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Ich möchte Hühner halten - an was muss ich denken?Diese Tipps und Ratschläge richten sich an Anfänger in der Hühnerhaltung, und vor allem auch an diejenigen, die noch keine Hühner haben, aber welche in naher Zukunft halten wollen. Vielen Dank an Eckard und Katja für diese Zusammenstellung! Als erstes: Ein gutes Buch Ganz wichtig:Vor den Hühnern sollte ein Buch über Hühner im Hause sein und auch gelesen werden. Zu empfehlen ist das Buch "Hühner halten" von Beate und Leopold Peitz. (Hier steht mehr über dieses Buch) Stall:Bevor das erste Huhn einzieht, muss der Stall fertig und eingerichtet sein. Er muss nicht extra isoliert werden, da die meisten Hühnerrassen - so auch die auf dieser Seite empfohlenen - winterfest sind. Zugfrei sollte er aber sein. Das ist genauso wichtig, wie eine entsprechende Lüftung gewährleistet sein muss. Die Belüftung richtet sich nach der Größe des Stalles und der Anzahl der gehaltenen Hühner. Pro Quadratmeter Stallfläche sollten nur 2 - 3 Hühner (je nach Größe) gehalten werden. Die Einrichtung sollte aus folgenden Dingen bestehen: Einer Sitzstange (pro Huhn ca. 25 cm Länge), einem Futterautomaten oder einer Futterrinne, einer Wassertränke (möglichst eine Stülptränke aus Plastik, da diese am einfachsten zu handhaben und reinigen ist) und Nestern, die in einer dunklen Ecke des Stalles aufgestellt werden. Woraus diese Nester bestehen, ist nicht so wichtig. Katzenklos erfüllen da genauso ihren Zweck, wie große Holzkisten oder fertig gekaufte Euronester. Heu als Nesteinlage ist aber unumgänglich. Die Nesteinlage muss regelmäßig - alle vier Wochen - erneuert werden. Dies kann in gleichem Zuge mit der Stalleinstreu geschehen. Als Stalleinstreu hat sich Sand, Rindenmulch und jede Form von Häckselgut bewährt. Stroh ist für den Halter zwar praktischer, aber die langen Halme werden von manchen Hühnern gefressen und das kann zu einer Kropfverstopfung führen. Zu klein darf die Einstreu aber auch nicht sein, da die Hühner sonst erst recht auf die Idee kommen, diese zu fressen. Besteht der Stallboden aus Sand, also ohne Betonfundament, so kann man auch mit der Erneuerung länger warten. Aber auch hier muss der Stall nach sechs Monaten ca. 20 cm tief ausgehoben werden. Unter der Sitzstange kann man ein Kotbrett anbringen. Darauf fällt, was die Hühner nachts verlieren. Ein Kotbrett erleichtert die Reinigung des Stalles sehr. Es sollte aber alle 2 - 3 Tage gereinigt werden. Zur Reinigung hat sich eine alte Maurerkelle oder ähnliches bewährt, mit der der Hühnerkot vom Brett in einen Eimer gekratzt wird. Hühnerkot eignet sich hervorragend zur Kompostierung. Er ist ein
exzellenter Dünger. Aber nie ohne Kompostierung an die Pflanzen geben,
da er zu "scharf" ist. Eine Mischung mit vorhandenem Kompost
ist aber möglich. Füllt man den Hühnerkot in einen Behälter
mit Wasser und lässt das einige Wochen stehen, so bekommt man einen
hervorragenden flüssigen Dünger, den man aber auch nur verdünnt
an die Pflanzen gießen darf. Hier einige Infos
zur Kompostierung Hahn:Wenn möglich, sollte ein Hahn bei den Hühnern sein. Es ist besser, wenn dieser Hahn älter als die Hühner ist. Zum Beispiel hat ein Hahn, der bereits 2 Jahre alt ist, mehr Erfahrung und noch immer eine gute Lebenserwatung. Warum überhaupt einen Hahn und dann auch noch einen älteren? Ein Hahn bringt sehr viel Ruhe in das Sozialleben der Herde. Er bewacht und beschützt die Herde. So gibt er z. B. Warnlaute von sich, wenn sich ein Greifvogel nähert. Er schlichtet auch Streitigkeiten unter den Hennen. Und da hat ein erfahrener Hahn natürlich jede Menge Vorteile gegenüber einen unerfahrenen Hahn, der das im Grunde zwar alles kann, aber erst lernen muss seine Fähigkeiten sicher zu beherrschen und sich dann auch noch gegen die gleichaltrigen Hennen durchsetzen muss. Ein Älterer Hahn hat es da durch seine Größe und Erfahrung erheblich leichter. Ein erfahrener Hahn nimmt dem neuen Hühnerhalter sehr viel Arbeit und Sorgen ab und ist durch nichts zu ersetzen. Als ich (Eckard) mit der Hühnerhaltung begann, hatte ich das Glück, einen vierjährigen Hahn zu bekommen. Er sorgte vom ersten Tag an zuverlässig für Ruhe und Ordnung und gab gut auf seine Herde Acht. Aufgrund seines Alters musste ich ihn dann aber doch schneller ersetzen, als mir lieb war. So bekam ich einen neuen Hahn. Dieser war ein dreiviertel Jahr alt und hatte zuvor sogar schon eine kleine Herde gehabt. Er brauchte über vier Monate, um auch nur annähernd den vorherigen Hahn ersetzen zu können. Erst dann war er seinem Vorgänger ebenbürtig und genauso Zuverlässig. Bis dahin gab es viel Streit unter den Hennen und auch mit und um den Hahn. Auch hatte ich in dieser Zeit Verluste an den Habicht. Die Hühner legen aber auch ohne einen Hahn Eier. Wer allerdings Nachwuchs von seinen Hühnern haben möchte, der kann auf einen Hahn nicht verzichten. Sechs Hennen sollten es mindestens sein, um die sich der Hahn kümmern muss, denn sonst werden die Hennen zu oft beglückt. Dies wiederum führt leicht zu einer ständigen Unruhe in der Herde und bedeutet vermeidbaren Stress für die Tiere. Zurück zum SeitenanfangFutter und Gesundheit:Der Anfänger sollte unbedingt auf ein Alleinfutter für Legehennen zurück greifen, oder zumindest auf ein entsprechendes Ergänzungsfutter, bei dem der Hühnerhalter die entsprechenden Getreidesorten - wie auf der Verpackung angegeben - zumischt. Hühner können nicht alleine von Lebensmittelresten ernährt werden und sie wissen auch nicht immer selber, was für sie richtig ist und was nicht. Auch bei freiem Auslauf reicht das, was sie dort vorfinden an Würmern, Kleingetier und Gras nicht, um die Hühner ausgewogen und gesund zu ernähren. Diese Instinkte haben die heutigen Hühnerrassen nicht mehr. Hühner müssen korrekt nach ihren Bedürfnissen ernährt werden, den sonst können sie nicht die Legeleistung bringen, zu der sie imstande wären. Und wenn sie diese Leistung nicht bringen, weil der Hühnerhalter meint, er bräuchte ja nicht so viel Eier oder ähnliches, dann sind die Hühner nicht gesund, sie haben dann Stoffwechselstörungen, Leberschäden, Eierstockprobleme und so weiter. Probleme, die der Hühnerhalter von außen dem Huhn nicht ansieht. Ein Huhn ist genetisch dazu gezwungen, Eier zu legen. Es kann nicht anders, ob es will oder nicht. Und diese Eierzahl kann es nur legen, wenn es gesund ist. Und wenn das Huhn nicht gesund ist, dann liegt es meistens an der falschen Ernährung und das wiederum liegt am Halter. Zu dem Alleinfutter, das am besten in einem Futtertrog den ganzen Tag den Hühnern zur freien Verfügung steht, muss den Hühnern auch Wasser gegeben werden. Auch dieses sollte den ganzen Tag über zur freien Verfügung stehen. Das Wasser darf nicht verschmutzt sein und die Tränken sollten regelmäßig, alle zwei bis drei Tage, gereinigt und gespült werden. Im Winter empfiehlt sich die Zugabe eines Vitamin-/Mineralstoffpräparates, das über das Trinkwasser verabreicht werden kann. Dies kann aber auch das ganze Jahr über gegeben werden. Es schadet auf keinen Fall. Hühner müssen geimpft werden. Das ist gesetzlich vorgeschrieben. Entsprechende Tabellen dazu gibt es hier. Wie man was am besten impft, dazu gibt einem der Tierarzt oder der örtliche Geflügelzüchter-Verein Auskunft. Zurück zum SeitenanfangRassen und Erwerb der Hühner:Für Anfänger sind robuste Rassen am geeignetsten. Z. B. Sussex, Cochin, Plymouth Rocks und andere alte heimische Landrassen. Siehe Von "befreiten" Hühnern aus der Legebatterie ist dem Anfänger unbedingt ab zu raten. (Mehr Infos dazu hier: Hühner aus der Legebatterie aufnehmen: Was muss man wissen?) Auch von den hochgezüchteten Legehybriden, da diese besondere Ansprüche an das Futter haben. Wichtig ist, das die Tiere beim Erwerb geimpft sind. Selber feststellen kann man das nicht so ohne weiteres. Da hilft leider nur Vertrauen gegenüber dem Verkäufer, dass er Wahrheitsgemäß antwortet. Kleintiermärkte sind daher nur bedingt geeignet, sich als Anfänger neue Hühner zu kaufen. Dort sind viele Händler, die nur ihr Geschäft machen wollen. Und Impfen kostet Geld und das wird von diesen Händlern gerne gespart. Was so ein Huhn kosten darf? Das hängt von verschiedenen Faktoren ab. Im Winter kosten Hühner generell mehr, als zur Brutsaison im Sommer. Im Sommer sollte ein Huhn von den angegebenen Rassen nicht mehr als 10 - 15 Euro kosten. Das ist aber auch regional unterschiedlich. Für manche Rassen können die Preise auch erheblich höher liegen. Im Winter können es leicht auch über 20 Euro sein. Die Hühner sollten ungefähr 6 - 12 Monate jung sein. Mit Ausnahme des Hahnes, aus den oben beschriebenen Gründen. Eine sehr gute Bezugsquelle sind örtliche Geflügelzuchtvereine. Ansprechpartner kann man meistens beim Rathaus erfahren oder auch bei www.indiez.de. Von den Mitgliedern des Geflügelzuchtvereines bekommt man in der Regel gesunde Tiere. Außerdem lernt man gleich einen Ansprechpartner in der Nähe kennen, wenn es zu Problemen mit den Hühnern kommen sollte. Zurück zum SeitenanfangAuslauf:Der Hühnerhalter, der mit diesem Hobby beginnt, wünscht sich meistens einen begrünten Auslauf, auf dem seine Hühner herumlaufen. Nach ungefähr einem halben Jahr, spätestens nach dem ersten Winter, zeigt sich dann meistens eine abgescharrte braune Fläche. Das ist eine normale Entwicklung. Wer dem vorbeugen möchte, der muss mindestens 30 qm Freifläche pro Huhn haben. Aber auch dann wird sich zumindest im Stallbereich kein Gras halten können. Eine Möglichkeit, um begrünten Boden zu erhalten, ist das Drei-Weide-System. Hier wird ein großer Auslauf in drei Teile aufgeteilt, von denen die Hühner immer nur zu einem Zugang haben, während sich die anderen regenerieren und neu nachwachsen können. Dabei muss man mit einkalkulieren, das im Winter das Gras nicht wächst. Auch beim Drei-Weide-System werden pro Huhn noch mindestens 20 qm benötigt, um die Flächen einigermaßen vor den scharrenden Hühnern zu schonen. Bei 10 Hühnern macht das schon eine ganze Menge an Platz aus. Bei der Kalkulation der Größe des Auslaufes muss auch bedacht werden, ob es mal Nachwuchs, also Küken, gibt. Diese Küken wachsen auch heran und brauchen Fläche im Auslauf. Werden die oben genannten Zahlen mit dem Nachwuchs unterschritten, dann hilft auch das beste Drei-Weide-System nicht mehr. Die Auslauffläche wird nach und nach immer brauner werden. Das lässt sich dann nur noch mit großem Aufwand vermeiden, z. B. Verlegung von Maschendraht im gesamten Auslauf. Zurück zum SeitenanfangEier:Die Eier, die die Hühner legen, können sofort und ohne bedenken verzehrt werden. Eier können kühl gelagert problemlos bis zu drei Wochen aufbewahrt werden. Die Eischale lässt sich ab dem vierten Tag besser entfernen und viele sagen auch, die Eier würden dann einen besseren Geschmack haben. Ob dem so ist, das muss jeder selber ausprobieren. Zurück zum SeitenanfangWelche Arbeiten sind wann zu verrichten:Täglich: Füttern, Wasser bereit stellen, Eier einsammeln. Siehe auch: Hühner halten - Fragen und Antworten |
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