Hy!
Ich kann von zweierlei berichten.
a) war ein Steinmarder, der überfahren auf dem Grundstück eines Bekannten lag und den ich mir zum Abbalgen mitnehmen durfte.
Wie sich 's herausstellte, war das eine wohl uralte Fähe, die im Wettstreit mit jüngeren Konkurrenten um ihr Revier kam und bei Abwandern um's Leben kam. Uralt deshalb, weil ihr schon der eine oder andere "Backenzahn" fehlte und vor allem ihre Fangzähne (drei, der vierte war abgebrochen) quasi "bis auf die Felgen" runter waren, also nur mehr abgewetzte Stummel.
Natürlich habe ich mich gefragt, wie insbesondere die Fangzähne derart abnudeln können, wo ein Marder doch kaum mal was härteres kaut als vllt. Rattenknochen, und die auch nicht mit den Fangzähnen durchbeißt. Erklärt habe ich es mir mit diversem Draht im Laufe ihres Lebens. Bin da nicht endgültig sicher, aber:
b) schaffen es auch Karnickel in langer Käfighaltung, sogar stärkeres Gitter zur ruinieren und
c) haben wir in der Scheune noch die alten Karnickelbuchten von unseren Vorbesitzern hier.
Und da sind an zwei der unteren wie an zwei der mittleren jeweils im Eck, wo die Zwischenwände sind (also fester Kletterhalt) in verschiedenem Maße richtig große Löcher im Draht. Bei dem es sich um grün kunststoffummanteltes, ganz normales Sechseckgeflecht handelt, "Karnickeldraht" eben, aber feinerer Maschenweite von etwa 20 mm.
Könnten auch die Karnickel von innen gewesen sein, aus Langeweile machen die ja gerne mal Gitterbeiß- Orgien, ABER das Gitter an den Löchern wölbt sich tendenziell nach innen. Ebenso wie an drei/ vier weiteren Beulen im Gitter.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass ein Marder diesen pupsnormalen handelsüblichen verzinkten Draht, der vllt. einen halben Millimeter dick ist, bei genügend Motivation und Zeit durchbekommt, denn ähnlich unbegreiflich ist es bspw. für mich, wie Katzen, Füchse und/ oder Dachse in straff gespannten Maschendrahtzaun mit 3 mm Drahtstärke ihre Schlupflöcher reingebohrt kriegen. Das ist für mich unglaublicher als das Durchbeißen eines solchen Quasi- Nichtses wie einem normalen Sechseckgeflecht- passiert aber regelmäßig.
Ich werde mal zusehen, ob ich irgendwo irgendwie mal einen Druckmesser finde. Den ich dann an meiner Gartenschere anbringe, mit der ich auch dünnere Drähte durchknippern kann. Um auf diese Weise mal die Drücke zu ermitteln, die nötig sind um diverse handelsübliche Drähte durchzubekommen.
Und dann mal schauen, ob irgendwann schon mal jemand den Bissdruck von Marder oder Fuchs auf den Scherenzähnen gemessen hat. Bin ziemlich sicher, dass sich Krauftaufwand an der Gartenschere mit dem Beißdruck vom Marder überschneiden.
Rein subjektiv betrachtet brauche ich weniger Druck, um einen handelsüblichen Karnickeldraht von 0,5 oder 0,7 mm Drahtstärke durchzuknippern als manuell ein Ei zu zerbrechen- und letzteres schafft der Marder ja prima und zielsicher...
Lesezeichen