Hallo,
ja der Thread, ich habe mal überlegt ob ich nochmal was schreiben soll, habs dann aber irgendwie gelassen, weiterberichtet habe ich in meinem anderen Faden. Da gibts auch aktuelle Bilder:
https://www.huehner-info.de/forum/sh...tenrath/page94
Ich kann dir aber gerne ein Update geben. Erstmal vielleicht noch ein Bild und ein Video von dem Junghahn, der hat noch einige Zeit bei einer Nachbarin gelebt, nachgezogen wurde mit ihm kaum, jedoch von seiner Indermix-Halbschwester:
Damit war bewiesen; Ja es ist durchaus möglich den Doppelkamm auf andere Kammformen zu übertragen. Das war ja auch die Hauptabsicht dieser Verpaarung.
Nur der Start mit dem Doppelkamm war der Falsche, den sollte man eher zum Schluss einkreuzen.
2018 hatte ich durchaus übertrieben mit der Tierzahl was die ganze Sache recht arbeitsintensiv gestaltete und auch für die Tiere nicht gut war. Ich wollte halt im jugendlichen Leichtsinn nochmal möglichst viel machen, bevor ich es reduzieren musste. Trotzdem habe ich daraus durchaus ein paar wichtige Erkenntnisse gewonnen und nützliche Zuchttiere gezogen von denen ich die letzen Jahre noch viel nachgezogen habe.
2019 musste ich dann alles auf rund 30 Tiere runterbrechen da ich mit dem Studium begann. Leider war der auserkorene Hahn für das Projekt ein "Hennenkiller" sodass es von ihm nur ein Küken gab. Alle anderen Hähne waren dann leider schon geschlachtet...
Der andere Hahn, ein Araucanamix, war zwar charakterlich super, hat aber sonst langfristig kaum brauchbare Nachkommen gebracht. Ein paar Jungtiere habe ich von verschiedenen Glucken aufziehen lassen, darunter auch ein (Shamo x Cream Legbar) x Schijndelaar von besagten Hahn, den fand ich ebenso hübsch wie seinem Vater und habe ihm eine Chance gegeben. Also 1 Hahn der in die Zucht ging.
2020 gab es dann, wieder mit Glucken, schon mehr Nachzucht. Darunter wiederum ein Hahn von dem Schijndelaarmix, mit einer Schijndelaarhenne. Da er mir aber charakterlich nicht gefiel hielt ich die Augen nach einem neuen Hahn offen. Da ich zu dem Zeitpunkt mehr mottled in der Herde haben wollte und Pfandfrei zufällig einen Hahn abzugeben hatte zog Forest bei mir ein und zeugte mit der selben Schijndelaarhenne einen Hahn. Ende des Jahres bekam ich noch zwei (Italiener x Augsburger) x Shamo Henne von Tsunade von denen eine die direkte Vorfahre meiner beiden diesjährigen Zuchthähne ist. Also 2.1 die in die Zucht gingen. Forest hatte ich wieder Pfandfrei gegeben.
2021 habe ich wieder ein paar Bruten mit Glucken gemacht denen ich noch ein paar Küken aus dem Brüter zugeschoben hatte. Die beiden Schijndelaarmix-Hähne haben sich in dem Jahr gut vererbt und besonders mit einer (Augsburger x Malaie) x Indischen Kämpfer-Henne und mit zwei (Malaie x Mechelner) x Kraienkopp-Hennen sowie zwei (Cream Legbar x Shamo) x (Malaie x Mechelner) Hennen (alle aus 201 mehrere gute Nachkommen gezeugt. 2.6 wurden zur Zucht genommen (Je ein Hahn aus den ersten beiden Verpaarungen) und laufen jetzt teils noch rum. Da beide Schijndelaarmixe gut flogen und sich der eine dann noch ein Küken verletzte habe ich mir im Sommer einen Bielefelderhahn aus einer Leistungszucht geholt. Von dem habe ich leider nur eine Henne mit einer MaMeKr-Henne zur Zucht behalten können (die aber super ist). Als zweites kam ein "Schwalmtaler Schneeflockenhahn" der dann leider ein recht schiefes Brustbein hatte und mir auch sonst nicht so gefiel, er zeugte mit einer meiner ältesten Hennen aus 2013 aber noch einen Junghahn. Insgesamt also 3.7. nachhaltig involvierte Jungtiere.
2022 gab es dann eine sehr große Brut mit 72 Küken aus der Brutmaschine, betreut von einer Glucke. Da kamen verschiedenste Hennen zum Einsatz, besonders auch die Shamomixhenne aus 2020 mit dem Junghahn mit Indereinfluss, sie hat auch (wohl mischerbige, dominante) Doppelkämme mit eingebracht. In dem Jahr wurde es etwas bunter, ein paar Merkmale haben sich gefestigt und ich hatte wieder eine große Auswahl von denen 2.11 jetzt noch hier sind oder zur Zucht genommen wurden.
2023 bzw. dieses Jahr gab es wieder eine große Brut mit 73 Küken. Darunter noch 13 Bergische Kräher, die ich auch schon lange mal haben wollte. Der Hahn den ich 2022 wegen seiner Reinerbigkeit bei den grünen Eiern behalten habe hat leider für viele schiefe Schwänze bzw Steuerfedern gesorgt mit denen ich jetzt was "kämpfe". Ansonsten sind es super Hühner bei denen Charakter, Leistung, Grösse, Farbe etc. schon gut passt.
Ich weiß noch nicht was die nächsten Jahre so ist aber ich bin guter Dinge das ich es schaffe die gewollten Dinge zu festigen und immer mehr zu meinem Typ zu kommen.
Hier mal eine Übersicht welche Tiere so zum Einsatz gekommen sind. Stammbaum-Bilder aus dem Frühjahr 2022:
Da ist es der Zwerghahn oben links mit dem grünen Rahmen von dem ich noch zwei Töchter habe, eine mit der Henne unten rechts.
Da ist oben rechts die Indermixhenne aus 2018 die mit dem Forest-Schijndelaar-Mix unten den "Dicken" Hahn in der Mitte unten gezeugt hat. Den hatte ich noch dieses Jahr im Einsatz, ein tolles Tier. Er hat mehrere Töchter und Enkelinnen, auch noch eine aus einer Rückverpaarung mit seiner Mutter. Seine Schwestern oben links und rechts von ihm haben auch noch je eine Tochter bei mir.
Da sind in der Mitte drei Hennen aus 2018. Oben in der Mitte ein Cream Legbar x Shamo, rechts eine Malaie x Mechelner. Die linke Henne hat noch eine Tochter und eine Enkelin die erstmal bleibt. Die Henne in der Mitte hat noch zwei Töchter von denen die Gesperberte 3 Enkelinnen hat von denen die meisten noch bleiben. Die Henne rechts ist die einzige der 3 die noch lebt da sie eine super Glucke ist, sie hat wahrscheinlich eine Enkelin.
Da ist der zweite Cream Legbar x Shamo oben links dessen Ururenkel dieses Jahr der Zuchthahn war. Aus der Verpaarung unten rechts mal die schwarze Araucana x Olivleger die auf dem nächsten Bild zu sehen ist. Links sind der Malaie x Mechelner und eine Kraienkopp zu sehen, oben in der Mitte die beiden Schijndelaar.
Da sieht man wie gesagt die Mutterhenne vom diesjährigen Zuchthahn. Sie war eine super Henne, hat aber anscheinend vom Araucana den Schwanzaufbau geerbt.
Da sieht man nochmal den Bielefelder und seine Tochter unten links die noch hier ist und zwei Töchter hat.
Da noch die Shamomixhenne dessen Sohn und Enkel jetzt die Zuchthähne sind.
Der aktuelle theoretische Anteil an beteiligten Rassen (zum vergrössern klicken).
Kopie.jpg
Es waren besonders Einzeltiere die sich gut gezeigt und eingebracht haben. Oft vom Zufall geprägt. Die Zukäufe per Brutei oder als Junghahn z.B. Oder auch Eigenschaften wie die weißen Läufe die sich seit 5 Generationen gehalten haben obwohl immer wieder gelbe Läufen angepaart wurden, besonders 2021.
Die Hennen waren dabei tendenziell eher alt und die Hähne jung, durch die Hähne hat also eher die Entwicklung stattgefunden und die Hennen sind die stetige Absicherung. Die Haupt - Zuchthähne wurden von Hennen im zweiten oder dritten Legejahr gezogen. Aufgezogen wird seit 2019 nur mit Glucken.
Insgesamt habe ich gelernt das auf jeden Fall der Typ vom Huhn, nicht nur von der Form (darunter auch Federlage, Grösse etc.), auch der Charakter sicher am längsten brauchen und sich erst über die Jahre immer mehr festigen. Weswegen ich meine Hühner auch immer besser finde ;-). Solche Eigenschafen wie Lauffarbe, das sie immer einen Schopf oder eine bestimmte Farbe haben müssen ist mir immer weniger wichtig geworden.
Das sind Sachen die man sehr schnell züchterisch verändern kann und deswegen umso weniger bedeutend sind. Zumindest aus züchterischer Sicht, optisch sind sie natürlich entscheidend und doch nicht ganz unwichtig. Bzw. bin ich glücklich mehr "bunte" Tiere zu haben und mag die Schöpfe gerne ansehen.
Weiße Läufe wollte ich anfangs unbedingt raushaben, die find ich mittlerweile aber ok, züchterisch leicht wieder weg zu selektieren und auch optisch ok. Bei Laufbefiederung hingegen bin ich wesentlich vorsichtiger, die kann auch mal verdeckt getragen werden und dann unerwünscht wieder kommen.
Dieses Jahr habe ich nur eine Henne aus meiner Zucht die keine grünen Eier legt, der Eierkorb ist deswegen beinahe nur grün. Das wird sich im Frühjahr wenn die Alten und die Kräher legen was ändern, mittel und langfristig wird das aber kein Problem sein. Sehr praktisch ist da der Grünleger - Gentest der Uni Giessen, so kann ich recht "bequem" wissen was der Hahn so vererbt. Dieses Jahr setze ich auch mindestens einen mischerbigen Hahn ein, vom anderen hab ich das Ergebnis noch nicht. Einen mischerbigen Hahn einsetzen werde ich auch die nächsten Jahre wenn er sonst super ist.
Eine Art Standard oder Zuchtziel habe ich auch schon angefangen aber noch nicht fertig gedacht. Grob würde ich es so schreiben:
Grünlegendes Zweinutzungshuhn mit Kämpfereinfluss.
Trotz Leistungseigenschaften nicht plumb, mit fliessenden Übergängen, elegant. Gewicht ca. 3,5kg beim Hahn, ca. 2,75 bei der Henne, eher kleiner mit mehr Muskelmasse als "groß und lang". Im Zweifel eher Legeleistungsbetont.
Ein "praktisches" Huhn ohne störende oder pflegeintensive Eigenschaften, zuverlässig in der Zucht, problemlos in der Aufzucht. Gute Legeleistung grüner Eier verschiedener Schattierungen, Eimindestgewicht 55g, eher um die 60g. Bei über 65g treten öfter Schlupfprobleme auf, deswegen nicht zu groß.
Formlich ein relativ langer Rücken, der Körper mit genügend Tiefe und Breite für eine gute Lege- und Fleischleistung. Breite Schultern, leicht hervortretend. Flügel waagerecht und anliegend, nicht aufliegend getragen, bei Hähnen auch leicht abfallend.
Brust gut gerundet, genügend breit, voller, tiefer Körper und Bauch, bei Hennen ein guter Legebauch, nicht mit Verfettung verwechseln.
Der Sattel voll und breit, der Schwanz leicht aufrecht getragen, beim Hahn voll aber beim nicht den Boden berührend, halboffen (das muss ich noch überlegen).
Der Stand sollte mittelhoch sein, die Schenkel sichtbar, aber nicht zu sehr hervortretend. Die Läufe kräftig, gelb oder weiß, grün oder schieferfarben.
Das Gefieder mittelfest, eng anliegend, elastisch (nicht brechend). Nicht zu fest und knapp, nicht zu flauschig. Die Jungtiere sollen schnell vollständig befiedern.
Der Hals mittellang - lang, die Tiere sollen problemlos den ganzen Körper erreichen können.
Der Kopf kräftig, mit keckem Schopf, kräftigen eher kurzen Schnabel, kleinen Kopfpunkten, merkbarer Überaugenwulst, Wulst - oder Erbsenkamm.
Die Farben eher an die Wildfarbe angelehnt, gemustert oder gesperbert oder kombiniert, mit oder ohne blau oder dun, noch nicht so wichtig. Eher kein columbia, reines schwarz oder weiß o.ä.
Charakterlich neugierig aufmerksam, weder treudoof noch scheu, selbstbewusst, nicht übermäßig aggressiv gegenüber Rangniedrigeren. Hähne aufmerksam, beobachtend, selbstbewusst, aktiv und doch besonnen, niemals unnötig aggressiv gegen Hennen, nie gegen Küken oder Menschen, höchstens etwas ablehnend während der Mauser. Morgendliches jagen der Hennen in Maßen ist ok, kein Zwangstreten, keine übermäßig abgetretenen Hennen, kein übertriebenes Krähverhalten. Nicht zu frühreif (Krähbeginn). Gutes Sozial und Balzverhalten.
Die Hennen gute Futtersucher, keine Fehlverhalten (Federpicken, Eierpicken), kein übermäßiger Flugtrieb, kein übermäßiges Wildlegen, kein übermäßiges Glucken (auch auf die ganze Gruppe bezogen). Wenn am glucken dann nicht übermäßig aggressiv aber verteidigungsbereit, gute Kükenannahme, ruhig und selbstbewusst. Bei einer Sommer-Herbstbrut idealerweise den Winter am legen.
Eher ein früher Legebeginn, wichtiger aber die gesamte Legeleistung über die Jahre, gute Eiqualität. Schnelle, problemlose Mauser.
Jetzt hab ich doch so viel geschrieben, naja, mal sehen was ich in den nächsten Jahren zu dem Text sage.
LG
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