Am Samstagabend ging ich in meinen Garten und wollte den Stall meiner Hühner schließen. Es dämmerte schon, es war gegen 20:30 Uhr. Als ich den Stall betrat, um meinen Lieben wie jeden Abend eine gute Nacht zu wünschen, bemerkte ich erschrocken, dass meine Emma nicht neben den anderen Hühnern auf der Stange saß. Ich schaute im Stall und in der gesamten Voliere nach ihr, ohne Erfolg.
Tagsüber, wenn das Wetter schön ist und ich zuhause bin, lasse ich meine Hühner frei im Garten laufen. Sie lieben es durch die Wiesen zu spazieren, meinen Misthaufen zu durchsuchen und an jeder Ecke zu scharren und zu krätzern. Mir geht es dabei einfach gut, weil ich es genieße meinen glücklichen Hühnern zuzusehen.![]()
An besagtem Abend sah ich Emma noch kurz vor ihrem Verschwinden. Ich war sehr sehr traurig, denn auch die Suchaktionen meiner Familie -bis in die Dunkelheit hinein- blieben erfolglos. Wir suchten wirklich überall, ich wollte die Hoffnung einfach nicht aufgeben. Wir hatten die schlimmsten Befürchtungen und mussten unsere Suche schließlich, als es ganz dunkel war, beenden. War Emma etwa Opfer eines hungrigen Fuchses geworden?Ich sperrte betrübt den Stall zu. Die anderen Hühner waren seltsamerweise noch wach. Es schien so, als ob sie auf Emma warteten. Traurig ging ich an diesem Abend schlafen. Ich hatte Alpträume und wachte oft auf, eine schreckliche Nacht. Für den kommenden Tag hatte ich mir meinen Wecker sehr früh gestellt. Ich hatte die Hoffnung noch immer nicht ganz aufgegeben. Ich wünschte mir so sehr, dass meine Emma sich vielleicht doch nur verlaufen hatte und bei Sonnenaufgang wieder zurück kommt. Als ich am Sonntag aufwachte, noch bevor mich mein Wecker rief, lief ich angespannt in den Garten. Ich ging aus dem Haus, sah meine Emma jedoch nicht. Ich lief über den Hof in unseren großen Bauerngarten, wo auch der Hühnerstall steht. Die Voliere hatte ich extra offen gelassen, damit sie wenigstens dort hinein gehen kann, falls sie zurück kommt. Aber was sah ich da?! Ich traute meinen Augen nicht! Da stand meine Emma vor dem verschlossenen Stall! Sie sah mich sofort und kam auf mich zugerannt. Auch ich rannte ihr entgegen. Sie sah überglücklich aus, als sie mich sah (in meinen Augen schien es so :-)). Ich war unbeschreiblich glücklich!
Schnell ließ ich sie in den Stall. Sie lief sofort zum Futter und zum Wasser und bediente sich ausgiebig.
Danach legte sie ihr Ei und alles war wieder gut. Seitdem lasse ich meine Hühner nicht mehr frei im Garten laufen. Sie haben ja eine ca. 100 m2 große Voliere mit allem was das Hühnerherz begehrt. Ich wollte ihnen nunmal immer noch mehr bieten um ihnen ein wunderschönes Leben zu geben. :-)
Ich hatte einfach das Bedürfnis meine Geschichte mit Euch zu teilen. Vielleicht könnt ihr ja nachvollziehen, wie schlecht es mir ging. Meine Hühner sind wirklich alles für mich. Habt ihr vielleicht auch schon Ähnliches erlebt?
Meine Emma:
Liebe Grüße,
Emmchen
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