
Zitat von
LEnte
HEY LEUTE, BLEIBT MAL AUF DEM TEPPICH ....
Wie das hätte laufen sollen weiß ich auch. Ich bin mit Hühnern (und anderem Viechzeugs) auf dem "Lande" aufgewachsen. Als Ratgeber hab ich Züchter, die die letzten so ziemlich alles an Preisen abgeräumt haben, was es hühnermäßig in Europa gibt.
ABER unsere Hühner verhalten sich leider völlig anders als es im der Betriebsanleitung steht! Bisher sind die Glucken nach einer gewissen Überzeit einfach aufgestanden und haben das Gelege aufgegeben. Ich habe dann die Eier untersucht: keine Anzeichen für Befruchtung oder Entwicklung eines Kükens. Wir dachten der Hahn ist unfruchtbar...
Die Hennen waren vom Verhalten her extrem gluckig! Wir haben hier Video-Überwachung im Stall mit Aufzeichnung. Daraus geht hervor, dass die Glucken nur minutenweise aufgestanden sind um zu fressen, trinken und zu koten und das seit einer Ewigkeit!
In der Herkunftshaltung sind die Tiere lammfromm. So waren meine auch als ich sie übernommen hab.
Aber dort lebten sie mehr oder weniger in Volierenhaltung, mit begleitetem Gassigehen im Ziergarten.
Es sind halt wertvolle Zuchttiere. Unsere Hühner waren aus dem Zuchtprogramm geflogen und wir bekamen sie geschenkt.
Jetzt leben sie als Sentinel-Tiere im Freiland/Garten-Haltung zusammen mit Katzen und Enten. Hier gibt es auch viele große Greifvögel, die bei den Nachbarn schon ordentlich aufgeräumt haben. Das Gelände wir auch ständig von Fuchs, Waschbär und Mardern besucht und belagert. Das Verhalten der Hühner hat sich dadurch drastisch verändert. Vorher ließen sich alle anfassen und man konnte sie sich auf die Schulter setzen und mit ihnen herumlaufen. Das geht jetzt mehr! Der Hahn greift alles sofort entschlossen an, was nicht zu seinem Weltbild passt. Letztens hat ein Bussart versucht auf der großen Wiese anzufliegen. Die Steigleistung, mit dem unserem Zwerghahn den Greif angegriffen hat, hätte ich einem Huhn nie zugetraut. Der deutlich größere Greif hat im Luftkampf gnadenlos den Kürzeren gezogen! So wie der völlig überraschte Greif hinterher auf den Bäumen saß, braucht jetzt einen Psychiater. Leider hab ich kein Video davon, weil ich diesen Bereich aus juristischen Gründen nicht überwachen darf.
Diverse Greifvögel saßen noch Tage danach auf unseren hohen Eichen, trauten sich aber nicht mehr...
General "Horst" hat die Sache hier fest im Griff!
Unsere Hühner fangen erst bei einer extrem hohen Anzahl ( > 20 ) von Eiern im Nest an zu brüten, deshalb haben wir Ihnen die "Überzähligen" abgenommen. Wenn wir uns den Nestern nähern, haben sie ihr Gelege extrem verteidigt. Wir wollten sie nicht noch agressiver machen und haben sie dann ganz in Ruhe gelassen. Ich vermute die haben in den ersten 3 Wochen gar nicht gebrütet, sondern wieder Eier nachgelegt bis sie Ihre Mindest-Anzahl erreicht hatten, das Nest bewacht, und erst dann die Brut gestartet. Anders kann ich mir das nicht erklären.
In meiner Südhessischen Heimat ist es früher bei den Bauern üblich gewesen, die verlassenen Eier in denen Leben war, einer andern Glucke unterzulegen. Die schon geschlüpften Küken verlassen nach ca. 24 Stunden dann das Nest, und schließen sich einer Führenden Henne mit ähnlich alten Küken an. Die andere Glucke bleibt dann solange auf dem Nest sitzen, wie sie Eier oder Lust hat. Manche Glucken saßen so auf über 70 Eiern! So viel zur Tradition. Als kleines Kind gehst du nur einmal zu nah an so ein Glucke ran! Das waren keine Minizwerghühner sondern sehr schwere, große Landhühner, eben die Nachfahren von Raptoren. Viele Hofkatzen, die mal Lust auf lecker Kücken hatten hatten, waren damals nur einäugig! Selbst der Hofhund machte um solche Glucken einen großen Bogen.
Irgendwie verhalten die Viecher sich so ganz anders als es im Handbuch steht. Jetzt geh ich mal in der Stall und seh mal nach dem Rechten, sofern mich der Hahn reinlässt...
LG LEnte
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