Wann dürfen Hähne krähen?
      Jens 
        Würde mich interessieren wie das mit den Nachbarschaftsstreitigkeiten 
        wegen Hähnekrähen ist.  
        Mein Nachbar hat sich letztes Jahr auch beschwert. Ich hab' dann einen 
        Stall bei meinen Schwiegereltern gebaut. Die haben sowieso mehr Platz 
        als wir hier. Einen Hahn hab' ich aber doch hier behalten. Der Nachbar 
        hat seitdem nichts mehr gesagt.  
        Unser Grundstück hier ist halt nicht sehr groß (900qm) und 
        ringsherum umbaut. Wir wohnen in einem reinen Wohngebiet würde mich 
        mal interessieren wie es da mit Hähnekrähen aussieht.  
      Manfred 
        Die Krähurteile sind recht unterschiedlich. Meistens ist ja auf der 
        Amtsgerichtsebene Schluß und damit gibt es eine entsprechende Urteilsvielfalt. 
        Grundsätzlich unterscheiden muß man Stadt und Land. Auf dem 
        Lande muß man die Kräherei eigentlich hinnehmen. In städtischen 
        Wohngebieten sieht es anders aus. Da wird die Hühnerhaltung i.d.R. 
        nur für den Eigenbedarf erlaubt. Daraus resultiert dann auch die 
        Hühnermenge. Bei 30 Hühner kann man kaum argumentieren, daß 
        die eigene 3köpfige Familie alle Eier verspeist. Insofern tendiert 
        die Rechtsprechung bis hin zu 10 Hühnern und einem Hahn (Argument: 
        artgerechte Haltung der Hennen...schmunzel). Die Kräherei (bei 1 
        Hahn) wird allgemein in der Zeit von 8 bis 19 Uhr als hinnehmbar angesehen. 
        Wobei man auch hier sicherlich den Einzelfall sehen muß. Mein erster 
        Hahn hat von morgens bis abends alle 5 Minuten einen Kräher von sich 
        gegeben. Der ist selbst mir so auf den Keks gegangen, daß ich mir 
        irgendwann wutentbrannt das Beil geschnappt und ihn zum schweigen gebracht 
        habe.  
      Mein jetziger Vorwerkjunggockel korrespondiert nur in den frühen 
        Morgenstunden mit einem 300m entfernt lebenden Kollegen. Ansonsten ist 
        Ruhe. Aufgrund der mittlerweile eingebauten Zeitschaltuhr geht die Klappe 
        erst um 7 Uhr auf. Da sagt er dann schon wieder nix mehr. Sein mit ihm 
        lebender Dorking-Kumpel ist noch nicht im Stimmbruch. Ich will nur hoffen, 
        daß die beiden sich nicht gegenseitig hochschaukeln......warten 
        wirs ab...... 
      Jens 
        Wenn er (der Nachbar) wieder aufmuckt, würde 
        ich es auch auf einen gerichtlichen Streit ankommen lassen 
      Stefan 
        Wenn du nicht beweisen kannst, dass auf deinem Grundstück schon immer 
        Hühner gehalten wurden, wirst du wahrscheinlich den kürzeren 
        ziehen. Ich lebe auf einem alten Bauernhof und hätte keine rechtlichen 
        Probleme. Trotzdem verschenke ich prophylaktisch ab und zu einen 6-er 
        Karton Eier an die Nachbarn. Das rate ich dir auch. So schaffst du leicht 
        ein huhnig-gutes Verhältnis. Und für den Preis der paar Eier 
        im Jahr hebt ein Anwalt noch nicht einmal den Telefonhörer ab!  
      
       
        Siehe auch: 
        Bau- 
        und nachbarrechtliche Belange der Ziergeflügelhaltung auf der 
        Seite www.vzi.de 
       
         
      
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