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Steinbacher Kampfgänse

Mario
Ja, die Steinbacher Gänse gelten sozusagen als der Pitbull unter den Gänsen :-) Habe ich zusammen mit einem Laufentenpaar von einem Züchter in Gießen letzten Sommer erworben und jetzt legt Madame Gans (Isolde und Tristan sind die Namen) alle 2 Tage ein 180-250 gramm Ei. Ich hoffe sie fängt bald an zu brüten, liegen schon 10 Eier drin.

Die Steinbacher Kampfgänse, zumindest meine, sind garnicht so kämpferisch wie sie klingen. Vor mir haben sie schon noch Respekt, da ich sie mir bei ihrem Einzug nach dem ersten Anfauchen gleich mal geschnappt habe (geht ja bei solchen Langhälsen recht gut) und ihnen deutlich zu verstehen gab wer der Herr im Ring ist.

Sie motzen zwar immer nochmal ab und zu, aber sind eigentlich eher scheu als angriffslustig. Steinbacher Gänse sind grau/weiß marmoriert, sehr stolze Haltung, gerader Schnabel, kein Höcker o.ä.. Ich denke sie zählen zu den ziemlich schweren Gänsen, hab aber noch keine gewogen.

Auslauf: ist wohl schon so 30-50 qm je Gans nötig, aber nicht extra abgezäunt, bei mir laufen alle zusammen. Sie fressen und kacken jedoch ganz ordentlich, bei solchen Eiern aber kein Wunder.

Eva
ich bin immer wieder fasziniert von den Steinbacher Kampfgänsen. Nicht weil
ich Sie kenne, bzw. gesehen habe sondern weil unser Wohnort auch Steinbach heißt. Ich habe schon mit meiner Nachbarin diskutiert, ob diese nicht vielleicht auch sehr passend für uns wären. Aber da sie vor Gänsen die
gleiche Angst hat wie vor Hähnen, war sie der Meinung, daß sie mit diesen höchstens dann auskommen kann, wenn sie diese verletzt auf der Straße findet, wie seinerzeit unseren Hahn. Mal sehen, was sich da machen läßt. :))

Hans-Herrmann
Du schreibst da was von Steinbacher-Kampfgänsen, ich habe sie lange Jahre in blau gezüchtet. Gänse sind so zutraulich , wenn man sie als kleine Gössel 1Tag alt bekommt und man sich mit ihnen bechäftigt werden sie wie kleine Kinder. Deine Nachbarin braucht sich hier also keine Gedanken machen man muß sie nur als klein bekommen, dann gehen sie sogar mit ins Bett.

Mario
(April 2001) Auch die Steinbacher Gänse haben endlich beschlossen zu brüten. Gestern wurde der Stall grundgereinigt, die angesammelten Gänseeier schonend gesäubert (voller Kacke gewesen) und ein kuscheliges Nest hergerichtet. Und einige Stunden später saß Isolde (die Gans) auf den Eiern, während ihr Mann Tristan noch fleissig mit den Enten im Teich badete. Sie rupfen sich Ihre Brustfedern aus um das Nest auszupoltsern und scheinen nun tatsächlich loszulegen. Wer kommt da noch aus Steinbach ? In gut einem Monat, mit etwas Glück, kannst Du Dir hier Gänse aussuchen.

Mario
So haust also eine Rattenfamilie (nachts sehe ich es manchmal im Stall "huschen") in Stallnähe, alle Schlupflöcher dicht zu machen ist ein ausichtslosen Unterfangen.

Vor einigen Wochen entdeckte ich jedoch eine tote Mutterratte vor dem Stall, noch nichts dabei gedacht, obwohl ich nicht erkennen konnte woran sie starb. Letzte Woche fand ich eine Jungratte im "Tränkeeimer" der Gänse (die mit im Hühnerstall leben). Dachte zunächst auch nur : Dumm gelaufen, Jungratte war zu neugierig und ist ertrunken.

Nun brütet die Gans seit 4 Wochen und hat wohl langsam die Schnauze voll von den Ratten die nachts um Ihr Nest schwirren. Denn innerhalb von 1 Woche habe ich nun jeweils eine tote jungratte direkt neben dem Gänsenest und eine weitere wieder in der Tränke gefunden. Zwei Tage später das gleiche.

Mittlerweile bin ich sicher das die Gans sich die jungen, unerfahrenen Ratten schnappt und tötet. Entweder durch umherschleudern im Stall, wodurch vermutlich auch die ertrunkenen Ratten in die Tränke gelangten (wäre auch zu glatt und zu hoch um hineinzuklettern), oder durch direktes "erdrosseln" im Zugriff der Gans am Nest.

Nun freue ich mich zwar nicht darüber, in der Tränke ersaufen muß schrecklich sein, außerdem wird die Mutterratte ohnehin entsprechenden Nachwuchs ranschaffen, aber es ist doch erstaunlich, daß hier in einer Woche 5 Jungtiere durch die Gans (also die Natur selbst) getötet wurden. Möglicherweise wird hierdurch auch die ganze Ratten-Familie verscheucht.

Habt Ihr sowas schonmal erlebt ?

Kommen Steinbacher Kampfgänse ursprünglich aus Hameln und spielten Flöte ?

Eckard
Bei uns fangen die Katzen die Ratten. Das Gänse oder anderes Geflügel so etwas machen, davon habe ich noch nicht gehört. Aber wer weiß, wer will das ausschließen?

Mario
nun ist es amtlich. In Zusammenarbeit mit meinem brütenden Kampfganspäarchen "Tristan und Isolde" wurde die Rattenfamilie vertrieben.

Wie kürzlich geschildert haben die Jung- und Altratten des nachts immer kräftiger im Stall gewütet. Den Hühnern ist das ja egal, sitzen ja oben auf den Stangen. Den auf dem Boden brütenden Gänsen gingen die Ratten jedoch wohl mehr auf die Nerven und so fand ich die ersten, offensichtlich von der Gans erschlagenen und ertränkten Ratten, wie berichtet, vergangene Woche auf dem Stallboden bzw. in der Tränke.

Um die Gans zu unterstützen und weil es mir auch zu viel wurde, erinnerte ich mich an den Tip, eine Ratte zu fangen und "sacht zu quälen" bis sie fiepst. Nun denn, dies gelang auf Anhieb recht gut, da nachts nach jedem Lichtanknipsen sofort 3-6 kleine und große Ratten aus allen Ecken des Stalls in Ihre Löcher flohen.

Da die "Fluchtroute" immer gleich war, legte ich einen Unterfangkescher (vom Angeln bekanntes Netz) genau in den Weg, kam eine Stunde später wider, knipste das Licht an, Mutterratte floh direkt in den Kescher den ich dann anhob, in sich drehte, und schwup - sie war gefangen.

Nun hatte ich (letzten Freitag) eine dicke fette Mamaratte in der Hand, offensichtlich schon wieder trächtig, und wollte sie (mit einem stumpfen Bleistift) ärgern bis sie piepst. Doch die war so süß, hat mir so leid getan, daß ich das nicht durchziehen konnte. Eher haben sowieso ihre kleinen Babys, die wohl spürten das ihre Mama gefangen war, in der Ecke gefiepst. Also habe ich der Ratte gut zugesprochen, ihr verdeutlicht welches Glück sie gehabt hat an mich zu geraten und das sie besser ausziehen sollte, und dann auf das benachbarte Feld gesetzt. Zur Verdeutlichung das ihr Bleiberecht nun erschöpft ist, habe ich einen Gang noch unter Wasser gesetzt (ertrunken ist mit Sicherheit keine, da Fluchtwege blieben).

In der nächsten Nacht sah ich zunächst keine Ratten mehr. Tags darauf fand ich jedoch sage und schreibe 5 tote Jungratten, 3 kleine und 2 mittelgroße, neben den Gänsen. Das gleiche Spiel wie die Woche zuvor, nur das 2 direkt vor dem Nest lagen (mit teilweise mehrfach gebrochenem Schanz) und 3 in der Tränke. Alle definitiv in einer Nacht von den Gänsen "erlegt".

Seitdem ist Ruhe im Stall - Die Ratten-Elterntiere haben es wohl vorgezogen und sind ausgezogen.

Nun denn, die Steinbacher Kampfgänse sind wohl, zumindest in Ihrer Brutphase, äußerst gute Rattenfänger. Dies war zwar nicht so geplant, hat sich aber so ergeben. Den Ratten wünsche ich einen guten Neubeginn auf Feld und Flur, jedoch nicht mehr in meinem Stall.

So gesehen geht es auch ohne Chemie - Haltet Euch Steinbacher Gänse :-))

Siehe auch
Pommerngänse


 
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