bäume anbelangt, ist in den letzten
    Jahrzehnten gewaltig vorangeschritten.
    Heute findet man fast nur noch „Grabenalleen“ oder Einzelbäume inmitten riesiger, freier Flächen, die
    sich als Koloniebäume eignen.
    Diese ungeschützten Standorte sorgen regelmäßig dafür, dass bei Stürmen sämtliche Nester aus den
    Bäumen gefegt werden – zumal der Wind und vor allem Stürme in den letzten Jahren stetig zunehmen.

    Schaut man sich an, wo jeweils Koloniebäume in den Städten sind, wird man feststellen, dass es nahezu immer
    Bäume sind, die bei Sturm durch hohe Häuser Deckung haben.

    2. Sie finden auf den kurz gemähten Grasflächen in den Städten sehr leicht haufenweise Würmer und andre
    Insekten für ihre Brut, während auf den landwirtschaftlichen Flächen durch Spritzen und Co. die Nahrung für die Brut
    vielerorts nahezu „ausgerottet“ ist.

    Ungespritzte Flächen sind fast nur noch Brachflächen, die so hoch bewachsen sind, dass die Rabenvögel dort nur
    schwer an die Bodeninsekten (Würmer, Maden, Engerlinge etc.) herankommen und Weideland ist stetig am
    zurückgehen zu Gunsten von Maisäckern und Co.

    Die Rabenvögel finden also schlicht auf dem Land kein geeignetes Futter mehr für ihre Kinder.

    Zum Jagen lebender Beute sind Rabenvögel vom Bau ihrer Schnäbel und Füsse eher ungeeignet, weshalb
    dies die Ausnahme ist und meist nur geschieht, wenn ein leicht zu erbeutendes Tier sehr geschwächt oder
    sonstwie hilflos ist.

    Rabenvögel sind zwar schlau, aber auch sehr, sehr vorsichtig - und bevor sie ein Risiko eingehen,
    verzichten sie eher auf die Beute - es sei denn, die Not ist sehr gross.
    Ein Grund, warum sogar meine verhältnismäßig kleinen Hühner die Kraahs beeindrucken können

    Ich persönlich schätze die Rabenvögel sehr.
    Meine Saatkrähenkolonie, die ich Anfangs hier hatte, ist leider mittlerweile in die Stadt abgewandert, weil
    ihnen die Stürme 2 x die Nester aus den Bäumen gefegt haben und meine Nachpflanzungen, die den
    Brutbäumen Schutz geben sollen, brauchen wohl noch ein paar Jahre

    Ein Rabenkrähenpärchen habe ich seit einigen Jahren – und ich füttere sie täglich – sie kommen
    mittlerweile auf Zuruf.

    Im Gegenzug halten sie mir in der Brutsaison den Himmel über dem Hof absolut frei von Bussard,
    Habicht, Sperber, Milan und Falke, die ich hier alle zu Hauf habe.

    Während der Brutsaison dürfen die Kandidaten allenfalls über den Koppeln kreisen.
    Wagt sich auch nur einer in Hofnähe, hat er meine zwei schon an den Hacken.

    So mutig die zwei mit den Greifvögeln in der Luft sind – vor meinen Hühnern haben sie Angst.
    Wenn ich die zwei Kraahs füttere und die Hühner das mitbekommen, dann brauchen meine Hühner
    die Krahs nur scharf anzuschauen und schon gehen sie auf Abstand und lassen sich ihr Essen klauen.

    Wenn eine Henne führt, dann läuft sie mitsamt ihren Küken völlig unbeirrt direkt an den Kraahs vorbei.

    Ich habe hier noch nicht einmal erlebt, dass irgendeine Krähe versucht hätte, ein Küken oder einen
    meiner jungen Wildvögel bei ihren ersten Flugversuchen draußen, anzugehen.


    Das sind die zwei Rabenkrähen, die bei mir ihr Revier besetzt halten und meine
    Tiere zuverlässig „beschützen“ vor Angreifern aus der Luft:

    Rabenkrähe IMG_1233.JPG

    Rabenkrähe IMG_0650.JPG

    Rabenkrähe IMG_0259.JPG

    LG
    Kirstin

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  2. #42
    Avatar von ptrludwig
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    Erwähnen sollte man auch noch die Nebelkrähe, bis auf die Farbe mit der Rabenkrähe identisch. Sie kommt östlich der Elbe vor, wärend das Vorkommen der Rabenkrähe westlich der Elbe ist. In Gebieten wo sie aufeinander stoßen vermischen sich die beiden auch oftmals.
    http://www.reuber-norwegen.de/RundeI...elkraehe02.jpg

  3. #43
    Avatar von kniende Backmischung
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    Hier sind wohl tatsächlich Kolkraben gemeint.
    Es handelt sich dabei nicht um Kolonien im eigentlichen Sinne, sondern um sogenannte Junggesellengruppen, zu denen sich die Jungtiere, die nicht mehr in der Obhut des Elternpaares sind, zusammenrotten.
    Das machen die Rabenkrähen genau so.
    Es sind Tiere zwischen zwei und ca 4 Jahren - manchmal auch ältere - die kein eigenes Revier haben und so besser ihr Überleben sichern können, indem sie zusammen arbeiten.

    Was sie im Falle der Übergriffe auf die frisch geborenen Kälber und Lämmer leider eindrucksvoll beweisen.
    Ähnliche Übergriffe hat es auch schon auf Ferkel gegeben, die in Freilandhaltung in einem Biobetrieb geboren wurden.

    LG Silvia
    Geändert von kniende Backmischung (08.04.2016 um 08:10 Uhr)
    Das sind die Weisen, die über den Irrtum zur Wahrheit reisen.
    Die im Irrtum verharren, das sind die Narren.
    F. Rückert
    2.5 Mechelner gesperbert, 0.1 Mechelner fehlfarben gesperbert-weiß columbia, 0.1 LaFleche/Araucana schwarz.

  4. #44
    Avatar von Tanny
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    Hallo Silvia,

    das glaube ich erst, wenn ich es in Aktion sehe - und ich habe weder jemals eine Filmaufnahme
    diesbezüglich gesehen, noch jemanden kennengelernt, der mit eigenen Augen die "Tat" selber
    in Aktion gesehen hat.

    Speziell dieses hier im Eingangsthread verlinkte Video ist für mich einfach ein Witz.

    Da ist eine völlig unaufgeregte, friedlich grasende und wiederkäuende Herde Rinder mit ein paar
    Rabenvögeln dazwischen.

    Ein Rabenvogel hüpft sogar in Richtung Euter einer liegenden, wiederkäuendn Kuh.

    Ich möchte die Kuh sehen, die entspannt liegen bleibt, wenn sie Gefahr erwartet.

    Gerade Rinder sind Fluchttiere, die bei kleinsten Gefahren zu blinder Herdenpanik neigen.

    Da reicht schon der Biss einer Lausfliege und die Kuh geht in blinder Panik unter Umständen sogar durch einen
    Zaun.

    Die Leute in dem Video erzählen was von mehreren toten Kälbern - habe aber die Vögel dabei nicht beobachtet?
    ...und ignorieren die angebliche Gefahr weiter, obwohl sie genau wissen, wann ihre Kälber geboren werden?

    Ich kann nur sagen, hier wird den Vögeln eigenes Versagen in die Schuhe geschoben.

    Ich habe jedes Jahr eine ganze Herde hochtragender Kühe auf meinen Koppeln.

    Mein Bauer weiss absolut immer, wann die Kühe niederkommen sollten - und ab 2 Wochen vorher schaut er
    täglich nach ihnen und kann zu 99 % genau sagen, wann es soweit ist, dass es in den nächsten 24 Stunden
    losgeht.

    Hätten wir hier Räuber, die dem Kalb gefährlich werden könnten, würde unser Bauer bestimmt nicht abwarten, bis
    das Kalb getötet wurde, und dann kommen und zetern.

    In den 7 Jahren, wo ich alljährlich hier Kühe habe, hatte ich genau 6 unerwartete Geburten hier.

    4 x stand ein gesundes Kalb morgens bei der Mama - zu früh geboren.

    1 x war es eine 3 Wochen zu frühe Totgeburt und 1 x hang das tote Kalb morgens hinten aus der Kuh raus - es war schon (wie sich später rausstellte) mindestens 24 Stunden tot - also in der Kuh abgestorben.

    Wären bei diesem Bild

    Kuh Totgeburt IMG_8929.JPGKuh Totgeburt IMG_8931.JPG

    zufällig ein paar Raben mit drauf gewesen, hätte die Schlagzeile geheissen:
    "Raben killen Kalb noch während der Geburt"
    oder so ähnlich.

    Wir konnten nicht einmal in die Nähe der Kuh, weil sie dann sofort aufsprang und flüchtete.
    Wir mussten warten, bis der Bauer, den wir angerufen haben da war, weil die Kuh zu ihm genug
    Vertrauen hatte, um sich auf einen Hänger treiben zu lassen, wo wir dann endlich das tote Kalb ganz herausziehen konnten.

    Es war schrecklich!!! ....aber soetwas geschieht nun mal.

    Wenn eine Kuh sonst hier auf der Wiese kalbt, tut sie das a) meistens nachts (und Raben sind NICHT nachtaktiv) und sie hat mindestens zwei "Hebammen" bei sich, andere Kühe, die absolut alles angreifen, was sich auch nur auf einen Meter nähert.

    Allerdings - und das weiss ich auch von meinem Bauern (der konventionelle Landwirtschaft betreibt), gibt es z.B. extrem große Probleme mit Totgeburten, Verkalbung oder gar nicht erst Aufnahme, seit die Impfung der Blauzungenkrankheit noch häufiger erfolgen muss, als früher schon.

    Diese Impfung scheint eine Menge Ärger zu bereiten.

    Ich glaube aufgrund meiner Kenntnisse über Rabenvögel und aufgrund meiner Kenntnisse über das Verhalten von Nutzvieh diese "Killerstories über Rabenvögel" erst dann, wenn mir jemand seriöse Untersuchungsbefunde aus einer seriösen Pathologie vorlegt, die zweifelsfrei belegen, dass das angeblich getötete Tier gesund und normal zur Welt gekommen ist und die Tötung durch Rabenvögel eindeutig nachgewiesen ist.

    LG
    Kirstin

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  5. #45
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    Es gibt halt unterschiedlich sozialisierte Banden. Es ist ja auch nicht ein Mensch wie der andere.
    Lausche doch noch mal den Ausführungen von Bernd Lindow von der Naturschutzbehörde Prignitz.
    http://www.ardmediathek.de/tv/zibb/R...entId=34535434

  6. #46
    Avatar von Tanny
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    Hallo Redcap,

    dadurch, dass Du den Link wiederholst, wird es für mich nicht glaubwürdiger.

    - Ich sehe eine entspannt grasende und wiederkäuende Rinderherde (die vermutlich
    eher ausser Rand und Band wäre, würde sie unter "Dauerbedrohung" stehen)

    - ich höre, dass die Bäuerin händeringend Beweisfotos machen will, was aber offensichtlich nicht
    klappt, da "die Raben ja so schlau sind und sofort flüchten, wenn jemand kommt" - warum stellt man,
    wenn die Beweise so sehr erwünscht sind keine Kamera auf?

    - ich höre Ausführungen des Herrn von der Behörde, die durch absolut nichts belegt werden - es sind einfach nur Aussagen, die in den Raum gestellt sind - und ich kenne weder die Motivation für diese Aussagen, noch die Interessen dieses Herrn.

    Auf der anderen Seite gibt es überall in Deutschland eine Vielzahl von Interessengruppen, die händeringend
    nach Gründen für Ausnahmeabschussgenehmigungen suchen, um Raben abschießen zu dürfen und
    es gibt ebenfalls überall in Deutschland auch Landwirte (leider gibt es solche....), die, da Rabenvögel geschützt sind, die Hoffnung haben, Verluste unterschiedlicher, anderer Gründe in ihren Beständen durch Entschädigungszahlungen des Staates wegen Artenschutzauflagen (siehe Wolf) auszugleichen.

    Ob überhaupt und welche Interessen hier dahinter stehen, weiss ich nicht.

    Aber ich habe Augen im Kopf und ich kann nur sagen:

    DIESE Rinder haben definitiv keine Angst vor den
    Raben und diese Herde ist nicht gestresst - die Angst hätten sie aber und den Stress
    würdest Du ihnen anmerken, wenn ihre Kälber ständig abgeschlachtet würden.

    Wie gesagt: 4 (angeblich gesund und lebend geborene) Kälber in 5 Tagen ....und die fahren
    täglich mehrmals hin um Fotos zu erhaschen

    Halllooo?
    Ich möchte denjenigen hier im Forum sehen, der 6 brütende Hennen sitzen hat,
    dem die erste Brut beim Schlupf von Ratten unter der Henne weggefressen wird und der
    da, wenn er nichts gegen die Ratten machen kann, nicht die Glucke vorm Schlupf umsetzt
    oder beim Schlupf neben dem Huhn steht, sondern nur jeden Tag die nächste verspeiste
    Brut beweint......

    "Vorverurteilung" scheint eine typisch menschliche Seuche zu sein, die absolut therapieresistent ist.

    LG
    Kirstin

    p.s. ....wen es interessiert, hier ein Auszug aus Wikipedia:


    https://de.wikipedia.org/wiki/Kolkra...und_Weidetiere


    Zitat Anfang:
    Kolkraben und Weidetiere

    In regelmäßigen Abständen sind Kolkraben Gegenstand von Schadensmeldungen durch Weidetierhalter und entsprechenden Pressemeldungen[19], wobei Kolkraben die Tötung von Lämmern, Kälbern bis hin zu ausgewachsenen Rindern zugeschrieben wird. Dort, wo diese Meldungen wissenschaftlich überprüft wurden, haben sie sich in allen Fällen als unzutreffend oder erheblich übertrieben erwiesen.[20] In Brandenburg wurden solche Schadensmeldungen angesichts anhaltender Pressemeldungen zwischen 1995 und 2000 umfassend untersucht.[7] Von den angeschriebenen 391 Mutterkuhhaltern meldeten 13 % Schäden durch Raben, von 100 Schafhaltern 22 %. Insgesamt 39 Halter wurden daraufhin besucht und näher befragt. Im Ergebnis konnten bei dem größten Teil dieser Halter keine Schäden festgestellt werden, die Schadensmeldungen wurden von den Meldern nicht sicher auf Kolkraben zurückgeführt, betrafen nur ohnehin schwer erkrankte Tiere, und zum Teil waren die Schadensmeldungen frei erfunden. Bei insgesamt drei Rinder- und fünf Schafhaltern ergaben sich bei den Besuchen Hinweise auf tatsächlich durch Raben verursachte Probleme. Diese daraufhin im Rahmen von Freilandstudien näher untersuchten Herden zeichneten sich in erster Linie durch ein attraktives Nahrungsangebot für Kolkraben aus; dieses bestand aus einem für Raben frei zugänglichen Futter der Herde, Nachgeburten, frischem Kot vor allem von jungen Kälbern sowie kaum noch lebensfähigen oder toten Weidetieren. Die Feldbeobachtungen ergaben, dass Raben in diesen Herden systematisch die Gesundheit der Weidetiere durch Zwicken oder Schnabelhiebe testen und dies sofort einstellen, wenn die Weidetiere artgemäß darauf reagierten. Zu Hackverletzungen kam es bei von der Mutter nicht betreuten, lebensschwach geborenen oder kranken Jungtieren, bei schweren Geburten und bei nach der Geburt festliegenden Jung- oder Alttieren.

    Trotz des Angebots der Behörde, möglicherweise durch Raben getötete Tiere kostenfrei hinsichtlich der Todesursache untersuchen zu lassen, wurden den Untersuchern nur in sehr geringem Umfang tote Weidetiere übergeben; insgesamt wurden 19 Lämmer und 16 Kälber untersucht, die vorgeblich durch Raben getötet worden waren. Eines der Lämmer hatte eine andere Todesursache, die übrigen 18 hatten ausnahmslos erhebliche Schädigungen wie Infektionen, schlechte Ernährungszustände oder waren nach der Geburt nicht lebensfähig. Die Hackspuren durch Raben waren sowohl vor als auch erst nach dem Tod der Lämmer entstanden. Die untersuchten Kälber waren alle durch andere Ursachen verendet und erst nach dem Tod von Raben angehackt worden. Bei vielen weiteren zur Untersuchung vorgelegten Tierkörpern oder Fotos von diesen war offensichtlich, dass Raben nicht für den Verlust ursächlich waren, hier wurde von vornherein auf eine Untersuchung verzichtet. Eine Tötung gesunder Lämmer, Kälber oder gar Rinder konnte in keinem Fall nachgewiesen werden.

    Die Autoren weisen zusammenfassend darauf hin, dass die festgestellten Schäden durch Raben unter anderem durch eine intensive Betreuung der Herde während der Jungtiergeburten, die frühzeitige Beseitigung von Kadavern und geschwächten Tieren, die Unzugänglichmachung des Futters durch entsprechende Vorrichtungen und die Auswahl von für die Freilandhaltung geeigneten Weidetierrassen vermieden werden können.

    Zitat Ende
    Geändert von Tanny (08.04.2016 um 14:14 Uhr)

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  7. #47
    Moderator Avatar von Lisa R.
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    Danke Kirstin, ganz genauso sehe ich das auch. Und das sind auch meine Erfahrungen.

    Ich sage auch weiterhin nicht, dass Rabenvögel dass nicht können oder tun - aber einen einzigen Beweis würde ich doch gerne mal sehen.
    Bei der heuten Videotechnik müsste das zu machen sein, wenn es denn so wäre.

    Wofür ich allerdings belegbare Beweise kenne, ist die Neigung des Menschen anderen die eigenen Fehler/Versäumnisse anzulasten und oftmals auch ungerechtfertigte Entschädigungen einzufordern.

  8. #48
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    Die hab den Link nachgerückt, damit Du die Aussagen von Bernd Lindow von der Naturschutzbehörde Prignitz noch mal aufmerksam lauschen kannst.
    Sag bloss Dir würde es am Arsch vorbei gehen 5 Kälber zu verlieren? 5 eindeutig massakrierte Kälber in 4 Tagen ist nicht normal.
    Zitat Zitat von Tanny Beitrag anzeigen

    Wie gesagt: 4 (angeblich gesund und lebend geborene) Kälber in 5 Tagen ....und die fahren
    täglich mehrmals hin um Fotos zu erhaschen
    Geändert von Redcap (08.04.2016 um 17:50 Uhr)

  9. #49
    Avatar von Stefanie
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    Zitat Zitat von Lisa R. Beitrag anzeigen
    Danke Kirstin, ganz genauso sehe ich das auch. Und das sind auch meine Erfahrungen.

    Ich sage auch weiterhin nicht, dass Rabenvögel dass nicht können oder tun - aber einen einzigen Beweis würde ich doch gerne mal sehen.
    Bei der heuten Videotechnik müsste das zu machen sein, wenn es denn so wäre.

    Wofür ich allerdings belegbare Beweise kenne, ist die Neigung des Menschen anderen die eigenen Fehler/Versäumnisse anzulasten und oftmals auch ungerechtfertigte Entschädigungen einzufordern.
    Kirstin und Lisa,

    ich sehe das genauso und stimme euch beiden uneingeschränkt zu.

    Als ich meinem Mann das Video gezeigt habe und er die Klagen der Bauern hörte, man könne die Raben bei ihren Mordtaten nicht filmen, sie seien zu schlau und flögen immer weg, war das erste, was er völlig verständnislos fragte: Wie wär's denn mal mit Wildkameras??

    Bevor man den Raben die Schuld in die Schuhe schiebt und nach Abschussfreigaben schreit, müssen eindeutige Beweise her. Und selbst dann bleibe ich bei meiner Meinung, die ich oben schon gesagt habe: Dann müssen die betroffenen Menschen und die Naturschützer ihren Grips bemühen, um Lösungen zu finden, die Raben, Menschen und Rindern das Überleben sichern.

    Aber es ist immer wieder so: der einzige, der sich nicht anpassen und einfügen und mit dem übrigen Leben auf der Welt arrangieren will, ist der Mensch. Das verlangt er von jedem anderen Lebewesen auf der Erde - dass es sich an die Anwesenheit von Menschen anpasst und gewöhnt und sich mit ihnen arrangiert. Oder eben stirbt. Nur für ihn selber gilt das nicht.
    Oh Mann, ich hab' die Menschheit so dick .............
    Herzlichst, Stefanie
    1,11: Barne-Bärte, Welsumer, Welsumer-Mix, Araucana-Mix, Bielefelder, Maran+, Vorwerk, Araucana, Z-Welsumer
    Es gibt kein Verbot für alte Weiber, auf Bäume zu klettern. Astrid Lindgren

  10. #50
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    Wie erklärt Ihr Euch den Tod von 40 Schaf-Lämmern (Link weiter oben)?
    Wieder nach der Logik ... Nein, das kann nicht sein ... was ich nicht gesehen habe, existiert nicht!?

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